• Hallo liebe Hundefreunde,


    meine Name ist Domi, ich bin 28 Jahre alt und seit 5 Monaten "Besitzer" von Lucy. Lucy ist ein 10 Monate alter Alternative Shorty Bull und aufgrund eines ernsten Problems wende ich mich an euch, in der Hoffnung ihr könnt mir weiterhelfen. Ich schreibe alles sehr detailliert das so wenig Fragen wie möglich aufkommen.


    Meine Schwester holte sich im August letzten Jahres 2 Welpen von einem Züchter, der beim Vereinigte Rassehunde-Züchter e.V. geführt wird. Da die Lebenssituationen meiner Schwester alles Andere als Hundegerecht waren, kam sie nach 4 Monaten zu dem Entschluss mit den Kindern und ihrerer Freundin (jetzt Frau) in ein Haus zu ziehen. An sich eine gute Idee, wie sich aber herausstellte war die Frau des Vermieters gegen Haustiere. Die Hunde mussten also weg und so schrieb mir meine Schwester ob ich mir vorstellen könnte einen der beiden Hunde zu nehmen weil sie weiß das ich mich auskenne und es die Kleine bei mir gut haben würde. Ich sagte generell ja, ich muss das aber vorher mit meiner Freundin und der Vermieterin absprechen. Am nächsten Tag rief ich meine Vermieterin an und erklärte ihr die Situation und sie war einverstanden, meine Freundin war ohnehin Feuer und Flamme. Ich sagte meiner Schwester Bescheid das alles klar geht und wann es denn soweit sein sollte, sie sagte in 2 Tagen. Ich war perplex weil ich nicht wusste das es so dringend ist und besorgte noch am selben Tag alles was ich brauchte. Bett, Näpfe, Spielzeug.


    Über Whats App wurde dann über den Preis "verhandelt". Ich sagte Schwesterlein, wenn ich den Hund schon aufnehme, dir zuliebe, finde ich es schon bedenklich das ich dir noch 1000 Euro geben soll. Sie erwiderte das der Hund sehr teuer war und das sie das Geld bräuchte. Ich sagte ihr pass auf, ich habe keinen festen Preis im Kopf und aufgrund dessen das ich wegen meiner Scheidung noch eine gewisse Summe zu zahlen hätte, könne ich ihr jeden Monat 50 Euro überweisen um ihr wenigstens ein bisschen was zu geben. Ein fester Kaufpreis wurde weder mündlich, noch schriftlich abgesprochen. Rein rechtlich steht ihre Frau im Kaufvertrag, den ich aber nie gesehen habe, für sie war es ebenso ok das Lucy zu mir kommt.


    Zwei Tage später trafen wir uns in der Mitte unserer Wohnorte und ich holte Lucy (damals noch Chica genannt). Anwesend waren meine Schwester, eine Freundin von ihr, eine gemeinsame Freundin von uns beiden, meine Freundin Johanna und ich. Auch hier wurde nicht über den Preis gesprochen. Meine Schwester war sehr fertig und ich habe sie lange getröstet und gesagt, wenn du die Kleine sehen willst kannst du jederzeit vorbeikommen. 45 Minuten später fuhr wieder jeder in seine Richtung.


    Papiere habe ich zu diesem Zeitpunkt noch keine bekommen weil sie laut meiner Schwester im Umzugschaos nicht zu finden sind, sie würde mir diese aber nachschicken.´


    Von da an war die Kleine bei uns. Sie war vollkommen verstört, ängstlich, bei jedem lauteren Geräusch hat sie sich eingenässt und sich verkrochen, bei jeder schnelleren Bewegung das Gleiche. Das Fell war matt, stumpf und sie war ungeheuer dünn. Ich weiß nicht was dort mit ihr gemacht wurde, gut war es jedenfalls nicht. Sie konnte keine 15 Minuten alleine bleiben, hat ansonsten in die Wohnung gemacht, gebellt und Schuhe zerbissen. Sie konnte kein Sitz, kein Platz, hörte auf ihren Namen nicht und konnte auch nicht an der Leine laufen. Es hat 4 Monate gedauert bis ich aus ihr einen halbwegs in sich gekehrten Hund machen konnte. Sie bleibt jetzt 5 Stunden alleine, macht nicht mehr in die Wohnung, beherrscht bei Fuß, hört auf ihren neuen Namen Lucy, gibt "High 5" und freut sich über jeden Spaziergang. Da sie bei meiner Schwester in der Innenstadt lebte wusste sie augenscheinlich nicht was eine Wiese ist. Ich musste sie auf sie führen, mich neben sie setzen und mit ihr mitkommen, so Angst hatte sie. Bei unserem ersten Spaziergang auf einem Feld wusste nicht das sie laufen und spielen darf.


