Überzogene (?) Erwartungen an Hunde aus dem Auslandstierschutz
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Warum fällt ein Hund, der bereits auf einer Pflegestell ist für Dich weg? Da bekommt man doch Infos aus erster Hand ganz individuell auf den Hund zugeschnitten? Ich finde das eine gute Ideem- ich hab auch schon mal einen Pflegehund gehabt - übergangsweise - und das hat prima geklappt. Ich konnte genau sagen, welch Typ Hund das ist, was er mag, was nicht und wo es Probleme geben kann....
Da habe ich mich wohl sehr falsch ausgedrückt. Ich wünsche mir ausdrücklich, dass er auf einer Pflegestelle ist, damit ich ihn vorher kennen lernen kann. Sonst freue ich mich wochenlang auf einen "Katalog-Hund" (wie es hier jemand ironisch bezeichnet hat) und finde ihn in Persona unerträglich
. Gerade weil die PS den Hund schon kennt und mir Rat für den Umgang geben kann, bevorzuge ich das
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Hi
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Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber möchte trotzdem meinen "Senf" dazu geben.
Unsere Zweithündin ist ein Mix aus Rumänien. Suckersüß, unsicher aber nicht überängstlich. Und trotzdem weiß ich ganz genau, dass erst wieder ein Hund aus dem Tierschutz bei mir einziehen wird wenn ich absolut keine Anforderungen mehr an einen Hund habe.
Flocke kam mit 7 Monaten frühkastriert zu uns. Sie vertrug sich mit jedem Hund und mit jedem Menschen. Allerdings war sie schon sehr eigenständig und wir arbeiten bis heute noch an der Bindung. Flocke wird nur aus der Hand gefüttert.
Bis sie ca. 2 Jahre alt war. Wir wissen nicht was passiert ist, aber irgendwie wurde dann alles anders: Kinder werden angebrummt, Erwachsene machen ihr keine Probleme.
Viel schlimmer ist, dass sie sich mit vielen Hündinnen auf einmal nicht mehr vertagen hat. Meine Ersthündin bekommt immer mal wieder die volle Breitseite ab wenn Flockes Erregungslevel hoch ist, wir bekommen das aber durch "Management" ganz gut in den Griff. Allerdings müssen wir jetzt einen Maulkorb besorgen, denn Flocke schnappt nicht einfach nur ein Bisschen um sich, nein, sie möchte verletzen und nachdem sie letztes Wochenende ohne offensichtlichen Grund die kleine Hündin einer Freundin gebissen hat ist nun Schicht im Schacht. Wir haben einen guten Trainer an der Hand, aber es dauert eben.Was mir aber vor allem auffällt:
Ich bin basis-Trainerin in unserem Hundesportverein und wir bekommen immer wieder Leute in unsere Anfängergruppen, die einen Hund "Adoptiert" haben.
Und fast jedem muss ich zuerst dem Kopf waschen. Viele erzählen mir mit bebender Stimme und Tränen in den Augen, dass der arme kleine Schatz "aus der Tötung" kommt und deswegen besonders verwöhnt werden muss, dem geht es doch so schlecht.
"Aus der Tötung" ist mittlerweile ein Unwort für mich, denn diese Leute haben fast alle einen fett gefütterten, ungezogenen Frechdachs neben sich sitzen, der seine Leute voll im Griff hat, weswegen man jetzt Hilfe sucht. Und wenn ich denen dann erzähle, dass es dem Hund vielleicht einmal schlecht ging, er im Moment aber das Schlaraffenland auf Erden hat, sind viele tief beleidigt.Mein Fazit: nach meinen Erlebnissen mit so einigen Auslandshunden (nicht mit allen) sieht bei mir als nächstes ein Rassehunde-Welpe ein. Ich möchte die ersten 16 Wochen nutzen können, ich möchte wenigsten ein Bisschen wissen was mich bei der Rasse erwartet.
Wenn ich dann älter bin und keine großen Anforderungen mehr habe, dann darf gerne wieder ein älterer Tierschutz-Hund einziehen. Aber der muss dann längere Zeit auf einer Pflegestell in D gewesen sein und darf auch gerne älter sein als 3 - 5 Jahre. -
Oh ja. Das Romantisieren ist ja voll im Trend. Von allem. Vor allem in der Tierhaltung.
Sagen wir es doch mal so:
- ich meinen Hund nicht aus dem Tierschutz "gerettet". Ich bin nicht hingeflogen und habe sie unter Einsatz meiner Gesundheit aus irgendeinem Loch geholt. Ich habe im Grunde genommen gar nichts für sie getan, sondern nur für mich. Ich habe ja gesagt, ich wollte sie letztendlich haben. Sie wurde in keinem der Punkte gefragt, durfte sich mich nicht aussuchen, sondern muss damit leben was sie bekommen hat. Wie soll ich da Dankbarkeit erwarten dürfen?
