Ängstlicher Hund und ängstliche Halterin
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Ja das ist ja das Problem, manchmal ist man im Krieg und manchmal geht es tatsächlich um Leben und Tod. Ich habe es schon so oft gehabt, dass Hunde sich wirklich schon von weitem böswillig auf meine stürzen oder einfach nur drüber walzen. Oder durch die Gegend hetzen. Ich habe wirklich extrem viele schlechte Erfahrungen gemacht, das kann man mit großem Hund nicht nachvollziehen, weil die einfach nicht direkt tot sind und ich bin die Diskussion auch langsam leid. Fakt ist, dass man einfach aufpassen muss mit Kleinhund.
Sorry, ich versteh Dich da schon. Erst kürzlich wurden hier in der Gegend zwei Kleinhunde von einem Ridgepärchen angegriffen und niedergemacht und einer der Kleinen hats nicht geschafft. Das hat mich auch sehr traurig gemacht. Zumal es nicht der erste Vorfall dieser Art ist. Leider. Vor zwei Jahren konnte man in unserer Gegend noch überall spazieren gehen - offline - und Hundebegegnungen jeglicher Art gelassen gegenüberstehen. Aber es hat sich was geändert. Scheinbar ist es schick geworden bestimmte Rassen zu haben, die dafür bekannt sind, dass sie gerne jagen und hetzen. Wir selbst meiden mittlerweile die ein oder andere Gassistrecke ganz, weil dort die Ridges und ganz neu im Programm Dobermänner unterwegs sind ... die sind auch eine Gefahr für unsere Hunde. Vor drei Tagen kam uns eine Bekannte entgegen mit ihrem Border Collie, das sanfte Mädel wurde so was von links gemacht und trug schwere Verletzungen davon.
Ich finde es sehr schwierig entweder so kleine Hunde zu halten oder solch angriffslustige. Da ist es immer nur eine Frage der Zeit bis was passiert.
Wir haben uns nicht umsonst für die Rasse Labrador und dann noch für Rüden entschieden ... immer in freundlicher Absicht, aber robust genug auch einem unfreundlichen Angriff einigermaßen stand zu halten. Trotzdem fahren wir mittlerweile 30 Kilometer für lange Gassitouren die ohne Bedenken offline sein können, weil dort weit und breit niemand rumläuft ... ansonsten ziehen wir Runden vor, die so übersichtlich sind, dass man mindestens einen Kilometer weit schauen kann ... kommt da wer, weichen wir aus.
Alles Gute und toi toi toi für deinen kleinen Pimpf.
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@pawtastic
Erstmal finde ich es toll das du mal die Hundehalter von kleinen Hunden so in Schutz nimmst. Ich denke auch das
die Halter von großen Hunden es nicht immer nachvollziehen können das ein kleiner Hund mehr Schutz braucht. Da braucht ein Hund nur einmal zuzubeißen und dann kann es schon vorbei sein. Große Hunde halten da mehr aus.Mit dem Training bin ich bei Leo leider noch nicht soweit das ich ihn absitzen lassen kann. Er ist noch zu aufgeregt. Er ist ja erst 3,5 Monate bei uns und er musste ja draußen nie auf sein Herrchen achten.....also er muss es fast lernen wie ein Welpe...
Am Anfang wollte er auch gar nichts machen, kein "Sitz" war möglich und auf mich hören draußen war gar nicht.
