Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Ergänzung zu oben:


  • Ich finde ja auch die selektive Wahrnehmung vieler Menschen immer ganz lustig - bzw. eigentlich traurig...



    Wenn mich jemand fragt, welchen Hund ich habe kommt beim Großteil der Menschen die Reaktion:


    "Was?? :shocked: Das ist doch sowas wie ein Jacky - und die sind doch immer hyperaktiv, kläffen und sind unerzogen"
    (wäre ja okay - weil es leider oft stimmt und weil ja nicht jeder JRT / PRT gut finden muss)



    Im gleichem Atemzug folgt dann aber:


    "Ich will ja unbedingt einen XY"


    Und "XY " ist dann ausnahmslos immer eine Hunderasse, die aus meiner Sicht viel, viel schwieriger zu halten ist (im Sinne von "läuft nicht nebenbei" / hat besondere Ansprüche usw.), als ein PRT.
    Aber komischer Weise wird das anscheinend nicht erkannt...
    Weil mit dem Border Collie/Aussie macht man ja dann lange Spaziergänge, der Husky darf ja alle paar Wochen mal am Fahrrad mitlaufen und der HSH hat ja schließlich einen großen Garten usw. :fear:



    Viele Grüße
    Sandy

  • Haha. (Also nicht gegem Dich) Die Variante in Sachen "Nanny Dog" kannte ich noch gar nicht.
    Das klingt wie die "die haben einen Schalter und irgendwann kippen sie alle" Story in positiv.

    :ka: Ich habe keine Ahnung ob das stimmt.
    Ich hatte das mal irgendwo gelesen und fand das durchaus Sinnig, dass man das früher so gemacht hat.
    Man war da früher ja nicht zimperlich, egal in welche Richtung.


    Ich kenn ein paar, die auch ordentlich Verhaltensauffällig sind (gerade auch im Bezug auf Artgenossen) und auch mit Fehlgeleitetem Beutetrieb und Co zu kämpfen haben.
    Die meisten Hunde kommen ja nicht aus einer seriösen Zucht sondern von irgendwelchen Vermehrern....


    Verharmlosen würde ich die Hunde nie und ne rosa Brille habe ich bei den Hunden auch nicht auf - sind halt Hunde. Die haben Potential. Es sind Terrier.
    Aber alle (ca. 20 Hunde) die ich kennen gelernt haben sind sehr sozial zu Mensch und auch Fremden.
    Ich finde das darf man den Hunden/Rasse auch zugestehen ohne gleich ins Kampfschmusersegement zu verfallen.


    Es hilft den Hunden weder sie schön zu reden, noch sie schlimmer zu machen als sie sind.

  • @Vakuole


    Falls es so rüber kam, ich wollt auch gar nicht Dich kritisieren, sondern schlichtweg ganz allgemein sagen, dass das mit den "Früher nannte man sie Nanny Dogs" grundsätzlich Unsinn ist.
    Bezieht sich häufig auf den englischen Staff, den Staffordshire Bullterrier, meint dann aber henauso häufig plötzlich alle Vertreter des Hundetyps und ist so ziemlich sicher gar nicht gewesen. Also diese explizite Bezeichnung als allgemein gebräuchlicher Begriff für just diesen Hundetyp und alle Rassen, die man in die Schublade stecken kann.


    Im Prinzip bedeutet das in der Übersetzung, je nach Interpretation, ja einfach nur "kinderfreundlicher Hund", ohne Drumherumgeschichte.


    Trotzdem ist insofern ein Fünkchen Wahrheit enthalten, als die Bulldoggen, Bullterrier, Bullenbeißer, Saupacker, Bull&Terrier oder Molosser oder wie auch immer man sie nennen und zusammenfassen mag, tendentiell schon ein sehr geduldiges Gemüt mitbringen, in Bezug auf Menschen und im Vergleich zu anderen Hundetypen.

