Überzogene (?) Erwartungen an Hunde aus dem Auslandstierschutz
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Was mich nervt sind wirklich diese Parolen hier im Forum- gerade hier sollte man wissen, dass es nicht nur schwarz-weiß gibt. Sowohl bei Menschen wie auch bei Hunden. Immernoch wird pauschal 'der Auslandshund' gesagt, obwohl die Hunde aus dem Ausland genauso bunte Lebensläufe haben wie die hiesigen. Etliche davon waren Familienhunde (die meisten sogar, zumindest im Süden), die rein gar nichts 'falsch' gemacht haben ausser dem, dass sie halt existieren. Die kennen das Leben im Haus, mit Menschen, und machen auch hier nach Eingewöhnung nie Probleme. Aber von denen hört man nichts.
Ebenso ist es mehr als herablassend die Menschen herabzuwürdigen, die sich für Hunde aus dem Ausland entscheiden- als ob die sich allesamt nur profilieren möchten und eigene Komplexe kompensieren möchten. Alles mal wieder fein schwarz weiß gedacht. Manche finden in hiesigen TH einfach nicht, was sie suchen. Manche finden einfach, dass Tierschutz nicht an Grenzen halt macht, die irgendwann willkürlich gesetzt wurden. Manche finden, dass es eine Schande ist, das da tausende unkomplizierter Hunde hocken ohne jemals eine Chance zu bekommen.
Ehrlich, gerade im DF erwarte ich da mehr Toleranz, mehr Bildung und mehr Verständnis für das Lebensmodell anderer. Aber immer wieder dieser Knüppel 'jaja, der Auslandstrend damit man sich gut fühlen kann' und 'der Auslandshund macht immer Probleme' geht mir echt auf den Sack.
Logisch braucht es vernünftige Orgas, die anständig aufklären und es wäre auch sicher schön, wenn Menschen allgemein reflektierter wären (was die meisten aber eben nicht sind, nichtmal hier!). Aber es wäre allen geholfen, wenn man nicht ständig alles und alle in einen Topf wirft.
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Hi
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Das ist eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen möchte.
-Warum? (im übrigen habe ich selber einen Auslandshund, ich bin also grundsätzlich für Auslandstierschutz)Die meisten Orgas und Vermittler arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen. Aber fast alle arbeiten ehrenamtlich, um Tieren zu helfen. Und das meist neben Beruf, Familie, eigenen Tieren (und sehr oft haben die Vermittler noch kranke oder alte oder schwer zu vermittelnde Tiere in Pflege) und Haushalt.
-Ja und? Hab ich auch schon. Ehrlich und aufmerksam muss man trotzdem sein.
Und sehr oft kennen die Vermittler die Hunde gar nicht persönlich, sondern können nur das weitergeben, was ihnen erzählt wird. Die meisten Vermittler reisen höchstens einmal im Jahr an die Orte, an denen ihre Vermittlungstiere sitzen.
-Vielleicht ein Punkt an dem man Ansetzen muss. Für mich kein Grund jemanden in Schutz zu nehmen. Dann muss man eben erst gute Beschreibungen sichern, wie auch immer. Leute vor Ort besser schulen oder oder.
Und nicht vergessen darf man einen ganz wichtigen Aspekt: Vor Ort sind oft schon Tierschützer, die das beste für die Tiere wollen. Aber überall sind eben auch Mitarbeiter, die eben einen Job machen, um Geld zu verdienen, bei denen jegliche Empathie für Hunde fehlt. Und durch wen Infos nach D erfolgen, ist eben Glückssache.
-da habe ich weder etwas dafür noch dagegen geschrieben
Wichtig ist mir noch zu betonen, dass die Vermittler die Interessenten meist nicht persönlich kennen, sondern nur telefonisch oder per Mail. Sie verlassen sich leider zu sehr auf so genannte Vorkontrolleure, die die Kontrollen durchführen, ohne eigentlich zu wissen, auf was sie achten sollten.
- auch hier. Sache der Orga das zu organisieren und so gut wie möglich sicherzustellen.
Sicher gibt es gute und weniger Orgas, die im Auslandstierschutz arbeiten. Aber grundsätzlich "ehrlichere Arbeit" einzufordern, ist doch sehr oberflächlich gedacht.
-noch mal warum? Was würdest du einfordern? Nichts? Grundsätzlich einfach nur ein Foto ohne jegliche ehrliche Beschreibung?
Ehrlich gesagt ist mir dein Beitrag und deine Einstellung ein Rätsel. Meine Anworten findest du mit '-' im Zitat unter deinen Aussagen. -
Finya wurde auch von einer "Patin" vermittelt, die für die Orga arbeitet, den Hund selbst aber gar nicht kannte.