Jetzt macht er super "Sitz" draußen und hört auch schon ziemlich gut beim Rückruf.....nur wenn was ganz toll riecht und natürlich wenn er einen Hund sieht ist er nicht mehr ansprechbar....da kann ich mit Leckerlies vor der Nase rumwackeln wie ich will, er will dann nur zu dem Hund und bellt. Es braucht sicherlich noch viel Zeit.Ich hoffe halt das wir irgendwann freilaufend unsere Waldspaziergänge machen können :-)
@ Mia 2015
Mit Leo alleine üben ist zeitlich für mich sehr schwer....morgens bin ich allein und zeitlich nacheinander zu gehen ist nicht möglich. Ich muss um 13.00 Uhr auf arbeit und dann noch die Hausarbeit und so.....am WE könnte ich es versuchen und an den Tagen an denen ich frei habe.....ich weiß das es wichtig ist das er sich an mir orientiert.....eigentlich hab ich mir das alles anders vorgestellt -
So, gestern war wieder der Social Walk. Als wir ankamen waren schon viele Hunde da. ich hab Leo beim aussteigen aus dem Auto auf dem Arm gehabt, so konnte ich ihn schonmal ruhiger halten. Hat auch was genutzt, er war nicht ganz so verbellt ;-)
Natürlich hat er große Hunde die ihm dann erstmal zu Nahe waren angebellt aber auch das war nach ein paar Minuten vorbei.
Wir sind dann losgelaufen und er hat überall mal kurzen Kontakt aufgenommen. Wir haben dann wie immer Suchspiele und Begegnungsübungen gemacht. Hat alles super geklappt und Leo hatte auch Spaß.Als zwei Hunde vor uns angefangen haben miteinander zu spielen ist Leo wieder in sein altes Verhalten zurückgefallen. Aber ich konnnte ihn schnell beruhigen. Die Trainerin meinte das hätte was mit Kontrollverlust zu tun und er wüßte einfach nicht wie man sich anderen Hunden richtig nähert.
Sie meinte auch wenn wir beim Gassigehen mal wieder einen ruhigen großen Hund an der Leine treffen und Leo würde jaulen sollte ich ihn hinlassen. Na mal abwarten :-)
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Hallo, ich habe auch die Erfahrung mit dem kreischenden Lenkdrachen (GsD) hinter mir!
Das was @DarFay beschreibt ist, so wie ich sie verstanden habe, Zeigen und Bennen. Darüber gibt es auch hier im Forum einen langen Thread, der glaube ich aber schon länger nicht mehr aktiv ist. Hat uns damals super geholfen. Ansonsten habe ich lange Abstand gehalten, so wie Sancho es eben brauchte, bin viele Bögen gelaufen usw. Dieser Abstand hat sich immer mehr verringert und heute kann ich mit ihm an so gut wie jedem Hund gelassen auch auf der gleichen Straßenseite vorbeischlendern. Das Training hatte allerdings mehrere Komponenten: Stressreduktion, Grundgehorsam, Z&B, Gegenkonditionierung...
würde ihm das nicht gefallen würde er nicht zu jedem hinwollen und mal schnuppern.
Würde ich nicht so sagen. Es kann auch ein Konflikt sein. Hin müssen/wollen, um den anderen abzuchecken, gleichzeitig sich unwohl dabei fühlen, überfordert sein.
Er will auch jeden Hund besteigen....also die Kleinen ;-) im Social walk sogar eine große Hündin
Das hat oft was mit Stress zu tun dieses dauernde Aufreiten. Mein Hund macht das, wenn es ihm zu viel ist.
Ich habe jetzt noch nicht so ganz verstanden, sind die Hunde angeleint oder frei bei diesem Socialwalk. Sorry, falls ich es überlesen habe.Unsicher aber dominant, eine sehr bescheidene Mischung.
Genau, so denke ich auch. So ein Hund braucht mMn eine ganz ruhige und souveräne, aber liebevolle Führung.
Sie meinte auch wenn wir beim Gassigehen mal wieder einen ruhigen großen Hund an der Leine treffen und Leo würde jaulen sollte ich ihn hinlassen. Na mal abwarten :-)
Ich habe mit Leinenkontakt schlechte Erfahrungen, wenn einer schon grummelt oder sonstwie unruhig ist. Mache ich nur bei Hunden, die wir sehr gut kennen. Mein Hund soll auch nicht lernen, dass man zu angeleinten Hunden Kontakt aufnehmen kann/soll. Die Hunde kommunizieren da ganz anders und eine evtl. Unsicherheit des Halters überträgt sichganz schnell. Aber ich bin natürlich kein Hundetrainer und kann nur schreiben, was bei uns geklappt hat. bzw. was nicht.
