Die große kleine Leserunde: “Der scharlachrote Buchstabe“ von Nathaniel Hawthorne
-
-
Ich habe es übersprungen gehabt, nachdem ich hier gelesen hatte, dass es für die Handlung egal ist. Ich fand das nämlich auch verdammt zäh.
Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich weiterlese, ich war auf Seite 83 von 390 (inklusive der übersprungenen Einleitung ) und jetzt ist meine Ausleihdauer abgelaufen und blöderweise auch mein Bibliothekskonto nicht mehr aktiv. Da es mich bisher aber nicht so in den Bann gezogen hat, mag ich es eigentlich auch nicht kaufen. Mal schauen, ob ich irgendwie die Kindle-Version mit meinem Tolino an Gang bekomme.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Die große kleine Leserunde: “Der scharlachrote Buchstabe“ von Nathaniel Hawthorne* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
-
Ich bin durch mit Kapitel 6. Seite 112 von 290. Davon 50 Seiten überflüssig die letzten sechs Seiten des Vorworts hab ich dann auch überflogen und übersprungen.
Zur Sprache
Ich komm damit halbwegs gut klar. Im Vorwort waren seine Schachtelsätze sehr viel schlimmer, da kam ich echt nicht mehr hinterher. Ich bin bei der Hälfte angekommen und habe vergessen, wie der Satz anfing. Auch aus diesem Grund hatte ich das Lesen lange Zeit aufgegeben (was bringt's, wenn du für zwei Sätze ewig brauchst, weil du dir nicht ein Wort merken kannst?).
Jetzt im Roman selbst komme ich besser rein, es sind zwar noch einige lange Sätze dabei (ich neige auch zu Schachtelsätzen und merke nie, wie anstrengend die doch zu lesen sind ), aber die meiste Zeit geht's ganz gut.
So gehoben würde ich auch gerne reden. Ich bewundere solche Leute. Ich bin leider eher in Richtung Ghetto-Schnauze und nicht so gewählt (ohne die ganz bösen Schimpfwörter )Inhaltlich kann ich noch nicht groß was sagen.. wobei ich es tatsächlich gut finde, dass sie auch den Mann an den Pranger stellen und mitschuldig geltend machen wollen und nicht ausschließlich die Frau die Böse ist! Dachte immer, die Männer dürften sich doch immer alles erlauben..
Aber richtig blöd von Amazon, dass die doch gleich den Vater gespoilert haben. Da hab ich mir so die “Mühe“ gemacht, in meine Liste einen Klappentext rein zu bauen, damit man gleich weiß, worum es geht, und dann machen die da so ne Info rein.. Das wäre bestimmt voll der “Oha!“-Moment geworden, wenn man das nicht wüsste sorry an alle
-
Beim Vorwort habe ich auch irgendwann angefangen, querzulesen und mir die Haare zu raufen.
Aber diese umständliche Einleitung (Beamte!) war zumindest dafür gut, dass ich im Kopf hatte, dass diese Geschichte von jemandem in "alter Zeit" erzählt wird, der über eine noch ältere Zeit berichtet.
Ich bin jetzt durch:
Ich hatte auch vorab mitgekriegt, dass der Priester der Vater wäre. Das hat mich natürlich geärgert, weil ich es gern beim Lesen selbst gemerkt hätte. Aber durch diesen Wissensvorsprung fiel mir wenigstens direkt auf, wie bigott er sich verhalten hat, als er Esther damals am Pranger drängte, um Himmels willen doch den Vater zu nennen. Zumindest kam es mir an der Stelle verlogen vor - gegen Ende dachte ich dann auch, dass er sich womöglich tatsächlich gewünscht hatte, dass Esther ihn verrät. Geteiltes Leid und so...
Da ja in vorherigen Beiträgen über die Bedeutung des A philosophiert wurde: So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Okay, die Einwohner fanden irgendwann, dass sie artig büßt und es jetzt so langsam auch wohl mal "Aufrecht" heißen könne. Richtig rehabilitiert ist sie deswegen aber noch lange nicht. Aber sonst noch was? Das ist mir entgangen. Klar kann ich mir denken, dass der Buchstabe für Esther selbst auch noch ein Memento für "Arthur" war, aber mehr Bezüge zum Buchstaben A sind mir nicht aufgefallen. Das Zeichen lodert und zuckt durchs Buch, da ist bestimmt eine Menge Interpretationsspielraum, wie es wann, warum und von wem wahrgenommen wird. Aber A-bezogene Erklärungen? Ich werde mal in die Sekundärliteratur gucken!
Mir haben sich auch noch ein paar blöde, pragmatische Beobachtungen zum physischen Buchstaben aufgedrängt:
- Esther hat das gute Stück ja offenbar im Gefängnis gestickt. Wie hatte sie da Zugriff auf so edle Materialien wie Goldfäden?
