Mini-Bullis ab 35,5 cm und OEB in NRW auf Liste

  • @ChiBande


    hier ist eine stellungnahme des DCBT e.V.


    "
    Miniature Bull Terrier NRW
    Bereits seit einigen Jahren begleitet uns die Größenproblematik in NRW. In den letzten Jahren bereits wurden immer häufiger Minis zum Vermessen einbestellt. Der Welpenkäufer meldete seinen Hund nach Erwerb ordnungsgemäß an und wurde dann nach ca. 1 Jahr angeschrieben und musste mit dem Tier beim zuständigen Amt vorstellig werden. I.d.R. wurde nach Vorlegen der VDH-Ahnentafel und Vermessung der Hund, sofern er über der 20/40er Regelung lag, nach dieser eingestuft und der Halter musste die Voraussetzungen für den 20/40er Hund erfüllen. Aber der Miniature Bull Terrier blieb immer ein Miniature Bull Terrier.
    Nun nach dem Erscheinen der geänderten Veraltungsvorschrift zum Landeshundegesetz, sieht das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,
    Natur- und Verbraucherschutz vor, das unter 3.2.4 geregelt wird, dass ein Miniature Bull Terrier, der die Widerristhöhe von 35,5cm erheblich überschreitet damit zum Standard Bullterrier mutiert.
    Zunächst gibt das Wort „erheblich“ Rätsel auf. Was bedeutet „erheblich“? Gemäß Duden wird „erheblich“ mit „beträchtlich“ und ins „Gewicht fallend“ definiert. Aber wiederum die Frage“ was bedeutet dieses für unsere Hunde in Zahlen?“. Derzeit ist die Antwort darauf, dass dieses im Ermessensspielraum liegt. Ein Kölner Richter, dessen kynologische Kompetenz m.E. eher fragwürdig ist, verstieg sich in einer Urteilsbegründung darauf, dass bereits eine Abweichung um 0,5 cm erheblich sei. Ein großes Veterinäramt in NRW äußerte, dass bei ihnen alles über 39cm ( = 35,5 +10%) genauer betrachtet würde.
    Also würde dies bedeuten, dass die Entscheidung willkürlich gefällt wird.
    Dass grundsätzlich in NRW, dem bevölkerungsreichten Bundesland, genauer hingeschaut werden muss, ist verständlich und grundsätzlich zu begrüßen. Was wird dort nicht alles unter dem „Stempel“ Mini in den Handel gebracht. Teilweise ist an vielen dieser Tiere der Mini nicht einmal vorbeigetragen worden, doch um das Landeshundegesetz zu umgehen, werden die Tiere als Minis deklariert. Dies hat jedoch nichts mit der Zucht im VDH zu tun. Unsere Züchter müssen Auflagen erfüllen und werden kontrolliert. Die Hunde, die über uns gezüchtet werden erhalten Ahnentafeln, die über zig Generationen nachprüfbar sind. Seid einiger Zeit muss für jeden Hund, der bei uns zur Zucht zugelassen werden soll ein genetisches Profil hinterlegt werden. Wir werden unseren Züchtern empfehlen für ihre Welpen ebenfalls DNA –Profile, anzulegen und diese Tiere erhalten in ihrer Ahnentafel den Stempel „genetisch geprüfte Elternschaft“. Unabhängig davon arbeiten wir daran die Größe der Minis mit einem Stufenplan in den Griff zu bekommen. Dass unsere Politik erfolgreich ist zeigt sich auf unseren ZTP’s.