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Sie meinte auch wenn wir beim Gassigehen mal wieder einen ruhigen großen Hund an der Leine treffen und Leo würde jaulen sollte ich ihn hinlassen. Na mal abwarten :-)
Ja, aber bitte nur in vorheriger Absprache mit der anderen Halterin bzw. dem Halter.
Besser ist ein Kontakt ohne Leine. Und dann unbedingt jede Menge Abstand halten, Leinen los, als Mensch zurücktreten und abwarten. Nicht dazwischen quatschen, nicht den Hund zurückrufen. So können sich fremde Hunde einander normal annähern und bei Antipathie ausweichen. Oft ein kritischer Moment, dem aber sehr oft kein Problem folgt.
Du weißt ja nie, wie der andere Hund drauf ist, deshalb ist Absprache unabdingbar ... ich habe da schon selbst einige ungünstige Erfahrungen gemacht und auch beobachtet ...
Selbst unser braver großer Bub, den so leicht nicht aus der Ruhe bringt, erträgt wenn er angeleint ist ab einem bestimmten Abstand, keinen stürmischen Kontakt ... da kann seine Stimmung umschlagen. Ich kenne ihn, er wird dann steif und ich lege zur Not den Rückwärtsgang ein und bitte laut um Abstand. Ohne Leine hab ich null Bedenken. Ich weiß, was ihn in Rage bringt ... und ich weiß, er benimmt sich ohne Leine konfliktvermeidend.
Dein Hund hat noch eine gestörte Kommunikationsfähigkeit gegenüber anderen Hunden. Erst recht dann würde ich persönlich keinen Nasenkontakt an der Leine zulassen. Das kann recht schnell von der anderen Seite eskalieren und solch ein Erlebnis macht es für Deinen Hund nicht besser ...
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Sie meinte auch wenn wir beim Gassigehen mal wieder einen ruhigen großen Hund an der Leine treffen und Leo würde jaulen sollte ich ihn hinlassen
Sehe ich keinen Sinn drin. Zum einen hast du keine Ahnung, ob der Fremdhund auch ruhig bleibt, zum anderen wäre ich persönlich als Kleinhundehalter bei einem fremden, größeren Hund immer vorsichtig, denn ja, auch im Spiel können Unfälle passieren. Und das Jaulen und Bellen bekommst du damit auch eher weniger in den Griff.
Bei Leo würde ich einen völlig anderen Ansatz wählen, mit der Zielsetzung, dass er bei Hundesichtung erst gar nicht mit Jaulen und Bellen reagiert.
Um an einem Verhalten zu trainieren, muss man erst mal den Grund des Verhaltens kennen. Leo ist unsicher, also gib ihm Sicherheit. Wenn er das lernt und lernt, in Situationen, die ihn überfordern, sich an dir zu orientieren und auf ein Signal von dir zu warten, erledigen sich viele andere Dinge von selbst.
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Bei Leo würde ich einen völlig anderen Ansatz wählen, mit der Zielsetzung, dass er bei Hundesichtung erst gar nicht mit Jaulen und Bellen reagiert.
Da würde mich mal der Ansatz interessieren. Unser zweiter Hund, nun ein Jahr, macht nämlich genau das - er will zu jedem hin - unbedingt (dieses Verhalten zeigen viele Labradore in dem Alter). Es ist schon ein bisschen besser geworden, aber nur durch entsprechende Kontakte mit anderen souveränen Hunden und deren "gelangweiltes" Verhalten auf sein Verhalten. Wir haben in dem Moment, wo er mit Bellen und Jaulen anfängt, keinerlei Einfluss auf ihn. Außer ihn festzuhalten.
Deshalb empfahl ich auch das Gruppentraining in einer Hundeschule/in einem Verein. Dort ist ein Kontakt untersagt, damit sich die Hunde dran gewöhnen, dass sie eben nicht zu jedem hin dürfen und ja auch kein anderer Hund herkommt ...