  • Meiner flippte ja aus wenn der ein Kind weinen hört. Aber nicht negativ, sondern vor lauter "Wo? WO??? Das WEINT! Das geht doch nicht!! Lass es mich trösten! Lass es mich ABLECKEN!"
    Mit Training und erwachsen werden gehts inzwischen, ertragen kann er Kinderweinen aber immer noch nicht wirklich, wird er sicher auch nie können. Für ihn sind Kinder das absolut beste was auf diesem Planeten so existiert, nichts ist besser und wenn der er Kinder sieht fliegen Herzchen aus seinen Augen, seine Ohren gehen auf Durchzug und er marschiert los. Darum ist bei Kindersichtung immer schnell die Leine dran.
    Und wie gesagt, ich persönlich hab noch keinen Bullartigen getroffen der das wirklich anders sieht. :ka:



    Vorhin bei der Abendrunde ein Päärchen getroffen die unbedingt einen Mops kaufen wollen. Für die Mama.
    Damit die sich etwas mehr bewegt und die sind doch so süß in der Werbung. Die wollen ja garnicht so viel. Und die Mama möchte genau so einen wie in der Cremewerbung, so einen beige schwarzen.
    Ahja.
    :wallbash:

  • @Aoleon Mein Sohn würde deinen arren lieben :herzen1:



    Wir haben hier wich so Nachbarn. "Ich will auch einen Hund. Bunt muss er sein" was zog ein? Ein aussi. Der würde schon mit 8 Wochen bespaßt. Permanent drüber, nur am hibbeln und man würde ihn am liebsten wieder abgeben (mittlerweile knapp über 1 jahr) " der kann nix, ständig quietscht und bellt der Hund und ist total hysterisch" :ka:

  • @Aoleon Mein Sohn würde deinen arren lieben

    Meine Tochter auch. Viel besser als der zimperliche Pudel! :lol:



    Zum Thema Modehunde: Spitze sehe ich ja so gut wie NIE in echt. Kenne sie aus meiner Kindheit als Hofhunde, vor denen ich richtig richtig Schiss hatte (also so richtig); und habe auch schon mal eine n Mini-Zwergspitz getroffen, Typ Fellball.


    Das wars so ziemlich.


    Hier im Forum habe ich aber irgendwie den Eindruck, der Spitz ist DER Trend-Hund (der neue Pudel, der wird ja gar nicht mehr empfohlen...). Wirklich immer wird er empfohlen, auch wenns gar nicht passt... Suche Hund, der wenig bellt - nimm einen Spitz! Suche Hund, mit dem man joggen gehen kann - nimm einen Spitz!


    Da frage ich mich immer - woher kennen alle Foris so viele spitze? sind Spitze nur hier so selten? Laufen die überall sonst in Massen rum? Oder werden die empfohlen von Leuten, die auch erst 2 mal in ihrem Leben einen getroffen haben?


    Ich meine, sind sicher tolle Hunde (ich will keinen, wie gesagt, Kindheitstrauma, und alles, was explizit Wachtrieb hat, möchte ich eh nicht) - aber ist das ein echter Trend oder nur hier im Forum?

  • @Lucy_PRT Genauso geht es mir auch mit meinem JRT. Immer die gleichen "Vorurteile", weil es leider wirklich viele JRT gibt, die als Schoßhündchen gekauft wurden, weil die ja so niedlich sind (sind sie ja auch :bindafür: ). Und weil die ja so ausgepowert werden müssen, wird stundenlang ein Ball geworfen und dann wundert man sich, dass der Hund kein Ende findet und man sich einen Balljunkie heran gezogen hat :muede: Und dann werden viele wieder abgegeben, weil der arme Hund keine Ruhe gelernt hat, total überfordert und hyperaktiv ist und die Besitzer damit nicht klar kommen :dagegen:

  • Ich kenn keinen einzigen Spitz.
    Ich finde aber auch nicht, dass der Pudel nicht mehr empfohlen wird.



    Ich empfinde es teilweise eher schon als anstrengend das Leuten immer und immer wieder Pudel, Spitz und Collie (KH) empfohlen wird.
    Wenns also nach dem DF gehen würde, gäbs wohl nur noch die 3 Rassen :pfeif: .

  • Ja den Eindruck hab ich auch immer im Forum.
    Obwohl es ja eh gut ist. Auch wenn man einen Collie oder Pudel noch so versaut wird da alleine schon vom Typ her nicht viel Gefahr ausgehen vom Hund.
    Spitz kenne ich bis auf 2 Zwergspitze keinen einzigen live. Sind hier (Slowenien, vorher Kärnten) wohl eher selten.

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