Schutzhundesport und FH Austausch

  • Ich hasse Fährtenarbeit... mir fehlt es an Gelände, bin meistens nur im Wald und aktuell hab ich fast nur Brombeeren oder muss weiter mit dem Rad fahren, um Gelände im Wald zu finden - ohne Brombeeren.

    Loony ist auch nicht die Suchkanone, das schiebe ich jedoch auf die Unregelmäßigkeit... wäre sicher besser, würden wir häufiger.


    UO macht super Spaß. Mir fehlt zwar ein Mü Perfektionismus, es macht aber so einen Spaß, wenn Loony neben mir im Fuß läuft und das nicht, weil sie es als Zwang sieht, sondern, weil sie Spaß hat.

    Der Elan, wenn sie sich beim Voran hin wirft... geil!!!


    SD mega... das der liebe Spielbegleiter meiner Tochter auch anders kann. Wir gehen schon gemeinsam auf den Platz und wollen den "bösen" fertig machen. (Idee meiner Tochter).


    Ich muss aber auch sagen, das auf dem falschen Platz der Spaß für die Menschen schnell vergehen kann...

  • Ich mache alles drei gern.

    Aber am liebsten Schutzdienst und UO.


    Warum? Weil es mir einfach Spaß macht, ich arbeite gerne mit den Helfern zusammen, ich arbeite gerne mit meinem Hund in einer sehr hohen trieb Lage und freue mich dennoch zu ihm durchdringen zu können.


    Unterordnung Ist doch keine unnötige Dressur. :dizzy_face:

    Unterordnung ist für mich feilen und schleifen, an winzigkleinen Schrauben drehen… einfach nur schön und man lernt bei jedem Hund wieder was dazu.

    Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und der Moment wenn es beim Hund Klick macht - einfach unbezahlbar.


    Beim Fährten gebe ich zu, bin ich faul. Aber einfach nur faul mich aufzuraffen. Wenn wir Fährten sind, finde ich es klasse.

    Gelände ist kein Problem, ich spreche einfach jeden Bauern den ich beim spazieren gehen sehe an und Klapper die Höfe ab.

    Mit im Gepäck habe ich Wein und Süßigkeiten. Bis jetzt habe ich nur ganz wenig Abfuhren bekommen.


    Und ich mag zum Großteil auch die Vereinsmeierei.

    Bin ja auch selber sehr aktiv im Vorstand im Verein und der Kreisgruppe.



    Mit Alana habe ich auch Obedience und Agility ausprobiert (auch Prüfungen gemacht), hat mir beides auch sehr gut gefallen aber mir war es dann doch zu „wenig“.

    Und natürlich kommt erschwerend hinzu dass alle meine Freunde auch IGP Sport machen.

  • Ich hab durch Arya tatsächlich herausgefunden das ich mehr Sportambitionen habe als ich mir zugestanden habe....


    Ich dachte bis dato ach dann machst halt nur Teilprüfungen lala... Aber jetzt merke ich tatsächlich das ich so gerne endlich mal ganze IGP Prüfungen laufen will, erst recht nachdem ich nun deutlich bessere Chancen habe wieder guten SD zu bekommen.

  • Fährte ist eine faszinierende Verbindung aus konzentrierter und exakter Nasenarbeit, bei der die besondere Herausforderung eben ist, dass das Verweisen nicht nur am Ende kommt (wie zB wenn es einem Drogenspürhund drum geht Drogen exakt zu lokalisieren) sondern mehrmals und eben auch nur die Gegenstände, die vom Fährtenleger sind und nicht irgendwas anderes.

    Das ist hohe Kunst und nicht dumm oder sinnlos.


    Unterordnung ist die Faszination an exakter, schneller und drangvoller Präsentation. Dem Hund dabei nicht nur die Perfektion, sondern auch den Willen zu vermitteln, es genau so zeigen zu wollen- und das nur mit klaren Hörzeichen und ohne Körperhilfen oder Bestätigung zwischen durch oder andere Motivation- das ist einfach großartig. Man ist ein Team, was miteinander und ineinander verschmilzt und muss sich extrem in und auswendig verstehen, um gut zu sein.


    Schutzdienst ist die geniale Verbindung von Selbstbewusstsein, höchster Trieblage, körperlichen Höchstleistungen und trotzdem immer bestehender Führigkeit. Auch hier trotz allem mit Liebe zum Detail - was imA Königsdisziplin ist. Wem ein stumpf sitzender oder stehender irgendwie taktlos bellender Hund in der Nähe des Helfers am Versteck reicht - das fände ich auch langweilig.