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Bei uns waren Fremdhunde nie ein Problem, bis uns, kurz hintereinander, zwei vermeintliche Tutnixe in die Leine knallten. Seit dem war Schluss mit Ruhe und meine Hündin ging nach vorne, wenn andere Hunde an uns vorbei wollten.
Ich habe wirklich so ziemlich alles ausprobiert. Aber, und da muss man einfach unterscheiden, es lag ja nicht am Fremdhund an sich, lediglich an der Begrenzung der Leine, mit der sie sich offensichtlich hilflos und unsicher fühlte, und prophylaktisch erst mal nach vorne ging. Ständiges Ableinen war keine Option, wir sind viel unterwegs, da muss es an der Leine klappen, auch wenn ein anderer Hund es wagt, ihren Weg zu betreten
Zuerst mal habe ich das Halsband gegen ein Geschirr getauscht. Dann bin ich mit ihr dorthin gefahren, wo zwar hin und wieder Hunde sind, wir aber Ausweichmöglichkeiten haben. Mit vielen großen Bögen, langer Leine, einem eingeübten "Schau" und noch mehr tollen Belohnungen ist mein Hund nun pöbelfrei. Im Laufe der Zeit konnte ich die Distanz immer weiter verkleinern, heute klappt es auch auf Waldwegen. Nur wenn es sehr eng wird, versuche ich noch auszuweichen. Der sehr schöne Nebeneffekt ist der, das wir so durch jede Situation kommen, egal obs der Holzlaster im Wald ist, der einen halben Meter an uns vorbeifährt, oder irgendwelche motorsägenden Haubergler egal was, meine Hündin sieht mich an und wartet auf ein Signal von mir, sie bleibt ruhig, weil sie darauf vertraut, dass ich weiss, was zu tun ist.
Wo sie vorher unansprechbar, knurrend und bellend in der Leine hing, habe ich jetzt ihre Aufmerksamkeit. Nebenbei ist sie generell sehr viel aufmerksamer, dieses Training hat aus uns ein wirkliches Team gemacht.
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Danke Mia ... Dein Beitrag zeigt, dass es eben Zeit braucht.
Die sollten wir Halter einplanen. Und nicht mit wenigen Übungseinheiten Wunder erwarten ...
Heute hatten wir beispielsweise über eine Stunde Wald-Wiese-Freilauf im Programm - abschließend ging es an einen Weiher zum Abkühlen und Dummyspielen ... wir waren fünf Hunde, drei Halter. Alles toll, bis zum Moment, wo nach ca. 10 Minuten ein Auto kam, anhielt, ein Kerl ausstieg und fragte ob wir noch lange bleiben, er wollte angeln ...
Wir haben schnell angeleint und waren verärgert. Wer zuerst da ist, hat den Platz erstmal für sich - so kennen wir das. Alle Hunde ruhig, bis auf unseren Jüngsten. Seine Neugier schlug um in Aggro ... er merkte recht deutlich, dass uns allen da was nicht passt und meinte, er müsste mal ne Ansage machen ... typisch für ein Jungtier. Die Alten überließen die Regelung uns. Wir verließen wortlos den Platz ... der Kleine grummelte noch ewig hinterher ....
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Dein Beitrag zeigt, dass es eben Zeit braucht
Ich habe anfangs den Fehler gemacht und gedacht, nach vier oder fünfmal üben wird das schon.....denkste. Es hat bei uns ein dreiviertel Jahr gedauert, ein relativ verlässliches Alternativverhalten zu trainieren. Wohlgemerkt habe ich dabei aber immer die Situationen genutzt, die sich uns anboten, also nicht verbissen trainiert, sondern immer wieder schöne Übungen in den Spaziergang eingebaut.
Zwar ist es ärgerlich, dass dieses Verhalten überhaupt provoziert wurde, andererseits bin ich ganz froh, weil ich mich so auf meinen Hund eingelassen habe und versucht habe, ihn zu verstehen, um ihm dann zu helfen. Dadurch läuft es insgesamt mit allem besser.
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