Übersprungshandlung - Erfahrungsaustausch / Lösungsmöglichkeiten gesucht

  • Vielleicht war das mit dem vielen Kranksein in der letzten Zeit auch erschwerend?
    Trägt Feta draußen einen Maulkorb?
    Leider weiß ich keinen guten Rat, allerdings muss ich immer an den ersten Hund von @Kleenes denken, wenn ich über das Verhalten hier lese, wenn es da auch noch viele Unterschiede gibt.
    Hoffe, Dir kann bald geholfen werden.
    L. G.

  • Gesundheitlich ist sie jetzt durchgecheckt, oder?


    Ich schreibe einfach mal auf, was bei mir persönlich passieren würde - aber ich kenne weder dich noch Hund!


    Feta bekäme einen Maulkorb drauf. Es verunsichert nämlich, wenn man einen Hund im Arm hat - wenn nicht bewusst, dann doch unbewusst, davon bin ich überzeugt.
    Ich würde den nächsten Ausraster filmen - sprich, ich würde mich begleiten lassen und filmen lassen, von einer 3. Person.
    Ich würde mir das ganz in Zeitlupe reinziehen und versuchen, den Moment zu finden BEVOR sie austickt. Das kann eine winzige Veränderung der Ohrenhaltung sein. Das kann eine veränderte Körperspannung, eine Verkürzung / Verlängung der Maulspalte,... sein.
    Und dann kommt sobald ich in Zukunft dieses Anzeichen sehe ein ritualisierter!! (bzw. ein bald ritualisierter ;) ) Ablauf ins Spiel.
    Zum Beispiel:
    Sie muss anhalten. Sie muss sich setzen. Es gibt eine hochwertige Belohnung. Sie muss warten. Sie muss dir eine Pfote geben. Es gibt eine hochwertige Belohnung.
    Das alles in absoluter Ruhe, ganz gezielt, ruhig und konzentriert.
    Und dann gehts weiter - ganz ruhig und unaufgeregt.


    Ansonsten :streichel: DU schaffst das schon!

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen. Du hast eine Trainerin, oder? Arbeitet die auch verhaltenstherapeutisch? Habt ihr Einzel- oder Grupoenstunden?


    Ich hab ja mit Oskar einen extremen Angsthund mit diversen Verhaltensauffälligkeiten. Und obwohl ich kein Hundesnfänger bin, war mir schon nach ein paar Tagen klar, dass ich Hilfe brauche. Geholfen haben uns regelmäßige Einzelstunden bei einer Trainerin, die auch Verhaltenstherapeutin ist. Wir nehmen fast jede Woche eine Stunde, im Wechsel bei ihr auf dem Platz und bei uns Zuhause.


    Aber jede Art von Verhaltensauffälligkeiten brauchen Zeit, sehr viel Zeit, bis man einen Fortschritt sieht. 2 oder 3 Monate sind da einfach nichts. Das war das erste, was ich lernen musste, nicht in Tagen oder Wochen zu denken, sondern in Monaten oder gar Jahren.


    Du schreibst, du hast schon viel ausprobiert? Immer in Verbindung mit der Trainerin oder hast du selbst rumexperimentiert? Oft kommt es auf Kleinigkeiten an, die man selbst nicht bemerkt, aber von anderen gesehen werden.


    Oskar ist jetzt seit April da. Er macht Fortschritte, große Fortschritte, aber es gibt auch immer wieder Rückschritte. Vieles läuft mittlerweile relativ normal, von anderem sind wir noch weit entfernt. Allerdings war er niemals aggressiv.


    Also gib ihr Zeit, Zeit und nochmal Zeit. Und such dir Hilfe bei einem kompetenten Trainer, ich vermute, ohne die wird es nicht funktionieren.


    Auch Oskar ist sehr oft überfordert. Jede Besonderheit im Tagesablauf bringt ihn durcheinander und er reagiert darauf. Aber alles kann ich nicht von ihm fern halten. Geholfen hat hier auch meine Trainerin, indem sie kommt, wenn hier was Außergewöhnliches los Ist, z. B. als eine Menge Leute kamen, um mein Haus zu besichtigen, das ich verkaufen will.


    Ansonsten kann ich nur empfehlen, immer die gleichen Runden, immer die gleichen Zeiten. Und wenn sie immer am Feldrand austickt, würde ich Felder meiden.


    Alles Gute für euch.

  • Es tut mir leid, zu lesen, wie die Situation dich belastet.
    Ich verstehe, dass du irgendwann "müde" bist, das alles zu machen und dann nicht die Erfolge verbuchen zu können, die nach so Mühe doch drin sein müssten... :streichel:
    meist brauchen solche Dinge einfach wahnsinnig viel Zeit und Geduld... aber das liest sich so leicht, gell...?!
    Du sagst, Feta ist zu Hause top. Tritt das Problem draußen nur bei dir auf? Hast du mal getestet, wie sie mit anderen (hundeerfahrenen) Menschen umgeht? Ich würde in jedem Fall das tragen eines Maulkorb trainieren. Hast du die Möglichkeit, eine solche Attacke mal Filmen zu lassen und evtl hier zu zeigen? Ich persönlich kann mir das schlecht vorstellen, diese zwei Extreme von zu Hause zu diesem monsterchen draussen...
    Es war ja wirklich besser zwischendrin. Was ist denn, abgesehen,
    von ihrer Krankheit, passiert, dass ihr Verhalten sich wieder verschlechtert hat...
    sorry, viele Fragen... aber das schoss mir spontan beim lesen in den Kopf...
    Glg :winken:

  • Gesundheitlich ist sie jetzt durchgecheckt, oder?

