Hund versucht mich zu unterwerfen

  • Mein größeres Problem ist die Tatsache, dass er selbst nach einigen Stunden des Laufens nicht auf meinen Befehl in den Zwinger geht. Auf Kommando meiner Eltern hingegen gibt es keinerlei Probleme.



    Hm er sieht dich evtl einfach nicht als ernstzunehmende Person an. Wenn er die Kommandos bei deinen Eltern ausführt, bei dir aber nicht, dann liegt es ganz offensichtlich nicht an mangelnder Erziehung. Dann ist das nicht "dein" Hund sondern der deiner Eltern.


    Tiere suchen sich manchmal auch ganz einfach "ihre" Menschen nach ganz eigenen Kriterien aus, und sind Schäferhunde nicht eher "ein Mann" Hunde?

  • Würd ich sagen, da hat der Hund einfach das Signal nur bei den Eltern gelernt mitsamt den Konsequenzen. Das kann man ja nachholen bzw. neu beibringen.

  • seinen Zwinger aufzulösen und ihm die Möglichkeit zu geben mehr Bewegung zu haben während niemand zuhause ist.

    Das bringt doch nichts, dann sucht er sich eine Ersatzbeschäftigung und fängt vermutlich an, Nachbarn und Passanten zu verbellen und zu verknurren....ob das jetzt hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.


    Was machst du mit dem Hund? Trainierst du mit ihm? Lastest du ihn geistig aus mit zb. Fährtensuche? Gehst du mit ihm schwimmen, radfahren oder joggen? Selbst wenn du mit ihm zwei Stunden spazieren gehst, lastet ihn das, vor allem geistig, nicht aus. So ein Hund muss GEISTIG (ich kanns nicht oft genug schreiben) ausgelastet sein, d.h. arbeiten und überlegen dürfen, um zufrieden und ausgeglichen zu sein, dann ist ihm auch vermutlich wurscht, ob er in der Hundehütte oder auf dem Sofa liegt, ob du 3 Stunden oder eine halbe mit ihm gehst.


    Mach dir einen Plan, was du mit deinem Hund machen möchtest. Ein guter Mix aus Bewegung und Nachdenken macht einen zufriedenen und ausgeglichenen müden Hund.


    Und ja, wenn die Zwingerhaltung auflösbar ist, tu das bitte.

  • Ich finde es es extrem klasse von dir, daß du dir über euren Hund so viele Gedanken machst und Lösungen suchst ihm sein Leben zu verschönern und eure Beziehung zu verbessern!!!


    Ich hab hier auch nen 18-jährigen und ich bin mir nicht sicher, ob der sich da so viele Gedanken machen würde! :mute:


    Hut ab! Toll! :dafuer:


    Den Tipp den ich dir geben möchte, denn ich glaube mal, daß du dir evtl. Hundeschule oder Kurse slber nicht leisten kannst mit 18 (ich geh da mal von meinem Sohn aus, der könnte das nicht), wäre:


    Schau dich doch mal im Internet um, zB bei YouT..., da gibt es jede Menge Anleitungen für leichte Tricks, andere Beschäftigungmöglichkeiten oder such mal nach "Intelligenzspielzeug" zum selberbasteln. Damit könntest du deinen Hund geistig ein wenig auslasten, zuhause im Garten.


    Da gibts Hütchenspiele, Schnüffelteppiche und jede Menge Anregungen.


    Ob Schäfis da drauf stehen :ka: keine Ahnung, da kenn ich mich nicht aus, aber probieren geht über studieren.


    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und viel Spaß, mach weiter und halte die Ohren steif :winken:

  • Ich danke euch allen für die vielen hilfreichen Tipps und Erklärungen zu den Bedürfnissen eines Hundes.


    Zum Thema geistige Auslastung:
    Leider war mir bis jetzt nie klar, dass ein Hund auch das benötigt und dementsprechend bin ich auch nie (oder nur selten unbewusst) auf etwas derartiges eingegangen. Ich werde nun damit beginnen, mich auch dahingehend zu informieren um den Hund entsprechend auslasten zu können. Eventuell trägt auch diese Beschäftigung schon einen Teil dazu bei, dass mein Hund zufriedener wird.


    Zum Thema körperliche Auslastung:
    Aktuell laufe ich entweder mit normaler Leine oder mit Schleppleine mit meinem Hund. Hierbei bevorzuge ich jedoch die Schleppleine, da das Laufen mit dieser sowohl für den Hund als auch für mich entspannter ist. Mein Hund hat die Möglichkeit den Wegrand oder gewisse Bereiche die bereits im Wald sind zu erkunden und kann sich weiter von mir entfernen aber ich verliere dennoch nicht die Kontrolle über ihn.
    Zudem spiele ich häufig mit ihm im Garten mit Wurfseilen. Durch die Hanglage unseres Grundstückes wird es natürlich sehr begünstigt, dass er sich körperlich austoben muss.
    Bezüglich Radfahren oder Joggen? Wie gewöhne ich den Hund am besten an das Lauftempo mit dem ich laufe? Die Idee, zusammen mit meinem Hund joggen zu gehen kam mir schon häufig aber leider ist es immer daran gescheitert, dass mein Hund natürlich ein deutlich höheres Tempo vorgelegt hat.
    Auch an das Radfahren würde ich ihn gern gewöhnen. Ich vermute hierzu sollte er sehr gut bei Fuß laufen können oder?


