Wunsch: Tiergestützte Therapie. Habt ihr Erfahrungen?

  • Hi,
    mein Wunsch ist es in einigen Jahren Tiergestützte Therapie zu machen.
    Gibt es hier welche die das machen und mir Erfahrungen berichten können?
    Oder wertvolle Tipps haben?
    Würde mich freuen :)

  • War ein paar Jahre in dem Bereich. Mir haben die Tiere immer mehr leid getan, bin froh, dass ich weg bin. Ist Knochenarbeit für die. Aber da wird auch viel vertuscht und weggeschaut, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.... Weils doch so toll ist....

  • Ich bin tiergestützte Pädagogin.


    Ich arbeite am liebsten in Kleinstgruppen oder mit Einzelpersonen.


    Lina hat immer Priorität und ich achte scharf drauf, dass sie möglichst keinen Stress hat. Sie wird nicht gezwungen etwas zu tun oder sonst unter Zwang gesetzt. Wenn was nicht geht, dann ist das so und keine Diskussion.
    Ich arbeite vorwiegend mit Kindern und mir ist dabei wichtig, dass sie einen respektvollen Umgang mit Tieren lernen.


    Ich hab klare und strenge Auflagen vom Veterinäramt wie oft und wie lange ich Lina einsetzen darf und welche Bedingungen gegeben sein müssen vor Ort z.b. ein ruhiger Rückzugsort.


    Da es trotzdem anstrengend ist (wie viele andere Sachen auch, die man mit Hunden machen kann), gibt's danach immer ein Entspannungsprogramn.


    Es gibt Beispiele von tiergestützter Arbeit, die ich gruselig finde und nicht machen würde.
    Aber das Feld ist breit und nicht jede Form von tiergestützter Arbeit ist gleich schlecht und es muss Tierquälerei vertuscht werden.

  • @Tama6


    Wenn du dir einen Welpen holst, würde ich die Ausbildung nur anfangen, wenn du dir 100%ig sicher bist, dass er die Voraussetzungen erfüllt.
    Wenn du dir dann doch unsicher bist, warte lieber, bis der Hund älter und aus der Junghundphase raus ist.
    Gut ist es auch, wenn man den Hund probeweise vor Beginn der Ausbildung schon mal mitnehmen kann, zumindest um die Räumlichkeiten und die Mitarbeiter kennen zu lernen. So kannst du schauen, ob er sich dort auch wohlfühlt. Schau, wie er mit deinen Klienten zurecht kommt.


    Ich wollte mich mit Baku auch ausbilden lassen, hatte vorher aber Zweifel. Den Eignungstest hat er bestanden und während der Ausbildung hat er auch super mitgearbeitet. Problem ist aber, dass Kinder ihm egal sind und er sich in der Schule nicht wohlfühlt. Ich habe anfangs gedacht, dass er sich mit der Zeit daran gewöhnt und dass Futter und kleine Spiele in dieser Umgebung auch helfen würden. Hat aber leider nichts gebracht. Er geht Kindern weiterhin lieber aus dem Weg und ist eher ungern in der Schule.


    Würde ich mit Jugendlichen oder Erwachsenen in einem anderen Setting arbeiten, würde er sich super machen aber in meinem Arbeitsfeld klappt es leider nicht. Vielleicht könnte ich es ja mit viel Zeit und dem richtigen Training schaffen, dass es für uns beide annehmbar und entspannter wird aber ich habe auf der Arbeit schlicht nicht die Zeit, um das leisten zu können. Und wie gesagt, für Baku könnte es vllt annehmbar werden aber es wäre nichts, was ihm Spaß macht. Daher lasse ich es auch.

  • Wenn du schon einen Welpen nimmst und eh vor hast, diesen Weg einzuschlagen, würde ich den Zwerg von Anfang an an seinen zukünftigen Einsatzort mitnehmen. So wächst er gleich damit auf und du hast nachher nicht das Problem, ihn erst an die Arbeitsstätte gewöhnen zu müssen.


    Wenn du einen erwachsenen Hund nimmst, würde ich dir allerdings empfehlen, es eher langsamer anzugehen und den Hund erst mitzunehmen, wenn ihr "ein Team" geworden seid.

  • Wenn du schon einen Welpen nimmst und eh vor hast, diesen Weg einzuschlagen, würde ich den Zwerg von Anfang an an seinen zukünftigen Einsatzort mitnehmen.

