Übersäuerung, Mäkelphase ...

  • Langfristig führt eine Hemmung der Magensäure zu einer schlechteren Aufnahme bestimmter Nährstoffe - es kommt zu Mangelerscheinungen! Die Hemmung von Magensäure führt außerdem dazu, dass Keime nicht mehr genügend abgetötet werden (die Säure "desinfiziert" ja quasi auch das Essen) und daher weitere Probleme dazu kommen.

    Ich kann mich deinen Ausführungen nur anschließen.
    Säureblocker bzw. PPI (....also sog. Protonenpumpenhemmer) wurden für kurzfristige Anwendungen entwickelt. In der Langzeittherapie sind die Nebenwirkungen nicht unerheblich und für einen Hund mit einem ohnehin schon angeschlagenen bzw. geschwächten Verdauungsystem unter Umständen auch fatal.


    Durch die dauerhafte Säureblockade kann eine Fehlbesiedlung des Magens mit Bakterien erfolgen, die normalerweise nicht im sauren Milieu überleben können. Infolgedessen können verstärkt Infektionen z.B. durch Clostridien oder Salmonellen auftreten. Die Folge: Eine Darminfektion mit starkem Durchfall.
    Wenn PPI länger als 3 Monate eingenommen werden, erhöht sich das Risiko für eine Magen-Darm-Erkrankung um das Dreifache. Neben Verdauungsstörungen erhöht sich auch das Risiko, Nahrungsmittelallergien zu entwickeln. Es gibt darüber zahlreiche weltweite wissenschaftliche Publikationen in der medizinischen Fachliteratur.


    Auch Kalzium, Magnesium und Eisen werden in einem sauren Milieu besser aufgenommen.Steigt der ph-Wert des Magens durch die Wirkung des Säureblocker an (.....der Magensaft wird weniger sauer), können sie schlechter resorbiert werden. Auch das zur Blutbildung essenzielle B12 wird durch PPI in seiner Produktion eingeschränkt und langfristig kommt es zu einem Mangel....auch wieder mit entsprechenden Folgen für das Verdauungssystem( verminderte Nährstoffaufnahme, Durchfall).
    Ich halte es für sinnvoll, den Spiegel von Mineralstoffen und besonders B12 bei einer Langzeittherapie regelmäßig zu kontrollieren, auch wenn der Blocker schon ausgeschlichen wird.


    Das Absetzen des Medikamentes sollte immer im Rahmen einer "Step-down-Therapie" erfolgen. Das Reboundphänomen ist hier ja schon beschrieben worden und ist für den Hund äußerst unangenehm ( schlimmes Schmatzen, Brechreiz, Magengrummeln usw.)
    Step-down bedeutet nicht nur das Ausschleichen des Säureblockers, sondern auch die Auslöser der vermehrten Säureproduktion erkennen und ggf. vermeiden.......wie Stress, Überforderung bzw. Überdenken der Lebenssituation des Hundes, Lebensmittelunverträglichkeit, Schwäche der Bauchspeicheldrüse, Störung der Darmmotilität, aber auch jahrelange Fehlernährung.


    Mit einer genau an den Hund angepassten "Diät" bzw. Schonkost ( ja....auch selber kochen wäre eine Option ;) ) kann man unter Umständen schon viel erreichen. Löst natürlich nicht alle Probleme.....und schon gar nicht sofort. Magen-Darm-Geschichten erfordern viel Geduld und auch die Bereitschaft, von bekannten Ernährungsformen Abschied zu nehmen.

  • @Vakuole
    Ich löse sie in warmem Wasser auf bis eine Art Gel entsteht. Das spritze ich den Hunden dann mit einer kleinen Spritze direkt ins Maul (selber fressen würden sie es nicht). Für meine Minis nehme ich etwa 1/3 Teelöffel. Für mich habe ich einen vollen Teelöffel genommen. Nach einer Viertelstunde oder so sind die Beschweren dann normal weg =)

    Ich muss noch mal nachfragen, weil bei mir einfach kein Gel entstehen will :???:
    Wie viel Wasser kippst du da ungefähr drauf - eher viel oder eher so 1 Teelöffel Pulver auf 1 Esslöffel Wasser?


    Wie lange lässt du das Quellen? 10 min, 30 min?
    :/

  • Wenn ich lese Erbrechen und auch Ohrenentzündungen, dann denke ich sofort an Allergien. Habt Ihr mal eine Ausschlussdiät gemacht? Wie sieht sein Blutbild aus? Sind die Eosinophyle Granolozyten erhöht?

  • Ich muss noch mal nachfragen, weil bei mir einfach kein Gel entstehen will :???: Wie viel Wasser kippst du da ungefähr drauf - eher viel oder eher so 1 Teelöffel Pulver auf 1 Esslöffel Wasser?


    Wie lange lässt du das Quellen? 10 min, 30 min?
    :/

    Puh...ich mache das nach Gefühl, deshalb kann ich dir da nicht viel dazu sagen, außer dass es sehr wenig ist. Ulmenrinde quillt nicht wirklich stark auf, nur ein bisschen.
    Für die Hunde tue ich den 1/3TL in eine kleine Tasse (also nicht diese 0815 Tassen, sondern diese kleinen Kaffeetassen) und bedecke dann den Boden mit etwas Wasser, nicht mal einen halben cm hoch, schätze ich.
    Ich ziehe das meist schon in die Spritze auf bevor es zu Gel wird, denn sonst ist das etwas schwierig :D


    Als es mal schnell gehen musste, habe ich es Finya auch schon in flüssiger Form ins Maul gespritzt und hab da vorher einfach nur kräftig umgerührt. Hat auch geholfen =)


    Zeitlich sind es sicher maximal 10-15min.

