Hund bei Depressionen
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Ich glaube das kommt auf die Stärke der Erkrankung an. Ganz salopp gesagt ist die leichtere Form, an der (ich glaube gelesen zu haben) 1/3 aller Deutschen leidet noch gut beeinflussbar sodass man das vielleicht schon für den Hund schaffen kann.
Wenn man aber wirklich schon tief drin steckt, bzw an einer schweren Depression erkrankt ist, kann es sein, dass man es auch nicht für den Hund schafft. Denn man darf sich das nicht so vorstellen, dass man sich nur traurig und müde fühlt. Der Körper resigniert förmlich. Man kann es vlt sogar mit ner Virusgrippe vergleichen. Man fühlt sich einfach zu allem zu schwach und völlig energielos.
So würde ich es jedenfalls beschreiben.
Aber Depression kann sich sehr unterschiedlich auswirken. Beim einen geht's, beim anderen nicht. Deswegen wäre mir das wichtigste dass es einen Plan B gäbe, wenn ich nicht mehr könnte. -
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Jetzt muss ich hier mal eine Lanze brechen!
Der Hund ist einem nicht egal! Man liebt das Tier und KANN nur nicht! Das ist ein Unterschied und gemein den Erkrankten gegenüber. Das schlimme ist doch das man sich Vorwürfe macht und ein schlechtes Gewissen hat und es damit nur noch schlimmer wird eben weil man sein Tier lieb! Das einem das eigene Leben egal ist, heißt lange nicht das auch der Hund egal ist. Selbst wenn es so aussehen mag.
Und auch mit schwersten Depressionen kann man es hinbekommen sich um den Hund zu kümmern. Klar große Beschäftigung ist nicht drin. Aber vor die Tür gehen, füttern, auch mal spielen.
Und nein das ist nicht angenommen, das ist erlebt
Mit Höchstpunktzahl im BDI.Man muss sich halt absichern, falls man mal in die Klinik muss.
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In zwei Jahren kann sich viel verändern und viel passieren. Guck lieber dann nochmal, wie es dir geht in deiner Situation (Therapie?).
Ich habe meinen Hund als Welpen mit 16 in einer Episode einer schweren Depression adoptiert. War gut, hat mich aber auch arg überfordert. Klar, du musst raus gehen, wenn du einen Hund hast und er gibt dir viel Sicherheit. Mit meiner Sozialphobie hat es auch geholfen, da ich einfach gezwungenermaßen random mit anderen Hundehaltern sprechen musste.
Es ist für dich und deinen dann Hund allerdings besser, wenn du nicht mehr so schnell in Erregung gerätst, wenn du unter Menschen bist.
Krankheit, Schule, Wohnung und erwachsen werden ist schon viel. Und dann noch für ein anderes Lebewesen sorgen?
Wenn du in zwei Jahren immer noch Bock drauf hast (und da bin ich mir ziemlich sicher),würde ich dir erst mal empfehlen, dir einen Hund zum Gassi gehen auszuleihen (Dogsharing).Schreib mich gern an, wenn du dich noch mehr austauschen möchtest, ich hab viel zu sagen zu dem Thema. Allerdings wirds da etwas persönlicher und hat auch mit meiner Krankheitsgeschichte zu tun, die ich nicht öffentlich darlegen möchte (und darf).
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Jetzt muss ich hier mal eine Lanze brechen!
Der Hund ist einem nicht egal! Man liebt das Tier und KANN nur nicht! Das ist ein Unterschied und gemein den Erkrankten gegenüber. Das schlimme ist doch das man sich Vorwürfe macht und ein schlechtes Gewissen hat und es damit nur noch schlimmer wird eben weil man sein Tier lieb! Das einem das eigene Leben egal ist, heißt lange nicht das auch der Hund egal ist. Selbst wenn es so aussehen mag.