- Als sie das Zeichen mit Arthur im Wald mal abnimmt, steht da, es wäre mit einer Spange befestigt. Wie hält denn sowas? Das flattert doch, wenn es nur an einer Stelle befestigt ist?
- Und wie konnte ein gesticktes Läppchen überhaupt so viele Jahre überdauern? Das muss doch nach wenigen Monaten täglichen Tragens abgewetzt und verblichen gewesen sein?Aber gut, das ist spitzfindiger Kleinkram. Es ist ja nur ein Symbol ;-)
Mein Fazit:
Ich mochte das Buch, es hat mich fasziniert. Ein Amerika lang vor unserer Zeit, über das ich so gut wie kein Hintergrundwissen hatte. Eine Dreiecksgeschichte, die ich nicht in zehn anderen Büchern schon so ähnlich gelesen habe. Glaube ich. Das Buch MUSS ja in der Zwischenzeit auch den einen oder anderen Autor inspiriert haben. Irving vielleicht? Vielleicht fällt mir da später noch was auf!
Esther Prynne, Arthur Dimmesdale und Roger Chillingworth waren jedenfalls interessante Akteure mit verblüffenden Motivationen und Entscheidungen. Darüber denke ich gern noch ein Weilchen länger nach! -
besonders Deinem Fazit stimme ich absolut zu.
Mich hat das Buch fasziniert, und ich wußte auch sehr wenig über diese Zeit in der amerikanischen Geschichte.
Das war auf jeden Fall erhellend und spannend. Die Sprache für heutige Lesegewohnheiten herausfordernd sperrig, wenn man so will.
vergessen werde ich die Geschichte und einige ihrer Charaktere sicherlich nie, das allein macht für mich ein gutes Buch aus.
Von daher Danke für den Vorschlag und dass er hier die Mehrheit fand, es war wirklich ein Erlebnis. -
-
Ich habe es eben auch fertig gelesen. Irgendwie weiß ich noch gar nicht, was ich sagen soll und das ist meistens ein gutes Zeichen. Es macht einen schon nachdenklich, rückblickend hat mir die Sprache eigentlich sehr gefallen. Nur ab und an waren die Sätze schon sehr verschachtelt, aber ansonsten mag ich sowas mitunter schon gern. Ich hätte mir irgendwie doch ein Happy End für alle gewünscht, aber so macht es natürlich wesentlich nachdenklicher. Dass Esther wohl aus England wieder zurück kam, fand ich sehr bemerkenswert. Aber wenn man genauer darüber nachdenkt, auch irgendwie nachvollziehbar. Dass man nicht mehr über Perle erfährt, ist schade, aber auch da sind ja eigentlich genug Informationen, aus denen sich der Leser seine eigene Geschichte machen kann.
Mich hat es im Nachhinein auch etwas gewundert/geärgert, dass Amazon in die Beschreibung so einen Spoiler reinhaut, aber andererseits wusste man so von Anfang an über die Zweideutigkeit der Handlungen von Arthur Dimmesdale Bescheid. So fand ich persönlich das eigentlich noch interessanter, weil man es eben schon wusste. Hätte man das wirklich erst im Verlauf der Geschichte erfahren, hätte ich persönlich oft zurückgeblättert, so von wegen "da war doch was..." Mir hat es also viel Blättern erspart, das sofort zu wissen.
Alles in allem wirklich lesenswert und empfehlenswert, sofern man sich mit der Sprache anfreunden kann. Auch wie andere hier schon sagten, ein bisschen über diese Zeit zu erfahren und das von jemandem, der es aus einer anderen, für uns aber ebenso lang zurückliegenden Zeit erzählt, war spannend. -
Ich bin nun auch durch. Die letzten 100 Seiten (also ja fast die Hälfte ) habe ich jetzt tatsächlich noch in einem Rutsch durchgelesen!
