Stachelwürger im Hundesport

  • Mein Hund ist noch jung, aber für seine Leistung in der BH wurden wir recht gelobt. ("BGH1-reife Leistung")Wie er sich weiterhin macht werden wir schon sehen. Und ob da dann am Ende das rauskommt, was hier als "saubere UO" bezeichnet wird.

  • Ich verfolge die entstandene Diskussiom mit großem Interesse und möchte noch einmal eine Frage einbringen...


    Da die wenigsten hier mit dem Stachler arbeiten...habt ihr von denen die es tun den Eindruck, dass sie über ein großes Wissen über Körpersprache, Sozialverhalten, Lernverhalten von Hunden verfügen?


    Ist das nicht unabdingbar?
    Mir zumindest kommt es so vor, als wenn die allerwenigsten die die Kralle benutzen sich damit auseinandersetzen, sondern noch beim Alpha- Wurf, Nackenschütteln und Rudelführergöns hängengeblieben sind.
    Da frage ich mich, wie man auf dieser Basis überhaupt fair arbeiten kann und ob mit dem Stachler nicht auch einfach weiter gearbeitet wird, weil..."gehört halt dazu, war schon immer so".

    Zurück im User-Modus:


    Ich gebe dir völlig recht.


    Ich selbst sehe auch immer noch sehr viele Hundeführer, die schlecht ausbilden, kein Gefühl für den Hund haben und völlig falsch und überzogen Strafen.


    Der Punkt ist : das tun die mit und ohne Stachel. Und so bös das klingt: da hab ich viel schlimmeres mit der Schlinge, der Leine oder den bloßen Händen gesehen, als mit dem Stachel.
    Aber der Stachel an sich und seine EinsatzMÖGLICHKEITEN sind damit nicht beschrieben.


    Und zumindest mir geht es um nichts anderes. Und das sehe ich halt was den Sportbereich angeht differenzierter als "Stachel kann nur böse sein und wer ihn nutzt muss dumm sein.


    Und ich würde nie behaupten, dass man nur mit Stachel eine gute UO ausbilden kann.

  • Sowas wie diese Schlinge ist ja in Österreich und der Schweiz auch verboten.


    Das man auch mit anderen Dingen Schaden zufügen kann, ist für mich kein Argument gegen den Verbot solcher Hilfsmittel.


    Ich kann auch jemand mit nem Spaten erschlagen. Und weil Spaten ja nicht verboten sind, brauchen wir ja auch keine Einschränkungen beim Waffenkauf. Soll es die doch hier auch mit zur Eröffnung eines Bankkontos geben wie in den USA.


    Ebenso find ich das Argument unsinnig, dass es trotz Verbot angewandt wird. Es werden auch Drogen trotz Verbot konsumiert, also können wir uns das Verbot sparen??


    Und ja, ich würde mich freuen, wenn ich meine Nachbarn darauf hinweisen dürfte, dass der Stachler verboten ist. Und wenn es nur die Hälfte derer, die es falsch benutzen dadurch gar nicht mehr benutzen, weil es verboten ist, dann ist das schon ein Erfolg.


    Und wenn es nicht um einen Schmerzreiz geht, bei der angeblichen schmerzfreien, sauberen Arbeit damit auf dem Hundeplatz, dann finden sich dazu ja sicherlich auch Alternativen im Hundesport. Werden ja diejenigen, die sich in Ö und S an die geltenden Gesetze halten, sicher auch finden.

  • Ich finde es nach wie vor schwierig, den Einsatz eines Stachlers nachzuvollziehen, da zum einen die Befürworter für den Einsatz im Sport sich in meinen Augen widersprechen. Ich meine Nocte war es, die schrieb, dass ihr Rüde weder Schmerzen beim Einsatz hatte noch es unangenehm für ihn war. Aber jemand anderes (Hummel?) schrieb schon ziemlich zu Beginn der Diskussion, dass es nicht vergleichbar wäre, wenn ein Mensch einen Stachler tragen würde, weil der Hund bei der Arbeit ein ganz anderes Schmerzempfinden hätte. Das klingt für mich nicht nach schmerzfrei, sondern nur dass der Hund die Schmerzen scheinbar nicht spürt, was nicht bedeuten würde, dass er keine hat oder haben wird, wenn Adrenalin und Co. nicht mehr da sind.


