Sepp, die anderen Hunde und ich...

  • Hallo allerseits,


    ich muss heute einfach mal meine Wut zum Ausdruck bringen und hoffe auf ein paar aufbauende Worte und Ratschläge. Ich fürchte, meine Umwelt ist schon ganz schön genervt
    von mir, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.


    An vielen Stellen geht es wieder gut, aber an Tagen wie diesen...


    Also von Anfang an.
    Ich hatte immer Hunde. Na gut, zwischendurch mal nicht, weil ich schwere Allergien ausgebildet hatte, aber mittlererweile, Toitotoi, alles gut. Ich bilde mir also ein, ein bisschen Ahnung von Hunden zu haben (die im Übrigen immer schwierig waren).


    Nun hab ich seit Ostern Sepp, seines Zeichens Spinner: Dackel-Terrier-Mischling, 3,5 Jahre. Er war bei einem Jäger, wollte da wohl aber nicht recht mitmachen. So kam er in die Tötung, wurde befreit und nun ist er bei mir (und meiner Familie, 2 Kinder - 13 und 14 und meinem Mann. Halbsehende Katze, ganz schön alt lebt auch hier).


    Ich wußte, dass er ein Problem mit dem Jagen hat. Was ich aber nicht wußte: Er ist komplett unverträglich mit anderen Hunden. Inzwischen kommen wir ganz gut vorbei an den anderen, aber wehe sie sind nicht angeleint...oder spurten direkt auf ihn zu. Das Problem hierbei ist eigentlich noch nicht mal so sehr der Hund, die sind meist ganz tolle Tiere und wollen nur spielen :hust:


    Nein, das Problem ist, dass die Hundehalter nix checken und ihre Vierbeiner nicht hören. Sie nehmen ihre Hunde nie zu sich, ohne dass ich sie dazu auffordern muss. Nie.
    Ich meine, sorry... sieht das von aussen so aus, als hätten wir Spaß? Sepp tickt total aus und erst, wenn ich die Schleppleine länger mache und Sepp entgültig kaum mehr zu halten ist und der andere Hund anfängt aggro zu werden bemerken die Besitzer überhaupt, dass da was nicht stimmt. :dagegen: Und dann kommen sie angeschlappt, nehmen
    ihr Tier super genervt kurz an die Leine (Blöder kleiner Kläffer, unfähige Hundbesitzerin), lassen es nach 10m wieder los und schwupps... dasselbe Spiel von vorne.


    Ich sag inzwischen keinen Ton mehr. Bringt ja nix (Am besten ist immer noch der HH, der sich inzwischen nen Spaß draus macht und seinen Hund extra loslässt, weil Sepp sich so schön aufregt).


    Aber ich weiß einfach nicht, wie ich meinem Hund klarmachen kann, dass er sich nicht fürchten muss (wenn er nicht mal kontuninuierlich positive Erfahrungen machen kann).
    Denn er ist einfach nur ein Schisser, irgendwas muss da früher passiert sein. Loslassen, wie so manch ein Schlaumeier mir schon geraten hat, kommt natürlich im Moment gar nicht in Frage, wegen der Jagerei, da beißt sich die Katze in den Schwanz.


    Ich weiß nicht, ich bin einfach traurig heute und auch genervt und wütend und hilflos und, ja überfordert.
    :hilfe:


    Grüße
    Sylvie


    PS: Vielleicht kommt hier jemand aus der Umgebung von Frankfurt am Main? Und hat einen Hund, der gut hört? Ich würde das gerne mal trainieren... :winken:

  • Dir geht es wie ganz vielen. Leider gibt es ganz viele von der Sorte, die keine Rücksicht auf andere Leute nehmen & ihre Hunde allen Leuten und Hunden auf die Nase binden, egal ob sie das wollen oder nicht .


    Wenn auf uns einer zukommt, nehme ich meine Hunde hinter mich & stelle mich in den Vordergrund. Einmal stampfen, ein lauter Brüller und ein ''ab'' oder ''geh zu''. Sprich, meine Hunde werden von mir in den Schutz genommen, denn ich möchte auch keinen Hundekontakt an der Leine & schon gleich gar nicht, wenn ich nicht gefragt werde vorher. Sollte das nicht helfen & der andere Hund lässt einfach nicht locker, dann wird auch schon mal das Knie hochgezogen oder ich dränge ihn ab. Mag hart klingen, aber andere Leute haben einfach zu akzeptieren das ich dies nicht möchte. Und der Besitzer wird auf jeden Fall angesprochen auf sein verhalten, da gibt es von meiner Seite aus kein schweigen sondern eine deutliche Äußerung der Meinung.