    Aber ein Hund der sich da nicht nur aus sich heraus präsentiert und dem Helfer gegenüber dominant zeigt dass man es ihm glaubt, dabei auch den Helfer und nicht den Arm anbellt, das extrem dicht tut - ohne Helfer oder arm zu berühren und taktvoll bellt - hohe Kunst und ein wunderbarer Sport.


    Meine Hommage an den IGP Sport.

  • Naja, wenn einen jede Disziplin langweilig erscheint und man sich so gar nicht begeistern kann, dann ist man halt falsch.

    Ist doch auch ok. Ich kann Agility nichts abgewinnen, so als Beispiel. Geschmack ist halt verschieden.

  • Ich glaub ich muss mal ein paar Fragen stellen.

    Wie einige mittlerweile wissen, ist mein Traumhund ein Airedale Terrier oder Riesenschnauzer ( wobei mir letzterer eigentlich zu viel Gewicht hat). Geworden ist es wie jeder sehen kann, ein Mittelschnauzer. Und wie Einige wissen, hat sie mit Fremden Menschen als auch Hunden ihre Defizite, und ist an sich eher ein unsicherer Hund.

    Ich hab mir bewusst einen Hund geholt der kein Spezialist ist ( obwohl Wachhund), und bin froh drüber dass ich meine beiden Favoriten noch nicht als 100 Prozent passend erachtet habe.

    Einer der Gründe warum ich darüber ganz froh bin : Ich muss erstmal in Ruhe herausfinden welche Linie ich eigentlich bevorzugen würde.

    Beides sind Gebrauchshunde, wenn auch Gebrauchshund light. Ich schätze, auch der Standard Schnauzer ist entfernt etwas in dieser Richtung.

    Nun ist es so dass ich mir vor Lilo die ganze Zeit über dachte :,, Wenn, dann Arbeitslinie. "

    Mittlerweile denke ich mir, dass ich, aufgrund der Tatsache dass die AL bis auf wenige Ausnahmen ( jagdliche AL beim AT) auf IGP selektiert werden, erstmal ganz viel Zeit lassen kann um herauszufinden, ob ich mir diesen Sport überhaupt vorstellen kann.

    Weil, wie dumm wäre es bitteschön gewesen, hätte ich mir bspw einen Leistungsairedale gekauft, ohne vorher zu wissen ob ich mir ihm überhaupt das machen möchte, wofür dieser Hund gezüchtet wäre? :D


    Grundsätzlich habe ich durchaus Interesse am Gebrauchshundesport. Hier gibt es auch zwei Vereine die es anbieten, in einem davon, führen die Trainer sogar einen Riesenschnauzer.

    Lilos Ahnen arbeiten im THS und in der Fährte. Bei der Nasenarbeit zeigt sie sich ambitioniert, und sie bietet auch deutlich mehr Richtung UO an, als es unsere Westie Hündin tun würde.

    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen dass mir Fährte je Spaß machen würde, oder irgendwas Richtung Obi was für uns wäre ( einfach wegen diesem Drang auf Perfektion), und bin auch der Ansicht dass das Schnauz für Abteilung C sicherlich viel zu unsicher ist, aber ich frage mich manchmal, ob ich es mir nicht erstmal in Ruhe ohne Hund anschauen solle. Und ob vielleicht nicht doch, eine der drei Abteilungen, doch was für uns sein könnte.


    Meine Fragen wären also :


    - Welche Voraussetzungen sollten Hund und Halter erbringen? ( bzgl jeder Abteilung)


    - Woran erkennt man einen guten Trainer, in dieser Sportart?


    - Gibt es KO-Kriterien? Und wie sehen sie aus? ( bzgl Hund, Halter, Trainer/ Verein)


    - Mit welchem Typ Hund ist das Zwingend erforderlich? / Wie ist ein Hund gestrickt, der das braucht?


    - Was habt ihr über eher untypische Konstellationen zu berichten? ( Damit meine ich Exoten/Hunderassen die nicht auf der Diensthundrasse stehen)


    Sind so Gedanken und Fragen die mir manchmal durch den Kopf gehen und mich einfach interessieren ^-^

  • Gerade beim Riesenschnauzer kenn ich ein paar aus AL - da ist keiner dabei, der explizit IGP braucht um ein glücklicher Hund zu sein. Meiner Erfahrung nach sind es maximal manche Typen/Linien von DSH, Mali und Xer, wo ich das behaupten würde.


