Aggressiver Hund und Halter - was kann ich tun?

Wollte mal kurz berichten, wie es jetzt so weiter gegangen ist.

Hab mir eine Action Cam zugelegt und diese jetzt immer mit dabei. Weise bei jedem Zusammentreffen daraufhin, dass ich filme. Anfangs hat er mir direkt noch ein paar nette Kommentare an den Kopf geknallt. "Du spinnst wohl, du Fo***" " "Verpiss dich mit deinem Sch***" "Dich mach ich fertig" usw. Also das Übliche. Derweil hat sich der Hund auch entsprechend aggressiv verhalten. Die Videos wanderten dann immer wieder an OA und Polizei.
Ich hab keine Ahnung, was damit passierte aber irgendwas muss ihm mitgeteilt worden sein - denn es wurde besser.

Maulkorbpflicht kommt er immer noch nicht nach. Der Hund ist auch immer noch an der langen Leine. Der Typ meidet mich aber meistens.

Ausnahmen gibt es leider immer noch, vor allem, wenn es eher dunkel ist. Er lauert mir manches Mal regelrecht auf, versperrt Wege oder verfolgt uns mit abnehmendem Abstand. Ich kommentiere dann für die Kamera und auch laut für ihn, was gerade passiert. "Wir haben schon drei Mal die Richtung gewechselt und werden immer noch verfolgt." "Ich komme nicht zu meinem Haus, weil uns alle Wege versperrt werden." "Ich fühle mich bedroht weil..." Meistens bringt das was aber es dauert jedes Mal wieder.

Das OA meinte, sie würde jetzt häufiger und auch speziell ihn kontrollieren. Gesehen habe ich hier aber noch niemanden. Die Stalking Anzeige wird nicht so richtig ernst genommen, wie mir scheint. Er ruft Sie ja nicht an. Er ist nur verwirrt. etc. Warum weichen Sie denn nicht aus oder meiden ihn? - Ja, das mache ich doch so gut ich kann!

Ich vermute, er hat einfach ein oder auch mehrere Schreiben bekommen und mehr nicht. Bisher zumindest.
Wird sich das nicht in der nächsten Zeit ändern, komme ich um Anwalt und Beschwerde nicht mehr herum. Aber erstmal ist die Situation durchaus besser.

Ich hab versucht, Nachbarn ins Boot zu holen. Aber der Erfolg war bisher mäßig. Es regen sich zwar alle auf aber was unternehmen, ja nee, nachher weiß er dann noch wer es war und es wird noch schlimmer.

Zu allen, die Gassigeh-Treffen vorgeschlagen haben - das ist nur schwer realisierbar. Meine Arbeitszeiten sind projektabhängig sehr unregelmäßig. Teils fang ich schon 3 oder 4 Uhr morgens an und muss bis 22 Uhr durchziehen. Dann geh ich eben so, wie es zwischendurch gerade passt und wenn sich die Hunde melden. Geht bei mir nicht anders. Außerdem sind es ja auch "nur" die kleinen und mittleren Löserunden oder wenn ich zum Garten muss. Längere Gänge lege ich so, dass er da ohnehin nicht langläuft. Aber der Weg aus der Haustür raus und dann so bis zu 750 m rund ums Haus - die macht er manchmal zur Hölle.

@pawtastic: Eben das bringt hier leider nichts. Selbst wenn sich die Polizei in Gang setzen würde, würden sie ewig brauchen, bis sie vor Ort sind. Hat halt keine Priorität, ist weit weg und zudem noch nichts "Ernstes" passiert. Also abgesehen von den Verletzungen meiner Hunde... Außer Vertrösten oder Schulterzucken, das ich durchs Telefon hören kann, passiert da nix.

Genau deswegen betreibe ich ja den ganzen Aufwand. Könnte mir auch Schöneres vorstellen, als Zeit und Geld in sowas zu investieren.

Hatte das auch in der alten Wohnung bei absichtlicher Sachbeschädigung (Oma mit Enkel haben Böller vom Balkon geworfen, die bei einer Nachbarin und mir landeten). Erst bei der Nachbarin Bescheid gegeben, dass die Feuerwerkskörper auf unseren Balkonen landen und auch gegen Scheiben fliegen, schon Sachen kaputt sind, meine 80-jährige Nachbarin sich immer wieder halb zu Tode erschreckt. Da gab es keine Einsicht.
Bei der Polizei angerufen - kann mich dann wieder melden, wenn die Scheiben kaputt sind oder ich zu Schaden gekommen bin. Und das war an einem 29.12. um 8 Uhr morgens - also nicht zu einer extremen "Stoßzeit" oder wo man Böller hinnehmen müsste. Ist hier halt so. Daher meine Verzweiflung und der Aufwand.

@Vinimaus: Wieder ein Beispiel dafür, wie sehr es einer doch versauen kann.
Pfefferspray hab ich dabei, da wurde mir aber schon angekündigt, wenn ich das einsetze (oder er meint, ich setze das ein), lässt er den Hund los.

Ist eine komische Gegend hier. Eigentlich ganz viele nette Hundehalter aber auch ein paar sehr Anstrengende, die mal die Hunde "draußen vergessen" usw. Und bei größeren Hunden wird halt einfach nix gesagt. Traut sich keiner.

Ich würde hier auch schon mehrfach gebissen. Hab z.B. immer wieder meinen Körper in den Weg gehalten, als ein Hund sich von der Flexi losriss und auf meine Seniorin drauf wollte. War laut Halter des angreifenden Hundes ganz klar meine Schuld. Ihr Hund wollte ja nur mal "Hallo sagen" - knurrend und mit gefletschten Zähnen - und ich hab ihn frustriert. Angeblich sogar getreten (ich hab das Bein geschüttelt, als er schon drin hing). Da hatte ich zum Glück einen Zeugen. Die hab ich rund gemacht und am nächsten Tag kommt mir der Halter wieder mit Hund an der 8 Meter Leine entgegen. Da brachte dann auch die Ansage "Mein Spray trifft auf 8m - und ihr Hund so?" was. Ansonsten aber nicht.