    Außerdem habe ich bisher keine richtige Beschreibung gelesen, wie denn ein Stachler im Sport vernünftig eingesetzt, außer von Nocte. Der Rest in der Richtung wirkte auf mich sehr umschreibend, sodass ich mir da konkret nichts drunter vorstellen kann.


    Auf die Frage, warum nichts anderes geht, die mehrfach in diesem Thread gestellt wurde, wurde nur zum Teil geantwortet. Ein breites Lederhalsband geht nicht, weil es nicht genau genug ist, aber warum gehen keine Noppen, kein Stachler mit den Abdeckteilen auf den Stacheln oder was anderes sanfteres als spitzes (mal mehr, mal weniger je nach Stachler-Variante)?


    Und nein, ich habe ein Stachelhalsband nicht getestet, nur in der Hand gehabt, und werde es auch nicht tun. Wenn jemand seinen Hund tritt und sagt, das täte nicht weh, soll ich es dann auch erst selber versuchen bevor ich Kritik üben darf.


    Ja, ich stehe dem Einsatz im Sport sehr kritisch gegenüber, weil ich die Stachler bisher immer in sehr grober Weise angewendet gesehen habe und ich den teils entwickelten Ehrgeiz im Hundesport nicht nachvollziehen kann, auch wenn ich selber Hundesport betrieben habe. In meinen Augen sollte bei einem solchen Hobby einfach der Focus auf den Partner liegen und nicht auf den eigenen Ehrgeiz. Ich bin aber durchaus bereit, meinen Standpunkt zu überdenken, wenn mir genauer erklärt werden kann, wie der Stachler angewendet wird und warum das keine Schmerzen verursacht. Nur leider kam da bisher nicht viel zu und wenn die Mehrheit der Befürworter nur schreibt, die Kritiker hätten keine Ahnung und man müsste es selber anwenden, um mitreden zu können, dann überzeugt mich das überhaupt nicht. Dagegen finde ich Beiträge wie von Nocte deutlich hilfreicher.

  • Gammur ist top :gut: du hast wirklich als Einzige mit einer stoischen Ruhe den Stachel Einsatz an deinem Hund gut erklärt, finde ich klasse.


    Ich finde die ablehnende Haltung diesem Hilfsmittel ggü. gut und würde wirklich begrüßen, dass dies viele Alltagshundehalter nicht nur so sehen, sondern auch so leben mit/an ihren Hunden! Und ja, da ist sie wieder die Vermengung vom Alltagshund und sportlich geführtem Hund, das läßt sich nicht vermeiden, auch wenn die Überschrift anderes wünscht.


    Oft haben Stachel tragende Hunde im Alltag schon einen derart harten Hals, dass das Teil nur noch wie eine 'normale Halsung' (nämlich gar nicht) wirkt ... man kann sich bei solchen Begegnungen nur wünschen, dass bei den heutigen Stachlern kein Materialfehler/Verschleiß eintritt!


    Es hat sich viel geändert in der Hundeausbildung, sehr viel sogar und das ist auch gut so!
    Es hat sich aber auch der Zugang zu allerlei Ausbildungsmaterial (nicht nur im IPO Bereich) verändert und das sehe ich nicht immer als gut so an, ganz im Gegenteil!


    Hätte, würde, wäre :roll:


    Wäre ich zig Jahre jünger und im IPO unterwegs, hätte ich noch Spitzohren, oder noch lieber Rottis, würde ich eine Gerte bevorzugen, da ich mir den Einsatz dieser für !mich persönlich! als feinmotorisch zielsicher gebender vorstelle ... aber wie gesagt, hätte, würde, wäre :roll: ich bleibe meinen jagenden Schlappohren treu und werde nie mehr in den Bereich der Schutzhunde zurückkehren!