- ich habe meinen Hund NICHT adoptiert.
Adoption (von lateinisch adoptio) oder Annahme an Kindes statt oder Annahme als Kind bezeichnet die rechtliche Begründung eines Eltern-Kind-Verhältnisses zwischen dem Annehmenden und dem Kind ohne Rücksicht auf die biologische Abstammung.
Ich habe meine Hunde angeschafft, mir ins Haus geholt. Sie sind nicht meine Kinder, ich bin nicht deren Mama und sie sind auch keine Geschwister. Wir sind eine Lebensgemeinschaft, in der ich den Posten habe, sie mit allem zu versorgen was sie brauchen. SIE müssen mir dafür gar nichts geben (was sie aber tun, ob sie wollen oder nicht :) ). Ich erwarte keine unbändige Liebe, Dankbarkeit oder sonst irgendwas in diese Richtung. Klar, ich liebe sie, verhätschel und vermenschliche sie in manchen Dingen, aber ich versuche dabei auf dem Boden zu bleiben. Sie sind Tiere und keine Menschen. Das schlimmste ist es, das man Hunde zu Menschen macht und dann erwartet, dass sie sich auch so verhalten.- Hundehaltung ist IMMER eine egoistische Entscheidung. ICH möchte diesen Hund, ICH möchte ihn bei mir haben... ICH. Der Hund wird nicht gefragt, erfüllt keine Aufgabe (es gibt ausnahmen, natürlich), er hat nicht viel zu tun als schlussendlich das zu machen, das ICH von ihm verlange, weil ICH denke, dass er es gern macht. Wie soll er mir dafür dankbar sein, dass er sich nicht die Hirnmasse weglangweilen muss, weil ich was dafür tue, dass ich ihn hier habe.
- Hunde lernen nicht von alleine (jedenfalls nicht alles) und lernen dann das, was für einen Opportunisten wichtig ist: Was für sie von Vorteil ist. Und was für sie von Vorteil ist, ist nicht unbedingt ein Vorteil in einem ruhigen Zusammenleben. Man muss also aktiv etwas dafür tun, dass ein Hund sich so benimmt, dass er in unser Leben passt. Wie Egoisitsch das wieder ist und dafür soll der Hund dankbar sein und mich mit Liebe überschütten? Für ihn ist es einfacher an Futter zu kommen, wenn er die Küche ausräubert, als auf mich zu warten, dass ich ihm was gebe. Er passt sich aber an.
Meine zumindenst. Solange ich mit in der Wohnung bin.
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- ich habe meinen Hund NICHT adoptiert.
Adoption (von lateinisch adoptio) oder Annahme an Kindes statt oder Annahme als Kind bezeichnet die rechtliche Begründung eines Eltern-Kind-Verhältnisses zwischen dem Annehmenden und dem Kind ohne Rücksicht auf die biologische Abstammung.
...Das ist bei einigen HH, die ich in letzter Zeit so kennen gelernt habe, gar nicht mal sooo verkehrt und beschreibt deren Verhältnis zu ihrem Hund sogar ganz gut. Dass da grundsätzlich was falsch läuft, ist wieder eine andere Geschichte.
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Und das ist alarmierend. Denn es werden immer mehr Hunde in eine Rolle gepresst, die sie nicht erfüllen können. Manche können es gut kompensieren, andere finden es allgemein gut der Mittelpunkt der Erde zu sein. Aber es gibt genug Hunde, die damit nicht umgehen können und die werden zum Problem.
Meine Hunde sind NICHT Mittelpunkt meines Lebens um den sich alles dreht. Sie sind Teil meines Lebens, klar, sind mir auch wichtig und ich habe sie auch furchtbar lieb und leide ganz furchtbar, wenn mit ihnen mal was ist. Aber ich mache Abstriche. Bei mir gibt es kein "Ohne meinen Hund, gibt es mich auch nicht!". Meine Oma will sie nicht in ihrer Wohnung haben? Was solls. Soll ich deswegen meine Oma nicht mehr besuchen? Bleiben sie eben mal 2 Stündchen ohne mich daheim.
Demnächst gehe ich auf eine Hochzeit. Hunde sind natürlich nicht eingeladen. Sage ich deswegen ab? Nein! Was sollen meine Hunde auch auf einer Hochzeit? Ist doch eh nichs für sie.
Kenne Leute die tötlich beleidigt sind, wenn ihre Hunde irgendwo nicht mit eingeladen sind. Ernsthaft?