  • Ich würde ihn hochnehmen. Zumindest bei unkontrollierten Begegnungen. Hast du das mal ausprobiert?
    Ansonsten versuchen die anderen zu vertreiben. Da gibt es unterschiedliche Methoden. Auch blocken kommt bei nur einem Hund in Betracht.


    Allerdings halte ich nichts davon bei anderen Haltern zu schweigen. Ich möchte schon, dass das Fehlverhalten ihrerseits erkennbar ist. Zum Spaß lässt hier niemand seinen Hund auf meine rennen. Ganz ehrlich, das würde auch echt richtig Ärger geben.

  • Vielen Dank für Eure Antworten :hurra:



    ...oh Gott, wenn Ihr wüsstet, was ich mich schon gestritten habe.
    Ne, meiner Meinung nach hilft da keine Diskussion. Die meisten Herrschaften sehen schon an meiner Körpersprache/Mimik dass ich nicht einverstanden bin mit ihrer Art.
    Am Ende läuft es doch immer darauf hinaus, dass jeder sich rausredet mit: "Hier herrscht kein Leinenzwang und ich mach, was ich will. Wenn Du mit Deiner blöden Töle
    nicht klarkommst, ist das dein Problem..."


    @AnnaAimee


    Auf den Arm nehmen geht gar nicht.
    1. will ich das nicht (macht meines Erfahrung nach die anderen Hunde nur noch verrückter)
    2. könnte ich ihn gar nicht halten


    Blocken? Bedeutet ein klares "Stop" für den Hund?


    @Superpferd


    Klingt clever, aber dazu müsste mein Spinnerhund auch mal den Weg hinter mich finden... "Hinten" trainiere ich gerade, braucht aber viel Zeit. An das "Dazwischengehen"
    muss ich mich erst noch gewöhnen... In solchen Situationen checke ich das immer nicht sofort. Aber vor hab ich das schon... :roll: Das Gute ist ja, dass mein Spinner sich
    gerne an Anweisungen hält und diese auch braucht. Aber er vergißt in solchen Momenten alles. Leider.
    Darf ich mal fragen, was Du machst, wenn Du kalt erwischt wirst und ein Hund aus dem Nichts erscheint? Funktioniert das dann auch noch?

  • Ich nehme meine Dackelhündin in solchen Situationen auf den Arm. Sie verhält sich dort total ruhig, weil sie weiß, dass ICH das regle und sie keine Angst haben und sich evtl. irgendwann zur Bellen, Knurren, Schnappen wehren muss.

  • Wieso kannst du ihn nicht halten? Tobt dein Hund weiter?


    Den Fremden Hund musst du natürlich auch abhalten.


    Alles nicht so einfach... Nach ein paar Jahren bekommt man Routine. Ist aber immer noch bescheuert...

  • Ich muss sagen, ich wohne hier in der Pampa ( zum Glück) und treffe nicht oft solche Leute .
    Aber erste letzte Woche kam ein Hund aus dem anderen weg hervor und dann hab ich sie einfach neben mich gepackt, einfach weil es so Schnell ging.


    Wenn es dann mal ganz doof kommt und der Hund schon da ist, wird er vertrieben.

  • Für den einen Hund, der mittlerweile zu Euch geschickt wird, um Dich zu ärgern, würde ich in Betracht ziehen mal eine Wasserflasche mitzunehmen.
    Vielleicht wäre es gar nicht schlecht, mal einen guten Trainer zur Rate zu ziehen, vielleicht kann er Dir auch zeigen, wie es Dir rein körperlich gelingt, andere Hunde zu blocken und Deinen hinter Dir zu halten, natürlich nebst der Hilfe beim eigentlichen Problem.
    Auch wenn man viel Erfahrung hat, können einen neue Hunde doch vor ganz neue Herausforderungen stellen und ich empfinde es dann eher als... naja, sagen wir Sachverstand, und eben nicht als Schwäche, sich einen Trainer dazuzuholen, der einem vielleicht mit anderen Trainingsansätzen weiterhelfen kann. Heißt ja ganz und gar nicht, dass Deine schlecht sind, im Gegenteil, ihr scheint ja super zusammenzuarbeiten, aber vielleicht bekämt ihr einen guten Anstoß.
    Ein weiterer Vorteil davon wäre, dass einige Trainer auch Hunde haben (bzw. für ein Training mobilisieren können), mit denen Du positive Erlebnisse haben könntest und in Ruhe trainieren ohne solche wirklich unmöglichen Hundehalter, die da bei Dir offensichtlich unterwegs sind (mein herzliches Beileid dafür, ich verstehe Deinen Frust absolut!)