  • Wenn ich lese Erbrechen und auch Ohrenentzündungen, dann denke ich sofort an Allergien. Habt Ihr mal eine Ausschlussdiät gemacht? Wie sieht sein Blutbild aus? Sind die Eosinophyle Granolozyten erhöht?


    BB war in Ordnung. Da war kein Wert zu hoch oder zu niedrig.
    An eine Allergie hatte ich auch gedacht und die TÄ direkt angesprochen, aber sie hält das für sehr unwahrscheinlich.
    Während unserer Barf-Zeit hat er jede erdenkliche Sorte Fleisch und Gemüse, sowie Getreide bekommen.
    Die erste Ohrenentzündung kam sehr viel später und Auslöser waren (geschätzt) Milben. Danach haben wir weiter gebarft und wegen dem Nüchternbrechen dann auf TroFu umgestellt, auch da war keine Ohrenentzündung, kein Durchfall und auch kein Erbrechen mehr. Das fing erst jetzt wieder an.


    Das Erbrechen ist auch wirklich ohne Nahrungsreste. Nur Galle oder Magensäure. Ich hab ja mal ein Tütchen zum TA mitgenommen und ansehen lassen.
    Durchfall hatte er nur bei dem Spezialfutter von Hills. Er hat ein superschönes Fell, schwarz-glänzend. Keine Schuppen, keine Rötungen. Kein vermehrtes Kratzen oder wunde Pfötchen.


    Samstag hat er völlig normal gefressen. Gestern früh hat er die Möhren-Zucchini-Hühnersuppe nicht gemocht, aber Joghurt mit Banane und Heilerde. Danach hat er dann Brot und Trockenfutter gefressen und den Rest des Tages normal. Heute hat er morgens ohne Murren Suppe mit Reis genommen. Gewicht legt er auch wieder etwas zu.

  • Ich würde ihm mal eine gute Zeit lang etwas mehr Trofu geben und schauen ob sich dann das Gallekotzen erledigt.

  • An eine Allergie hatte ich auch gedacht und die TÄ direkt angesprochen, aber sie hält das für sehr unwahrscheinlich.
    Während unserer Barf-Zeit hat er jede erdenkliche Sorte Fleisch und Gemüse, sowie Getreide bekommen.
    Die erste Ohrenentzündung kam sehr viel später und Auslöser waren (geschätzt) Milben. Danach haben wir weiter gebarft und wegen dem Nüchternbrechen dann auf TroFu umgestellt, auch da war keine Ohrenentzündung, kein Durchfall und auch kein Erbrechen mehr. Das fing erst jetzt wieder an.

    Dein Hund ist laut dem Eingangsbetrag 2 Jahre. Das ist genau das Alter, wo beim Hund in der Regel Allergien auftreten, die aber auch in jedem Alter auftreten können. Z.b. treten die meisten Umweltallergien im 2. bis 3. Lebensjahr auf Meine hat bis zum Altern von 2,5 Jahren alles ohne Probleme vertragen und dann traten auf einmal Allergien gegen alles mögliche auf. Angefangen hat es mit Umweltallergien, kurz danach kamen dann Futtermittelallergien dazu.

    BB war in Ordnung. Da war kein Wert zu hoch oder zu niedrig

    Was für ein Blutbild wurde denn gemacht? Wenn es nur das sogenannte kleine Blutbild war wird dieser Wert nicht getestet. Die EOS werden in einem Differentialblutbild, was Bestandteil des sogenannten großen Blutbildes ist.

  • Ich denke, dann war es das kleine BB. Es wurde binnen 15 Minuten in der Praxis ausgewertet.
    Das große BB steht Anfang Oktober an - reine Routine.


    Komisch ist halt, dass sowohl die Ohrenentzündungen als auch das Nüchternerbrechen unter den verschiedensten Fütterungsarten und Umweltbedingungen auftraten.
    Einzig bei der Ohrenentzündung könnte man als Gemeinsamkeit sehen, dass beide im August waren (letztes Jahr und dieses Jahr).
    Den Zusammenhang mit Stress sehe ich aber durchaus, wenn ich das rückblickend durchgehe.

  • Mein Hund hatte ähnliche Merkmale wie Deiner. Aufgrund der Verdickung der Darmwand mit der ständigen Appetitlosigkeit und dem Nüchternbrechen (Galle) kam der Verdacht IBD auf. Blutbild war - wie bei euch - unauffällig. Wir haben uns dann zu einer Biopsie entschieden. Ergebnis: IBD oder Allergie.


    Seit Ende Juli hab ich Merlins Futter radikal umgestellt. Es gibt als TroFu das IBDerma von Lupovet und als NaFu Ziege von Vet-Concept. Leckerlis gibt es nur von der Ziege (Ziegenohren) oder Känguru. Seit der Umstellung hat er wieder zugenommen und frißt mit Appetit.
    Wäre sein Gesundheitszustand nicht besser geworden, hätten wir Kortison einsetzen müssen (IBD).


    Anfangs hat Merlin für den Magen VomiSan bekommen. Da die Tabletten relativ groß sind, hab ich sie zermörsert, mit Wasser vermischt und den Brei mit der Spritze ins Maul gegeben. Das hat gegen die Morgenübelkeit sehr gut geholfen.

  • ich denke mal, dass sie sehr viele tips bekommen hat. am wichtigsten wäre, dass problem wirklich sehr gut mit dem behandelnden Tierarzt zu besprechen.
    ich wünsche dir alles gute mit deinem wauzi und halte uns am laufenden

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