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Das ist eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen möchte.
Die meisten Orgas und Vermittler arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen. Aber fast alle arbeiten ehrenamtlich, um Tieren zu helfen. Und das meist neben Beruf, Familie, eigenen Tieren (und sehr oft haben die Vermittler noch kranke oder alte oder schwer zu vermittelnde Tiere in Pflege) und Haushalt.Und sehr oft kennen die Vermittler die Hunde gar nicht persönlich, sondern können nur das weitergeben, was ihnen erzählt wird. Die meisten Vermittler reisen höchstens einmal im Jahr an die Orte, an denen ihre Vermittlungstiere sitzen.
Und nicht vergessen darf man einen ganz wichtigen Aspekt: Vor Ort sind oft schon Tierschützer, die das beste für die Tiere wollen. Aber überall sind eben auch Mitarbeiter, die eben einen Job machen, um Geld zu verdienen, bei denen jegliche Empathie für Hunde fehlt. Und durch wen Infos nach D erfolgen, ist eben Glückssache.
Wichtig ist mir noch zu betonen, dass die Vermittler die Interessenten meist nicht persönlich kennen, sondern nur telefonisch oder per Mail. Sie verlassen sich leider zu sehr auf so genannte Vorkontrolleure, die die Kontrollen durchführen, ohne eigentlich zu wissen, auf was sie achten sollten.
Und genau das wäre mir zB viel zu wenig. Wenn es Glückssache ist, was an Informationen durch kommt, wie der Hund überhaupt so ist und wenn ihn niemand so richtig kennt, der den Text über ihn schreibt - dann ist das Lotto.
Dann holt man sich eben einen Hund, den man hübsch findet, auf die Beschreibung kann man eh nicht so viel geben und selbst nach Spanien oder Russland fahren "nur zum Gucken" geht ja auch nicht.Wenn ich mir die Storys anhöre, muss ich mich manchmal zwingen nicht de Augen zu verdrehen.
... und als sie das Foto auf der Seite vom spanischen Tierheim gesehen haben, da legte die Tochter die Hand auf den Bildschirm und sagte: Mama, das ist DEIN Hund. Und dann haben alle geweint...
Ganz herzzerreißend. Vorgestern so gehört. Beim Erzählen wurde gleich nochmal geweint. Dazu wurden noch alle Eigenarten des Hundes mit "Das ist ja ein spanischer Straßenhund, der isso!" begründet. Hachja... -
Als ich10 Jahre alt war, bekam ich zu Weihnachten einen Collie geschenkt. Meine lieben Eltern meinten es wirklich gut und bestellten ihn - wie damals vieles - aus dem Quelle-Katalog.
Unmöglich, ich weiß.
Aber, wenn ich mir die Tiervermittlung im Netz anschaue, erinnert mich das schon sehr daran.... -
Als ich10 Jahre alt war, bekam ich zu Weihnachten einen Collie geschenkt. Meine lieben Eltern meinten es wirklich gut und bestellten ihn - wie damals vieles - aus dem Quelle-Katalog.
Unmöglich, ich weiß.
Aber, wenn ich mir die Tiervermittlung im Netz anschaue, erinnert mich das schon sehr daran....Kurz OT: Es gab Hunde im Quelle Katalog
davon hab ich echt noch nie was gehört. Aber ich bin ja noch ein junges Küken.
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Aber, wenn ich mir die Tiervermittlung im Netz anschaue, erinnert mich das schon sehr daran....
Vielleicht sollte man da doch etwas in der Lage sein zu differenzieren. Die Tiervermittlung im Netz gibt es so allgemein nicht.
Das Wort "Adoption" finde ich in Bezug auf Hunde auch "affig".
L. G. -
Kurz OT: Es gab Hunde im Quelle Katalog
davon hab ich echt noch nie was gehört. Aber ich bin ja noch ein junges Küken.
Oh ja, das waren, als ich Kind war, meine liebsten Seiten, oder Weihnachten, wenn es mal in den großen Karstadt ging, ich klebte an der Scheibe, hinter der Welpen und Katzenwelpen saßen..... ich war halt ein Kind und die Dinge waren Normalität.
Gut, dass heute manches anders ist. Aber ja, allein die Stray Seite "wird er nie mehr ein zu Hause haben" oder ganz schlimm "wie hat er sich gefühlt, als er neben seinem toten Freund lag" - denen würde ich nie einen Hund abnehmen.... schrieb ich aber auch schon mal, Mitleid ist noch nie hilfreich gewesen, weder bei Mensch noch Hund, Mitgefühl ist etwas ganz anderes.....
Sundri
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