  • Ach ja....mir geht's leider auch so...... .
    Wo sind denn die Halter die immer ihre Hunde drauf lassen?
    Hoffe man kann hier den einen oder anderen wach rütteln!!!!


    Ich meine es nicht böse wenn ich nicht möchte, dass meiner nicht spielt wenn er an der Leine ist. Und manchmal möchte ich auch nach Nachfragen nicht, dass er spielt. Aus verschiedenen Gründen: manchmal einfach keine Zeit und ich muss heim, manchmal bin ich grad mitten im Training das ich so jetzt nicht unterbrechen möchte oder mir passt gerade auch manchmal die Umgebung nicht......
    Verstehe einfach nicht wie man dann sauer sein kann.
    Akzeptiert doch bitte einfach die Individualität jedes einzelnen. das heisst NICHT, dass ich ein Tierquäler bin, weil ich meinen Hund nicht spielen lasse. Man muss sic ja dann die tollsten Sachen anhören. Muss sich belehren lassen von wegen Sozialverhalten muss der Hund lernen.
    Nur, weil ich meinen Hund nicht immer und jedes mal mit jedem in jeder Situaton spielen lasse.


    Wäre ich fast beim Thema "Darf ich mal streicheln". Aber das gibt am besten ein neues Thema.

  • wir kennen das schon seit jahren.
    seit unser mehrfach schlechte erfahrungen mit anderen hunden gemacht hat geht bei ihm garnichts mehr.
    bitten an die anderen halter ihren hund fern zu halten sind völlig zwecklos... man hätte ja kein probem,nur eben wir....


    nach einzelstunden mit trainer,gute hundeschule,hatten wir alles im griff......bis ich einmal wegen 2 freilaufenden hunden schwer gestürzt bin.
    ich wollte die beiden abwehren ,da sam angeleint(jagdtrieb/wildreiches gebiet) .. die besitzerin war nicht zu sehen und hat auch nicht auf rufe reagiert..... beim abwehren hat sich meiner erschrocken und mich bei einem seitwärts satz umgerissen.die inzwischen dazu gekommene halterin hat uns dann noch böse beschimpft.


    alles noch mal von vorn angefangen....


    im vergangenen jahr dann ein beißvorfall bei uns im garten mit einer bullterrierhündin.hinterher mußte unser herz kreislauf stabilisiert werden.....
    seit dem ist komplett vorbei.
    wir haben wieder std in der hundeschule genommen.dort ist er zitternd vor angst nicht aus dem auto gekommen.
    dazu kam dann noch das es ihm seit herbst immer schlechter ging,er immer schwächer wurde(gesundheitliche gründe)


    im nov. kam dann ein 2. hund (welpe) zu uns.für sam eine super entscheidung.


    als die kleine langsam aufgweckter wurde,auch mal an der leine gezogen hat und dafür dann mal bescheid bekam,war mit zusammen laufen vorbei.sam geht dann keinen schritt.
    einmal hab ich das ein bischen auf einem parkplatz üben wollen,nur ein paar meter versuchen.....
    jogger mit freilaufenden hund und sam hat mich von den füßen gerissen,obwohl die noch 30 m. weg waren


    seit dem laufe ich nur noch wege wo ich niemanden mit hund treffe und ich gehe getrennt mit beiden.


    wir haben sam dann wieder mit in die hundeschule genommen wenn wir mit der kleinen hin sind.
    dort ist er allen aus dem weg gegangen,hat nicht einmal mit seiner geliebten änni getobt.wenn ein anderer hund zu ihm kam,hat er sich hinter uns versteckt.


    da es ihm gesundheitlich garnicht gut geht haben wir das dann wieder gelassen ihn mit zu nehmen.


    zur zeit laufen noch ein paar tests wegen seiner gesundheit und einem eventuellen zusammenhang mit seinem verhalten.


    nur ich selbst habe inzwischen angst anderen hunden unterwegs zu begegnen und das überträgt sich auf den hund.....


    wir haben alles getan um das ganze in den griff zu bekommen,bisher mit wenig erfolg.
    aber ich möchte nicht aufgeben(wurde mir so geraten... das einfach hinzunehmen).... wir möchten die zeit,die wir noch mit sam haben ,etwas entspannter leben können.


    zur zeit bin ich ratlos... es kann doch nicht immer nur ein fehler von mir(ich habe den hund die meiste zeit um mich) sein und wenn dem so ist dann ,wo soll ich noch ansetzen....?


    lg kirsten

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