Überzogene (?) Erwartungen an Hunde aus dem Auslandstierschutz

  • Ehrlich, wenn ich nen Klempner brauche mach ich doch auch nicht erst ne Ausbildung dafür, sondern rufe einfach nen Klempner an.

    Würdest Du einen anrufen, der damit wirbt, knackige Jungs zu schicken?


    Es gibt halt Infos über Kandidaten, die mit seriöser Info nichts zu tun haben.
    Wenn sowas auf TS-Seiten auftaucht, dann bin ich eher skeptisch.

  • Könnte von mir sein.Top. :applaus:

  • Rosarote Brille schnell zerbrochen.Hätte nie gedacht was ein Angsthund so alles drauf hat.Bei der Vorkontrolle hätte man gedacht wir wollen ein Kind adoptieren später als Amy da war ward nichts mehr gehört oder gesehen von Hilfe oder Kontrolle.Wir standen alleine da ohne Rasty unseren 2. Hund wäre es ein totaler Reinfall geworden. Jetzt nach 2 jahren gibt es noch einige Probleme aber sie ist ein schmusiger Goldschatz geworden. Nochmal so ein Hund aus dem Tierschutz glaube nicht. Man soll das Glück nicht herausfordern. :roll:

  • Könnte von mir sein.Top.

    Danke. :smile:


    Zu einer der Frauen besteht heute noch loser Kontakt, ab und zu schicke ich zu ihrer Freude ein Foto. (Könnte ich übrigens mal wieder machen. :???: )
    Zum Glück sind nicht alle "Orgas" so wie Deine damals! :gott:
    L. G.

  • Bisher haben hier ja hauptsächlich diejenigen geschrieben, die schon einen Hund aus dem Tierschutz haben. Bei mir steht aktuell noch in den Sternen, wann eine Fellnase bei mir einzieht. Wer einige meiner alten Beiträge liest, merkt auch, dass ich noch immer nicht sicher bin, was es für ein Hund sein soll. Eine Freundin von mir arbeitet bei einer Tierschutz-Orga und meinte, ob das nichts für mich wäre.


    Tja und da es zum Thema passt, wollte ich hier mal meine Erwartungen/Vorstellungen posten. Vielleicht sind sie zu überzogen und ein Auslandshund (der vorher schon bei einer PS war) fällt für mich weg...
    - gerne schon etwas älter
    - stubenrein (aber kein muss. Ich würde auch selbst dran arbeiten)
    - sollte vier Stunden allein bleiben können
    - nicht bissig
    - kein Sportjunkie (wenn sich der Hund eingelebt hat 1-2x die Woche Hundesport und Beschäftigung beim Gassi und im Haus, wäre mein Wunsch)


    Baustellenmäßig bin ich innerlich auf alles gefasst, weiß aber allein nicht, wie man sie in den Griff bekommt. Deswegen würde ich mir (auch mit Hund vom Züchter ;)) eine kompetente Hundeschule suchen. Aber ich glaube wenn ich alle Baustellen auf Liste, die mir im Kopf rumschwirren, verfehle ich dann doch das Thema des Threads xD Vermutlich ist genau das die Rosarote Brille. Frei nach dem Motto: "Ich schaffe das schon - zerlegt er mir halt erstmal die Bude, ich halte das aus."


    Naja, bis zum erstem eigenen Hund vergehen noch Monate bis Jahre. Besser zu viel Gedanken machen als zu wenig :headbash:

  • Warum fällt ein Hund, der bereits auf einer Pflegestell ist für Dich weg? Da bekommt man doch Infos aus erster Hand ganz individuell auf den Hund zugeschnitten? Ich finde das eine gute Ideem- ich hab auch schon mal einen Pflegehund gehabt - übergangsweise - und das hat prima geklappt. Ich konnte genau sagen, welch Typ Hund das ist, was er mag, was nicht und wo es Probleme geben kann....


    Sehr viele, etwas ältere, Hunde aus dem Tierschutz sind von Beginn an stubenrein. Meine drei waren es alle - gut, es kann vorkommen, dass es ein Unglück gibt - bei Findus in der ersten Nacht einmal, dann nie wieder, er weckt mich zuverlässig.....


    Allein bleiben konnten auch alle, sie waren das gewohnt, immerhin hat sich ja vorher auch nie einer Vollzeit um sie gekümmert. Und, in der ersten Zeit ist noch wenig bis keine Bindung da, da haben sich meine alle wunderbar an meine Tage gewöhnt, gleich von Anfang an. Kein Aufhebens davon machen, ich gehe schlicht weg und sage nur "ich komm nachher wieder" - irgendwann verknüpfen sie damit, das ich nach diesem Satz ne Weile weg bin. Und ich lasse sie dort, wo sie wenig Schaden anrichten könnten - ältere Hunde sind nicht mehr so verspielt, dass sie alles auseinander nehmen würden.


    Normalerweise hat sich mit den Hunden aus dem Ausland auch noch nie jemand hundegemäß beschäftigt. Daher sind sie einfach keine Sportjunkies oder fordern Beschäftigung ein. Bei uns im Haus ist Ruhezone, da dürfen sie sich frei bewegen, aber es gibt weder Spiel noch Party und das unterscheiden sie ganz gut.


