Collie-Halter und Experten, bitte um Hilfe

  • Wir sind gespannt, Patrick.


    Und wegen Deiner Signatur (O'Toole) mußte ich jetzt an die letzte Lassie-Verfilmung denken. Sowas muß man als Colliehalter natürlich mal geguckt haben, nur um festzustellen, dass natürlich alle guten Eigenschaften des Filmhundes im eigenen Exemplar noch viel eindrücklicher vereint sind :D

  • Vielleicht beschreibe ich den Ethan mal hier auch Ethan ist der Neffe und Großneffe von @201017 ihren Rüden (Ethan Opa ist der Vater von ihren Rüden und die Oma ist Ethans Uroma)


    Ethan fast 1 Jahr alt. 53% Ami 47% Europäisch, dabei sind klassische Briten, alte Deutsche Linien und aus der DDR. Hunde aus Skandinavien etc. in Kurzhaar und Langhaar
    Sage immer Ethan ist ein Würfelcollie oder Multi-Collie, da er Vorfahren aus der ganzen Welt hat (neben Europa auch Israel, Brasilien, USA, Kanada etc.) Als Ami würde ich ihn aber trotzdem nicht bezeichnen.


    Unser Ethan ist sehr sportlich und auch bewusst so gezogen. Für mich ist er ein Sportcollie.


    Sehr temperamentvoll, aber ohne ein hibbeliger Hund zu sein. Im Haus wird Ruhe gehalten zu 90%. Warum nur 90%, na ja er kann ja nicht nur schlafen, denn als junger Hund spielt man halt auch mal. Dann fegt er halt mit seinen Tennisball durch den Flur.


    Ich sag immer er hat einen eingebauten Ein-Schalter! Wenn ich möchte ist er zu allen bereit. Er ist der typische Sportallrounder, er hatte in THS reingeschnuppert, nur sind wir dann auf einen Treffen für IPO Collies (wo überwiegend Hunde mit seiner Abstammung waren) und da stellte sich heraus, er hat das vererbt bekommen was typisch DDR-Collie ist: einen sehr sehr guten Spiel- und Beutetrieb und damit verbundene Eignung für Schutzdienst und Co.
    Nun wird er halt im IPO Bereich im Schäferhundverein trainiert und macht eine gute Figur.


    Er arbeitet gerne und lernt gerne neue Dinge. Auch sehr schnell jedes Intelligenzspielzeug hat er mit 13/14 Wochen alleine gelöst. Er hat probiert einfach, überlegt wieder und weiter probiert. Dauer meist nur 1-2 Minuten und er hatte es raus und wurde langweilig.


    Ethan ist schussfest, dennoch erschrecken tut er sich schon mal. Diese Woche z.B. fuhr nachdem wir eine Straße überquerten ein Auto mit Anhänger direkt hinter uns vorbei. Der hat einmal laut gescheppert, da hat er einen Satz halt gemacht. Denke, aber das ist das Alter einfach gerade.
    Neues hat ihn noch nie wirklich Probleme bereitet, trotzdem braucht er nicht immer Trubel um sich herum und bevorzugt Ruhe.


    Andere Hunde, Hunde die er kennt ist er immer gleich Feuer- und Flammen. Fremde, ist er sehr vorsichtig, besonders bei Rüden. Zu fremden Rüden geht er nicht hin (also ähnlich wie Bolero). Ausnahme sind ruhige Rüden, die Souveränität ausstrahlen. Wir hatten mal auf einer Ausstellung nette Nachbarn und die zwei Rüden waren so souverän, dass Ethan sich einfach dazu gelegt hat.


    Ethan würde nie Streit anfangen, wenn ein Hund ihn bescheid sagt sucht er das Weite (wo wir uns nicht sicher sind ob sein Charakter ist oder ob es durch unseren Senior kommt).


    Wenn er sich doch mal wehren muss, was manchmal vorkommt bei unseren Senior, schlägt er wenn er nicht wegkommt einfach mit den Pfoten um sich. Wir nennen ihn auch deswegen Kung-Fu Ethan. Das rumpföteln soll sehr typisch Collie sein.


