Schutzhundesport und FH Austausch

  • Der Beauceron hat seine IGP3 geschafft.

    Das war für uns zwei die letze Prüfung dieser Art. Ab jetzt machen wir nur noch Fährte.

    Malik liebt die UO, ist eigentlich seine Paradedisziplin. Gereicht hat es in der Prüfung nur für 84 Punkte. Er hat im Verlauf der Prüfung so abgebaut, hat auf dem Rückweg von Apport vor lauter Unsicherheit das Holz fallen lassen.

    Und ich hätte heulen können weil mir mein Bubi so leid getan hat.

    Ist nix für uns.

    Im Schutzdienst hat er dann die Nerven ganz und gar verloren und mein Helfer hat ihn halt zum Glück noch grad so durchgeschüttelt.

    Ich habe schlicht unterschätzt wie sehr der Hund an meiner Bestätigung hängt und es ist von Prüfung zu Prüfung schlimmer geworden.

    Die Fährte hat dafür auf dem gefrorenen Acker gerockt (96 yay!)

    Und ich werde lernen müssen, wie man einen Hund auf die Prüfungssituation besser vorbereitet, damit mir so was nicht nochmal passiert.

    Hat jemand Tipps? Also zu Videos, Seminaren, Lektüre?

  • Nur aus Neugier: Habt ihr vorher mal ne komplette UO mit „Richter“ und allem durchlaufen lassen, ohne dass du eine Bestätigung mit auf den Platz genommen hast?


    In anderen Hundesportarten trainiert man immer länger werdende Ketten von Aufgaben ohne Bestätigung dazwischen und benutzt Lobformeln, die eine Bestätigung ankündigen und so positiv aufgeladen sind.

  • Pirschelbär

    :party: Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung :applaus:

    Ich übe wie von Gandorf beschrieben, merke aber zurzeit auch, dass das für den Rüden trotzdem schwierig ist ohne reichlich Aufmunterung und Bestätigung zwischendurch. Benutze während der Prüfung zur Not dann mal ein leises Schnalzen, Flüstern o.Ä. wenn der Richter nicht gerade neben mir steht |)

  • Es hängt auch viel davon ab, wie die Übungen bzw. die Arbeitsstimmung aufgebaut wurde psychologisch für den Hund. Ob es ein „am Ende der Übung gibt es die Belohnung“ ist, was eben zu einer hohen Erwartungshaltung bzgl eines möglichst schnellen Ende der der Übung führt. Oder ob es eher der Ansatz ist „ich (Hund) will zeigen - und wenn ein bisschen nicht reicht, dann muss ich nur umso mehr zeigen, um an die Bestätigung zu kommen“. Das gibt nämlich dann von Übung zu Übung immer mehr Push aus dem Hund heraus.

    Es gibt einige erfolgreiche Sportler, die so aufbauen und auch Workshops oder Seminare geben.

  • Herzliche Gratulation zur bestandenen Prüfung!

    Neben dem, was bereits alles erwähnt wurde, spielt auch die innere Haltung des Hundeführers eine riesige Rolle und ob der Hund gelernt hat, damit umzugehen: so übe ich von Anfang an den 'Ernstfall' der Prüfung und behandle (fast) jede Übungseinheit auf dem Hundeplatz so, als ob dies bereits die Prüfung wäre.

    Zuschauer am Zaun? Gerne. Jederzeit. Das steigert mein eigenes Erregungsniveau und ich kann meinen Hund mit meiner eigenen Nervosität vertraut machen und ihm zeigen, dass das nichts Schlimmes ist und er sich trotzdem ganz normal verhalten darf. Üben mitten in der Stadt? Bittesehr. Wenn die kritische Verwandtschaft daneben steht? Dann erst recht.


    Ich nutze wirklich jede einigermassen geeignete, dämliche Spassveranstaltung und weitere Gelegenheit, um mit meinem Hund daran teilzunehmen. So lernt er, dass Regeln und Kommandos genauso gelten, auch wenn zig bellende Hunde um ihn herumstehen, der Besitzer plötzlich im Kostüm um ihn herumhüpft oder andere Hunde und Menschen dynamisch miteinander agieren oder eben eine 'bierernste' und gestresste Stimmung herrscht.

