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Hallo habanera!
Danke für Deine Antwort. Ich freue mich ehrlich, dass Du meine Kritik als konstrktiv empfindest und darauf reagierst.
Die eine ist zum Beispiel, ihn in seiner Starre sitzen zu lassen und zu warten, bis sie sich auflöst (?). Die andere Sichtweise war die, ihn dabei zu unterstützen, herauszukommen aus dieser Starre. Und für diese haben wir uns entschieden. Mit unterstützung einer Trainerin, der wir voll und ganz vertrauen.
Ich würde den Hund auch nicht in seiner Starre sitzen lassen. Ich denke, da sind wir uns ganz einig. Die Chance ist durchaus da, dass die Panik sich nicht von selbst auflösen wird und dass ihm dabei tatsächlich geholfen werden muss. Dabei spreche ich bewusst von helfen und nicht von zwingen. Zwischen: 'ich zwinge den Hund mit Gewalt aus der Situation' und 'ich helfe ihm, seinen eigenen Weg zu gehen' liegen aber noch einmal Welten. Mein Punkt ist genau der, dass ich mit dem vollen Vertrauen zu dieser Trainerin sehr vorsichtig wäre.
Ich glaube Dir - und das spürt man auch gut aus Deinem Text - dass Du wirklich das Beste für Deinen Hund willst. Menschen und Hunde kann und sollte man nicht unbedingt in jeder Situation vergleichen, wenn es aber um Emotionen geht, finde ich das in manchen Fällen trotzdem angebracht. Versetze Dich in die Situation Deines Hundes und überlege Dir, was Dir selbst in so einer Situation helfen und was Dir schaden würde. Ängste werden durch Zwang nicht verbessert - man kann durchaus auch ein Leben lang bei gewissen Situationen in Panik verfallen. Die Überwindung von Ängsten kann nicht aufgrund von externen Einflüssen geschehen - es geht dabei darum, was im verängstigten Individuum selbst passiert. Ich kann von Aussen also die Situation so gestalten, dass das Individuum lernt, lernen kann und will, sich mit seinen Gefühlen zu befassen: aber ich kann es nicht dazu zwingen. Das geht - gerade wenn noch kein Vertrauensverhältnis da ist - schief.
Ein Kind, das sich vor Wasser fürchtet, nehme ich an die Hand und führe es langsam an das Furchtbare heran. Ich zeige es ihm aus den verschiedensten Blickwinkeln und stelle ihm Aufgaben, die es Selbstvertrauen, Vertrauen in mich und in die Kontrollierbarkeit von Wasser entwickeln lassen - ich fessle es aber nicht, werfe es in den Pool und schreie ihm zu 'schwimm!' wenn ich wirklich will, dass es nachhaltig lernt und sich Wasser in Zukunft ohne Scheu nähern kann. Beim Hund ist es genau dasselbe - ganz egal, was irgendwelche Supertrainer erzählen. So, wie ihr im Moment im 'Training' vorgeht, zwingt es den Hund in eine erlernte Hilflosigkeit, in der er einfach nur noch alles über sich ergehen lässt. Sein Wille wird gebrochen, weil dieser ja in keinster Weise von irgend jemandem respektiert wird.
Willst Du wirklich mit einem Tier, das Dein Partner, Dein Freund werden soll, zusammenleben?
Ich arbeite oft mit Hunden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie Deiner und spreche also nicht einfach nur aus der grauen Theorie. Wäre der Hund in meine Obhut gebracht worden, würde ich dafür sorgen, dass der Hund einen klaren, begrenzten Platz zugewiesen kriegt. Die Welt, so wie er sich jetzt erfährt, ist wahrscheinlich zu gross für ihn und hinter jeder Ecke könnte ein Monster lauern. Dazu verwende ich gerne ein grosses Kinderlaufgitter (je nach Grösse des Hundes auch zwei, die sich erweitern lassen, oder stelle ihm gleich ein ganzes Zimmer zur Verfügung) so dass der Hund sich frei bewegen kann, die Grösse des neuen Umfeldes ihn aber nicht gleich in Panik verfallen lässt. So ist sein Bereich überschaubar und er hat die 'Kontrolle' darüber, was um ihn herum läuft.
Ausserdem kann ich bei Hunden, die nicht stubenrein sind, gleich noch dafür sorgen, dass sie mir nicht das ganze Haus einpinkeln und einkoten. So unterlege ich den Auslauf mit einem Plastik, den ich dann aber mit Decken oder alten Teppichen auslege. Ausserdem kriegt der Hund eine (stets geöffnete) Box, in die er sich jederzeit zurückziehen kann und an die ich, solange der Hund sich noch vor mir fürchtet, auch niemals herangehe. Das ist eine Win-Win Situation für uns beide: ich muss nicht um meine Einrichtung und mögliche Verschmutzungen fürchten und der Hund hat einen Ort für sich, der für ihn sicher ist und mit dem er sich auseinandersetzen kann.
Danach lasse ich den Hund einige Zeit völlig in Ruhe, gehe nur ab und zu hin und werfe oder lege - ohne den Hund zu beachten und mit möglichst lockerer, entspannter und unbedrohlicher Körpersprache - einige sehr hochwertige Futterstückchen hin. Ich achte darauf, den Hund damit nicht zu belästigen, so dass er vor mir flüchten oder einfrieren, bzw. erstarren muss. Das Futter lasse ich da und gehe wieder weg. Das wiederhole ich so lange, bis der Hund beginnt, aufzutauen. Erst dann gehe ich die nächsten Schritte.