    Zum Thema Erziehung:
    Mir selbst ist, wie eingangs bereits erwähnt, bewusst, dass ich den Hund nicht ausreichend erzogen habe. Diesbezüglich habe ich nun auch bereits begonnen mich darüber zu informieren wie ich meinem Hund gewisse Kommandos beibringen kann.
    Was wäre denn euer Vorschlag wo man mit der Ausbildung im privaten Rahmen am besten ansetzten könnte. Sprich, welches Kommando wäre die Grundlage mit der ich beginnen könnte?
    Um den Rückruf zu trainieren habe ich mir überlegt, mit Schleppleine und Leckerli und/oder Wurfseil als Belohnung zu üben. Was haltet ihr von dieser Idee?
    Sollte ich meinen Hund nach dem erfolgten Rückruf bereits belohnen wenn er zu mir gelaufen kommt oder sollte ich ihn erst sitzen lassen bevor ich belohne.


    Zum Thema Erweiterung des Zwingers:
    Auch wenn diese Idee durch einige Vorredner damit abgetan wurde, dass der Hund auch dann nur Gänseblümchen zählen könne, denke ich, dass die Erweiterung ihm einerseits die Möglichkeit gibt sich ein ganzes Stück freier bewegen zu können. Zudem hätte er in meiner Abwesenheit die Aufgabe des Grundstück zu bewachen und ich denke auch diese Aufgabe sollte ihn etwas mehr beschäftigen.

  • @benni_b
    Beim Rückruf würde ich erst das zu dir kommen belohnen. Das zusätzliche Absitzen nochmal extra sonst kann es passieren dass er den Schritt des Rückrufs nicht ganz versteht weil es zu viele Zwischensequenzen gibt.
    Kommandos wie Sitz Platz etc sind im Grunde nur Kunststücke welche aber hilfreich sein können um den Hund zu zeigen was er machen kann statt zum Beispiel Bellen.
    Wichtig ist die Interaktion zwischen euch.
    Sitz beibringen könntest du zum Beispiel mit dem Führen eines Leckerlis in die Richtige Position so dass er ins sitzen kommt. Oder wenn er es gerade macht das Kommando zu sagen.


    Zum Beispiel hier

    [Externes Medium: https://youtu.be/EdcRWoXFTgs]
  • Ich finde du hast hier schon viele sehr gute Tipps bekommen :)



    Geistige Auslastung
    Informiere dich mal über Suchspiele (ZOS) oder Mantraling, das ist eine schöne, ruhige Beschäftigung für den Hund, die zudem sehr schnell müde macht ;)


    Körperliche Auslastung
    "Wurfspiele" sind jetzt nicht das Beste für einen Hund, die schnellen Sprints und Stopps gehen sehr stark auf die Gelenke und die Hunde drehen meistens nur sinnlos auf.
    Du könntest das Spiel etwas ändern und damit gleichzeitig Gehorsam üben, indem du den Hund absitzen/liegen lässt, das Spielzeug wirfst (oder versteckst) und den Hund dann auf Befehl losschickst. Wenn er das Spielzeug zurück bringt, lass ihn vor dir absitzen, Spielzeug in die Hand geben lassen, Kecks in den Hund, fertig ;)


    Erziehung:
    Für mich persönlich steht der Abruf an erster Stelle und auch Leinenführigkeit und Impulskontrolle sind mir sehr wichtig.
    Was du an erster Stelle stellst, dass musst du selbst entscheiden.



    Zum Thema Erweiterung des Zwingers:
    Auch wenn diese Idee durch einige Vorredner damit abgetan wurde, dass der Hund auch dann nur Gänseblümchen zählen könne, denke ich, dass die Erweiterung ihm einerseits die Möglichkeit gibt sich ein ganzes Stück freier bewegen zu können. Zudem hätte er in meiner Abwesenheit die Aufgabe des Grundstück zu bewachen und ich denke auch diese Aufgabe sollte ihn etwas mehr beschäftigen.

