Hund bei Bewusstsein seitlich weggekippt
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Hallo liebe Mithundehalter,
bevor ich Mitmensch und -tier verrückt mache, wende ich mich erst mal lieber an Euch und Eure Erfahrung. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen. Also Folgendes:
Ich habe eine Französische Bulldogge:
- 8 Jahre
- kastrierter Rüde
- Freiatmer (was bei der Rasse im Optimum möglich ist)
- gesund, komplett geimpft, erst vor einigen Wochen entwurmt, sportlich, prima in Form
- Fell und Augen glänzen schön, Schleimhäute haben gute FarbeAber:
- in letzter Zeit häufiger mal Magenprobleme (mit übergeben, aber nur 1x Durchfall)
- daher letzte Woche einen Tag komplett fasten, danach mehrere Tage Reis mit gekochtem Hühnchen
- inzwischen wieder normales Futter (3x täglich 45g Bosch Sensitive (Trockenfutter Lamm/Reis) mit einem Teelöffel körnigem Frischkäse). Verträgt er wieder gut und bekommt er auch seit Jahren in der Form.
- hatte vor kurzem (keine Woche her) drei Zecken. Habe sie spät entdeckt, waren schon voll gesogen. Zecken sind mit Zange anständig entfernt worden.
- niest in letzter Zeit etwas häufiger als sonstWas ist nun passiert:
Ich war auf der Morgenrunde, Hund war nüchtern (habe Respekt vor Magendrehung, weswegen er immer nach den Runden bekommt). Wir sind bereits eine Weile unterwegs (ca. 15 Minuten), er wie immer morgens faul, aber normal alles gemacht. Auf einmal kippt er ohne Grund seitlich weg, ist dabei aber bei vollem Bewusstsein. Es war auch kein klassisches Wegkippen. Es sah mehr so aus, als würde er von einer heftigen Windböe erfasst und seitlich weggedrängt. Habt Ihr ne Vorstellung? So "Schlagseite" halt. Er hatte dabei keine Kontrolle über seine Bewegungen. Als ich ihn ansprach jedoch, kam er aus diesem Verhalten sofort raus und lief geradeaus auf mich zu. Er ist dann auch ganz normal nach Hause gelaufen, dort gegessen, getrunken und liegt jetzt relaxed im Körbchen. Also alles wie immer.Bin jetzt ratlos. Eigentlich würde ich ihn einpacken und zum TA, aber vielleicht gibt es ja eine Erklärung, BEVOR sich der TA mit Röntgen, MRT und hassenichgesehen die Taschen voll macht und am Ende schlimmstenfalls doch kein Ergebnis rauskommt. Zumal MRT in Narkose sein muss und das ist bei Bullys bekanntermaßen wenig ratsam. Mit anderen Worten, ich würde dem Hund diese sehr anstrengende und nervenaufreibende Totaldiagnostik gerne ersparen. Das ist bei uns Menschen ja schon ätzend, aber wir wissen zumindest, warum. Der Hund weiß nicht, weswegen ihm das alles angetan wird...
Danke für's Lesen!
Viele Grüße
Der Labbifan, der zufällig zum Bully gekommen ist -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Hund bei Bewusstsein seitlich weggekippt* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Vestibular-Syndrom?
Ich würde zum TA gehen.
Übirgens: Magendrehungen passieren eher mit leerem Magen als mit vollem...
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Ich halte einen noch nicht alten, bisher gesundheitlich unauffälligen Hund, der plötzlich seitlich wegtaumelt nun nicht für ein "unnötiges Verrücktmachen", wenn man damit unverzüglich einen TA aufsucht.
Was hast Du denn in dem Moment gemacht?
Hast Du mal den Puls gefühlt?
Nach den Schleimhäuten gesehen?
Dir die Pupillen genau angeschaut?Ursache kann alles mögliche sein - ohne Diagnostik wird man dem nicht auf den Grund gehen können. Da muss übrigens ein MRT nicht als Erstes auf der To-Do-Liste stehen.
