Hundeangriff

  • mir ging es darum, halbwegs an der Quelle/dem Fall zu bleiben.

    Das ging es mir auch.
    Ich denke, so sehr unterscheidet sich die Ansicht auch nicht.


    Darum hab ich es ausgeführt, dass der Test wichtig ist, um heraus zu finden, ob es ein generelles Problem mit dem Verhalten des Chi gibt (also auch denkbar ist, dass er das Frauchen draußen "verteidigt") oder ob es wirklich nur aus der Situation heraus entstanden ist.


    Zitiert hab ich nur, weil ich es (auch in diesem Thread) schon so oft gelesen habe, dass ein Biss eines Kleinsthundes verniedlicht wird (wollte verteidigen, hat gezwickt, ...). Im umgekehrten Fall bei einem großen Hund dann aber gleich alle Register gezogen werden sollen.
    Dein Zitat war also tatsächlich nur stellvertretend gewählt.

    • Neu

    Hi


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    • Darum hab ich es ausgeführt, dass der Test wichtig ist, um heraus zu finden, ob es ein generelles Problem mit dem Verhalten des Chi gibt (also auch denkbar ist, dass er das Frauchen draußen "verteidigt") oder ob es wirklich nur aus der Situation heraus entstanden ist.


      Interessanter ist eher ob Frauchen weiß DASS ihr Zwerg verteidigt und ob sie das Verhalten im Griff hat.


      Meiner Meinung nach gibt es nur wenig "kreatives" Verhalten beim Hund dass bei richtigem Handling ein echtes Problem ist. Richtig kann nur mitunter recht schwierig werden (extreme Artgenossenunverträglichkeit mitten in der Großstadt, Unverträglichkeit mit fremden Menschen,..)

    • Meins ist so passiert. War zwar nicht gefährlich, hat mir aber eine deftige Strafpredigt von meinem Chef inklusive Androhung einer schriftlichen Abmahnung und die Streichung meines freien Samstags eingebracht, also fand ichs auch im Nachinein eher weniger amüsant ;) Und meine Jeans waren im übrigen auch so gelöchert, dass ich sie nicht mehr in der Arbeit tragen konnte, hat mir auch keiner ersetzt.

      Warum hast du dir die Jeans nicht ersetzen lassen?
      ----


      Ich finde das schon sehr komisch.


      Wesenstests und Rasselisten sind für mich NUR gerechtfertigt, wenn ich Leib und Leben gefährdet sehe. Und durch einen direkten Angriff mit Beschädigungsabsicht - Resselisten haben nichts mit Unfallvermeidung zu tun. Vors Fahrrad laufen kann jeder Hund und jedes Kind, das ist was anderes (auch wichtig, aber halt was anderes - da greift z.B. ne Haftpflicht, die auch die oben zitierte Jeans hätte bezahlen müssen). Rasselisten sind nicht zur Unfallverhütung gedacht.


      Die haben für mich auch nichts, aber auch gar nichts, mit Gerechtigkeit oder sowas zu tun, sondern NUR mit dem Schutz von Menschen, mit Gefahrenabwehr.
      Einen Kangal halte ich für potentiell lebensgefährlich für Menschen. Und leider gibt es dafür auch Beispiele, die zeigen dass das Realität ist. Einen Chiangriff halte ich nicht für lebensgefährlich genug, dass er die Rasseliste rechtfertigen würde.


      Ich finde es wirklich bemerkenswert, wieviele Hundehalter in einem Hundeforum sich tatsächlich von einem Chihuahua in Leib und Leben bedroht fühlen.


      Wieviele Menschen sind durch den ANGRIFF (nicht durch blöde Umstände - also z.B. einen Unfall) eines Kleinhundes zu Tode gekommen? Kennt jemand tatsächlich ein Beispiel?

    • Nur zur Verdeutlichung:


      Bei der Schlagzeile:


      Kangal springt Frau freudig an, bringt sie zu Fall, Frau erleidet dabei einen Schädelbruch und stirbt


      würde ich denken: Schrecklich, furchtbar für die Frau, der Hund sollte angeleint sein, wie kann das passieren... aber ich würde nicht an eine Rasseliste denken.