    Aber zurück nach NRW. Wie kann es sein, dass ein reinrassiger Hund, der über eine nachvollziehbare Ahnenreihe verfügt, der über den VDH/FCI eine Ahnentafel erhält plötzlich zu einem Hund einer anderen Rasse mutiert.
    So geschehen z.B. vor 2 Tagen in einer Stadt im Kölner Großraum. Ein Mann ging mit seinen 2 Minis, beide mit VDH-Ahnentafel, zum Amt. An der Tür eine Linie. Mittels eines Lineals wurde die Größe ermittelt und plötzlich war einer der beiden Hunde ein Standard BT. Die Ahntafel interessierte nicht.
    Grundsätzlich sollte es so sein, dass eine Messung standardisiert erfolgt, mittels geeichtem Gerät und der Messende an diesem Gerät geschult ist. Eine Linie an der Wand, Zollstock und Aktenmappe sind kaum geeignet eine seriöse Messung vorzunehmen.
    Es kann nicht sein, dass eine Ahnentafel, die zig Generationen, die dort enthaltenen Tiere beurkundet, plötzlich nicht mehr von Bedeutung ist und dem Züchter damit zumindest indirekt eine Falschdeklarierung des Hundes unter dem Deckmäntelchen von Zuchtverein und VDH unterstellt wird. Wir züchten Rassehunde und keine Mischlinge. Durch dieses Vorgehen werden unsere Züchter mit allerübelsten Hinterhofvermehrern auf eine Stufe gestellt. Aus einem Sheltie wird auch kein Collie, wenn er das Größenmaß überschreitet. Genauso bleibt der Mittelschnauzer ein Mittelschnauzer und wird nicht zum Zwerg- oder Riesenschnauzer, so er in der Größe nicht dem geforderten Maß entspricht oder dieses überschreitet.
    Wenn die Feststellung der Größe durch die Behörde ergeben würde, dass es sich bei einem „erheblichen“ Überschreiten der Größe um einen Miniature Bull Terrier, der über dem Größenmaß liegt handelt, könnte man damit leben. Aber das die Behörden einen rassereinen Hund umdeklarieren ist nicht hinzunehmen.
    Das in bestimmten Fällen eine Phänotypbeurteilung notwendig ist, in denen nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann woher der Hund stammt bzw. wer die Elterntiere sind hat unser absolutes Verständnis, denn auch wir als DCBT e.V. sind häufig mit den Problemen von Haltern nicht rassereiner Tiere oder so genannten " Minis" konfrontiert.
    Daher begrüßen wir es außerordentlich wenn Behörden sich der unkontrollierten Einfuhr, Zucht und Haltung widmen um Gefahren für Mitbürger auszuschließen und vor allem um Tierleid zu verhindern.
    Allerdings bitten wir auch um eine Differenzierung von unbescholtenen, korrekten und kontrollierten Züchtern von nachweislich rassereinen Tieren zu diesen den Gesetzen widersprechenden /umgehenden Methoden und Personen.
    Wir laden herzlich alle Züchter zu einer Züchtertagung am 10.09.2017 in Diemelstadt ein.
    In der Zwischenzeit werden wir juristischen Rat suchen, wie mit dieser Veraltungsvorschrift umzugehen ist.
    Unseren Züchtern empfehlen wir derzeitig nicht nach NRW zu verkaufen.
    Für den Vorstand
    Christiane Thul-Steinheuer
    1.Vorsitzende DCBT e.V."