Auch, wenn man manchmal "kein Ergebnis" herausbekommt, bedeutet das aber, dass man bereits viele mögliche Ursachen ausschliessen konnte. Sprich, wenn z. B. eine kardiologische Untersuchung keinen Befund ergibt, kann man immerhin schon mal Herzerkrankungen als Ursache ausschliessen. Das ist auch schon viel wert.
Das kurze Taumeln und Umkippen kann harmlos gewesen sein und nicht wieder vorkommen, genauso gut ist es aber möglich, dass es sich wiederholt und beim nächsten Mal einen schlimmeren Verlauf annimmt.
Ich würde nach so einem Vorfall den TA aufsuchen.
LG, Chris
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Unterzuckert
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Hi,
Magenprobleme usw. würd ich als Ursache komplett ausschliessen.
Da die Sache zeitlich begrenzt war und der Hund normal nach Hause gekommen ist, würde ich auch eine Herzkreislaufgeschichte zwar nicht völlig ausschliessen wollen, aber doch für eher weniger wahrscheinlich halten. Auch war der Hund nicht besinnungslos. Mein erster Gedanke ging an eine nervliche Geschichte, z.B. Epilepsie o.ä. Mach Dich erstmal selbst schlau, ob es bei der Rasse typische Krankheitsauffälligkeiten gibt, und ob ggf. Epilepsie dazugehört.
Können ggf. auch Zecken Krankheiten übertragen, die sich so äußern?
Wichtig wäre mal ein großes Blutbild. Insbesondere auch Entzündungsparameter. Vielleicht ist man dann schon weiter, und kann Ideen entwickeln, welche diagnostischen Möglichkeiten angegangen werden sollten. Alles auf einmal anleiern ohne zu wissen in welche Richtung es geht würd ich nicht. Aber manchmal findet man kleine Anhaltspunkte und kann fundiert weitermachen. Ein guter TA sollte das können. Leider weiss man zunächst nicht ob einer gut ist. Wir haben mit Sino auch 4 Mal gewechselt , bevor wir in unserem jetzigen TA endlich auch den richtigen gefunden haben.Viel Glück
Mikkki
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Wow, vielen Dank für Eure tollen Antworten!
Habe mich mal belesen und Videos geguckt zum Vestibular-Syndrom. Von der Bewegung her kommt das ziemlich genau hin. Nur war es (bisher) halt nur ein Mal kurz und er ist auch nicht gefallen. Alle anderen Symptome hat er allerdings nicht. Also kein Augenzucken, im Moment/letzte paar Tage keine Übelkeit und wieder ganz normale Bewegungen. Er springt z.B. aus dem Körbchen auf wie ein junges Reh, wenn ich Richtung Küche gehe...
Es beruhigt mich auch schon mal, dass Ihr nicht gleich von einer MRT-Diagnostik ausgeht. Wie gesagt, das ist einfach super gefährlich für so eine Kurznase. Dem TA ist das aber im Zweifel egal, weil "muss" ja sein (also für sein Portemonnaie). Nein, ich bin nicht zufrieden mit dem TA, aber ich kann nicht wechseln, weil es nur ein "Adoptivhund" ist und der Besitzer (mein Mann) schwört eben auf diesen TA. Ich verstehe es nicht!
Epilepsie vermute ich aufgrund der Symptomatik nicht. Er hat sich nicht verkrampft und ist auch nicht am Boden gelegen. Er ist nur getaumelt und bei Ansprache war er wieder da.
Bullys haben es oft "mit den Ohren". Logisch mit den Tellern auf dem Kopf. Die fangen alles ein. Allerdings gehört er hier zu den empfindlichen Zeitgenossen. Bedeutet, er kratzt und fummelt sofort, wenn sich Dreck oder was drin befindet. Somit hat er sehr gepflegte Ohren, weil regelmäßig medizinisch (Canosept) gereinigt und überprüft. TA ist damit auch immer sehr zufrieden. Da er nicht kratzt, fummelt oder schüttelt, schließe ich ein bullytypisches Ohrproblem auch aus.