Die Frau, die sich um Finya gekümmert hat bzw. sie eingesammelt und in eine Pflegefamilie in Serbien gebracht hat, hat mir erst geschrieben, als ich Finya schon über ein Jahr hatte. Da habe ich dann so manche Kleinigkeit erfahren, die uns das Leben anfangs wohl etwas erleichtert hätte.
Das wäre vorher nett gewesen, macht sich im Vermittlungstext aber nicht so gut -
die Adoptanten bzw. deren Überlegungen, warum sie sich einen Hund aus völlig anderen Lebensverhältnissen holen
Ich hatte bereits vor einigen Jahren selbst Hunde in Pflege und aus eigenem Interesse auch schon mit einigen Vermittlungsstellen und Vereinen Kontakt.
Ich habe stellenweise einfach den Eindruck, die Vermittler sind völlig überfordert und eigentlich nur froh, wenn der Hund wegadoptiert wird und Platz für den nächsten macht. Es gibt auch einige seriöse Vereine, die schauen ganz genau hin und vermitteln bei Zweifeln den Hund auch nicht. A
Eine übersteigerte Erwartungshaltung wird einfach häufig durch die verniedlichten Beschreibungen der Hunde geschürt, Probleme werden verschwiegen oder klein geredet. Hinzu kommt, dass häufig der genaue Abgleich zwischen Hund und potentiellem Adoptanten fehlt und ein Angshund wenns doof läuft mitten in Belin landet.
Dann gibt es noch die Kategorie der HH, die sich das mal locker zutraun und Schwierigkeiten nicht sehen wollen, danach aber völlig überfordert sind und nicht weiter wissen.
Für mich war klar und so habe ich es auch immer mit den vermittelnden Stellen kommuniziert, dass ich keinen Angst- bzw. Problemhund nehme, da ich weder die Zeit noch das Umfeld habe, so einem Hund gerecht zu werden.
Im Bekanntenkreis sehe ich dann wie so was läuft: der 1. Hund aus dem TS ist völlig problemlos, Nr. 2 dagegen ein Angsthund, der, neben 1 x Gassi am Tag irgendwo in der Pampa, sein Leben im Garten fristet.
Und da sind wir wieder bei dem THema, das Hundehaltung zwar Arbeit ist, aber auch Spass machen soll.
Ein Hund aus dem TS oder TH würde ich erst nach einer entsprechenden Kennenlernphase verbindlich aufnehmen. Aber so lange sind die Hunde oft gar nicht mehr zu vermitteln.
Irgendwann wird hier ein 2. Hund einziehen. Ob Rassewelpe, TIerschutz- oder TIerheimhund oder zugelaufen.....ich bin mittlerweile davon überzeugt, der 2. wird uns finden, wir brauchen gar nicht nach ihm suchen
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Ebenso ist es mehr als herablassend die Menschen herabzuwürdigen, die sich für Hunde aus dem Ausland entscheiden- als ob die sich allesamt nur profilieren möchten und eigene Komplexe kompensieren möchten. Alles mal wieder fein schwarz weiß gedacht. Manche finden in hiesigen TH einfach nicht, was sie suchen. Manche finden einfach, dass Tierschutz nicht an Grenzen halt macht, die irgendwann willkürlich gesetzt wurden. Manche finden, dass es eine Schande ist, das da tausende unkomplizierter Hunde hocken ohne jemals eine Chance zu bekommen.
Wurde mir weder im Forum bisher in irgendeiner Weise gesagt, noch draußen im wahren Leben.
Ist vielleicht auch oft ein Frage dessen, wie man es selbst verkauft.
Wenn wir ehrlich sind, wird ja doch einiges an Schindluder getrieben, was die Vermittlung und die Beschaffung der Hunde angeht. Es wird "gerettet" um sein eigenes Ego zu streicheln und dann Vermittelt und ein "Zuhause" gegeben ohne darauf zu achten ob das für den jeweiligen Hund überhaupt eine Option ist.
Bei uns ist über den Winter monatelang eine Hündin hier rumgeirrt. Eine von denen die unbedingt in ihrem Heimatland (weiß jetzt nicht genau woher) von der Straße gerettet wurde und dann in eine ihr völlig andere Umgebung verfrachtet wurde zu jemanden, der keine Ahnung hatte, wie man einen solchen Hund sichert. Die Hündin wäre mal besser geblieben wo sie war, wo sie wusste wie sie überleben kann, mit ihrer Hundegang. Nein, stattdessen ist sie völlig verängstigt in der Nähe einer Autobahn rum gerannt und wäre jämmerlich eingegangen, wenn sie nicht verschiedene Futterstellen gehabt hätte.
