Streit mit Nachbarn wegen Hundebiss

  • Hallo liebes Forum, :smile:


    ich weiß dies ist keine Rechtsberatung aber ich habe dennoch einige Fragen zu folgender Situation.
    Meine Mutter, ich und unsere kleine Maggie (7 Jahre, Terrier-Mischung) leben in einem Mehrfamilienhaus. Nebenan ist ein größerer Hof mit neuen Nachbarn die 6 Wachhunde haben. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis zu den anderen Parteien im Mehrfamilienhaus und diese auch zu Maggie. Die Nachbarn flegen keinen Umgang zu uns und den anderen Parteien. (was ja auch ihr gutes Recht ist)
    Die Nachbarn mit den Wachhunden gehen regelmäßig am Tag raus Gassi und müssen dabei an unserem Haus vorbei weil dahinter keine Häuser mehr stehen und freie, große Wiesen, perfekt für einen Spaziergang, sind.
    Unsere Maggie ist oft hinten im Garten, angeleint, und bemerkt die Nachbarn beim vorbeigehen nicht. Meine Mutter aber hat sie öfter mal von der Leine weil sie halt so ein tierlieber Mensch ist und wenn Besuch kommt rennt unsere Hündin dann öfter mal nach vorne und bellt Besucher an. (da sie aus Spanien kommt, wo Hunde sowieso nicht gut behandelt werden, hat sie aber viel zu sehr Angst vor anderen Menschen, vor allem vor Männern so dass sie nie etwas tut.. sie wirkt nur durch ihr tiefes Bellen einschüchternd. geht man als fremder auf sie zu, zieht sie den Schwanz ein und rennt weg)


    Nun war sie leinenlos gemeinsam mit meiner Mutter im Garten als die Nachbarin vom Hof nebenan mit ihrem Schäferhund an unserem Haus vorbeiwollte. Maggie ist nach vorne gerannt um zu schauen.
    Nun wird es schwammig weil meine Mutter noch hinten im Garten ist und ich nur die Geschichte der Schäferhund-Halterin wiedergeben kann:
    Diese erzählt Maggie wäre auf ihren Hund losgegangen und hätte ihn hinten in den Schwanz gezwickt. (bei ihrem Hund ist nichts zu sehen, sagt sie selber)
    Danach konnte sie ihren nicht mehr halten und sie ist von der Wucht vom Fahrrad gestürzt, die Leine hat sie im Schreck losgelassen. Dann ist Maggie wohl weggerannt auf unseren Hof, der Schäferhund hinterher und hat sie gebissen. Mehrmals in den Bauch, in den den Schwanz und an den Brustkorb. Vor allem aber auch im Schambereich.
    Laut Halterin hat sie sofort eingegriffen und ihren Hund weggezogen.


    Nun zur anderen Seite der Medaille:
    Unsere Maggie wurde danach beim Tierarzt unter Narkose 3 Stunden operiert und genäht. Sie trägt auch für 3 Tage eine Drenage und wird täglich gespült um Keime rauszuwaschen damit sie sich nicht entzündet.


    Die Geschichte meiner Mutter: Nachdem sie Maggies Geschrei gehört hat und um die Ecke gekommen ist war der Schäferhund noch auf Maggie drauf und dabei sie zu beißen. Erst als meine Mutter geschrien hat ist die Halterin zu ihrem Hund gegangen und hat ihn weggezogen. Auch hat man vorher keine Rufe von der Halterin gehört. Ein Nachbar der oben aus dem Fenster geschaut hat kann dies bestätigen. Auch er sah sie weiter weg stehen und nicht eingreifen. Dieser hat jedoch auch nicht gesehen ob Maggie vorher zu dem Schäferhund gerannt ist und ihn gezwickt hat oder nicht.


    Ich bin dann am nächsten Tag zu der Nachbarin gegangen um ihr zu erklären was passiert ist und dass Maggie operiert wurde aber das hat sie nicht interessiert. Sie hat nur gesagt das sie ihrer Versicherung Bescheid geben wird aber wir nichts erwarten brauchen. Sie hatte angeblich schon mehrere solcher Fälle und nie hat ihre Versicherung den anderen Hundebesitzern etwas gezahlt. Außerdem wird sie die Situation so schildern wie oben beschrieben: Das Maggie auf ihren Schäferhund zugerannt kam und ihn gezwickt hat, usw.


