Angst - Panik - deprivierte Hunde - Vorgehensweisen, Erfahrungen etc.

  • @Cindychill aber selbst das tragen ist doch schon ein Eingriff in die Individualdistanz... mit einer Leine (Ich Rede jetzt nicht direkt von einer Retrieverleine) bewahrt man mehr Distanz als mit dem Tragen.

    beides ist ja im Prinzip ein Angriff, aber dennoch kann man beides behutsam machen. meine mußte ich am Anfang leider tragen, u.a zum Tierarzt, weil sie krank war, und Leine natürlich noch nicht kannte und selbständig noch gar nicht gegangen wäre. Natürlich ist das dennoch doof, aber ich bin dabei so ruhig umgegangen mit ihr, daß sie eben nicht beißen mußte oder in Todesangst um ihr Leben kämpfen.
    Im Auto selbst war sie dann sogar neugierig und hat während der Fahrt rausgesehen.


    Niemals im Leben hätte ich sie an der Leine mit Halsband rumgezerrt, an der Leine gehen lernte sie in aller Ruhe am Geschirr in ihrem Tempo. Ja Anfangs lag sie da auch nur auf dem Boden und hat vorsichtig um sich herum geschnüffelt und meinem zweiten Hund dabei zugesehen was er so treibt. Und irgendwann nach vielen Tagen siegte ihre Neugierde und ihr Mut und sie fing selbst an zu gehen.

  • Wie man es am BESTEN (und nicht am "schnellsten) Effektiv langfristig oder einfach nur gebrochen für den Moment macht?


    Ist halt die Frage, was man als "am besten" sieht.

    Ich kann mir nicht helfen, aber ich lese aus deinem Post, dass du der Meinung bist, es gibt den EINEN, BESTEN Weg für Angsthunde, und sonst nur zum momentanen Funktionieren gebrochene Hunde. In dem Fall würde mich nicht wundern, dass es keine Diskussionsgrundlagen gibt - wer im Besitz des einzig richtigen Weges ist, braucht nicht zu diskutieren. Es gibt keine Grauzonen und keine Zweifel, nur den klar richtigen Weg und alles andere ist Brechen der Hunde. Da würde ich auch nicht mehr diskutieren wollen.


    Vielleicht war es nicht so gemeint, aber so kommt dein Statement bei mir an.

  • Es gibt keine Grauzonen und keine Zweifel, nur den klar richtigen Weg und alles andere ist Brechen der Hunde.

    Das hat ja niemand gesagt, aber wenn es Menschen offensichtlich egal ist oder sie die Todesangst des Hundes nicht mal erkennen, dann macht diskutieren einfach keinen Sinn.
    Man sollte sich vielleicht vorher fragen ob es für einen selbst vertretbar ist den Hund in Todesangst bzw. Panik zu versetzen als Mittel zum Zweck. Wir sprechen nicht von Angst (die auch schon schlimm genug ist), sondern von Todesangst! Für mich ist das absolut nicht vertretbar. Ich gehe da höchstens noch mit wenn ein Hund Todesängste ausstehen muss während er verfrachtet und transportiert wird. Das ist aber in meinen Augen schon schlimm genug, da muss ich das nicht auch noch herbeiführen.
    Es ist für mich auch überhaupt nicht vergleichbar mit jeglichen aversiven Methoden die man in der Erziehung einsetzt, denn da hat der Hund zumindest eine Bindung zum Halter und muss auch keine Todesängste ausstehen.

    Selbst wenn es Todesangst war-shit Happens.

    Kann wirklich nur jemand sagen der noch nie ernsthafte Todesangst hatte.

  • Das hat ja niemand gesagt, aber wenn es Menschen offensichtlich egal ist oder sie die Todesangst des Hundes nicht mal erkennen, dann macht diskutieren einfach keinen Sinn.
    Man sollte sich vielleicht vorher fragen ob es für einen selbst vertretbar ist den Hund in Todesangst bzw. Panik zu versetzen als Mittel zum Zweck. Wir sprechen nicht von Angst (die auch schon schlimm genug ist), sondern von Todesangst!

    Das kam für mich in dem Post so rüber, habe ich doch explizit gesagt, dass es evt. anders gemeint sein könnte, und nur miserabel formuliert war!