Mittlerweile ist sie eingefangen und lebt nun im Leinenknast in einem Haus. Tolles Leben für einen Hund der in "Freiheit" geboren wurde.
Ein anderer Fall der mich ehrlich gesagt jedes Mal fürchterlich annervt, ist der eine Verein der über Facebook Spenden sammelt um zum Teil fürchterlich verletzte Hunde am Rande des Todes mit massenhaft OPs und Behandlungen wieder hin zu bekommen, bei denen man sich als fühlender Mensch denkt: Gott, lass das arme Tier in Frieden und Würde einschlafen.
Da steige ich nicht hinter. Offenbar wird nach den auf Tränendrüsen drückenden Videos ja auch fleißig gespendet. Da wird das Wohl vieler hinter das weniger gestellt und das ist im Tierschutz und in armen Ländern echt bodenlos.
Ich möchte nicht im Tierschutz aktiv werden, einfach weil ich es nicht ertragen könnte, immer nur einzelnen zu helfen, weil es teilweise auch gar nicht anders geht.
Genauso könnte ich nicht mit den "rosa Brillen" Trägern leben, die denken das sie retten müssen und beschützen und das ihnen diese Hunde dann ewig dankbar sind. Einen Hund der in ein freies "Rudel" geboren wurde, MUSS man nicht retten. Ich finde Kastrationsaktionen unterstützenswert, wo die wilden Hunde eingefangen, kastriert und anschließend wieder frei gelassen werden um eben die wilde Vermehrung einzudämmen. Aber manchmal denke ich auch, dass es nicht gemacht wird um die süßen Welpen anschließend verhökern zu können.Zu meinem eigenen Auslandstierschutzhund: Sie ist glücklich. Im Haus, draußen, an der Leine, ohne Leine. Sie liebt das Leben, mit ihrem Kumpel Poco (mich mag sie als Leckerliemaschine bestimmt auch ein bisschen, aber sie wäre happy bei jedem der sie streichelt und ihr was zu Essen gibt). So ein Hund gehört in ein Zuhause vermittelt. Ob nun im Ursprungsland, oder hier bei uns spielt keine Rolle. Sie hat ein Zuhause verdient und möchte auch ein Zuhause.
Jeder der sich überlegt einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen, egal ob Inland oder Ausland, sollte sich nicht von den schönen oder traurigen Hundeaugen und Geschichten blenden lassen. Schaut euch den Verein genau an, schaut euch die Hunde dort an, schaut wie diese Hunde präsentiert und beschrieben werden (nur liebe und verträgliche Schmusebären und nur positive Beschreibungen: Großes ACHTUNG!). Worüber ich auch manchmal stolpere sind Beschreibungen von "liebervoller Hund, der Streicheleinheiten sucht und nur schmusen möchte!" und dann sieht man im Video einen völlig verschüchterten Hund der die Streicheleinheit über sich ergehen läßt, weil er so furchtbar überfordert ist. Diese Hunde sind dann Kandidaten von "fürchterlich schief gelaufen" bishin zum Beissvorfall.
Mein Beispiel zu meiner Hündin: Da wurde mir gesagt, dass sie viel Beschäftigung und Bewegung braucht (beides stimmt nicht, sie ist happy, wenn sie ein paar Mal kräftig über die Wiese sprinten darf) die am Fahrrad laufen sollte (sie würde mir die Mittelkralle zeigen). Sie ist stur (stimmt), sehr freundlich zu Mensch und Hund (stimmt, zu freundlich sogar) und das sie die Grunderziehung bräuchte (stimmte ebenfalls). Vom Jagdtrieb den sie hat war nie die Rede (vielleicht auch weil das unter einem ganzen Schwarm Hunde in dem sie lebte nicht so auffiel). Gesund sollte sie sein (hat sich auch bestätigt). Diese Hündin ist, bis auf den mittlerweile händelbaren Jagdtrieb, die absolte Anfängerhündin. Sie kam in meine Wohnung, hat sich auf eine Decke gelegt und schlief. Bis heute merkt man sie in der Wohnung nur wenn es Futter gibt, oder es nach draußen geht.
Sie ist also der absolute Glücksgriff.
Die Hündin die ich Eingangs erwähnte war ein Griff ins Klo auf so vielen Ebenen. Für die Hündin war es ein Griff ins Klo, dass sie eingefangen und hier hin verladen wurde. Für sie waren die neuen Besitzer ein Griff ins Klo, weil sie nicht wussten worauf sie sich einließen. Für die neuen Besitzer war es ein Griff ins Klo, weil sie von der Orga nicht vernünftig aufgeklärt wurden, oder diese Aufklärung nicht ernst nahmen.