    Quelle: 1897063683844725?pnref=story

  • Danke fürs reinkopieren der Stellungnahme.
    Eigentlich ein Wahnsinn was da passiert.
    Was ist da die wahre Intention dahinter. Mehr Geld durch erhöhte Steuern oder Hinterhofvermehrte "Minis" zu "entlarven" und dadurch der Vermehrerei einen Riegel vorschieben?
    Aber dann dürften VDH gezüchtete Hunde nicht einfach "umdeklariert" werden.

  • die mini´s ohne papiere wurden ja bisher eh schon als standard eingestuft, wenn sie eine bestimmte höhe erreicht haben.


    ich denke, dass die intention eher in die richtung geht, dass sie die liste weiter füllen möchten, die steuer ist natürlich auch ein nettes "goodie" oben drauf.

  • Was ist da die wahre Intention dahinter.

    Ich glaube, das ist die jahrelange Verar...erei der HH dieser Rassen. Die Minibullis werden immer höher gezüchtet, sodaß schon rein optisch kein Unterschied zum regulären Bullterrier mehr herrscht.
    Und von den OEBs laufen hier zwei rum, die garantiert Am. Staffs sind. Der eine HH gibt das auch zu, meint aber, der Züchter habe ihn reingelegt, der Hund kommt aus den Niederlanden.
    Vorsichtshalber hat er seine Hündin schon überhaupt nicht angemeldet, umgeht also so alle Vorgaben.

  • Ich befürchte ja auch, dass jetzt alle Halter von VDH-Minis wieder zum Messen einbestellt werden. Denn warum sollten die bereits vorhandenen Minis ungefährlicher sein als neu angeschaffte?
    Wahrscheinlich gibt es dann das Zugeständnis, dass diese Hunde im Bezug auf die Anschaffung von Privat Bestandsschutz haben, aber es würde mich nicht wundern, wenn die dann noch alle zum Wesenstest müssten bzgl. Maulkorb- und Leinenbefreiung.


    Ich kann die Züchter verstehen, die nicht mehr nach NRW verkaufen. Immerhin muss ja jetzt jeder, der sich einen VDH- Mini anschafft, befürchten, dass er zu groß wird und das Amt ihn dann einzieht, weil er ja nun als Kat. 1 gilt und die nicht von Privat angeschafft werden dürfen.
    So ein Schmarrn, da hat wieder keiner zu Ende gedacht.

  • ... und schon liest man vermittlungsanzeigen von "mini-bullis" aus NRW :kotz:


    wobei ich mich frage, wieso die jetzt "schweren herzens" ihre tiere abgeben? evtl. gibt es doch keinen bestandsschutz :???: und die müssen jetzt alle das komplette programm durchmachen? wobei das ja machbar ist... eigentlich :ka:


    und man liest wurfanzeigen von VDH-züchtern "nicht nach NRW"... was wohl dann wieder den vermehrern in die tasche spielt :headbash:


  • Es kann nicht sein, dass eine Ahnentafel, die zig Generationen, die dort enthaltenen Tiere beurkundet, plötzlich nicht mehr von Bedeutung ist und dem Züchter damit zumindest indirekt eine Falschdeklarierung des Hundes unter dem Deckmäntelchen von Zuchtverein und VDH unterstellt wird. Wir züchten Rassehunde und keine Mischlinge.



    Das sind eben keine zwei getrennten Rassen. Die Minis sind aus besonders kleinen Bullterriern hervorgegangen, die man untereinander gekreuzt hat.


    Wenn aus so einer Zucht also wieder grössere Exemplare entstehen, dann sind das genetisch gesehen normale Bullterrier.


    Die kleinen sind ja nur deswegen nicht auf der Liste, weil man davon ausgeht, dass von einem Hund ab einer bestimmten Grösse (oder Kleinheit) keine erhebliche Gefahr mehr für Menschen ausgeht. So wie es auch nicht so selten bissige Dackel oder Jack Russels gibt, die aber niemand ernsthaft gefährlich findet.

  • Ich habe auch schon die ersten Anzeigen zur Abgabe gelesen.
    Allerdings wird auch mit recht großen Hunden gezüchtet, unter dem VDH. Da können dann kaum Hunde unter 35,5 cm bei heraus kommen.
    In der Nachbarschaft lebt eine OEB und wird wohl auch abgegeben weil die Halter keine Lust haben die Auflagen zu erfüllen. Es ist nie etwas vorgefallen und der Hund ist einfach nur lieb.
    Sie fahren seit Jahren nach Holland in den Urlaub, aber auch da wird es wohl ab Januar wieder Änderungen bezüglich "Kampfhunden" 2 geben.
    Für mich war der Minibulli auch eine Rasse die zur Auswahl stand, als Zweithund. Nun hat sich das erledigt, denn ich habe keine Lust auf die Auflagen und eventuell mal sehr hohe Hundesteuer. Bisher werden hier alle Hunde gleich besteuert, aber ich schätze das ist nur eine Frage der Zeit.


    LG Terrortöle

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!