Und auch mit schwersten Depressionen kann man es hinbekommen sich um den Hund zu kümmern. Klar große Beschäftigung ist nicht drin. Aber vor die Tür gehen, füttern, auch mal spielen.
Und nein das ist nicht angenommen, das ist erlebt
Mit Höchstpunktzahl im BDI.Man muss sich halt absichern, falls man mal in die Klinik muss.
Geh ich nochmal kurz drauf ein:
da du aus Erfahrung sprichst, denke ich, dass du auch weißt, dass jede Depression bei jedem Menschen anders ist. Es gibt zwar die Core-Kriterien, die bei den meisten übereinstimmen, allerdings ist die Ausprägung bei jedem unterschiedlich.
Line ist traumatisiert und depressiv. Ich bin überrascht, dass sie so viel allein hinbekommt.
Es gibt genug Menschen, die während depressiver Episoden vollkommen gelähmt sind, nichts essen, nichts trinken und sich nicht bewegen können. Da ist ein Hund vollkommen unangebracht, vor allem, wenn man keinen Plan B hat (Eltern, Freunde o.Ä. zum Sitten). -
Es gibt genug Menschen, die während depressiver Episoden vollkommen gelähmt sind, nichts essen, nichts trinken und sich nicht bewegen können. Da ist ein Hund vollkommen unangebracht, vor allem, wenn man keinen Plan B hat (Eltern, Freunde o.Ä. zum Sitten).
Es kann sein, je nach Stärke der Depression, daß einem dann auch der Hund in den tiefsten Phasen komplett egal ist. Muß natürlich nicht sein, aber man sollte da ehrlich sein sich selbst und dem Hund gegenüber.
Aber selbst dann gäbe es - wenn man, wie Du richtig sagst, ehrlich zu sich selbst ist - eine Lösung:
Man bestimmt eine Vertrauensperson, mit der man eh täglich Kontakt (zumindest über WhatsApp oder ähnliches) hat, wenn diese Person grds. damit einverstanden ist. Wenn diese Person bemerkt, dass man in solch ein tiefes Loch gefallen ist bzw. zu fallen droht, kann sie eingreifen und dafür Sorgen, dass der Hund versorgt ist.ICH pers. würde eine solche "Monitoring"-Funktion für alle meine Freunde ohne weiteres übernehmen, wenn diese Depressionen hätten und wenn ihnen der Hund ansonsten 365 Tage im Jahr hilft!
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Ich stimme dir total zu, Christina. Ein Netz zur Unterstützung zu haben ist eh gut, noch wichtiger, wenn man einen Schützling hat. Seis Familie, Freunde, Sozialarbeiter oder die nette Nachbarin von gegenüber.
So oder so: Verantwortung für sich selbst zu tragen und sich um sich selbst zu kümmern ist bei der Krankheit eh hart genug. Deshalb finde ich es super, dass Line sich da so viele Gedanken macht und sich nicht holterdiepolter aus einer fixen Idee heraus für einen Hund entscheidet.
Ich hüte zum Beispiel gerade den Hund (und tollerweise den besten Freund meines Hundes) meiner besten Freundin, während sie in der Klinik ist. Den Luxus hat aber halt nicht jeder, vor allem, wenn der Kontakt zu anderen fehlt (was der Fall sein kann -> Sozialphobie).
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Ja da habt ihr recht, aber das kam bei mir bis her noch nie vor, ich hab nie deswegen Schule geschwäntzt, gehe immer zur arbeit, auch mit 39 Fieber (was natürlich auch nicht ideal ist).
Bei mir wirkt sich das eher auf andere Verhaltenssachen aus... Zum Beispiel meide ich Menschen, nehme extra wege auf denen ich wenig Leute sehe oder schade mir selbst...
