Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

Die Mali-Welle schwappt hier leider auch langsam rüber – anfangs war ich noch vorsichtig optimistisch (und die Hunde alle noch jung), dass das schon gut gehen wird und die Leute sich hoffentlich irgendwas außer "voll krass" bei der Anschaffung gedacht haben; mittlerweile ist's echt gruselig zu sehen wie sehr die völlig überforderten Besitzer mit ihren Hunden zu kämpfen haben, wenn man z.B. mit dem Fahrrad an ihnen vorbeifährt oder ein angeleinter fremder Hund in Sichtweite kommt.

Besonders unangenehm sind diejenigen, die nicht kapiert haben, dass ihr Hund erwachsen wird und kein blumiger Welpe mehr ist – die legen den Hund ohne Leine am Weg ins Platz (Brut- und Setzzeit in Niedersachsen? Ach waaas... Leinenpflicht ist nur für uncoole andere Leute da.), glauben anscheinend, dass sie mit dem Gebrauchshund auch den perfekt vorinstallierten Gehorsam gekauft haben, und wundern sich dann, wenn der Hund doch aufspringt, um vorbeigehende Menschen/Hunde zu belästigen und zu kontrollieren. Das wird noch 'lustig' in den nächsten Monaten...

Und aus irgenwelchen unerfindlichen Gründen boomen Huskys hier gerade wieder total. Ich dachte, die Modewelle wär durch.

Ich lebe ja teils auf dem platten Land, teils in der Stadt, folgendes bezieht sich nur aufs Land:

Was mir aber immer wieder mit meinem mittelgroßen Mischling auffällt: Hier hat man tendenziell einen wirklich kleinen Hund oder einen großen Hund. Dazwischen ist nicht wirklich was. Früher gabs viele Border, aber naja, die sind ausnahmslos hochbetagt oder verstorben.

Schäferhunde jenseits des BBS scheinen aber überall out zu sein, auf dem Land gabs früher viele, aber in meiner direkten Umgebung gibts nur noch einen aktiven Schäferhundler (des ganz alten Schlags). Sein Hund dürfte aber auch schon 11 sein und ich meine mich zu erinnern, dass er mal sagte, das ist sein letzter. Der eine Hof hatte (hat?) noch eine alte Schäferhündin, die aber leider ein sehr krankes Exemplar war/ist und noch schlechter vererbt hat (nicht, dass man mit diesem Hund hätte "züchten" sollen). Bei allen anderen stehen die Zwinger inzwischen leer.

Malis sieht man hier zum Glück noch nicht andauernd, aber doch deutlich öfter als früher. Meist Junghunde im Alter zwischen 6 Monaten bis 1,5 Jahren. Ich hoffe ja sehr, dass die Rasse nicht noch beliebter wird hier.

Ansonsten fallen mir irgendwie zwei entgeengesetzte Trends auf: Auf der einen Seite immer noch Rassen, die als irgendwie exklusiv, besonders, schick gelten - zB Aussies, Ridgebacks und Co.

Auf der anderen Seite scheint es so eine Art "Back to Basics"-Trend zu geben, jedenfalls fallen mir immer mehr Hunde wie zB Dackel, Pudel und Spitz auf.

Hier kommt grad der Trend zum Schäferhund an.

Welpenschwemme ohne Ende.

Auch Malis nehmen zu.

Leider alle in nicht sonderlich geeigneten Händen und aus dubiosen Quellen... es ist gruselig.

Schade um diese tollen Rassen

Zitat von Gersi

Gibt es hier auch gefühlt mehr. Kläffen tun die wenigsten.

Interessanterweise sehe ich häufig ausgewachsene Männer mit denen die Pinkelrunde machen. Früher war die zweibeinige Begleitung kleiner Wuschel immer weiblich, oft im Seniorenalter - oder eben Kinder/Jugendliche.

Mein Kfz-Schrauber, so 190cm groß, tätowiert von oben bis unten und ziemlich kräftig geht oft mit dem Rehpinscher seiner Liebsten Gassi. Ein Bild zum Piepen. Ein Hühne von Kerl, rosa Leinchen in der Hand und das kleine Hundetier am anderen Ende der Leine. Und er behandelt den Hund wie einen Hund. Ich finds super, wenn ich die zwei sehe.

Zitat von tinybutmighty

Ansonsten fallen mir irgendwie zwei entgeengesetzte Trends auf: Auf der einen Seite immer noch Rassen, die als irgendwie exklusiv, besonders, schick gelten - zB Aussies, Ridgebacks und Co.

Auf der anderen Seite scheint es so eine Art "Back to Basics"-Trend zu geben, jedenfalls fallen mir immer mehr Hunde wie zB Dackel, Pudel und Spitz auf.

Stimmt, hier auch. Also gerade Pudel und Dackel. Spitze kenne ich nicht viele.

Jetzt beginnen die ersten Molosser zu den Plattnasen dazu zu kommen. In der Nachbarstrassse gibts nun einen Berner Sennen Welpen, einen OEB Welpen und irgendeinen groß werdenden Mix Welpen

Ich sehe hier (ziemlich kleine Stadt) viele BBS und Ridgebacks, von denen sind alle aber sehr ruhig und gut erzogen. Und dann eben die typischen Minihunde, also Chihuahua und co, und TS-Mischlinge (entweder schwarz oder sehr bunt). Die Senioren haben meist Labbis oder Goldies dabei. Pudel sehe ich hier nie, genau so wie DSHs. Als Hofhund ist der Border aber immer noch sehr beliebt. Die Maliwelle ist hier wohl noch nicht angekommen ...

Hier bei uns habe ich in den letzten Jahren maximal 2 Malis gesehen. Hier boomt aber auch weder Hundesport noch Menschensport

Deshalb bleibt es beim geretteten Auslandshund oder Pom bzw Bulldogge . Hauptsache klein und hoffentlich unkompliziert

Die wenigen Malis und Arbeitsterv hier, funktionieren im Alltag echt gut. Sind aber anscheinend auch in passenden Händen.

Das die Rasse grundsätzlich zum Modehund geworden ist, läßt sich leider nicht leugnen. Jeder braucht einen, weil...weil halt. Und jeder bekommt einen
Ich sag ja..mich würd es nicht stören, wenn die auf ne Liste kämen. Dann würden es sich die ganzen Möchtegerns 3x überlegen und das wird der Rasse mAn mehr als gut tun.

Hier sind grad Huskys in Mode