    4 Wochen später verlor ich meinen Job und war von nun an zuhause. Ich musste ALG 1 beantragen und habe ganze 8 Wochen gewartet bis Arbeitgeberbescheinigungen etc beim Amt eingegangen sind. Dementsprechend hatte ich, weil auch mein Ex Chef sich 4 Wochen Zeit ließ um mir meinen Lohn zu zahlen, mehr als 8 Wochen keinerlei Einkommen. Da meine Freundin eine Ausbildung macht könnt ihr euch vorstellen was hier los war. Ohne meine Mutter, die uns immer wieder Geld gegeben hat wäre der Ofen aus gewesen. Auch meine Vermieterin war sehr nett und sagte zahl wenn du das Geld bekommen hast. Ich habe auch sofort meiner Schwester bescheid gegeben das ich die 50 Euro die ich ihr angeboten habe monatlich nicht zahlen kann. Für sie war das ok und sie sagte, kein Problem. Machs wenn du Geld bekommen hast. Nach 4 Wochen drehte sich das Blatt. Meine Schwester schrieb mich wöchentlich an was nun mit dem Geld wäre und wenn ich nicht zahlen würde der Hund zurück müsse.


    Ich habe ihr gesagt das sie über meine Lage bescheid wisse und ich nicht zahlen kann weil ich absolut kein Einkommen habe und das der Hund sicher nicht zurück kommen wird weil ich mir vorstellen kann warum Lucy so war wie sie war als sie zu mir kam. Es ging jedoch wöchentlich weiter. Ich sagte ihr das ich mit Lucy zum Tierarzt müsse und deswegen den Impfpass bräuchte. Den wollte sie mir nicht schicken weil "noch kein Geld kam". Ich sagte hey, Lucy muss zum Tierarzt. Nach tagelangen hin und her bekam ich dann das Zuchtbuch mit Ahnentafel und den Heimtierausweis.


    Ich bekam dann am 3.5.2017 das erste Mal Geld vom Amt, habe die Miete die offen war komplett überwiesen, sowie Strom und Autoversicherung. Kurz und knapp, das Geld war bis auf den letzten Cent weg. Ein paar Tage später bekomme ich einen Brief vom Anwalt. Die Frau meiner Schwester war bei ihm und zusammengefasst steht in diesem Brief


    "Nach den mir vorliegenden Informationen haben sie von meiner Mandantin den Hund Lucy, wie Sie ihn nunmehr nennen, erworben. Sie verpflichteten sich, einen Kaufpreis in Höhe von 700 Euro, zahlbar in monatlichen Raten von je 50 Euro, zu entrichten. Weiterhin übernahmen Sie die Verpflichtung, den Hund umzumelden.
    Die Sie ihren Verpflichtungen aus dem - mündlich unter Zeugen geschlossenen - Kaufvertrag trotz Mahnung durch meine Mandantin nicht nachgekommen sind, tritt meine Mandantin hiermit von dem Kaufvertrag zurück. Ich fordere Sie deshalb auf, den Hund bis spätestens 25.05.2017 an meine Mandantin herauszugeben und zum Zweck der Übergabe einen Termin zu vereinbaren, ansonsten wird mit Ablauf der Frist Klage beim zuständigen Amtsgericht eingereicht."


    Da ich rechtlich ein absoluter Laie bin weiß ich jetzt nicht was ich tun soll. Lucy ist Teil unserer Familie, Johanna und ich haben sie derart in unser Herz geschlossen das ich mir nicht vorstellen kann wie es ist wenn sie nicht mehr hier sein sollte. Welche Möglichkeiten habe ich? Was kann ich tun damit die Kleine da bleibt wo es ihr gut geht. Es kann nicht sein das Falschaussagen getroffen werden und ich den Hund an einen Ort geben muss, an dem ich weiß das es ihr nicht gut geht.



    Vielen Dank schonmal für eure Geduld euch den Roman hier durchzulesen und für eure Hilfe.


    Liebe Grüße Domi

    • Neu

    Hi


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    • Hey,


      erstmal mein Mitgefühl...ich spare mir einfach mal jeden Kommentar zu der Aktion an sich. ;)

      Weiterhin übernahmen Sie die Verpflichtung, den Hund umzumelden

      Hast Du das gemacht?