      Bei "Kangal tötet Frau, weil die an seinem Vorgarten vorbei geht und die Kette nicht hält" ist das anders, zumal der Kangal sich nicht völlig überraschen verhält, sondern rassetypisch. Andere Kangals verhalten sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit unter solchen Umständen ähnlich.




      Ein Chi , der es schafft, jemanden tot zu beissen, verhält sich nicht rassetypisch. Oder?

    • @frauchen07
      Es ist voellig egal, wie du das siehst, die Verordnungen zaehlen und nur die!
      Verordnung von BW:

      Zitat

      Gefährlich im Sinn der Verordnung sind auch Hunde, die - unabhängig von ihrer Rasse - bissig sind, in aggressiver oder gefahrdrohender Weise Menschen oder Tiere anspringen oder zum unkontrollierten Hetzen und Reißen von anderen Tieren neigen.


      Kampfhundeverordnung: Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg


      Es reicht aus wenn der Chi einen Menschen aggressiv anspringt! Voellig egal ob er beisst oder nicht! Es reicht auch aus, wenn der Chi irgendein Wildtier hetzt!

    • Meiner Meinung nach, entweder stehen alle Hunde auf einer Liste und müssen mit Herrchen und Frauchen ab 18 Monaten einen Test ablegen oder keiner.


      Wir hatten einen hochgefährlichen DSH der immer gesichert wurde und sehr vorausschauend geführt wurde. Wir haben aber auch einen westi gehabt unter 10 kg, der teils seine terriergene ausgelebt hat und ein echter Teufel sein konnte. Maulkorb hatte der teils um.


      Meine aussiehündin und auch die kelpiehündin haben hier schon versucht ihre Zähne bei fremden einzusetzen. Die kelpiehündin wiegt 12 kg. Trotzdem ist das gefährlich. Mein aussiewelpe hat mir als Welpe die Augenbraue gepirced. Der wog mit 10 Wochen keine 8 kg. Die Narbe habe ich immer noch.


      Jeder Hund mit Zähnen kann bleibende Narben und Entzündungen hinterlassen. Oder er kann Stürze produzieren und Menschen schädigen. Man muss nicht immer gleich vom Tod ausgehen, auch ein selbstständiger der vom Rad fällt, weil der chi ihm reingelaufen ist und sich den Arm dabei bricht und monatelang nicht arbeiten kann, ist geschädigt.


      Bei solchen Dingen immer nach dem Gesetzgeber schreien, aber ansonsten nur über diesen schimpfen, ist auch ziemliche Doppelmoral.


      Der Appell kann und muss an alle Hundehalter gleichermaßen gehen, erzieht, sichert eure Hunde, übernehmt Verantwortung, räumt hinter euren Hunden auf und belästigt niemanden. Versichert eure Hunde und versucht Unfälle zu vermeiden. Wenn man das nicht gewährleisten kann oder will, sollte man sich überlegen ob Hundehaltung wirklich für einen geeignet ist. (Unfälle wird es eh weiterhin geben, das Leben ist einfach Lebensgefährlich).


      Lg

    • Wesenstests und Rasselisten sind für mich NUR gerechtfertigt, wenn ich Leib und Leben gefährdet sehe.

      Das Problem ist halt: Wie und durch wen wird das dann festgelegt oder "berechnet", ab wann ein Hund Leib und Leben gefährden kann?


      Macht man das dann an der Größe fest? Wenn ja – gehören dann alle Hunde über einer bestimmten Körpergröße erstmal pauschal auf die Liste, weil – sagen wir mal, ab 50cm SH – das Gebiss des Hundes groß genug ist, um einen Menschen theoretisch tödlich zu verletzen?