    Mit Hilfsmitteln (das ist ausnahmslos ALLES, was vom Mensch am Tier genutzt wird) an Tieren sollte immer ein sehr bedachter Umgang gelebt werden.


    Ach ja und eine Frage habe ich auch, woher werden die hohen Prozentangaben bezügl. des Missbrauchs genommen?

  • Ich verfolge die entstandene Diskussiom mit großem Interesse und möchte noch einmal eine Frage einbringen...


    Da die wenigsten hier mit dem Stachler arbeiten...habt ihr von denen die es tun den Eindruck, dass sie über ein großes Wissen über Körpersprache, Sozialverhalten, Lernverhalten von Hunden verfügen?


    Ist das nicht unabdingbar?
    Mir zumindest kommt es so vor, als wenn die allerwenigsten die die Kralle benutzen sich damit auseinandersetzen, sondern noch beim Alpha- Wurf, Nackenschütteln und Rudelführergöns hängengeblieben sind.
    Da frage ich mich, wie man auf dieser Basis überhaupt fair arbeiten kann und ob mit dem Stachler nicht auch einfach weiter gearbeitet wird, weil..."gehört halt dazu, war schon immer so".


    ja, die eine Person, bei der ich den Einsatz des Stachlers wirklich gut vertretbar und absolut nachvollziehbar fand, hat absolut fundiertes Wissen über Körpersprache, Sozialverhalten und Lernverhalten von Hunden.
    Sie/er (ich lass das mal ganz bewusst offen) ist auch schon seit Jahrzehnten sehr erfolgreich in dem was sie macht und das mit den verschiedensten Hundetypen.

  • Ich finde den Vergleich Stachelhalsband=Gebiss an einer Trense Leine= Zügel ganz gut und bildhaft.


    Ich kann wie bekloppt an den Zügeln rucken und zerren...alles was ich erreiche würde wäre, dass das Pferd sich sperrt und irgendwann abstumpft. Spiele ich aber mit den Zügeln und gebe kurze klare Impulse hilft dies feine Korrekturen zu setzen.


    Bei der Anwendung im Sport lässt man den Hund nicht in den Stachel springen..man reißt nicht wie bekloppt an der Leine, sonder es wird mal mit 2 Fingern kurz dran gezuppelt ala "Hey hier spielt die Musik" war mir sicher, dass dies schon beschrieben wurde.


    Sicherlich kann man ein Pferd auch ohne Gebiss reiten...aber derart feine Signale wie man sie ab gewissen Turnierklassen braucht kann man damit nicht geben..man kann ein Pferd ohne sowas kontrollieren...aber manchmal reicht das eben nicht.
    Das heißt ja nicht dass man sein Tier "einrollen" oder zu Tode zerren muss.


    So ist es eben auch mit einem Stachelhalsband. Ich KANN es einsetzen um dem Hund wehzutun..ich kann aber eben auch viel feinere Signale setzen..an einem breiten Lederhalsband muss ich schon sehr viel Kraft aufwenden damit der Hund überhaupt mitbekommt dass was los ist...ob das dann so gesund für die HWS ist wage ich zu bezweifeln.
    Soweit ich weiß gibt es sogar Stachehalsbänder wo die Spitzen mit dünnen Gummikappen versehen sind...meine sowas schonmal gesehen zu haben. Die Wirkung bleibt allerdings dieselbe nur je nach Fell kann Gummi wesentlich unangenehmer sein als Edelstahl weil die Haare am Gummi "kleben" und es dann auch noch ziept

  • Sowas wie diese Schlinge ist ja in Österreich und der Schweiz auch verboten.

    Ich hab bewusst ein Bändchen mit Stopp rausgesucht, das in Ö völlig legal verwendet werden darf.

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