Kater hat seit Wochen Durchfall

  • Hallo zusammen,
    mein 9j. Kater hat seit Wochen Durchfall. Wir waren schon 3x beim TA. Behandlung: Spritze, gr. Blutbild,Antibiotikum, homöopathisches Mittel, Dia Tabs (auf pflanzl. Basis), Kotuntersuchung,Wurmkur, Schonkost. Scotty ist munter, hat kein Fieber u. frißt gut. Kein Erbrechen. Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr. Bisher hat er auch alles Futter vertragen. In den ganzen 9J. hatte er keinerlei Probleme mit der Verdauung. Was mir aber aufgefallen ist, als das mit dem Durchfall angefangen hat, konnte er 2Tage lang nicht miauen...er brachte keinen Ton heraus. Das hat sich aber von alleine gelegt. Bei allem, war er immer putzmunter u. hat normal gefressen u. getrunken. Scotty ist Freigänger. Das Blutbild war auch o.k. Kotuntersuchung war auch negativ. Wurmkur wurde trotzdem gemacht.
    Vielleicht habt ihr ja einen Tipp, was ich gegen den Durchfall machen kann. Habe mir heute noch von Beaphar die Durchfalltabletten bestellt. Mal sehen, ob die was bringen.
    Schon mal vielen Dank für eure Antworten.

  • Wurde auch die Bauchspeicheldrüse mit untersucht?


    Unsere Katze 10Jahre alt hatte vorher auch nie Probleme und plötzlich immer wieder Durchfall.Mit Diätfutter ging es weg,normal wieder gefüttert ging es wieder los.
    Seid 8Wochen bekommt sie jetzt Enzyme zum Futter und nur noch Diätfutter speziell für die Bauchspeicheldrüse und seid dem kein Durchfall mehr.

  • Wurde auch die Bauchspeicheldrüse mit untersucht?


    Unsere Katze 10Jahre alt hatte vorher auch nie Probleme und plötzlich immer wieder Durchfall.Mit Diätfutter ging es weg,normal wieder gefüttert ging es wieder los.
    Seid 8Wochen bekommt sie jetzt Enzyme zum Futter und nur noch Diätfutter speziell für die Bauchspeicheldrüse und seid dem kein Durchfall mehr.

    bei Scotty wurde ein geriatrisches Blutbild gemacht...lt. TA müßten bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung die Entzündungswerte erhöht sein..das Blutbild war aber o.k. Als Diätfutter hatte ich ihm von Animonda Integra Protect Intestinal bei Durchfall gefüttert. Aber auch bei dem Diätfutter hatte er weiterhin Durchfall.

  • Ach so,das ist ja doof das er sogar mit Diätfutter Durchfall hat :/
    Ich drücke euch die Daumen das ihr die Ursache noch findet.
    Flohsamen hab ich noch nie benutzt.
    Bei Cooper wenn er Durchfall hat nur Heilerde.

  • Ist bei den Laboruntersuchungen auch auf Schilddrüsen-Überfunktion getestet worden?


    Bei meiner Katze war der langanhaltende Durchfall bei ansonstem guten AZ das erste Symptom dafür.


    LG, Chris

  • Im FB gibts eine tolle Katzenkrankheiten-Gruppe, ich würde versuchen vom TA das Blutprofil sowie die Kotuntersuchungen zu bekommen und dort mal reinzustellen.


    Was meint dein TA dazu? Besteht die Möglichkeit, dass dein Kater draussen gefüttert wird?



    So nebenbei, Disney hatte Anfangs 2016 starken Durchfall, Blut war oB, Kotprofil ebenso, er verträgt normalerweise alles, aber es ging nicht mal mit den Dia Tabs weg, nicht mit Prifinial, nichts half. Da gab der TA einmalig Cortison + AB und die Sache war gegessen :roll:

  • vielen Dank für eure Antworten. Ich werde jetzt noch die Tabletten ausprobieren, die ich gestern bestellt habe. Wenn die auch nicht helfen, werde ich wohl nächste Woche nochmal zum TA fahren.


    @Disney92
    als der Durchfall angefangen hat, bin ich bei einem anderen TA gewesen. Dieser hat auch eine Spritze gegeben...leider weiß ich nicht, was es war.Hab vergessen zu fragen. :( : Er hat mir dann für 4 Tage noch ein Antibiotikum mitgegeben. Keine Besserung.
    Scotty ist Freigänger u. es kann durchaus sein, dass er woanders was zu Fressen bekommt. Er frißt ja auch Mäuse. Werde mich mal bei den Nachbarn umhören. Bisher hat er aber nie auf irgendein Futter mit Durchfall reagiert. Weder bei Trofu noch bei Nassf.


    @Chris2406
    der Schilddrüsenwert war auch o.k.

  • Ich würde hier auch nochmal zu einer ausführlichen Pankreasdiagnostik raten. Alleine an den Entzündungswerten (Leukozyten) kann eine Pankreatitis nicht ausgemacht werden.Ausserdem sollte in dem Fall die Differentialdiagnose erfolgen zwischen EPI (exokrine Pankreasinsuffizienz) und einer tatsächlichen Pankreatitis.
    Ich kopiere hier mal einen Text rein, den ich für meine FB-Gruppe zu diesem Thema mal erstellt hatte.SO sollte eine Pankreasdiatnostik ablaufen. Leider ist sie oft unvollständig.