    Bisher waren meine Hunde im Haus absolut komplikationslos - okay, freier Zugang zum Müll oder in die Küche sollte nicht unbedingt sein, aber da kommen eben Erfahrungen mit, die sie hier nicht gemacht haben. Ich habe auch die Räumlichkeiten begrenzt, allo nicht alle Zimmer haben freien Hundezugang, je dichter sie bei mir sind - desto besser lernen wir uns auch kennen. Mein Leitspruch ist auch, wenn Du nicht willst, dass Dein Hund klaut, hilf ihm dabei, lass einfach nichts liegen.


    Und, es sollte eine gut, fundierte Beschreibung geben, alle meine Hunde, bis ein bisschen beim Letzten, waren genau so, wie beschrieben.


    HuSchu ja, aber unbedingt eine, die sich mit den speziellen Problemen von Auslandshunden auskennt. Mit Härte erreicht man häufig nicht viel, eher Meideverhalten und mit "och, das wird schon nu sei mal lieb" noch weniger.


    Sundri

  • - sollte vier Stunden allein bleiben können
    - nicht bissig
    - kein Sportjunkie (wenn sich der Hund eingelebt hat 1-2x die Woche Hundesport und Beschäftigung beim Gassi und im Haus, wäre mein Wunsch)

    Alles Dinge die zum Teil von einem selbst abhängig sind. Das alleine Bleiben muss unter Umständen in einer neuen Umgebung mit neuen Menschen neu aufgebaut werden. Nur weil ein Hund es woanders kann, kann er es im neuen Zuhause nicht garantiert.
    Eine Bissigkeit... naja, kommt drauf an was man darunter versteht. Jeder Hund wird in einer für ihn extremen Situation entsprechend reagieren. Die meisten Hunde reagieren mit Beissen in der Regel nur dann, wenn alle anderen Warnungen vorher übergangen wurden, oder sie ihnen abtrainiert wurden. Da kann meine Hündin wieder her halten, meine Tierschutzhündin: Hätte ich nicht von Anfang an ihre Körpersprache interpretieren können, hätte ich mir über das Thema Futter vielleicht eine kleine Katastrophe heran erziehen können. Sie ist ein super lieber Hund, der Menschen liebt, aber bei Futter hören ihre Freundschaften auf. Ist auch klar. In der Pflegestelle musste sie mit vielen Hunden leben und hat dort gelernt, dass einem nichts geschenkt wird und das man jedes Futter entsprechend für sich beanspruchen muss. Sie hat mir also von Anfang an gezeigt, dass sie eine gewisse Distanz meinerseits benötigte, um in Ruhe fressen zu können. Als sie merkte, dass ich das absolut akzeptierte, durfte ich die Distanz verringern. Heute (einige Jahre später) dürfte ich auch in den Napf packen, sofern ich wollte. Ich tu es aber nicht.
    Hätte ich die subtilen Signale übersehen, hätte sie irgendwann deutlicher gezeigt, dass es ihr unangenehm ist wenn ich dem Futter zu nahe bin. Erst mit Knurren, dann vielleicht irgendwann mit abschnappen und dann hätte ich verzweifelt gefragt, was ich gegen meine beissende Hündin mache, die jedes Stück Futter vor mir verteidigt. :D
    Sportjunkie: Die meisten sind Haus gemacht. Kalter Entzug ist dann zwar für die erste Zeit sehr unangenehm, aber jeder Hund sollte davon wieder runter kommen können.

  • Ich glaube die Erwartungen an einen Auslandshund sind gar nicht mal überzogen, sondern in sehr vielen Fällen schlicht und einfach unrealistisch und romantisiert.
    Viele holen sich einen solchen Hund weil sie davon überzeugt sind eine arme Seele zu retten, die dann von der ersten Sekunde an vor Dankbarkeit den Boden küsst auf dem der Gutmensch wandelt. Schliesslich wurde man ja von der Gosse ins absolute Hundeparadies gesteckt.
    Böse ? JA.
    Sicher holen sich sehr viele auch einen Hund aus dem Ausland aus den richtigen Gründen. Aber leider neigt der Mensch viel zu sehr dazu Samariter spielen zu wollen und bekommt dann vom Alltag mit dem Hund die Realität voll ins Gesicht geschlagen. Und dann kommt die Überforderung, Wut auf die Organisation, Wut auf den “undankbaren“ Hund und unsere deutschen Tierheime freuen sich über einen Bewohner mehr.

  • Meistens kommt es eh anders wie man denkt.. aber das hat auch nicht zwangsläufig etwas mit einem Hund aus dem Ausland zutun.
    Auch wir waren naiv, denn wir haben uns sofort in Mac verliebt. Mit meinem heutigen Wissensstand würde ich einiges anders machen, aber ich bin froh, dass wir uns eben für Mac vor 2,5 Jahren entschieden haben und nicht erst jetzt auf Hundesuche sind.
    Ich bin so dankbar wie alles gelaufen ist.

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