    Ja, komplettes Programm. Ein sehr kompetenter Arzt, der mir empfohlen wurde und sich auch mit verhaltensauffälligen Hunden auskennt und die entsprechenden Tests durchführt.



    Zitat von sab1707


    Du hast eine Trainerin, oder? Arbeitet die auch verhaltenstherapeutisch? Habt ihr Einzel- oder Grupoenstunden?

    Ja, ich hab eine Trainerin. Wir haben sowohl Einzel- als auch Gruppenstunden. (Gruppe einmal alle 14 Tage, da machen wir hauptsächlich Begegnungsläufe & Social Walks mit maximal 4 anderen Hunden, die sich auch aus der "Spielstunde" kennen). Einzeltraining ist bisher unregelmäßig. Ich denke die Trainerin macht das ganz gut und ihre Philosophie gefällt mir. (Ich könnte einen Link hier posten, weiß aber nicht ob das erlaubt ist). Ob das direkt verhaltenstherapeutisch ist, weiß ich gar nicht richtig. Das Angebot an kompetenten Trainer_innen ist hier auch eher mäßig. Wenn noch jemand Empfehlungen hat, gern her damit. (PLZ 07607)



    Zitat von Bubara


    Maulkorb

    Ich hatte schon einen bestellt. Hat nicht gepasst und Feta ist trotz Geduld und versuchtem Aufbau meinerseits immer durchgedreht. Ich hab hier in einem Thread gelesen es gibt von chic und scharf ne recht gute Beratung und dann auch ein Paket. Das nehme ich jetzt in Angriff. Meine Arme sind nämlich jetzt bereit dafür. Gern auch Maulkorbempfehlungen hier rein.


    Ich danke euch schonmal. Das macht etwas Mut.

  • Außer mir geht niemand mit ihr raus. Mein Mitbewohner hat das anfangs auch mal gemacht, aber er hat mittlerweile Angst vor ihr. Aber eine Idee ist das auch mal jemanden anders mit ihr zu schicken. Ich kenne ein paar Leute mit Hunden, ich frag da mal rum.


    Filmen werd ich angehen.


    Abgesehen von der Krankheit ist gar nix passiert. Außer natürlich, dass ich noch aufmerksamer geworden bin. Und sicherlich auch unlockerer, wenn auch unbewusst. :( :

  • Lass dich bitte nicht so runter ziehen. Du bist doch auf einem guten Weg. Jetzt gehst du ihn, mit kleinen Umwegen, halt weiter...
    Der Maulkorb wäre mE ganz sinnvoll. Du sollst einfach wieder etwas sicherer werden. Das könnte evtl helfen...
    wenn jemand anders mit ihr geht, ohne dass du in der Nähe bist, könnte dann Aufschluss geben, ob du vielleicht, unbewusst, irgend etwas hervorrufst (absolut nicht böse gemeint!) :smile:
    Schau mal, es ist ja wirklich noch nicht soooo lange, dass du mit ihr daran arbeitest. Solche Dinge können sich wirklich lange ziehen, inkl diverser Rückschläge. Außerdem ist ein solcher Hund eine echte Herausforderung ü. Dafür, dass es dein erster Hund ist, schlägst du dich gut! Andere hätten vielleicht schon aufgegeben...
    Aber du wirst es mit deiner Maus schaffen...


    fühl dich gedrückt :streichel:

  • Ich nehm das überhaupt nicht böse. Ich hatte diesen Gedanken auch schon, dass sich bei mir unbewusst schon was eingeschlichen hat.


    Danke für den Zuspruch, das tut echt gut. :bussi:

  • Es gibt kaum noch Besuch, wir gehen die gleichen Runden. Fester Tagesablauf. Alles ganz ruhig.

    Was mir auffällt: Hat sie auch mal die Möglichkeit, ihre Energie loszuwerden? Freilauf in einem eingezäunten Gelände, Strecken zurücklegen von 1-2 Stunden in reizarmer Umgebung, buddeln etc.?
    Einerseits baut sich der Stress ja durch die Reizüberflutung auf, aber mit zu viel Ruhe fehlt ja auch ein Ventil, um den ganzen Druck wieder loszuwerden.

  • Was passiert denn wenn du sie sofort wenn sie mit dem Hochspringen und Beißen beginnt mit einem scharfen "ey" und gleichzeitigem 5-Finger-Stups in die Seite abbrichst?


    Meine Dackelhündin hatte gestern Abend im Garten kurzzeitig sehr großen Stress da sich vor unserem Grundstück 2 Hunde in die Wolle bekamen und Sina konnte das aufgrund der Dunkelheit und der Thujenhecke nicht sehen.
    Sie sprang ununterbrochen an mir hoch und schnappte nach meiner Jacke - so heftig war das noch nie. Dieses Stressverhalten kommt allgemein auch nur noch sehr selten vor.
    Sie ließ sich gar nicht beruhigen wie ich es sonst gemacht habe.
    Ich habe sie dann mit einem scharfen "ey" und kurzem Anstupsen aus ihrer "Trance" herausbekommen und sie hat sofort aufgehört und dann erst konnte ich zu ihr durchdringen und ihr Schutz geben und sie hat sich dann schnell beruhigt.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei deinem Hund immer noch ausnahmslos stressbedingt ist, das war ja schon viel besser und wurde jetzt immer schlimmer. Ich kann mir vorstellen, dass sich da mittlerweile evtl. ein Kontrollverhalten eingeschlichen hat da du immer unsicherer wurdest.

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