Zehenamputation heilt nicht

  • Hallo zusammen :) vor 3 Wochen ist die kleine Fini bei mir und meinem Freund eingezogen. Sie ist eine 4 1/2 Monate alte Mischlingshündin, die wir aus dem Tierschutz aus Bulgarien adoptiert haben. Leider mussten ihr vor Ort alle Zehen am rechten Hinterlauf amputiert werden, da diese wahrscheinlich überfahren worden sind. Die Operation muss schon mindestens 2 Monate her sein (habe leider keinen Zeitpunkt genannt bekommen) aber die Wunde verheilt einfach nicht. Als fini bei uns ankam wurden uns Mittel für die Behandlung aus Bulgarien mitgegeben aber diese sind laut den Ärzten nicht mehr alltagstauglich, also hat die Tierärztin die Wunde anders versorgt. Aber es wird immer schlimmer, Stellen die bereits verheilt waren öffnen sich wieder und seit gestern ist eine der Stellen extrem Druck empfindlich, Fini knabbert dauernd am Verband (das unterbinde ich natürlich soweit wie möglich) und fiept herum was sich für mich wie Schmerzen anhört. Während dem Laufen schmeißt sie sich hin winselt und beißt kräftig in ihren Verband.
    Habt ihr Erfahrungen mit Zehenamputationen speziell vill. Aus dem Ausland? Wie lange dauert es das so eine Wunde verheilt? Was sind die gängigen Behandlungsmaßnahmen?
    Derzeit verwendet die Ärztin Kohlekompressen um die Wundheilung anzuregen. Laut ihr Funktioniert es da die Wunde anfängt zu bluten und dies wohl gut sei. Jedoch wird wie gesagt die eine Stelle eher schlimmer statt besser.
    Am Mittwoch gehe ich mit Fini in die Tierklinik und lass es von Spezialisten anschauen, nicht das sich vill. Der Knochen entzündet hat oder sogar falsch amputiert wurde.
    Dennoch würden mich eure Erfahrungen interessieren, damit ich weiß worauf ich achten muss oder was vill sein könnte.


    Vielen Dank im Vorraus für eure Ratschläge
    Liebe Grüße,
    Julia

  • Am Mittwoch gehe ich mit Fini in die Tierklinik und lass es von Spezialisten anschauen,

    Ja, auf jeden Fall. Vielleicht hat sie ja eine Art Phantomschmerz. Das gibt es bei Menschen nicht selten, wenn Gliedmaßen amputiert werden.
    Schmerzen irgendwelcher Art scheint sie auf jeden Fall zu haben. Ich denke auch, du bist in einer Tierklinik besser aufgehoben mit dem Hund.

  • Setzt Fini die verbundene Pfote beim Laufen auf?
    Und wieviel läuft sie wenn damit?


    Einem meiner früheren Doggen-Buben mussten wir als Welpen auch an Bein und Pfote operieren lassen, der bekam für die Zeit der Wundheilung im Pfotenbereich einen hohen Beinverband, in den wir mittels einer elastischen Mullbinde eine Schlaufe eingebunden haben - mit dieser Schlaufe wurde für Gassigänge und kleine Umgebungserkundungen dann das Bein am Brustgeschirr hochgebunden, so dass er die heilende Wunde nicht immer wieder belastet hat. Im Haus, wo überwiegend geruht worden ist, war das nicht nötig.


    Pfoten sind in sich extrem beweglich, deshalb kann ich mir vorstellen, dass ein Ruhig-Stellen des Pfoten-Mechanismus (sich spreizen bei Belastung, sich wieder zusammenziehen bei Entlastung), für die Wundheilung wichtig ist.