    Bezüglich der Ferndiagnose von echter Todesangst, ohne den betreffenden Hund live, im Video oder auch nur in Fotosequenzen gesehen zu haben, da habe ich deutlich mehr Hemmungen als ihr, die ihr sowas anhand weniger Stichworte zweifelsfrei zu erkennen glaubt. Ich bekenne, ich kann keine solchen Blinddiagnosen treffen. Drum kann ich auch nicht wissen, ob wir wirklich von Todesangst sprechen. Sich da per Kristallkugel auf die eine oder andere Art festzulegen finde ich schon grobfahrlässig.

  • Danke fürs Rufen. Ehrlich gesagt weiss ich aber nicht, was ich noch weiter erläutern sollte - mich dünkt, das hätte ich im Ursprungsthread bereits relativ ausführlich getan?


    Weil ich den Hund der Posterin ja nicht kenne, beziehe ich mich nur aufs Video, das im anderen Thread verlinkt wurde. Und da sehe ich eine ganze Menge, die tierschutzrelevant ist. Ganz egal ob man jetzt 'für' oder 'gegen' eine bestimmte Methode ist: verstösst sie gegen ein in diesem Land geltendes Gesetz, ist sie unverzüglich einzustellen und sollte in schweren Fällen sogar geahndet werden.


    Man kann auch nicht damit argumentieren, dass derartige Methoden nicht funktionieren würden: sie tun es. Aber sie machen das Opfer zu einem Sklaven, der von seinem Trainer in eine psychische Abhängigkeit getrieben wurde. Das Tier hat gelernt, dass es schnell zu potentiell lebensbedrohlichen Gewalteinsätzen seitens seines 'Führers' kommen kann, wenn es nicht pariert. Das macht mit der Psyche sehr spannende Dinge und zumindest beim Menschen wissen wir, dass es dann im Rahmen des Selbstschutzes und des Überlebenswillens zu einer ganzen Reihe von erstaunlichen Phänomenen kommen kann, wobei das Stockholm-Syndrom nur gerade eines davon ist.

  • Liebe Hundefreunde (ich gehe davon aus, dass wir das alle sind), liebe Freude, die mir konstruktive Informationen gegeben haben, liebe Freude, die mir von ihren eigenen Erfahrungen berichtet haben, liebe Freude, die auch andere Meinungen stehen lassen konnten, und liebe Klugscheißer, liebe Besserwisser, liebe Kleingeister und liebe Nur-meine-Meinung-ist-richtig-Menschen,


    schon lange bin ich aus meinem eröffneten Thread ausgestiegen. Und doch habe ich ihn mit großem Interesse weiterverfolgt.


    Ich selbst empfand den Thread lange Zeit als große Hilfestellung, als sehr konstruktiv, inspirativ und auch hilfreich. Ich wollte den richtigen Weg für uns und unseren Hund finden und viele Hundefreude von euch haben mir konstruktiv geholfen.


    Plötzlich kippte die Energie vollkommen und aus diesem respektvollen und wie gesagt konstruktiven Thread kam eine destruktive, für mich bösartige Energie. Von einer Person. Doch diese Energie zog immer mehr solche „Alles-besser-Wisser“ an. Sie übernahmen den Thread.


    Es folgten Vorwürfe, Anklagen, Wortverdrehungen und – sehr kleingeistig – das Erzählte wurde immer mehr verdreht und ich wurde verleumdet und fand mich plötzlich auf der Anklagebank.


    Schade, dass es uns allen, die wir doch Hunde lieben und ihnen ein schönes Leben schenken möchten, nicht möglich ist, respektvoll und auch liebevoll miteinander umzugehen. Wie bitte soll das im Großen auf unserer Erde gelingen, wenn wir es nicht einmal in unserem Umfeld schaffen???!!! Brauchen wir uns zu wundern, wenn wir es nicht einmal im Kleinen schaffen, respektvoll miteinander umzugehen??


    Zu Beginn meines Threads hatte ich Fragen, ich benötigte Hilfestellungen und Informationen. Viele von euch haben mir diese gegeben. Und sie schafften es, auch andere Sichtweisen stehen zu lassen und einfach zu diskutieren. Und ja, einige fühlen sich dabei groß, weil sie mehr wussten und konnten. Ist selbstverständlich, denn es ist unser erster Hund.


    Dann habe ich aus den vielen Tipps meinen vorläufigen Weg gefunden. Einen Weg, welchen ich mit einer Trainerin meines Vertrauens gehen möchte. Einer professionellen Trainerin – und ich hörte dabei auf mein Herz.