    Bei Menschen, ähnlich die er kennt geht er hin und kann auch mal überschwänglich sein. Fremde, einfach so hingehen tut er nicht gerade. Sein Favorit sind Kinder, Kleinkinder bis Grundschulalter. Die findet er alle super, ist sehr vorsichtig. Selbst wenn 2-3 Kleinkinder mit Bobbycars um ihn herumfahren ist er, der liebste Hund und liegt einfach dazwischen. Er hat viel Liebe zu verschenken und tut es auch gerne.


    Andere Tiere, er kennt echt viel vom Welpenalter an, denn seine Züchterin hat Pferde, Ponies, Schafe, Ziegen, Lamas, Kaninchen Hühner, Enten, Gänse, Graupapageien, Katzen etc. sprich er ist auf einen Hof groß geworden. Ethan ist sogar an einen Wasserbüffel ran gegangen im Zoo, der ihn beschnüffelt hat durch den Bonanzazaun. Sprich, andere Tiere sind kein Problem. Jagdtrieb dadurch bedingt, eher gering, nur Vögel aufscheuchen, findet der Depp lustig. Lässt sich aber Abrufen.


    Gerade ist er voll in der Pubertät und manchmal gehen mit ihn die Pferde durch und wir diskutieren gerade alles aus. Die eingebaute Leinenführigkeit ist vorerst verschwunden. Selbst erziehend würde ich Ethan nicht bezeichnen, nicht im geringsten, dennoch ist er einfacher als unser Senior je war und er ist im Alltag einfacher. Allein durch seine Freundlichkeit gegenüber anderen Hunden, Tieren und Menschen in Kombi das Neues kein Problem für ihn darstellt.
    An sich ein ganz normaler junger Rüde gerade.


    Es werden aber auch wieder andere Zeiten kommen!


    Hotelaufenthalte, Resturantbesuche, Stadtspaziergänge etc. alles kein Problem für ihn.


    Hoffe, dass hilft dann auch nochmal weiter.

  • Ich bin Collie-Halter - kein Collie Experte. Da das unser erster Hund ist fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Rassen, möchte denoch meine Eindrücke schildern.
    Unser 1jähriger Collie Rüde entspricht in etwa allem in etwa dem, was man in den Rassebeschreibungen zu lesen findet.


    Was mich allerdings etwas wundert waren die Kommentare von anderen Hundehaltern. Wir kommen mit Klein-Cookie-Welpie in die Hundeschule und kriegen als erstes zu hören "Ganz schön mutig - für einen Collie". :roll: Das gleiche beim Tierarzt. Klein Cookie tapst durch das Behandlungszimmer auf der Suche nach versteckten Leckerlie und wir kriegen zu hören "ganz schön neugierig - für einen Collie" :| Und zu letzt beim Mantrailing: "Ganz schön triebig - für einen Collie" ;)
    Das nervt irgendwie, mir scheint Collies haben den Ruf Weicheier zu sein. Gut, echte Draufgänger sind sie nicht, aber auch definitiv keine Weicheier :dagegen: .


    Bin sehr zufrieden mit der Entscheidung für einen Collie, er ist sanft. Er ist nicht voreingenommen gegenüber Besuchern, freut sich über jeden und besonders über Jungs, bzw. junge Männer die offensichtlich etwas anders oder wilder mit ihm spielen als wir oder meine Tochter. Er ist bei kleinen Kindern zart und zurückhalten und lässt sich alles von ihnen gefallen.
    Mit anderen Hunden ist er sehr gut verträglich und geht Streit i.d.R. aus dem Weg. Hat allerdings letzte Woche seine erste Klopperei mit einem DSH Jungrüden wo er nicht ausgewichen ist sondern dagegen gehalten hat. Das ist GsD gut ausgegangen und es hat nur einen kleinen Schrammen an der Nase gegeben.
    Was etwas nervt ist, dass er manchmal sehr "mitteilungsbedüftig" ist :hust: Wenn wir ihn morgens raus lassen, wird erst mal die Welt zusammengeschrieen und jedem lautstark mitgeteilt, dass er da ist. Das legt sich dann im Laufe des Tages und es werden "nur noch" manche Passanten mit Hund, die am Garten vorbei gehen verbellt oder wenn der Nachbar im Garten werkelt oder die Nachbarhündin draussen ist. Aber da viele Hundehalter rings um uns rum wohnen gab das noch keinen Stress und wie geschrieben, das ist irgendwie nur morgens so schlimm und legt sich dann.