Vorab tut es mir nochmal riesig leid, dass ich euch mit dem Amazon-Text gleich den Vater gespoilert habe. Ich hätte nie gedacht, dass die so fies sind und dachte, dass sich das dann ja wohl ziemlich schnell aufklären wird (Und als ich gesehen hatte, dass da der “halbe“ Spoiler drin ist, war's schon zu spät zum Bearbeiten )
Einerseits gar nicht so verkehrt, da ich von Anfang an die Beweggründe von Dimmesdale durchschauen konnte und die Tiefe in seinen Sätzen - als er beispielsweise darum gebeten hat, dass sie doch den Namen nennen möge (und ich bin mir ziemlich sicher, dass er das wirklich wollte. Er wollte ja, war selbst aber zu feige und hat sich nicht getraut) -, andererseits wäre es sicher ein recht großer Überraschungseffekt gewesen. Ich verstand allerdings nicht so genau, wie Roger so schnell auf die Schliche gekommen war, dass Dimmesdale derjenige gewesen sei. Da gab es doch keinerlei Anhaltspunkte dazu? Er hat sich ja direkt an ihn geheftet und hatte ihn sehr schnell in Verdacht.Ich hatte ja in meiner Ausgabe (habe die mit der Blithedale-Maskerade dazu) das blöde Vorwort drin. Da hab ich mir mit der Sprache und den so langen Schachtelsätzen fuuuurchtbar schwer getan. Und ich hab knapp 50 Seiten verschwendet, ich hab mich nämlich tatsächlich fast das ganze Vorwort durchgequält Ich hatte so gehofft, dass es besser wird, wenn die Geschichte anfängt und damit auch das Thema, das mich interessiert. Das Leben in dem Zollhaus war tatsächlich so ziemlich das langweiligste, das ich glaube ich je gelesen habe
Glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Die Schachtelsätze wurden glaub ich auch etwas weniger, oder hat das getäuscht? Mir kamen sie zumindest deutlich weniger vor, wenn trotzdem noch vorhanden, klar. Diese schöne, altertümliche Sprache fand ich klasse. Ich bin aber ehrlich gesagt froh, dass das Buch recht kurz und keine 500-600 Seiten lang war Dennoch kam ich mit der Zeit immer besser rein, wenngleich ich auch nicht jedes Wort verstanden habe
(Ich hab mir währenddessen auch überlegt, wie spannend es doch irgendwie wäre, das Buch neu aufgelegt zu bekommen, in unserer heutigen Sprache - und zwar der Sprache meiner Generation als ich ein paar Sätze ab und zu “übersetzt“ hatte, musste ich zumindest schon schmunzeln )Ich fand auch die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte erzählt hat, ganz toll. Diese kleinen Einwürfe seinerseits haben mir echt gut gefallen. Es war eben eine Atmosphäre geschaffen, als würde er uns.. ach je, wie beschreib ich das? eine Geschichte erzählen. tut ja jeder Autor, aber halt so.. ach man, ich bin halt leider überhaupt nicht so wortgewandt! Weiß jemand was ich meine und mag mir beim Formulieren helfen?
Und gibt es jemanden, der Perle genauso wenig leiden kann wie ich? Ich fand das Mädchen ja furchtbar. Tatsächlich voll der Satansbraten irgendwie! kam mir die meiste Zeit vor wie ne verzogene, hyperaktive Göre
-
Aber mir fällt auf, ich hab für die 100 Seiten jetzt gut 2 1/2-3h gebraucht hab um 9 rum angefangen zu lesen und hab zwischendurch auch ein paar kurze Pausen gebraucht. Ich bin echt froh, wenn jetzt erstmal - hoffentlich! - ein paar leichtere Bücher kommen... Ich hatte ja davor noch Aufschrei gelesen. Auch eher kompliziert bzw anstrengend. Zwischendurch zwar noch was ultra Leichtes, aber das waren auch nur 300 Seiten im Vergleich zu 800-900 Seiten “schwererer“ Lesekost..
Lese sowieso in letzter Zeit glaub total langsam selbst für das ultra leichte Buch hab ich gefühlt ewig gebraucht, dabei war ich gut mal bei 80-100 Seiten pro Stunde :-/ aber ich schweife hier schon ins OT ab.
Hat jemand denn aber was Ähnliches beim Lesen hier festgestellt oder ging das bei euch flüssig durch? -
Ich habe auch verhältnismäßig wirklich lange gebraucht zum Lesen. Normal sind bei mir eigentlich etwa sechzig Seiten pro Stunde, bei diesem Buch waren es wesentlich weniger.
Ich glaube, dass du den Spoiler unwissend hier eingestellt hast, @Nesa8486, fanden hier wirklich die meisten eher ganz gut, eben weil man dadurch dann das Verhalten von Dimmesdale von Anfang an gut beobachten konnte. So ist ja zumindest bisher die Rückmeldung.
Ich denke im Übrigen auch, dasselbe wirklich wollte, dass sie seinen Namen nennt. Er war ja von Anfang an sehr verzweifelt und wurde dann letztlich ja von seiner Verzweiflung aufgezehrt. -
Das habe ich erstmal zur Seite gelegt.
Bis zur Mitte habe ich duchgehalten, aber dann gemerkt, dass ich die Konzentration nicht aufbringen konnte.
Durch den kranken Hund brauch ich momentan eher leichtere Ablenkung. -
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo
schau mal hier: Die große kleine Leserunde: “Der scharlachrote Buchstabe“ von Nathaniel Hawthorne* .
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!