      Oder am ursprünglichen Verwendungszweck der Rasse? Alle Hof-/Wach-/Herdenschutz- und Gebrauchshunde können sich für einen Wesenstest und 'ne Rasseliste "qualifizieren", beim Rest gilt die Unschuldsvermutung? Und was ist dann mit den "Grauzonenfällen" wie den Treibhunden (ACD, Aussie, etc.) – die haben auch ganz ordentlich Biss und Power, stehen aber m.W.n. nirgendwo auf einer Liste, obwohl die bei falscher Führung auch richtig, richtig ungemütlich und gefährlich werden können.


      Egal, welche Kriterien man für so eine Liste heranzieht – ungerecht wird's immer, weil Hunde und Menschen betroffen sein werden, die sich nie was zu Schulden kommen lassen, und andere nicht erfasst sein werden, die besser tatsächlich mal 'nen Wesens-/Sachkundetest machen würden. Die einzig gerechte Möglichkeit ist da m.M.n. wirklich, völlig ohne Ansehen der "äußeren Merkmale" wie Größe, Rassezugehörigkeit, etc. zu sagen: jeder HH muss nachweisen können, dass er rudimentäre Kenntnisse zum Thema Hundehaltung und Hundeverhalten hat und nach einem Vorfall oder bei "dringender Gefahr im Verzug" kann eine Wesensüberprüfung dann halt für jeden Hund angeordnet werden, vom Chi bis zum Cane Corso.


      Die [Rasselisten] haben für mich auch nichts, aber auch gar nichts, mit Gerechtigkeit oder sowas zu tun, sondern NUR mit dem Schutz von Menschen, mit Gefahrenabwehr.
      Einen Kangal halte ich für potentiell lebensgefährlich für Menschen.

      Aber auch hier: Wo zieht man da welche Grenze? Ein Berner Sennenhund ist potenziell lebensgefährlich. Ein Großpudel ist potenziell lebensgefährlich. Ein Golden Retriever ist potenziell lebensgefährlich. Das sind alles große, kräftige Hunde, die theoretisch die nötige "Ausstattung" an Muskeln und Zähnen hätten, um einen Menschen ernsthaft zu verletzen. Gehören die dann auch alle zur Gefahrenabwehr auf die Liste? Und wenn nicht, s.o. - anhand welcher Kriterien will man denn dann so eine Liste erstellen?


      Wie man's dreht und wendet, Rasselisten sind einfach Murks.

    • Es ist doch super das hier das selbe Recht für jeden Hund gilt und das man halt keinen Hundeführerschein machen muss.
      Je simpler desto besser für uns alle. Hunde sind erstmal ohne Verdacht bis sie durch Vorfälle in Erscheinung treten und dann muss es egal sein wie groß der ist.


      Bin bisher 1x gebissen worden und das von einem Chi in die Ferse mitten im Wald. Die Besitzerin fand das ganz witzig ...


      Die Rasseliste ist natürlich schwierig weil dort entweder Hunde drauf fehlen oder zu viele drauf stehen. Je nach Blickwinkel.

    • Ich finde es wirklich bemerkenswert, wieviele Hundehalter in einem Hundeforum sich tatsächlich von einem Chihuahua in Leib und Leben bedroht fühlen.

      Und ich halte für bemerkenswert, wieviele Hundehalter bereit sind, mit zweierlei Maß zu messen.
      Nimmt man den Kleinsthund nicht ernst und sagt ein abfälliges Wort über die "Fußhupen", dann schreien alle (zu Recht), dass man den Hund als Hund sehen muss.
      Beißt ein Chi einen Menschen, dann kommt ein Schulterzucken und "da passiert doch nichts" und aus dem ernstzunehmenden Hund wird ein ... ja .. .was eigentlich?


      Ein Hund ist schlicht und ergreifend ein Hund. Egal welche Größe / Rasse.
      Es wird niemals eine "faire" Einteilung nach Rasselisten geben können.
      Aber: "Gefährlich im Sinn der Verordnung sind auch Hunde, die - unabhängig von ihrer Rasse - bissig sind, in aggressiver oder gefahrdrohender Weise Menschen oder Tiere anspringen oder zum unkontrollierten Hetzen und Reißen von anderen Tieren neigen." das ist eindeutig und durchaus schon gesetzlich geregelt. In diesem Gesetz steht auch nichts davon, dass die "gefahrdrohende Weise" ausschließlich ein tödlicher Biss ist. Da reicht eben auch ein "vors Fahrrad springen" oder "Kind zu Fall bringen".