    Voraussetzung erstmal: verfressen und beutegeil und neuronal schnell sollte der Hund sein. Der Mensch sollte Spaß an dem Sport haben und fleißig sein. (Fährte reicht, dass der Hund gern futtert, das macht es einfacher)


    Ein guter Sport-Trainer hat nicht nur selbst Erfolg im Sport und idealer Weise schon verschiedene Hunde und Hundetypen geführt und komplett ausgebildet, sondern hat einen Blumenstrauß an Möglichkeiten im Training und kann das anpassen - vor allem an den Hund, was der braucht. Er wählt das Tempo auch entsprechend, kann Übungen in Kleinstteile zerlegen.


    KO Kriterium Wüsste ich außer Abwesenheit der o.g. Voraussetzungen und Trainer Fähigkeiten keine, außer denen, die einem der gesunde Menschenverstand sagt. Maximal bei extrem starken Hunden, die aber schon im Alltag unerzogen sind. Oder bei extrem wesensschwachen Hunden, die schon gelernt haben, dass Angriff die beste Verteidigung ist, würde ich erst mal im Alltag arbeiten.

    Allgemein halte ich ne gute Alltagserziehung für wichtig, denn Hund sollte schon in der Lage sein, Aussenreize auszublenden und sich deswegen dann auf seinen Halter konzentrieren zu können.


    Ein guter Trainer und Helfer kann die untypischsten Hunde zumindest mit Spaß auf OG Niveau bringen. Persönlich kenne ich einen Beagle, zwei Bordercollies, einen Pappillon, einen Aussie und einen Border Terrier und einen Cattledog, die an allen drei Abteilungen Spaß haben und das auch wirklich recht ordentlich machen.

  • Naja, wenn einen jede Disziplin langweilig erscheint und man sich so gar nicht begeistern kann, dann ist man halt falsch.

    Ist doch auch ok. Ich kann Agility nichts abgewinnen, so als Beispiel. Geschmack ist halt verschieden.

    Deswegen frage ich ja.

    Dass präzise UO und ich nie Freunde werden war von Anfang an klar. Eine schnelle und v.a. zuverlässige Ausführung der Kommandos ja, aber ob der Hund dabei halt 5 cm weiter hinten oder vorne läuft oder sonst was ist mir halt einfach total egal.


    Aber so (als Laie) schaue ich eben SD Videos und sehe einen Hund der den Helfer sucht und verbellt (Opfer suchen und ausdauernd in Position verbellen: Trainingsstand Baldur im Alter von 5 Monaten, war ein Selbstläufer...), dann der Beißarm bei dem ja auch immer betont wird, dass es nur Spiel ist (Gehorsam wenn man mit dem Spielzeug wedelt und auch im lustigen Spiel loslassen: joa können meine Hunde auch problemlos), Apportieren, Hindernisse usw (selbiges).

    Dass das den Hunden richtig Spaß machen kann sehe ich, aber die Herausforderung nicht.

    Da mir aber klar ist, dass ich keine Ahnung davon habe, ist mir auch klar, dass ich da einiges nicht sehe. (Rettungshundearbeit auf einem Video mit fertigem Hund ist ja auch nur: Hund rennt durch die Gegend und bellt dann, klingt auch nicht halb so anspruchsvoll wie es ist...)


    Und genau deswegen eben meine Frage. Ich finde es allgemein interessant zu lesen was euch daran Spaß macht und es hilft mir das Ganze etwas mehr einzuordnen. Immerhin so weit, dass ich die Idee doch noch nicht ganz begraben will, sondern mir das erstmal noch genauer anschauen.

    Das ist meine Art dem Ganzen eine Chance zu geben anstatt einfach zu sagen "Määh, sieht von weitem langweilig aus."

  • Es ist Sport und kein realer Einsatz - sogesehen ist Sport immer „sinnlos“. Oder andersherum: es hat einen Selbstzweck. Und das richtig zu vermitteln in Perfektion - und damit einen Hund zu schaffen, der selbst gut sein will - das ist die Faszination an diesem Sport - gekoppelt damit, dass es so ziemlich alle Fähigkeiten anspricht in den einzelnen Disziplinen. Damit ist er umfassend.

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