    BTW: Sie sagte etwas davon das ihre Hunde einen Begleithundschein haben und sozial kompetent sind. Dazu muss ich sagen: Ein Nachbar 2 Häuser weiter, also neben dem Hof mit den Wachhunden aber 2 Häuser von uns weg, erzählte uns letztens dass ihre Hunde sie selbst auch schon in den Arm gebissen haben und auch ihre Tochter (erwachsen).


    Was kann man nun von ihr/ihrer Versicherung erwarten?


    Die Parteien aus unserem Haus haben nun alle Angst vor den Wachhunden nebenan und wollen damit zur Gemeinde gehen und zum Ordnungsamt usw. die sind auf Kriegsfuß mit denen, wir wollen eher nur ein nachbarschaftliches Verhältnis aufrechterhalten weil man es ja miteinander aushalten muss wenn sie 6 Hunde haben.
    Andererseits haben wir aber auch Angst wenn sie ihre Hunde nicht halten kann dass sie unkontrollierbar sind.
    Außerdem werden die Hunde in Zwingern gehalten und bellen Tag und Nacht..


    Was kann man in die Richtung unternehmen? Es soll keine Bestrafung oder Maßnahme gegen die Tiere sein sondern mehr dem Selbstschutz dienen und auch für das Wohl der Tiere sein. Die Tiere können für ihre Halter nichts.


    Ich habe über diesen Begeleitschein gelesen das der Hund innerhalb von 30m auf den Halter hören muss, auch wenn der Hund abgelenkt ist. Muss sie ihren Schäferhund dann nicht zurückrufen können und er muss hören?


    EDIT: Meiner Mutter ist ihre Schuld mit dem Hund von der Leine haben sehr wohl bewusst und sie wird in Zukunft in unverzäuntem Gebiet nur noch mit Leine arbeiten. Dazu braucht ihr nichts zu sagen. :mute:


    Sorry für den Roman aber ich hoffe ihr könnt mir ein paar Fragen beantworten und mir ein Statement dazu geben. :klugscheisser:


    Grüße,


    Mineau

  • Schäferhunde sind ja dafür bekannt andere Hunde nicht so toll zu finden, vor allem wenn die kläffend angerast kommen. Deswegen versteh ich jetzt nicht unbedingt warum ihr und eure Nachbarn um euer Leben fürchten? Wenn ihr dafür sorgt, dass euer Hund gesichert ist, wird es wahrscheinlich gar nicht zu weiteren Vorfällen kommen.
    Natürlich soltle sie ihre Hunde halten können, aber evtl. war das nur eine Ausnahme, weil es eben sehr unvermittelt kam? Sowas kann wahrscheinlich beim erfahrendsten Menschen mal passieren. Solange das nicht häufiger vorkommt, würde ich es unter verdammt blöd gelaufen abhaken.
    Dass sie nicht gleich reagiert hat, kam vielleicht von ihrem eigenen Sturz oder einem Schreckmoment?


    Dass die Versicherung nicht zahlt kann ich mir gut vorstellen. Schließlich war ihr Hund angeleint, aber deiner nicht.


    Zwinger-Haltung ist etwas anderes. Dafür gibt es genaue Vorschriften die im Tierschutzgesetz festgelegt sind. Falls du Zweifel hast, ob die eingehalten wurden, dann kannst du das Veterinäramt verständigen.


    Gute Besserung eurer Hündin! Solche Vorfälle und die anschließende Heilungsphase sind natürlich immer sehr schlimm für einen als Besitzer.

  • Was für ein Kuddelmuddel.


    Tierhalter-Haftung für entstandene Schäden hat nicht viel, aber nicht nichts, mit der Schuldfrage zu tun.
    Ihr seid haftungstechnisch beide Schädiger und Geschädigter, so etwas klären die beteiligten Versicherungen unter sich.


    Mutmaßungen, Unterstellungen, Hörensagen und gewagte Interpretationen allerdings haben bei sowas nichts verloren. Weder hier im Forum, noch in Versicherungsfragen.




    LG, Chris

  • Hey,


    danke schonmal für eure Antworten. Dann warten wir jetzt mal die Versicherung ab. Ich hoffe sie haben eine. Aber Hörensagen gehört hier nicht hin. Entschuldigung dafür!


    Jaa.. laufen tut sie ja schon wieder. Wir kümmern uns um sie. Und Nachbarn kann man ja aus dem Weg gehen.