      Neulich habe ich noch eine Doku gesehen, wo ein Labrador der in bekannter "freut-sich"-Manier eine Fußgängerin angesprungen hat, zum Wesenstest musste. Die Fußgängerin hatte Angst, ist rückwärts gestolpert und gestürzt.
      Und das ist auch bei einem kleinen Hund nicht so unwahrscheinlich.
      Meine Schwiegermutter hat panische Angst gehabt vor meinen Meerschweinchen, die IM Käfig waren. Sie hatte auch richtig Angst vor unserem Berner - seitdem kommt sie nicht mehr zu Besuch. Aber auch vor einem kleinen Hund hätte sie die Beine in die Hand genommen.

    • Bei "Kangal tötet Frau, weil die an seinem Vorgarten vorbei geht und die Kette nicht hält" ist das anders, zumal der Kangal sich nicht völlig überraschen verhält, sondern rassetypisch

      Um Himmels Willen - nein, es ist NICHT rassetypisch, dass ein Kangal Menschen anfällt.


      Rassetypisch wäre, dass er sein Umfeld im Auge hat und auf alles in seinem Umfeld reagiert und verhindert, dass irgendjemand in sein Territorium eindringt.
      Ebenfalls rassetypisch wäre, dass ein Kangal zusätzlich zu seinem durch den Gartenzaun markiertem "absoluten" Territorium auch die Straße davor zu seinem "relativen" Territorium zählt und auf Dinge reagiert, die dort stattfinden.


      Ein normal-gut auf Menschen sozialisierter Kangal, hat vor der tatsächlichen Beschädigungsabsicht ein ausgefeiltes Repertoire an Verteidigungs-Strategien, (zur Verdeutlichung: man muss sich erst dann verteidigen, wenn tatsächlich auch ein Angriff erfolgt!) die vom "Weg blockieren", über Drohverhalten und Schein-Attacken gehen. Ein Hund, der bellt, knurrt und droht "spricht" noch mit einem. Und gerade (!) Herdenschutzhunde neigen eben nicht zu blinden Angriffen, weil nur ein körperlich unversehrter Hund seinen Job auf Dauer gut machen kann. Hitzköpfe ohne Impulskontrolle kann man da nicht brauchen. Herdenschutzhunde sind VERTEIDIGER, sie sind keine Angreifer. In keinem Land dieser Welt kann man es als Hirte gebrauchen, einen Hund zu haben, der wahllos alles anfällt, was den Weg kreuzt, sei es der Hirte der nächstgelegenen Herde, der zu einem Schwatz kommt oder seien es andere Dorfbewohner und co. Und in keinem Land der Welt kann man es als Hirte gebrauchen, wenn Hunde durch unnötige Scharmützel mit Wölfen und Co verletzt oder getötet werden.


      DER Kangal ist nicht das, was viele hier offensichtlich als Bild im Kopf haben.
      Das, was hier als Bild vom Kangal im Kopf rumzuschwirren scheint, ist der mißbrauchte Kangal aus Vermehrerei auf "Ziele" hin, die mit seinem ursprünglichen Verwendungszweck nichts mehr zu tun haben. Ziele, die Verhaltensweisen hervorbringen, die noch mehr nicht vom Ursprungs-Kangal abweichen könnten.


      Ich habs schon mal geschrieben - wenn man das will, geht das mit JEDER Rasse, innerhalb weniger Generationen kann man aus dem noch so freundlichen Familienhund etwas machen, was für Schlagzeilen in den Zeitungen sorgt.


      Du bist gar nicht weit weg von uns - komm doch einfach mal vorbei und schau Dir die Mc`s an. Das dürfte Dir den eigentlichen Kangal besser und einprägsamer zeigen, als alles, was ich hier schreiben könnte.


      LG, Chris

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