    Offensichtlich fühlten sich jetzt einige übergangen, da ich mich nicht für „ihren“ Weg entschieden habe. Und offensichtlich dachten einige, IHR WEG wäre der einzig richtige. Sehr kleingeistig gedacht, wie ich finde. Sie fühlten sich plötzlich klein, da ich nicht ihren Weg gegangen bin. Doch muss ich das??? Diese Frage gilt es einfach mal ganz ehrlich zu stellen. Gibt es nur diesen einen richtigen Weg? NEIN.


    Es folgten Verleumdungen, welche ich als sehr grenzwertig empfand. Gott sei Dank wurde der Thread geschlossen. Das Thema wurde in einem anderen Thread eröffnet. Offensichtlich von all den Klugscheißern, Besserwissern und Nur-meine-Meinung-ist-richtig-Menschen. Sie waren unter sich – und es fehlte ein Objekt, welches es zu bekämpfen gibt. Und, schwupps, wurde ich wieder zitiert... Weshalb? Benötigen sie jemanden, der offensichtlich „alles falsch macht“, um sich selbst wieder größer zu fühlen?


    Ich bat eine Schreiberin, meine Zitate zu entfernen. Ich bat einen Moderator, meine Zitate zu entfernen. Keine Zeit, war die Antwort. Auch gut. Offensichtlich ist dieser Umgangston gewollt. Zum Streit braucht man immer einen Gegner. Im Großen wie im Kleinen.


    Sehr schade, denn das Leben ist so schön, wenn wir füreinander da sind.


    Ich möchte euch gerne ein kleines Update geben. Wie gesagt, ich bin „die, die den Hund gewürgt hat, ihm Todesangst versetzt hat und ihn nicht in seiner Starre hat sitzen lassen.“


    Wir arbeiten mit zwei sehr kompetenten Trainern, welche beide die gleiche Sichtweise haben. Und wir haben unseren Makaio aus seiner Starre und aus seinem alten Verhalten komplett raus geholt. Wir haben ihm gezeigt, dass wir ihm Sicherheit geben.


    Zur Hundestunde, welche immer noch so sehr angegriffen wird: Er saß in seiner Box in der Schleuse und kam nach nicht einmal fünf Minuten raus, lief an den Zaun, um seine anderen Hundefreunde zu begrüßen. Als der Großteil der anderen Hunde gegangen ist, sind wir auf das große, eingezäunte Gelände im Wald, gemeinsam mit unserer Trainerin. Er ist gesprungen, hat gespielt, gebuddelt und sich seines Lebens gefreut. Also alles richtig gemacht von der Trainerin, würde ich mal sagen. Für ihn war das ein Türöffner, raus aus seiner Starre.


    Inzwischen gehen wir mit ihm spazieren, er sitzt (im freien Gelände) zwanzig Minuten an meiner Seite (mit durchhängender Leine!), schnüffelt und beobachten alles, was er ja noch nicht kennt. Vorbeifahrende Radfahrer, andere Hunde oder auch ein Mofa – das alles lässt ihn interessiert beobachten, doch es stresst ihn kein bisschen. Weil er weiß, wir geben ihm Sicherheit.


    Sitze ich in „seinem Zimmer“ auf dem Stuhl, kommt er von selbst und sitzt sich – ohne Leine – neben meine Füße. Dort bleibt er sitzen. Gestern lief er mit seinem gelben Ball im Maul durchs Zimmer und begann, damit zu spielen. Er frisst und trinkt ganz normal.Und ins Auto springt er bei „Hopp“ - naja, nach dem 5. mal – auch selbständig.


    Er löst sich im Garten und wenn er mit uns rausgeht, pinkelt er nicht mehr, in die Wohnung, kein einziges Mal mehr. Weil er weiß, er kann uns vertrauen und wir geben ihm Sicherheit.


    Hätten wir auf die – sicherlich gut gemeinten – Tipps all dieser Besserwisser hier gehört, er würde noch immer in seiner Ecke sitzen, in seiner alten Energie voller Angst und Unsicherheit. Er würde ins Zimmer pinkeln. Weil er ja nicht raus soll, bis er von selbst kommt.


    Ja, er kommt inzwischen von selbst und er pinkelt und löst sich draußen. Genau so, wie es sich für Hunde gehört.


    Ich selbst kann jeden Weg respektieren. Da ich davon ausgehe, dass es jeder von uns allen gut meint. Und doch ist mir bewusst, dass das niemand wissen kann, was gut ist. Auch ich nicht. Und doch habe ich auf mein Herz gehört und danach entschieden.