    Freundliche Grüße

  • Melde den Vorfall Deiner Hundehaftpflicht und die werden wissen was zu tun ist. Dafür ist ja eine Versicherung da.


    Alles Gute für Dein Hundchen!

  • Sie hatte angeblich schon mehrere solcher Fälle und nie hat ihre Versicherung den anderen Hundebesitzern etwas gezahlt.

    Wenn sie schon mehrere solcher Fälle mit ihren Hunden hatte, dann ist sie garantiert aus der Versicherung rausgeflogen.
    Hier würd ich volles Programm fahren; Rechtsanwalt, Anzeige beim OA.
    Ich weiß nicht, was du persönlich für eine Hundehalterhaftpflicht hast. Meine z.B., würde in so einer Situation für meine Tierarztkosten aufkommen und sich den Betrag von dem anderen HH zurückholen.


    Falls der Schäferhund der HH doch versichert ist, muß ihre Versicherung bezahlen, ihr Hund hat gebissen! Ob sie den vollen Betrag erstatten, ist eine andere Frage.

  • Zur Versicherung: Es spielt keine Rolle ob der Hund versichert ist oder nicht oder ob die Versicherung zahlt oder nicht. Die Kosten sind von der schädigenden Partei zu tragen, ob sie nun versichert ist oder nicht hat damit nichts zu tun - ist sie es nicht hat sie Pech gehabt und muss es aus eigener Tasche zahlen, zahlt die Versicherung nicht weil vertraglich bestimmte Fälle ausgeschlossen sind hat sie auch Pech gehabt und muss es trotzdem zahlen. Die Versicherung dient nur dem Versicherungsnehmer als finanzielle Absicherung. Nur weil jemand nicht oder schlecht versichert ist erlischt nicht der Anspruch des Geschädigten! Das ist wie bei der Autoversicherung...Nur weil ich nur eine Teilkasko habe heisst das ja nicht dass der Geschädigte deshalb im durch mich verursachten Schadensfall keinen Anspruch auf volle Erstattung meinerseits hat.


    Gute Besserung für die kleine Maggie :streichel:

  • Sie hat nur gesagt das sie ihrer Versicherung Bescheid geben wird aber wir nichts erwarten brauchen. Sie hatte angeblich schon mehrere solcher Fälle und nie hat ihre Versicherung den anderen Hundebesitzern etwas gezahlt. Außerdem wird sie die Situation so schildern wie oben beschrieben: Das Maggie auf ihren Schäferhund zugerannt kam und ihn gezwickt hat, usw.

    Naja, ich denke, die Dame versucht zu bluffen. Ansonsten wüsste sie, dass sie in aller Regel eine Teilschuld erhalten wird, mindestens 25%. Außerdem gibt es offenbar keine Beweise für Maggies Biss.


    Ihr Hund hat zugebissen und das nicht zu knapp. Da ist es vollkommen egal ob Maggie vor ihr Lambada getanzt hat oder nicht.


    Gute Besserung für Maggie.

  • Naja, ich denke, die Dame versucht zu bluffen. Ansonsten wüsste sie, dass sie in aller Regel eine Teilschuld erhalten wird, mindestens 25%. Außerdem gibt es offenbar keine Beweise für Maggies Biss.
    Ihr Hund hat zugebissen und das nicht zu knapp. Da ist es vollkommen egal ob Maggie vor ihr Lambada getanzt hat oder nicht.


    Gute Besserung für Maggie.

    Das sehe ich genauso. Ob dein Hund wirklich gebissen hat, steht auf einem anderen Blatt - das sagt ja nur die Dame, aber Zeugen hat sie nicht. Dafür hat ihr Hund deinen fast zerlegt - und wenn ich es richtig verstanden habe, auf "eurem Grundstück" (also bei euch ihm Hof)....was hat ihr Hund da zu suchen? Da könnte es ja genauso passiert sein, dass dein Hund nur dastand und wirklich guckte, ihrer sich aber losgerissen hat....beweisen kann man weder das eine noch das andere.
    Und ja - Hörensagen gehört da nicht hin, aber es scheint ja schon öfter Vorfälle gegeben zu haben....ob Gerücht oder nicht, bevor noch jemand verletzt wird, würde ich da auch Ordnungsamt und Rechtsanwalt einschalten.

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