    Dann bringe ich meinem Hund auch ganz bewusst bei, dass ein ernstes Gesicht, eine steife Körperhaltung und merkwürdig ausgesprochene Kommandos dazugehören und ihn nicht verwirren oder verunsichern müssen. Im Gegenteil: die Belohnungsparty danach ist umso grösser. Meine prüfungsreifen Hunde empfinden irgendwann praktisch alles als 'Übung' - ob bewusst von mir geplant oder nicht, weil sie gelernt haben, in möglichst jeder Situation ist nichts belohnender und richtiger als sich an mir zu orientieren und ihre Aufgabe auszuführen. So kann ich z.B. mit meinem nicht schussfesten Hund trotz Schiessstand in unmittelbarer Nähe mittlerweile eine Unterordnung laufen. Solange er seine Aufgabe kennt und 'ausführen darf' (womit wir auf den von Hummel angesprochenen, wichtigen Punkt des Zeigen-Wollens zurückkommen), kann er die Knallerei gut ausblenden. Doch wehe, ich erkläre die Übung für beendet, dann fahren Wut, Protest und Kläfferei ins Tier...

    Was Du zusätzlich machen kannst: lächeln. Ich konditioniere meine Hunde darauf, dass Lächeln ein Keep-Going Signal ist und eine baldige Belohnung ankündigt (das wissen die so oder so schon, aber ich verstärke das noch einmal ganz bewusst und immer wieder, weil ich ja nicht in jeder Situation belohnen kann). Ausserdem entspannt es mich als Mensch und hinterlässt häufig auch unwillkürlich einen guten Eindruck beim Richter: obwohl lächeln beim Schutzhundesport jetzt vielleicht nicht zum Standard gehört. Es geht ja aber auch nicht darum, zwanghaft dämlich grinsend durch die Prüfung zu laufen, sondern das Lächeln gezielt und bewusst als positives Bindungs- und Bestätigungssignal während man nicht anders belohnen darf zu nutzen.

  • Trotzdem erstmal Gartulation.


    Es gibt verschiedene Ausbilder, die Seminare, für Prüfungsstabilität anbieten, einfach mal suchen.


    Ich persönlich bin kein Fan von der Methode auf die Prüfung hin immer weniger und weniger zu bestätigen. Hunde sind nicht blöd, die merken da sehr schnell, was geschlagen hat und ich kenne nicht wenige, die bei der Methode dann einen Gang runter schalten, weil es sich ja eh nicht lohnt, sich anzustrengen, wenn sie nicht von Anfang an gelernt haben, dass weniger Belohnung bedeutet, dass sie sich mehr anstrengen müssen.

    Das muss man aber eben entsprechend aufbauen, da reicht es nicht aus, dem Hund mittendrin zu zeigen, dass es auch Tage ohne Dauerbestätigung gibt.

  • Hallo, ist jemand im Bilde über den Ablauf der WUSV in Lerma? Livestreaming ist ja leider übertrieben teuer und ansonsten kaum Berichterstattung irgendwo.


    Laut der Resultateliste wurde unsere Kira Albers disqualifiziert. Schade, ich hatte mich so gefreut Frauen unter den Teilnehmern zu finden.


    Erstaunlicher- und erfreulicherweise haben die Russen, die Tschechen und noch einige andere östlich gelegenere Länder einen sehr hohen Frauenanteil in der Mannschaft.


    Ich finde es schade dass so eine Veranstaltung kaum zugänglich ist für die Allgemeinheit, ausser man zahlt richtig fett. :frowning_face:

  • Naja, so ein Event will organisiert und bezahlt werden und auch die Kamera Leute arbeiten da nicht umsonst.

    Und 40€ für eine Woche live Stream für zwei WMs ist jetzt nicht wirklich teuer, wenn man es wirklich verfolgen will.


    Ansonsten haben die meisten Teams eine FB Seite, wo man es mitverfolgen kann und die Punkte stehen Zeitnah bei WD

  • Wobei ich der Meinung bin, dass es für Premiummitglieder andere Preise geben sollte für die Live-Streams.. WD ist schon echt extrem teuer. Natürlich kostet das Filmen aller Veranstaltungen viel Geld, aber dann sollte es verschiedene Pakete geben. Also z. B. voller Zugriff auf die Datenbank = User Premiumbronze - voller Zugriff auf die Datenbank + gespeicherte Videos = Premiumsilber und voller Zugriff auf die Datenbank + gespeicherte Videos und Livestreams = Premiumgold oder so..


    ich hatte vergessen mein 3 Jahres Abo zu kündigen, habe jetzt nur ne Jahresmitgliedschaft nochmal dran gehängt und gekündigt - ich nutze es einfach viel zu wenig, da würde ich mir eben Abstufungen wünschen - aber das ist nicht gewünscht, hatte MD da schon drauf angesprochen...

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