    Auch energetisch habe ich gearbeitet – ja, ich wurde auch als „Eso-Tusse“ bezeichnet. Doch dort gibt es so viele Techniken, welche uns ganz sicher auch geholfen haben. Es gibt Techniken, um Ereignisse der Vergangenheit aufzulösen. Weshalb soll ich das nicht auch mit dem Trauma eines Hundes machen? Kleingeistig ist es, all das abzulehnen, ohne es selbst versucht zu haben.


    Wir genießen inzwischen unser Leben mit Makaio. Und der große Erfolg zeigt mir, dass ein Weg des Herzens immer der richtige Weg ist.


    Danke an all die Menschen, welche mir sehr geholfen haben und die mich darin unterstützten, meinen Weg zu gehen. Denn Zweifel schwächen uns. Und da das mit den Zweifeln jemand offensichtlich jemand im Thread nicht richtig verstanden hat: Zweifel bedeutet nicht, keine andere Sichtweise zuzulassen. Doch es gibt Menschen, welche dich stets verunsichern wollen. Die gibt es in jeden Lebensbereichen. Wenn du dich selbständig machst, kommen sie auf den Plan und warnen dich. Lässt du dich davon berühren, wird deine Selbständigkeit nicht klappen. Deshalb: Ich meide diese steten ZWEI-fler wie die Pest. Ich suche Menschen, welche mich bestärken. Und Menschen, welche auch die Stärke haben, mich zu beSTÄRKEN, auch wenn sie selbst einen anderen Weg gehen würden.


    Das sind für mich Menschen, mit welchen ich mich umgeben möchte.


    Und Makaio auch...


    Alles Liebe für jeden hier. Möge jeder voller Freude seinen Weg mit seinem Hund gehen. Und die Größe zeigen, sich auch für die vielen anderen Möglichkeiten zu öffnen, welche uns das Leben stets bietet. Dann ist das Leben wunderschön.

  • Ich kann keine Zitate entfernen ;) Aber ich habe es weitergegeben.


    Aber nun gut...

  • Danke fürs Rufen. Ehrlich gesagt weiss ich aber nicht, was ich noch weiter erläutern sollte - mich dünkt, das hätte ich im Ursprungsthread bereits relativ ausführlich getan?


    Weil ich den Hund der Posterin ja nicht kenne, beziehe ich mich nur aufs Video, das im anderen Thread verlinkt wurde. Und da sehe ich eine ganze Menge, die tierschutzrelevant ist. Ganz egal ob man jetzt 'für' oder 'gegen' eine bestimmte Methode ist: verstösst sie gegen ein in diesem Land geltendes Gesetz, ist sie unverzüglich einzustellen und sollte in schweren Fällen sogar geahndet werden.


    Man kann auch nicht damit argumentieren, dass derartige Methoden nicht funktionieren würden: sie tun es. Aber sie machen das Opfer zu einem Sklaven, der von seinem Trainer in eine psychische Abhängigkeit getrieben wurde. Das Tier hat gelernt, dass es schnell zu potentiell lebensbedrohlichen Gewalteinsätzen seitens seines 'Führers' kommen kann, wenn es nicht pariert. Das macht mit der Psyche sehr spannende Dinge und zumindest beim Menschen wissen wir, dass es dann im Rahmen des Selbstschutzes und des Überlebenswillens zu einer ganzen Reihe von erstaunlichen Phänomenen kommen kann, wobei das Stockholm-Syndrom nur gerade eines davon ist.


    Mir ging es darum, andere Wege aufzuzeigen. Wie können vertrauensbildende Maßnahmen aussehen? Wann ist ein bisschen Zwang ("sanft nachhelfen") noch OK? Und so weiter.
    Zum Teil haben das einige hier im Thread gemacht, danke dafür! Schade, dass das hier komplett untergeht.
    Ansonsten hat man sich hier wieder nur auf den Stein des Anstoßes konzentriert, was nur wieder Streit und gegenseitige Unterstellungen geführt hat. Das nenne ich destruktiv.
    Diese immer wiederkehrenden destruktiven Kommentare mit Schuldzuweisungen (als würde das irgendjemandem helfen) finde ich einfach nur anstrengend. Man kann und soll gerne kritisieren, aber irgendwann muss es auch mal gut sein.


    Ich habe versucht, die Sache in eine kontruktive Richtung zu lenken, was mir leider nicht gelungen ist.
    Insofern werde ich mal versuchen, das Ganze einfach abzuhaken.

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