    Ich denke auch, dass Ihr in einer Tierklinik bestens aufgehoben seid.
    Es gibt unglaublich viele Störungen in der Wundheilung, die man da nach und nach ausschliessen sollte - das fängt rein bei der Art der Wunde an, Amputations-Wunden sind in Sachen Verband-Technik schon eine Liga für sich und je nachdem, wie die Hautlappen für den Wundverschluss gelegt wurden, oder gelegt werden mussten (weil verletzungsbedingt zerstört), kann das durch unglückliche Zug- und Druck-Verhältnisse zu Problemen führen. Weiter könnte es sein, dass da doch noch irgendwo eine Entzündung drin steckt, auch gibt es die Möglichkeit, dass die Wundheilung bei Hunden aus schlechteren Verhältnissen aufgrund einer schwierigen Immunlage gestört ist. Das wäre dann eine Kombination aus schlechter Nährstoffversorgung, zwecks Ausreise erfolgter Impfung, die schon anstrengend genug fürs Immunsystem ist und dem Stress-Pegel, der einfach nicht ausbleibt, wenn Tiere transportiert werden - auch so etwas kann sich enorm auf die Wundheilung auswirken.


    Ich drück die Daumen, dass Ihr in der TK einen guten Ansatzpunkt findet.


    LG, Chris

  • eine bekannte von mir hatte mal eine extrem schlecht heilende wunde am fuss. ist ja auch eine wirklich undankbare stelle. die wundverheilung war, wie gesagt, extrem schlecht und zog sich über 6monate hin. am ende haben medizinischer honig (manuka) geholfen. ausgespült hat sie zudem mit kolloidalen silber. wenn überhaupt verbunden wurde es auch nur mit silberpflastern/-verbänden.
    mit dieser methode hat die wundverheilung bis zur völligen abheilung nur noch 3-4 wochen gedauert, nachdem 6 monate lang keine besserung in sicht war.


    ich würde das auf jeden fall einer tierklinik vorstellen.

  • Ich denke auch, auf jeden fall TK und auf jeden Fall die Pfote röntgen lassen!


    Vielleicht sind von den zertrümmerten Knochen noch Splitter im Gewebe, die innen die Wunde irritieren, so dass sie schmerzt und nicht heilen kann.


    Zum Spazieren würde ich die Pfote auch hochbinden.

  • Ich habe auch mit manuka honig und silberkompressen gute Erfahungen gemacht. Eine Zehenamputation dauert lange, was die Heilung angeht, selbst bei einem Zeh. Dass alle Zehen amputiert wurden, habe ich noch nicht erlebt. Wie oft geht ihr denn zum Verbandwechsel? Ich würde mit der Klinik auch nochmal über Schmezmittel sprechen, die ja immer auch entzündungshemmend sind.

  • Danke für eure vielen Antworten :)
    Sie belastet die Pfote nur teilweise also hüpft meist auf 3 Beinen und verwendet das 4 so als kleinen Antrieb würd ich mal sagen. Der Verband wurde anfangs täglich gewechselt, seit die Tierärztin auf Kohlekompressen umgestiegen ist nur alle 2 Tage, da sie meinte das diese dann besser wirken können :ka:
    Stimmt es das man den Schorf bei der Wunde immer abkratzen muss um das Gewebe anzuregen? Die Tierärztin macht das immer mit ihrem bloßen Fingernagel und ich finde das schaut zum einen sehr grob aus und zum anderen ist es doch ziemlich unhygienisch.


    Das mit dem Hochbinden ist eine super Idee, das werde ich morgen auch gleich mal mit der Tierklinik besprechen ob das helfen könnte.


    Es ist für mich so schwierig, da ich von der Tierschutzorganisation leider überhaupt keine Informationen über die Amputation erhalten habe, die ich an die Ärzte weitergeben könnte.


    Liebe Grüße
    Julia

  • Also ich finde es sehr komisch das sie den Schorf weg macht ich kenn mich zwar nicht aus aber ich denke wenn sich Schorf bildet heilt es doch oder?
    Ich würde mir eine zweitmeinung von einem anderen Tierarzt holen.


    Gute Besserung

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!