      Ich habe rechtlich keine Ahnung und will generell nur viel Glück wünschen!


      Bin auch auf weitere Antworten gespannt, glaube aber irgendwie nicht, dass man wegen einer Mahnung seinen Hund wieder rausgeben muss.

    • Das habe ich leider nicht gemacht. Aufgrund des Wahnsinns der hier ablief habe ich das komplett vergessen.


      Vielen Dank dir. Von wem aus dieser Anwaltsgang herrührt kann ich leider nicht sagen. Was ich gehört habe muss wohl der Vater meiner Schwägerin da ziemlich dahinter sein. Das kann ich aber nicht beurteilen.

    • Von wem aus dieser Anwaltsgang herrührt kann ich leider nicht sagen. Was ich gehört habe muss wohl der Vater meiner Schwägerin da ziemlich dahinter sein. Das kann ich aber nicht beurteilen.

      Ist ja auch fast egal. Ist ne Sache zwischen Deiner Schwester und Dir. Ob sie allein handelt oder 20 Leute Einfluss nehmen, sie trägt die Verantwortung.



      Das habe ich leider nicht gemacht. Aufgrund des Wahnsinns der hier ablief habe ich das komplett vergessen.

      Ich hoffe, dass das kein größeres Problem wird. Aber ich will auch keine positiven oder negativen Tendenzen "streuen", weil ich absolut keine Ahnung habe, wie das rechtlich ist.


      Der Masterplan wäre wahrscheinlich das innerfamiliär zu klären. Aber ich weiß nicht, wie ich das mit einer Schwester machen würde, die so einen Quatsch verzapft.
      Ein bisschen komisch find ich das generell: Euer Verhältnis klingt erst normal - Du hilfts etc. ...dann direkt son Hammer? Ich mein, gesetz den Fall sie kommt damit durch, schlägst Du dann freudig bei Ihrem nächsten Gebutrstag auf? :ka:


      Da Du hier neu bist: Diskussionen über Dritte und Privatkram wird hier leider sehr streng behandelt, also erzähl mal nicht zu viel. ;)


      Gesetz den Fall, ihr habt eigentlich ein gutes Verhältnis, würde ich ihr mal ordentlich den Kopf waschen, unter 4 Augen......


      Außerdem: kack egal, wie teuer der Welpe war! Da wechselt ein Familienmitglied innerhalb der Familie das zu Hause, weil es besser für das Hundchen ist. Dafür nimmt man doch keinen "Kaufpreis"....wenn sie Geld brauch, soll sie den Hund übernehmen und Dich anpumpen....aber so?! :ka:

    • Da ich nach der ersten Drohung mit Polizei den Kontakt zu meiner Schwester doch sehr sehr begrenzt halte hat mein Vater das Gespräch gesucht. Leider ohne Erfolg. Ich dürfte ihr und ihrer Frau momentan nicht über den Weg laufen. Wir geben dem Hund ein Zuhause und jetzt das. Wir mussten ja selbst unser Leben komplett umkrempeln. Bis ich meinen Job verloren habe war die Kleine mit mir auf der Arbeit usw. Leicht war das alles nicht aber wenn ich sehe wie sie sich entwickelt hat, hat es sich absolut gelohnt.


      Inwieweit da von mir ein Fehlverhalten vorliegt weiß ich nicht, da ich immer offen und ehrlich mit ihr über meine Verhältnisse gesprochen habe.


      Danke für die Info :)


      Das habe ich ihr angeboten, da sie aber weiß das es unschön werden würde geht sie dem aus dem Weg.


      Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen soll. Ich kann das Verhalten nicht nachvollziehen.

    • Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen soll. Ich kann das Verhalten nicht nachvollziehen.

      Ja...bitter.


      Wie gesagt, hab rechtlich absolut keine Ahnung. Aber auch wenn Dir hier ein paar Leute ein paar Infos geben werden, Du wirst vermutlich, wenn sie es drauf anlegen, um einen Anwalt nicht herum kommen, schätze ich.


      Ich wünsche auf jeden Fall einen schnellen, stressfreien Erfolg für Euch und das Hundchen! :smile:

    • Auf jeden Fall würde ich den Hund gleich gestern bei der Gemeinde anmelden... erklär die Situation, dass dir Impfpass und alles weitere gefehlt haben, so dass Du nicht mal die Chipnummer hattest und es dann erstmal unter gegangen ist. Erwähne den rechtlichen Stress nicht, das geht die auf der Gemeinde nichts an. Biete an, den Hund rückwirkend zu versteuern und mach an die Nummer schon mal einen Haken.
      Melde den Hund bei Tasso an.