    Wir haben 2 Betreuungsalternativen wenn wir keine Zeit haben. Das eine sind meine Eltern, er liebt meine 82 jährige Mutter und das klappt ganz gut mit den beiden und sie kann mit ihm spatzieren gehen, ohne von den Beinen gerissen zu werden.
    Das andere ist eine Familie mit Katzen, das klappt auch. Die Katzen finden ihn zwar blöde, aber gehen ihm aus dem Weg. Cookie wiederum findet ihr Futter klasse :headbash:


    Ich hoffe, mein Geschreibsel bringt dich bei deiner Meinungsbildung oder Entscheidungsfindung etwas weiter ;)

  • Darf ich fragen, wie sich diese extreme Außenfokusiertheit geäußert hat? Bzw wie ihr daran gearbeitet habt?
    Das kommt ja eventuell auch noch auf uns zu

    Die Außenfokussiertheit hat sich lautstark geäußert :D
    Draußen war alles andere spannender als ich. Warten ging gar nicht.
    Ich war mit ihm in so einer superdoofen Sport-Hundeschule, da war er lauter als alle Aussies und Agility-Border zusammen.
    Wir haben zu einem Trainer gewechselt, der erstmal mich zur Ruhe gebracht hat, denn Bolero spiegelt extrem. TTouch und einige selbst erfundene Griffe helfen uns noch heute in Situationen, in denen er auf engem Raum in spannender Atmosphäre (Tierarzt, Verabredung zum Hundespaziergang) warten muss.
    Ansonsten arbeiten wir mit Distanz. Man merkt es ihm zwar oft nicht an, aber es ist ihm tatsächlich wichtig, dass ich bei ihm bin. Deshalb üben wir viel an Orten, an denen ich ihn festbinden kann. Er muss sitzen/liegen/stehen, er bellt (das ist auch okay, es ist ein kurzes Motzen, dann ist Ruhe).
    Wenn er nicht aufhört, bin ich weg. Nur einen Meter weit, aber ich drehe mich weg. Das ist wirklich das einzige Mittel, mit dem man in solchen Momenten zu ihm durchdringt. Körpersprache ist die Waffe, mit der man ihn kontrollieren kann, leider beherrscht er diese Sprache viel besser als ich, auch da musste ich ganz viel an mir arbeiten.
    Ich würde mich übrigens trotzdem wieder für einen Collie entscheiden. Ich würde von Anfang an mehr auf Ruherituale und auf Verhaltensketten achten, aber das hat Bolero mir ja gut beigebracht.

  • @Donnerunddoria Als wir auf dem Truppenübungsplatz waren, dachte ich erst "Ach, so laut ist er ja gar nicht!" Und dann sollte sich Bolero hinsetzen und fing an zu "singen". Das blieb mir im Kopf |)

  • Ja, er hat ein kräftiges Stimmchen :D
    Wir waren am Samstag mit @Ghandi und einer weiteren HHin im Auslaufgebiet. Mit einem anderen Hund warten zu müssen, während andere Hunde frei um ihn herumlaufen -das ist immer noch Höchststrafe für ihn. Aber @Ghandi hat uns somit ganz schnell gefunden :smile:

  • Oh, vielen Dank für die Info :D
    Das hilft mir auch ein bisschen weiter!


    Wenn ich das so lese habe ich zumindest einen Teil davon mit Ari auch schon durch. Warten müssen findet Herr Plüsch nämlich auch gar nicht so geil und das wird auch durchaus gerne durch stimmliche Mittel kund getan. Allerdings weniger durch bellen und mehr durch alle möglichen Arten von Fiepgeräuschen :lol:


    Und Ari ist draußen auch mehr mit seinen Dingen beschäftigt als mit Zusammenarbeit, aber unsere Nähe ist ihm dennoch sehr wichtig. Genau gleich dürfte das zwar nicht sein, aber zumindest vielleicht eine kleine Hilfe falls Herr Collie auch dazu neigen wird.

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