    Man benötigt die Zustimmung des Veterinäramtes, da das Tierschutzgesetz greift, weil der Hund hierbei rechtlich für gewerbliche Zwecke genutzt wird. Die Zustimmung des Veterinäramtes bekommst du, wenn du Gesundheitsuchungen, Wurmkuren, Antiparasitika dokumentierst und einen Hygieneplan vorzeigen kannst. Wenn du die Zustimmung hast und die Versicherung den Hund für gewerbliche Nutzung auch versichert, ist alles in Ordnung. Hast du noch keine Ausbildung angefangen, bekommt man vom Veterinäramt keine Erlaubnis. Wenn du keine Erlaubnis hast, und irgendetwas passiert auf der Arbeit, dann braucht die Versicherung nicht zahlen. Habe Baku zwar auch paar Monate vor Ausbildungsbeginn mitgenommen aber ob man versicherungstechnisch abgedeckt ist oder nicht, sollte man bei sowas wissen.

  • Man benötigt die Zustimmung des Veterinäramtes, da das Tierschutzgesetz greift, weil der Hund hierbei rechtlich für gewerbliche Zwecke genutzt wird. Die Zustimmung des Veterinäramtes bekommst du, wenn du Gesundheitsuchungen, Wurmkuren, Antiparasitika dokumentierst und einen Hygieneplan vorzeigen kannst. Wenn du die Zustimmung hast und die Versicherung den Hund für gewerbliche Nutzung auch versichert, ist alles in Ordnung. Hast du noch keine Ausbildung angefangen, bekommt man vom Veterinäramt keine Erlaubnis. Wenn du keine Erlaubnis hast, und irgendetwas passiert auf der Arbeit, dann braucht die Versicherung nicht zahlen. Habe Baku zwar auch paar Monate vor Ausbildungsbeginn mitgenommen aber ob man versicherungstechnisch abgedeckt ist oder nicht, sollte man bei sowas wissen.

    In welchem Bundesland bist du? Ich brauchte keine Zustimmung vom Veterinäramt... Werde aber auch nicht extra entlohnt dafür, also "nutze" ich Newton nicht gewerblich.

  • In welchem Bereich willst du denn die tiergestützte Therapie machen?


    Wichtig zu wissen ist, dass das noch kein geschützter Beruf oder Begriff ist. Es gibt viele Anbieter bei denen man mit seinem Hund Ausbildungen machen kann, aber meiner Meinung nach sind nur die: ESAAT - European Society for Animal Assisted Therapy wirklich von grundauf seriös, weil auch daran gearbeitet wird das Berufsbild zu vereinheitlichen und anerkennen zu lassen.


    Auch wichtig zu wissen ist, dass Hunde Individuen sind und sich einfach nicht jeder dafür eignet. Das schon früh festzustellen ist sehr schwierig bis unmöglich. Leo hätte ich zum Beispiel gern zum Therapiehund ausgebildet, bzw. passende Lehrgänge gemacht, aber er eignet sich für mein Berufsfeld nur bedingt. Mein ungarischer Mix ist perfekt im Umgang mit den Jugendlichen. Er lässt sich nicht einschüchtern, gibt teilweise sogar angemessen Kontra, aber er packt laute Geräusche nicht, was ihn für mein Berufsfeld auch untauglich macht. Man sollte also auf jeden Fall einplanen, dass es nicht klappt und was man dann mit seinem Hund macht.

  • Ich möchte neben der ESAAT noch die ISAAT erwähnen. Das sind die beiden großen Verbände.
    Ursprünglich mal einer, aber da sie in einigen Punkten nicht übereinstimmten, haben sie sich getrennt.


    Ich brauchte, da selbstständig eine Erlaubnis von VetAmt. Ebenso mehre Bekannte von mir in NRW, NDS und Hessen.
    Was gefordert wird ist sehr unterschiedlich, da muss man sich beim zuständigen VetAmt erkundigen.
    Ich musste beispielsweise erst meine Ausbildung abschließen. Nur Hygieneplan etc. hat nicht gereicht.
    Vorher durfte ich nur ehrenamtlich arbeiten.


    Einplanen dass sich der Hund nicht eignet sollte man auf jeden Fall.
    Ich kann Ylvie zum Beispiel nur in Einzelkontakten einsetzen. Gruppenkontexte schafft sie nicht.


    Man sollte auch immer Bedenken, die Arbeit mit dem Hund macht nur einen winzigen Teil. Der größte Teil liegt trotzdem und weiterhin beim Menschen.

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