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Hi
hast du hier Neuer Hund aus dem Tierschutz sitzt seit drei Tagen ängstlich in seiner Box...* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Dieser Thread hier ist für mich das klassische Beispiel für 'Fehlinterpretation' (man muss eigentlich alles lesen):
Achtung, es sind neue Bilder in dem Link vom ersten Beitrag. Es gab zum Glück auch ein happy end.
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Die eine ist zum Beispiel, ihn in seiner Starre sitzen zu lassen und zu warten, bis sie sich auflöst (?). Die andere Sichtweise war die, ihn dabei zu unterstützen, herauszukommen aus dieser Starre. Und für diese haben wir uns entschieden. Mit unterstützung einer Trainerin, der wir voll und ganz vertrauen.
Dieser Meinung bin ich auch.
Ich finde auch die Retrieverleine sinnvoll, aber nur, wenn sie so eingestellt ist, dass sie den Hund nicht würgt.
Diese Leine kann man ohne den Hund anzufassen um den Hals legen und der Hund kann sich daraus nicht befreien. Das war für das Hinausbefördern wichtig. Bringt ja nichts, ihm ein normales Halsband über den Kopf zu ziehen, da lernt er ja nur, dass man sich aus einem HB befreien kann wenn man nur heftig genug daran zieht.Auch finde ich persönlich es wesentlich sinnvoller, die Leine am HB zu befestigen bei dieser Aktion als am Rücken am Geschirr, weil der Zugpunkt viel zu weit hinten liegt und sich der Hund dadurch nur um so heftiger wehren und dagegenstemmen kann und auch gar nicht so richtig mitbekommt, wenn die Leine dann mal locker ist.
Verstehe nicht ganz, was erhofft ihr euch vom Gruppentraining?
Wenn das wirklich Gruppentraining ist und dann auch noch an einem anderen Ort, dann würde ich persönlich das nicht machen, das ist viel zu viel für den Hund.
"Hundetraining" im eigenen Garten nur mit deinem Hund, dir und deiner Trainerin zum Vertrauensaufbau finde ich allerdings in Ordnung.Die Starre wurde aufgelöst, klar. Aber eben nicht unterstützend, sondern durch hinzufügen eines weiteren massiven Stressors, der im Hund einen Überlebenskampf heraufbeschworen und den Verlust über die Kontrolle seiner Blase hervorgerufen hat.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der Hund bei der Trainerin nicht gepinkelt als sie ihn nach draußen "buxiert" hat.
Das Pinkeln war gestern beim Partner der TE und das liegt m.E. daran, dass er dem Hund gegenüber falsche Signale ausgesendet hat oder irgendwas Anderes falsch gemacht hat. -
Gruppentraining? Der arme Hund. Wie wollt ihr ihn denn da hinschaffen? Würde doch nur mit massivem Zwang funktionieren und wäre für mich deshalb schon raus.
Oskar ist auch ein Angsthund, wobei dessen Ängste definitiv weniger ausgeprägt sind als die deines Hundes. Er ist jetzt 5 Wochen bei mir. Ein Gruppentraining werde ich ihm in absehbarer Zeit definitiv noch nicht zumuten, er braucht noch viel Zeit. Ich arbeite mit einer Trainerin, die allerdings einen komplett anderen Ansatz hat.
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Ein Gruppentraining wäre für meine Hündin, die nicht so dermaßen panisch war und jetzt schon 2,5 Monate hier ist, immer noch Stress pur, da sie vorher keine anderen Hunde kannte und jetzt auch nur bei kleinen Hunden, die nicht "wuselig" sind, keine Angst hat. Vor allen großen Hunden und allen, die sich zu schnell bewegen oder bellen, hat sie nach wie vor Angst, allerdings pinkelt sie mittlerweile nicht mehr unter sich.
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Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der Hund bei der Trainerin nicht gepinkelt als sie ihn nach draußen "buxiert" hat.
Stimmt, das hatte ich falsch in Erinnerung. Danke für Deinen Hinweis!
Ich habe die Beschreibung noch einmal nachgelesen. Ändert für mich aber leider trotzdem nichts an meiner Einschätzung bezüglich des Ansatzes, den die Trainerin verfolgt. -
Schaut mal, hier sieht man, dass diese Herangehensweise der Trainerin nicht so falsch ist wie es den Anschein macht.
[media]https://www.youtube.com/watch?v=FjnIKwUbWOk[/media]
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Makaio hat auch bei der Trainerin gepinkelt. Und auch im Tierheim, als er "abgeholt" wurde. Dort wurde ihm meines Erachtens dieser Schock zugefügt. Und jetzt lernt er, dass es einfach nur in den Garten geht.
Und nein, die Trainerin hat ihn nicht herausgezerrt sondern ihn sanft abgeholt und ihn stets gelobt, wenn er nach vorne gegangen ist. Das waren das erste Mal immer kleine Stücke des Weges. Gestern ist er schon durch das ganze Zimmer gegangen, ohne zu stoppen. Im Flur hat er dann wieder gestoppt.
Und ist das ernst gemeint, dass wir keine Retriever-Leine nutzen sollen? Es ist zur Sicherheit und wir würgen ihn damit nicht. Diese Leine wird sofort ganz locker gehalten, sobald er läuft bzw sich hinsetzt. Dann wird er gelobt. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass dies ein richtig guter Weg ist. Er kann draußen pieseln und sich lösen - was er auch gemacht hat.
Ist doch besser, meiner persönlichen Meinung nach, als ihn wochenlang im Zimmer zu lassen. Doch wie gesagt, ich respektiere jede Meinung.
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Makaio hat auch bei der Trainerin gepinkelt.
Sorry, das hatte ich dann falsch verstanden.
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"Dackelbenny" - vielen Dank für dieses tolle Video! Genau so arbeitet unsere Trainerin.
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