Appenzeller Sennenhund​ zur Ausbildung als Rettungshund? Wie geeignet ist die Rasse Eurer Meinung nach?

Dann kann ich nur "tiefgründiges" Lesen empfehlen?!

Passt der Appenzeller Sennenhund zu mir? | alle Sennenhunde

Bis zum Schluss... ganz runter scrollen... das sollte hilfreich sein?!

Hallo Michael,

welche rassetypischen Eigenschaften, die man liest, schrecken dich denn ab?
Ich habe eine Appenzeller Sennenhündin, 8 Monate, die ich zum Schulhund ausbilden lasse. Sie ist sehr lernwillig, nicht übermäßig bellfreudig und sehr freundlich zu allen Menschen und Hunden.

Als rassetypisch kann ich bei ihr feststellen, dass sie vor fast nichts Angst hat, eher mal nach vorne geht, aber nicht aus Aggression sondern aus Neugier. Man muss sie da in bestimmten Situationen begrenzen.

Du hast dich sicher informiert, welche Eigenschaften sollte ein Rettungshund haben?

Viele Grüße
Melanie

Melanie, Dein Hund ist noch weit entfernt davon entfernt, fertig entwickelt zu sein. Das aggressive Verhalten gegenüber Fremden entwickelt sich erst in den kommenden zwei bis drei Jahren.

Ich habe regelmäßig Kontakt zu ausgewachsenen Appenzeller Sennenhunden. Von Beginn an gehe ich in einen Verein, in dem viele Sennenhunde (hptsl Appis) sind. Zu der Züchterin (meiner Hündin), die selbst ein Rudel hält, habe ich regelmäßig Kontakt.
Ausnahmslos alle älteren Appenzeller Sennenhunde in dem Verein sind freundlich zu Fremden. Ich denke, dass diesbezüglich eine gute Kinderstube und eine entsprechende Sozialisation und Erziehung wichtig sind. Aggressivität ggüber Fremden habe ich auch noch in keiner seriösen Rassebeschreibung gelesen, höchstens Distanziertheit. Aber, wie gesagt, auch das kann ich nicht bestätigen.

Die Appenzeller Sennenhunde, die ich kenne, v.a. die erwachsenen, erfüllen die drei von dir genannten Eigenschaften. Meine junge Hündin ist noch recht ablenkbar, z.B. bei Hundebegegnungen. Körperlich sind sie sehr belastbar und robust. Sie fahren von ihrem Temperament jedoch schnell hoch, das muss man in der Erziehung berücksichtigen, manchmal gegensteuern.
In der Pubertät können Appenzeller schon mal anstrengend werden, das beobachte ich auch auf dem Hundeplatz, die Schwestern meiner Hündin sind etwas schwieriger; aber an den älteren sieht man, dass Konsequenz in der Erziehung sich auszahlt.
Problematisch empfinde ich höchstens, dass meine Hündin, auch schon als Welpe, etwas zu stürmisch / körperlich mit anderen Hunden spielt oder diese dazu auffordert. Das ungestüme Verhalten legt sich aber mit der Zeit.

Zitat von Micha&Kira

Ich habe aber in einem Anderen Thread von mir ("Überlegungen vor dem Kauf") erwähnt das ich den neuen Appenzellerwelpen auch zum Rettungshund ausbilden möchte. Darauf kam der Einwand das der Appenzeller möglicherweise nicht so gut hierfür geeignet wäre, weil zu eigenständig bei zu wenig 'Please to will'.

Das hat mich ziemlich überrascht da befreundete Hundetrainerinnen mir den Appenzeller als nächsten Hund vor 1-2 Jahren vorschlugen, als ich erwähnte das mein nächster Hund eine solche Ausbildung bekommen sollte.

Bei der REDOG Schweiz (der führenden RHO in der Schweiz) gab und gibt es durchaus geprüfte Appenzeller oder deren Mixe - auch wenn sie nicht grad die erste Rasse sind, die einem in den Sinn kommt. Sie werden zunehmend von populäreren Rassen verdrängt, besonders von den Border Collies und Retrievern (LR und FCR). Ob sich ein bestimmter Welpe als Rettungshund eignet, wird man aber nie mit Sicherheit sagen können. Es gibt aber sicher Rassen, bei denen die Wahrscheinlichkeit höher liegt.

Du musst dir klar werden, was dir wichtiger ist: Möchtest du einen Appenzeller, weil dich die Rasse einfach anspricht? Wäre es auch ok, wenn er eine andere Beschäftigung vorziehen würde? Oder möchtest du sehr sehr gerne eine Rettungshund zur Einsatztauglichkeit führen? Dann würde ich dir eine dafür geeignetere Rasse empfehlen, mit der sich auch die Ausbilder besser auskennen.

Caspara - schön noch einen Appibesitzer hier zu lesen . Würdest du mir vielleicht sagen aus welchem Zwinger deine Hündin kommt? Bin einfach neugierig und freue mich immer Appifreunde zu sehen/lesen.

Ich kann übrigens auch sagen, dass meine Hündin das Misstrauen mit ca 17-18 Wochen deutlich gezeigt hat und es jetzt mit den Jahren (ist jetzt 3 Jahre alt) eher weniger wird, weil sie auch souveräner ist. Schulhund oder Besuchshund wäre sie trotzdem keiner .