    Das möchte ich nochmal aufgreifen, denn ich finde das ist eine sehr gute Idee.
    Im Zwinger hat der Hund sicher deutlich weniger Platz und weniger Familienanschluss. Wenn der Hund im (ausbruchsicheren!) Garten ist, gehört er mehr dazu. Er kann seine Menschen begrüßen, wenn sie nach Hause kommen und wenn sich seine Menschen im Garten befinden, dann ist er mittendrinn, statt nur ein "Zuschauer aus der Ferne".
    Natürlich wird das euer Problem nicht lößen, aber für den Hund ist das sicher angenehmer.

  • Ich kann dir grob erklären wie wir den Rückruf aufgebaut haben, bzw. wie uns das beim Rückrufkurs gelernt wurde.


    Hund an die Schleppleine. Superleckerlie griffbereit.
    Hund zu dir locken, aber NICHT mit deinem Rückrufwort, mit dem Namen... what ever, kommt er zu dir und er ist schon da, dann dein Rückrufwort sagen zB "Hier!"...Superleckerlie!


    Mit dem Rückrufwort (wenn du schon ein abgenutzes hast, wähle ein Neues) sollst du ihn deshalb nicht zu dir locken, weil wenn er nicht kommt, nutzt du quasi dein Rückrufkommando ab und er lernt nur, ist ja egal ob ich komme oder nicht, passiert ja nix.


    Wenn das dann gut sitzt, dann kannst du damit anfangen das Rückrufkommando schon zu sagen, wenn er bereits auf dem Weg zu dir ist. Das steigerst du dann einfach immer so weiter.


    Kommt er nicht, kurbelst du ihn zeitnah! mit der Schlepp zu dir her. Kein Keks.


    Erst in reizarmer Umgebung, später, wenn das schon richtig gut sitzt, dann wird mit mehr Reizen trainiert. Beim Gassi, später auch mit anderen Hunden, usw.


    Üben, üben, üben.


    Wusstest du, daß ein Hund bis zu 1000 Wiederholungen braucht bis ein Kommando wirklich perfekt konditioniert ist? Das sind ne Menge Wiederholungen. Man braucht Geduld!


    Ich hoffe ich hab jetzt nix Wichtiges vergessen!


    Würde ich jetzt einen neuen Hund bekommen, würde ich als allererstes den Rückruf aufbauen. Alles andere ist nett und praktisch, aber nicht lebenswichtig.


    Zum Radfahren...da gibts auch so Halterungen fürs Fahrrad, kannst ja mal nachschaun.

  • Zum Thema Erweiterung des Zwingers:
    Auch wenn diese Idee durch einige Vorredner damit abgetan wurde, dass der Hund auch dann nur Gänseblümchen zählen könne, denke ich, dass die Erweiterung ihm einerseits die Möglichkeit gibt sich ein ganzes Stück freier bewegen zu können. Zudem hätte er in meiner Abwesenheit die Aufgabe des Grundstück zu bewachen und ich denke auch diese Aufgabe sollte ihn etwas mehr beschäftigen

    Das Problem dabei ist, dass die Aufgabe "bewachen" in aller Regel so nicht funktioniert. Ein (angenommen) unterforderter DSH könnte dazu neigen, absolut alles, was sich bewegt, zu verbellen. WEnn ihm das niemand beibringt, rennt er den ganzen Tag den Zaun hoch und runter und geifert, was das Zeug hält. Das bringt noch mehr Probleme.

  • Das Problem dabei ist, dass die Aufgabe "bewachen" in aller Regel so nicht funktioniert. Ein (angenommen) unterforderter DSH könnte dazu neigen, absolut alles, was sich bewegt, zu verbellen. WEnn ihm das niemand beibringt, rennt er den ganzen Tag den Zaun hoch und runter und geifert, was das Zeug hält. Das bringt noch mehr Probleme.

    Ist eigentlich inzwischen mal erzählt worden wann der Hund bzw. wie viele Stunden der Hund täglich im Zwinger ist?!


    Er ist ja alleine im Zwinger wenn keiner zuhause ist - er ist im Zwinger wenn alle zuhause aber im Bett sind - er ist nicht im Zwinger wenn jemand mit ihm Gassi? geht - wieviele Stunden ist er denn nun tatsächlich im Zwinger?!


    "Gänseblümchen zählen" wäre tatsächlich eine ganz nette Sache einerseits - was wäre denn andererseits? ***die Möglichkeit (gibt) sich ein ganzes Stück freier bewegen zu können***... was soll der Hund denn wohl tun?!


    Jede halbe Stunde den Liegeplatz wechseln... am Zaun entlang schlockern, traben, rennen und sich wieder hinlegen...


    Mach' doch mal Fotos aus dem ersten Stock des Hauses von dem einzuzäunenden Teil des Gartens - dann kann man sich das auch besser vorstellen?!


    Ich habe im Zitat von *mittendrin* die überhaupt nicht nette Version "gefettet und unterstrichen" - wieviele Stunden würde er denn womöglich "bewachen"?!

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