Qualzuchten II

Zitat von Einstein51

Ich finde auch ständigen Hunger ohne Übergewicht eine Qual. Ständig Hunger haben ist nicht natürlich.

Aber für den Menschen ist es praktisch, der Hund ist immer super über Leckerlis zu motivieren. Und man braucht sich auch keine Gedanken über Leckerlis machen.

Ich habe Zweifel daran, dass das praktisch ist. Denn wenn der Hund wirklich dauerhungrig ist, dann rennt der zwar jedem Leckerchen hinterher, ist dabei aber nur eingeschränkt lernfähig. Und er frisst wahrscheinlich auch alle möglichen Sachen, die ihm nicht bekommen. Das sind dann vermutlich die Hunde, die mit Glück regelmäßig zum TA müssen um eine Kotzspritze zu bekommen und mit weniger Glück in ihrem Leben mehrere Darmoperationen benötigen. Das ist dann für den Menschen garantiert nicht mehr praktisch.

Umso erstaunlicher, wenn solche Hunde trotzdem in der Lage sind, eine Arbeit zu machen.

Zitat von BettiFromDaBlock

Noch dazu kennen wir hier alle keinen richtigen Hunger.

Das stimmt nur dann, wenn "richtiger Hunger" erst da anfängt, wo der Körper langfristig unterversorgt ist. Das kennen wir gut versorgten Wohlstandsmenschen tatsächlich nicht. Aber Hungergefühl kommt doch sehr viel früher. Ich jedenfalls kenne das Bedürfnis, dass ich mal was zu essen brauche; ich kenne das Gefühl dass mein Körper irgendwann am späten Nachmittag eines vollen Tages doch allmählich nach Nahrung verlangt. Mir persönlich reicht das, um zu erahnen, wie ein Leben sein muss, in dem dieses Gefühl nie aufhört. Dabei finde ich leichtes Hungergefühl nicht mal unangenehm, es macht halt Lust auf Essen und ich esse echt gern. Aber als Dauerzustand möchte ich das wirklich nicht haben.

Wie man normale Fresslust beim Hund von echtem Hunger abgrenzen will, weiß ich nicht. Aber ich bin der Meinung, dass allein der Verdacht, dass ein Hund mit diesem Gendefekt ähnliche Probleme hat wie ein Mensch mit einem vergleichbaren Defekt, ausreicht um über Abhilfe nachzudenken. Zumal der Hund eben nicht über das Problem informiert werden kann und nicht lernen kann, reflektiert damit umzugehen. Der Mensch hat nach der Mahlzeit immer noch Hunger und weiß, dass es sein Gendefekt ist. Und trotzdem ist es irre schwer, dem Hunger nicht nachzugeben. Der Hund hat einfach nur Hunger.

Es kommt doch alles ein bisschen darauf an wie stark es ausgeprägt ist. Es gibt sicher Labis die absolut kein Hunger Gefühl mehr haben aber ich bezweifle das das die Mehrheit ausmacht, denn wie Selkie schon geschrieben hat ein dauerhungriger Hund rennt zwar jedem Leckerchen hinterher, lernt dabei aber nichts.

Wenn ich zB an Mico denke seines Zeichens halber Labrador mit dem Appetit eines ganzen Labis ausgestattet. Der würde sich selbst nicht bzw kaum selbst regulieren. Er tut es einfach nicht also muss ich das tun. Selbst nach einer Stunde intensiven Training mit jede Menge Leckerchen (Plus seine normale Futterration) nimmt der noch an wenn ich ihm gebe. Er braucht es ganz bestimmt nicht und es ist auch auch nicht mehr mit dieser "Gib mir gib mir gib mir" Mentalität aber er würde es nehmen und fressen. Wenn ich das weniger extrem in den Vergleich nehme von vor dem Training(leerer Magen) und nach dem Training(gefüllt) dann hab ich

Vor dem Training einen Hund der sich vllt 1 Minute konzentriert bevor seine ganze Aufmerksamkeit dem Leckerli gilt und wenn er es nicht bekommt wird eben iwas gefressen was er so findet.

Nachdem ein bisschen Futter im Hund drin ist merkt man das er zwar immer noch absolut Futtergeil ist aber nicht mehr fressen MUSS.

Deswegen versuch ich gar nicht erst ihn anzusprechen bevor Futter im Hund ist. Wie manche Menschen erst ihren Kaffee brauchen braucht Hund eben fressen. Wenn er wirklich noch nichts gefressen hat ist er wirklich wie besessen und würde alles fressen das ihm zwischen die Pfoten kommt. Sobald Futter im Hund ist würde er immer noch alles nehmen aber die dringlichkeit ist weg. Er möchte aber er braucht nicht. Und dann kann er sich auch konzentrieren und arbeiten.

Mehrere Besitzer von Labis die ich hier kenne beobachten bei ihren Hunden das selbe. Also klar gibt es diesen Gendefekt in manchen Labradoren aber ich halte es nicht unbedingt für Qualzucht weil dafür nicht aktiv selektiert wird inzwischen (meines Wissens nach). Wenn ich es richtig im Kopf habe wurden Labradore auch auf diesen Hunger selektiert früher weil s eben einfach ist einen solchen Hund über Futter zu motivieren, aber es kann nie das Ziel gewesen sein das der Hund mit Scheuklappen und ohne iwas zu registrieren dem Futter hinterher rennt.

Zitat von Flauschig

Ich habe mich Grade durch American Cocker Spaniel Züchter Seiten geklickt.

Und kommt es mir nur so vor, die Schnauzen sind augenscheinlich kürzer geworden

Ich hatte letztens den Ami Cocker meiner Schwester in Pflege und habe seinen Kopf mal spaßeshalber vermessen... In Holland wäre er im orange Bereich. Das ist, denke ich, aber auch dem extremen Stop geschuldet.

Mal ne Nah Aufnahme von dem Do Khyi im Chinesischen Typ.

Dazu muss man sagen das ist noch ein moderates Tier, da gibt's noch massigere Exemplare

Für das, was da teilweise an Do Khyis rumläuft finde ich sie echt ok.

Sie ist natürlich massig, aber vieles dürfte Fell sein.

Übertypisiert sind die natürlich trotzdem wie sau.

....

Allerdings.... Oh mein Gott, ich will auch so leben - der Hund residiert weitaus besser als alle Menschen die ich kenne. Der Hype um diese Hunde ist schon absurd

Lassen sich die überhaupt noch versichern?

Zitat von Blessvoss

Lassen sich die überhaupt noch versichern?

Ich habe keine Ahnung, aber wenn überhaupt, dann wohl nur zu sehr hohen Prämien, denn eine OP ist eigentlich schon im Vorneherein zu erwarten...

Na gut, wenn die Leute so beratungsresistent sind, dann sollen sie halt bei den Kosten bluten, aber jeder einzelne Mops, der auf die Welt kommt, tut mir leid!