Eine Entzündung ohne Fieber...? Ich weiß, die gibt's. Hm...
Unterzuckerung schließe ich auch aus, weil er es gewohnt ist, ungefrühstückt selbst lange Märsche (4-6 KM) zu gehen. An warmen Tagen wird die Nachmittagsrunde auf den Morgen gelegt, weil er sehr hitzeempfindlich ist. Deswegen kann ich mir das nach 15 Minuten ruhiges Tempo echt nicht vorstellen. Es ist aber die Diagnose, die mir am besten gefällt!Besitzer sagt, wir warten ab und beobachten. Angesichts der Kleine sich total normal verhält, gehe ich mit der Entscheidung erst mal mit. Wenn sich irgendwas wieder einstellt über das WE (Übelkeit, Erbrechen, Taumeln), dann ist tatsächlich mal ein großes Blutbild dran. Das werde ich dann einfach machen, Mann hin oder her.
Vielen lieben Dank Euch - und wenn noch jemand eine Idee/Erfahrung hat, gern her damit.
Viele Grüße
Labbifan -
Der Hund braucht ärztliche Hilfe, keine Ferndiagnosen.
Beim Vestibularsyndrom ist auch rasche Hilfe angesagt, wenn er wieder einigermaßen fit werden soll.
Wegkippen kann auch ein schwaches Herz bedeuten.
Und, und, und.LG, Friederike
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Ich hab auch gleich an VS gedacht.
Taumeln, Kotzerei ... das kenne ich leider.
Auch, dass sich der Hund nach dem ersten Anfall für einige Tage wieder völlig normal verhält.
Der Nystagmus (das Augenwackeln) kam hier erst bei der nächsten Attacke, die sich dann nicht mehr spontan besserte.
Diagnose in der TK übrigens ohne Maschinenpark.Ich würde den Hund weiter beobachten und wenn wieder Symptome auftreten, direkt zum TA.
Es scheint ihm ja jetzt wieder besser zu gehen. -
Ist er gefallen, oder nur getaumelt?
In der Theorie sind viele Dinge möglich. Ohren, Kreislauf, Blutzucker, Neurologische Geschichten. Leider ist es über das Forum nur ein Rätsel raten.
Ich persönlich, und auch nur ICH persönlich, renne bei einer einmaligen Geschichte nicht gleich zum Arzt. Weder mit mir selbst, noch mit meinen Hunden. Aber ich würde beobachten und bei Anzeichen weiterer Symptome, oder einem weiteren Taumeln/Fallen, wäre ich dann beim Dok.
Beunruhigt mich allerdings ein Geschehen genug, gehe ich auch sofort.
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......selbst lange Märsche (4-6 KM) ......
Äääh - jetzt muß ich aber doch schmunzeln...... Das is ne normale Gassirunde, mehr net..... Daß er die mit 8 Jahren noch schafft, davon würd ich ausgehen, ansonsten zum Notarzt gehen ;-) Das ist jetzt kein Indiz dafür, daß er nicht krank sein könnte, das geht sogar noch meine 16jährige Ömi, wenn ich ihr die Zeit lasse.
Aber ich glaube, wenn der Hund anschließend problemlos heimkam, und auch weiterhin bislang keine Probleme gezeigt hat, würde ich auch erstmal abwarten... Besteht vlt. die Möglichkeit, daß er einfach wo draufgetreten ist, was schmerzhaft war (spitzer Splitstein?), und er deswegen einfach bissel seitlich getaumelt ist?
Wär das Freitag Nachmittag passiert, hätt ich ihn vielleicht kurz durchchecken lassen, weil ich es nicht würde drauf ankommen lassen, am Wochenende zum Notdienst zu müssen und dann Aufschlag zu zahlen - aber so.... Würde ich einfach nur beobachten - vielleicht nicht unbedingt gerad alleinlassen, nicht, daß in eurer Abwesenheit sich auf einmal was zeigen würde, das Ihr dann nicht seht....
Ich drück Euch die Daumen, daß es nicht wieder vorkommt, und alles OK ist mit Eurem Schatz! :-)
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