Der leidtragende war die Hündin.Hauptsache retten auch wenn die Geretteten gar nicht gerettet werden wollten. Man muss es echt schaffen die guten Tierschutzvereine von den schlechten zu unterscheiden. Ansonsten kann man mit einer negativen Erfahrung (für Hund und Mensch) schon fast rechnen.
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Ich glaube, ein Teil des Problems ist, das vor allem Anfänger nicht gut zwischen den Zeilen lesen können.
Wenn im Reiseprospekt steht "an der Promenade" weiß man, daß dort die ganze Nacht Remmidemmi ist und man nicht zum schlafen kommt. Wenn in einer Hundebeschreibung was von Angst oder Jagdtrieb steht ... das ist doch nichts, was Liebe nicht kurieren könnteUnd es ist doch nicht so schlimm, wenn der Hund mal hinter einem Kaninchen herhoppelt...Was ein Vollblutjäger ist wird nicht realisiert, und was "Angsthund" wirklich heißen kann auch nicht. Wie denn auch, wenn man das nicht kennt.
Wenn dann auch noch eine unrealistische Orga im Spiel ist ist die Katastrophe vorprogrammiert. Manche Neubesitzer atmen tief durch in der wuppen das trotzdem, andere sind völlig überfordert. Oder schaffen das in ihrer Lebenssituation nicht. -
Ich durfte mir im Bekanntenkreis schon ab und an anhören, dass es in hiesigen TH doch auch so viele Hunde gäbe, die ein Zuhause suchen. Es hat für uns aber leider nichts gepasst.
Noch mehr "Kritik" gab es, weil Pax ja ein leichtes Handycap hat und wir schon diverse Taler dafür ausgegeben haben.
Ich habe es nicht einen Augenblick bereut, diesen wunderbaren Hund geholt zu haben!Ich kann die Meinung der anderen verstehen, würde es aber wieder tun.
Ich muss auch gestehen, ich hab da sehr auf mein Bauchgefühl gehört. -
Man muss es echt schaffen die guten Tierschutzvereine von den schlechten zu unterscheiden. Ansonsten kann man mit einer negativen Erfahrung (für Hund und Mensch) schon fast rechnen.Das muss man bei Züchtern genauso machen!
Nur weil es (viele) schwarze Schafe gibt, verzichten ja doch viele auch nicht auf einen Hund vom Züchter.
Das gleiche sollte so auch für Auslandstierschutz gelten. -
Wir reden ja aber über den Tierschutz, deswegen habe ich Züchter nicht erwähnt.
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Passend zum Thema unsere neue Gassibekanntschaft, kleine JRT Mix Hündin aus Spanien, ca.1,5 Jahre alt.
Sie ist ein kleines Goldstück und scheint bisher absolut problemlos zu sein, sie ist erst seit 2 Monaten in Deutschland bei ihren HH. Ich war trotzdem recht naja überrascht wie ihr neues Leben hier derzeit aussieht. Ihre HH arbeiten quasi Vollzeit, daher ist sie vormittags 4 Stunden alleine - in einem großen Zimmerkennel, da sie alleine wohl gerne die Theke abräumt etc. Mittags geht es dann raus, danach noch einmal das gleiche. Große Eingewöhnungszeit kann es in den 2 Monaten nicht wirklich gegeben haben, weder an den Kennel noch ans Alleinebleiben. Jetzt waren sie vor kurzem im Urlaub ohne sie, die Hündin kam in eine Hundepension mit geteilten Zwingern und Auslauf im Innenhof....auch das hätte ich nach so kurzer Zeit und mit dem Auslands Hintergrund nie in Erwägung gezogen, für mich sind generell die wenigsten Hunde für so eine Art Pension geeignet - darüber wurde nicht nachgedacht, es musste günstig sein.
Überhaupt frage ich mich wie eine TS Hündin so vermittelt wurde, bei zwei fast Vollzeit arbeitenden HH. Ich dachte eigentlich immer, dass es da sehr viel strenger zugehen würde denn "ideal" ist das ja für einen Hund aus dem Ausland nicht wirklich.
Die HH lieben die Hündin sehr keine Frage und bisher scheint sie auch anstandslos alles mitzumachen - ich hätte mit diesen Vorstellungen und Plänen (Betreuung, Urlaubspläne, Alleinebleiben und Gewöhnungszeiten) aber keinen TS Hund genommen, da die Umstände bzw Vorstellungen erstmal nicht so ideal sind.
Soweit wurde anscheinend weder von der Orga noch den HH gedacht, scheint kein Problem gewesen zu sein. Und die kleine macht bisher alles einfach mit, ich bin gespannt wie es da weitergeht! -
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