Aber es kann sich ja ändern, es kann sein, dass ich wenn es soweit ist, gesund bin, es kann aber natürlich auch sein, dass es sich verschlechtert und ich wirklich frühs nicht aufstehen kann. Wenn das im Vorfeld so wäre, würde ich keinen Hund anschaffen, das wäre Tierquälerei. Und noch dazu gehört zu meinen Vorkehrungen, dass ich genug Leute habe, die sich um den Hund kümmern kann wenn mal was sein sollte, nicht nur deswegen, man kann ja immer mal krank werden...
Ich hab auch nicht nur das Problem mit den Depressionen, sondern noch das mit der Angst... Aber wie gesagt fühle ich mich mit einem Hund dabei, wie ich an dem Pflegehund gemerkt habe, viel sicherer und es macht mir weniger aus durch die Fußgängerzone zu laufen...
Aber ich bin froh, dass ich auch mal ein paar Kritischere Antworten bekommen habe, muss schließlich alles bedacht sein.
Ich muss auch sagen, dass ich für alle ziemlich fröhlich rüber komme, aber das hat ja nichts zu heißen...
Ich kümmere mich oft auch mehr um andere als um mich selbst, das kann man halt in dem Fall so oder so auslegen:
Einerseits, ist es gut, weil es ja noch ein Punkt ist der zeigt, dass ich mich um ein Lebewesen kümmern kann.
Andererseit, spüren Hunde wenn es einem schlecht geht und dann ist auch keinem geholfen...Und wie gesagt Dog-Sharing betreiben (wir) schon und ich weiß, dass es jetzt nicht gehen würde einen HUnd zu haben, abgesehen von der nicht vorhandenen Zeit.
Ich habe eher die Art von Depressionen bei der man nicht zur Ruhe kommt... Ich überfüll meinen Tag zum Teil mit Aktivitäten...
Und @KeksPilger ich bin auch überrascht, dass ich eigentlich viel hinkriege, aber ein Teil von mit schreit halt immer: Du bist nicht gut genug und dann kommen die Gedanken, die die man keinem wünscht... Mein größter Halt ist eigentlich meine Internet-/Telefonierfreundin, davor war es eigentlich mein Hund, auch wenn er keine große Bindung zu mir hatte...
Ich erinnere mich oft an die Zeit zurück, in der ich mit meiner Mutter und Amadeus alleine gewohnt habe...
Ich durfte nicht zur Schule, weil ich mich um meine betrunkene, sich einnässende, mich beschimpfende und wenn sie noch semi-nüchtern war schlagende Mutter, den Haushalt, die Einkäufe, die Rechnungen kümmern musste, mit 9/10.
Es war niemand für mich da, ich für alle, nur einer war immer froh, wenn er um mich rum war, Amadeus...
Nur leider hat er komischerweise zu meinen Eltern die bessere Bindung gehabt... Vielleicht hatte er ein helfersyndrom... Falls es das bei Hunden gibt und dachte die brauchen ihn eher...
Mir tut es für ihn extrem leid, dass er das alles mitbekommen hat... Ich hätte was an meiner Situation ändern können und habe es nie getan, was extrem dumm ist, Hunde können leider nicht sprechen...Tut mir leid, dass ich so viel schreibe...
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Es macht doch nichts, dass du viel schreibst. Ich finde es sehr gut und vernünftig von dir, dass du dir so viele Gedanken machst.
Ich habe zwar keine offizielle Diagnose - jedenfalls keine aktuelle; vor einigen Jahren wurde bei mir Dysthymie diagnostiziert, aber das ist schon lange her - , aber mir hilft Rex im Alltag auch ungemein. Er ist natürlich kein ausgebildeter Therapiehund, aber "he keeps me going". Er motiviert mich tatsächlich, rauszugehen, mich nicht hängen zu lassen und nicht zu verkriechen. Außerdem ist mir durch ihn das Knüpfen von Kontakten sehr stark erleichtert worden.
Er tut mir wirklich gut.Dass du als Kind so dermaßen unschöne Sachen erleben musstest, tut mir sehr leid
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