      Eine Klage beim zuständigen Amtsgericht kostet Geld... und Zeit, den Termin gibt es nicht gleich morgen. Zu gut deutsch.... ich würd die Schwägerin einfach machen lassen und abwarten. Sollte sie wirklich Klage einreichen, kann und wird man weitersehen. Ich bin mir nicht sicher (weil rechtlicher Laie) aber es dürfte dann nur "fair" sein, dass Dein Anwalt den Antrag stellt dass die bisher entstandenen Kosten von der Gegenseite übernommen werden, schliesslich hat der Hund es sich bei Dir gut gehen lassen...


      Und bis es soweit ist, hat sich hoffentlich die Situation ein wenig beruhigt und ihr könnt wieder normal miteinander reden, ohne das Gericht anzurufen. Deine finanzielle Situation hat sich beruhigt und Du kannst den Kaufpreis abzahlen.


      Ich mutmasse mal ganz grob ins Blaue hinein: Der Hund soll zurück zu Deiner Schwägerin um dann erneut verschachert zu werden, weil man an das Geld will. Bei der Familie der Schwägerin kann er ja nicht bleiben. Spätestens wenn ihr also den Gegenantrag stellt (auf Übernahme aller Auslagen) und noch einige Zeit ins Land gegangen ist (und der Hund somit älter und weniger "wert" geworden ist) wird die Schwägerin merken, dass das so der gute Deal nicht werden kann, sondern vermutlich auf einen Vergleich raus läuft... Übernahme der eigenen Anwaltsgebühren, hälftige Gerichtsgebühren und je nachdem wie lange das dauert, dürfen sie dir dann noch schön was für die Verpflegung zahlen... die einzigen, die daran verdienen sind Anwälte und Gerichte...


      Was ich definitiv nicht tun würde: Mich nachweislich äussern ohne rechtlichen Beistand. Also nur telefonisch oder noch besser im direkten Gespräch (oder über vertrauenswürdige 3.) kann man ja mal was durchsickern lassen, z.B. den oben erwähnten Gegenantrag und dass man es doch lieber aussergerichtlich regeln würde. Nachweislich (Whatsapp, Brief, Mail, Voicemail) würde ich mich auch nur vom Experten vertreten lassen.


      Nicht jeder Anwalt ist gut, nicht jeder klärt darüber auf, dass die Gegenseite auch rechtliche Möglichkeiten hat - die sehen ihr Honorar und erklären, dass das im Erfolgsfall natürlich von der Gegenseite übernommen wird und somit ne todsichere Kiste ist. Doof, wenn sich das Gegenüber wehrt... also für den Mandanten - der Anwalt bekommt sein Geld so oder so.... eventuell hilft es Schwester und Schwägerin die Augen zu öffnen, wenn man sie da mal sanft mit der Nase drauf stubst.

    • ich bin ebenfalls rechtlicher Laie. Kann dir vielleicht deine Mutter das noch fehlende geld für deine Schwester geben?
      Ummelden würde ich auch sofort und einfach sagen dass die Papiere noch nicht da waren.
      Blöde Frage aber was ist mit dem zweiten Welpen passiert?
      Liebe Grüße

    • Ich bin mir nicht sicher (weil rechtlicher Laie) aber es dürfte dann nur "fair" sein, dass Dein Anwalt den Antrag stellt dass die bisher entstandenen Kosten von der Gegenseite übernommen werden, schliesslich hat der Hund es sich bei Dir gut gehen lassen...

      Das hier ist ein ganz wichtiger Beitrag. Wenn Deine Schwester diesen Hund weiterhin als ihr Eigentum ansieht, dann kannst Du alle Kosten geltend machen (Futter, Tierarzt, Zubehör, Trainer etc.) und das für den gesamten Zeitpunkt einfordern.


      Da Deine Schwester eh Geldnot hat, wird sie dies nicht leisten können/wollen. So einfach abgeben würde ich den Hund nicht - kämpfe!


      (Ich kenne den Druck der "Kostenforderung" aus dem Tierschutz. Wurden Hunde vom Veterinäramt eingezogen und ins Tierheim gebracht, tritt der Hundehalter sein Eigentumsrecht nicht an das Tierheim ab (damit die den Hund vermitteln können - denn ohne die Übereignung dürfen die nicht vermitteln), entstehen Kosten für die der Noch-Besitzer aufkommen muss).

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