Neuer Hund aus dem Tierschutz sitzt seit drei Tagen ängstlich in seiner Box...

  • Und immer wenn er vorwärts ging, hat sie ihn gelobt - wenn er rückwärts ging, sagte sie gar nichts, blieb einfach stehen und hat gewartet...

    Das ist es, was ich mit meinem Bild mit der Pfötchenmassage ausdrücken wollte. Nachgeben, aber nicht loslassen.
    Wobei das immer nur auf eine bestimmte, zeitlich begrenzte Situation bezogen ist und da lange Ruhephasen dazwischen enorm wichtig sind (Stressabbau).


    A propos Stressabbau - knabbert er gerne an Sachen (Ochsenziemer und Co.)? Das kann beruhigend wirken. Noch mehr das Schlecken! Vielleicht könnt ihr ihm einen Kong besorgen und mit was Leckerem füllen.
    Vielleicht nimmt er es (noch) nicht, aber generell ist Schlecken für Hunde eine effektive Methode zum Stressabbau.

  • Erpressbar ist er nicht - Putenwienerle, Käse, Leckerlies von der Therapeutin, das alles lässt ihn kalt. Da ist er ein bisschen wie Frauchen, er durchschaut, wenn er erpresst wird...


    Was kann ich ihm zum Schlecken geben? Habe auch schon Leberwurst gekauft, aber das will er alles nicht...

  • Sina hatte anfangs Angst vor ihrem Kauknochen und ihn sich nicht nehmen getraut. Ich hab ihn dann einfach liegengelassen. Es hat etliche Tage gedauert bis sie wusste was man damit macht. ;)

  • Versuch mal einen Kong, da kann man alles mögliche einfüllen... Frischkäse, Leberwurst, Quark... da der Hund nicht direkt drankommt und erstmal schlecken muss, ist es meist interessant für Hunde :)


    Viel Erfolg mit dem Kleinen!

  • Ich wollte Sina den Snackball geben, sie hatte Angst davor weil sich das Ding auch noch bewegt hat wenn sie es anschnüffeln wollte. Bei ihr war ein unbeweglicher Kauknochen sinnvoller.


    Da musst du probieren was ihm zuviel ist und was nicht, das findest du schon heraus. ;)

  • Es freut mich, dass es so gut läuft! Er sieht ja wirklich absolut goldig aus. :herzen1:


    ich wollte gerade das gleiche schreiben wie meine Vorgänger... gefüllter Kong oder eben einfach mal was zum kauen liegen lassen. Er traut sich das probieren wahrscheinlich einfach noch nicht. Warte mal bis er rausgefunden hat wie gut die ganzen Sachen schmecken... :p Dann kommt irgendwann der sehnsuchtsvolle Blick ob man nicht noch mehr gute Sachen abstauben kann.


    Von allem was ich jetzt gelesen habe, seit ihr auf dem guten Weg. Und es ist nie ganz falsch auf seine Intuition zu vertrauen. Ich habe viele Menschen erlebt die von ganz alleine schon das richtige Gefühl haben was bei ihrem eigenen Hund funktioniert und was nicht. Es sind dann eigentlich die Feinheiten die, die unterschiedliche Herangehensweise ausmachen. Ich finde es auch sehr gut dass ihr euch noch zusätzliche Beratung geholt habt. Die Trainerin kann den Hund natürlich besser einschätzen, da sie seine direkte Reaktion auf die verschiedenen Situationen wahrnimmt.


    Also von mir wirklich nochmal ein großes Lob, dass ihr euch so viel Mühe gebt. Das wird bestimmt noch eine sehr gute Hund-Mensch Partnerschaft.

  • Ansonsten: Geh Dein Tempo, bzw. das Deines Hundes!
    Nicht das Tempo anderer, die diesen Hund gar nicht kennen und scheinbar so einen deprivierten ANGSThund gar nicht einschätzen können.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sonst irgendwer raten würde, einen Hund, der sein bisheriges Leben ausschließlich im Zwinger nur mit anderen Hunden verbracht hat, JETZT unter den Arm zu klemmen und einfach mal raus zu tragen....

    Das ist doch schon längst geschehen. Aus dem Zwinger heraus, Bums!, direkt ins Wohnzimmer. Wenn das alles so übel für den Hund ist, dann kann man eigentlich nur darauf pochen,sich mit den Tieren in ihre Zwinger zu hocken bis sich etwas bessert. Dieses "unterm arm klemmen" ist in diesem fall ja schon die Vermittlung an sich.

  • Ich freu mich sehr für euch und über die Fortschritte.
    Auch ich bin der Meinung, dass ein wenig sanfte Überzeugungsarbeit hilfreich ist und gehe da absolut mit deiner Trainerin konform.


    Ich wünsche euch weiterhin alles Gute, und dass ihr bald eine Beziehung zueinander aufbauen könnt, damit er seinen Lebensanfang vergessen und das Leben bei und mit euch geniessen kann.


    Schöne Geschichte, ich les hier gerne mit :applaus: :herzen1: :bindafür:

  • Vorsorglich, bevor wieder was fehlinterpretiert wird:
    Bei allen Tipps und Ideen gilt: Es geht nicht darum, dass er es jetzt machen muss! Weder jetzt noch muss.
    Es geht nur darum, eine Möglichkeit zu bieten. Möglich, dass er, wenn er allein ist, an etwas knabbert und dass ihm das irgendwie gut tut. Ich glaube, er wird es momentan nicht tun, aber vielleicht macht er es irgendwann.


    Fakt ist, dass Knabbern und Schlecken (v. a. Letzteres) von Hunden selbst eingesetzt wird, um Stress abzubauen. Also ist es sinnvoll, ihnen eine Gelegenheit zu geben. Wenn sie sie nicht annehmen, dann eben nicht. Aber versuchen kann man es ja, ganz ohne Zwang.


    Erpressbar ist er nicht - Putenwienerle, Käse, Leckerlies von der Therapeutin, das alles lässt ihn kalt. Da ist er ein bisschen wie Frauchen, er durchschaut, wenn er erpresst wird...

    Das meinte ich auch nicht. Das Lecken an sich baut nachweislich Stresshormone ab. Hunde lecken sich in solchen Momenten z. B. die Pfoten, bei manchen geht es leider bis hin zum Wundlecken.
    Es geht also nicht um die Belohnung erwünschten Verhaltens (schon gar nicht um Erpressung, aber ich denke, das meintest du scherzhaft). Wenn man mit einem Angsthund trainiert (also mit einem, der schon weiter ist), dann kann man das Lecken gezielt einsetzen, um die Situation für den Hund angenehmer und aushaltbar zu machen, z. B. mithilfe einer Futtertube.
    Das könntet ihr euch vielleicht später mal zunutze machen. :smile:

  • Sina hatte sich anfangs sehr oft die Pfoten am Fell beknabbert und auch ins Maul gesteckt und darauf herumgebissen. Außerdem hat sie sämtliches Spielzeug geschreddert.
    Das hat mit der Zeit alles nachgelassen und ist teils sogar komplett weg. Sie hat auf diese Weise ihren Stress abgebaut, was ich aber anfangs nicht wusste.

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