    1.Bestimmung der Pankreaselastase im Kot:
    bei der Pankreaselastase handelt es sich um ein Enzym, dass im Pankreas gebildet und in den
    Dünndarm abgegeben wird. Es ist verdauungsstabil und wird mit dem Kot ausgeschieden.
    Daher gibt eine Messung der Pankreaselastase im Kot Aufschluss über die Fähigkeit des Pankreas,
    genügend Enzyme zu produzieren oder nicht. Ist die Funktionsfähigkeit des Pankreas gestört und
    können nicht genügend Enzyme produziert werden, spricht man von einer exokrinen
    Pankreasinsuffizeinz“ (EPI).
    Exokrin bedeutet, dass zum Beispiel Hormone oder Enzyme vom produzierenden Organ an andere
    Organe abgegeben werden, in diesem Fall vom Pankreas an den Dünndarm. Endogen bedeutet
    Abgabe ins Blut.
    Eine EPI ist eine „Folge von“. Ursachen für eine EPI können sein: Pankreatitis
    (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Pankreaskarzinom oder autoimmunbedingte Atrophie
    ( Gewebsschwund durch körpereigenen Angriff)
    Der erste Schritt in der Pankreasdiagnostik wäre also „Bestimmung der Pankreaselastase im Kot“.
    Ein erniedrigter Wert lässt den Verdacht auf eine EPI zu, aber zur Differenzierung der möglichen
    Ursache müssen weitere Untersuchungen folgen:


    2.Untersuchungen aus dem Blutserum:
    cPLI ( canine Pankreaslipase):
    dieser Wert gibt Aufschluss über eine mögliche Pankreatits


    cTLI (canine Trypsin-like- Immunoreactivity)
    : dient vor allem zur Diagnostik einer EPI. Ein
    erniedrigter Wert würde den Verdacht einer EPI erhärten. Ein erhöhter Wert den Verdacht auf eine
    Pankreatits oder Pankreasnekorose ( Nekrose = Untergang von Gewebe und Zellen)


    3.Weitere Untersuchungen:
    Leberwerte AP und ALT:
    aufgrund er anatomischen Lage der Leber zum Pankreas kann ein
    Pankreasgeschehen auf diese übergreifen.


    Amylase:
    dieses Enzym baut Stärke ab. Beim Menschen kommt es bereits im Speichel vor. Bei
    Hunden und Katzen fehlt das Enzym im Speichel und wird erst durch den Pankreassaft dem
    Verdauungstrakt zugefügt. Da es eben NICHT nur im Pankreas vorkommt, ist es nicht spezifisch.
    Relevant wäre die Amylase nur bei einer erheblichen Erhöhung über den Referenzwert. Spezifisch
    ist die Amylase auch deshalb nicht, weil sie bei anderen Erkrankungen wie Leber,- Nieren,- oder
    auch Magenerkrankungen ebenfalls erhöht sein kann.


    Harnstoff und Creatinin
    : ein Symptom bei Pankreaserkrankungen ist nebst Durchfall,
    Gewichtsabnahme usw. auch Erbrechen. Dies kann zu Dehydratation führen ( = Austrocknung).
    Dadurch kommt es zu einer Konzentration harnpflichtiger Stoffe vor der Niere im Blut.
    Harnpflichtig nennt man Stoffe, die ausschließlich über die Niere ausgeschieden werden und nicht
    auch über andere Organe, wie Haut, Lunge, Darm. Die Folgen dieser Konzentration harnpflichtiger
    Stoffe im Blut nennt man dann „prärenale Azotämie“.


    Cobalamin (Vitamin B12):
    Vitamin B 12 ist ein wasserlösliches Vitamin, das über die Nahrung
    aufgenommen wird. Es wird auch von Bakterien der Darmflora im Dickdarm gebildet, aber eben
    HINTER dem Dünndarm, daher ist es in dieser Form nicht verwertbar, denn die Verdauung findet
    im Dünndarm statt.
    Vitamin B12 muss, damit es durch die Darmschleimhaut in den Körper gelangen kann, an den
    sogenannten Intrinsic-Faktor gekoppelt werden. Dieser wird beim Menschen in Zellen der
    Magenschleimhaut gebildet, bei Katzen aber nur und bei Hunden zum größten Teil im Pankreas.
    Daher wird bei der Pankreasdiagnostik eben auch Vitamin B12 mitbestimmt, um die
    Pankreasfunktion beurteilen zu können.


    Fazit:
    eine genaue diagnostische Abklärung, ob eine EPI oder eine Pankreatitis vorliegt ( die ja auch zu
    einer EPI führen kann), ist wichtig für die anschließende Behandlung und Therapiewahl.
    Eine Pankreatits ist erst mal „nur“ eine Entzündung, die nicht unbedingt die Funktionsfähigkeit des
    Pankreas einschränkt oder langfristig schädigt. Eine EPI, bedingt durch eine Pankreatitis, kann
    durch Behandlung der Entzündung entsprechend reversibel sein. Mögliche Folgen sind natürlich
    auch dahingehend zu beurteilen, ob eine Pankreatitis akut oder bereits chronisch ist.
    Eine klar diagnostizierte EPI aber muss langfristig bis lebenslang mit Supplementierung von
    Enzymen behandelt werden.

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