Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread
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Micky : Suchgebiete mit Abstand halte ich im Einsatz nicht für realisierbar.
Klappt bei uns eigentlich immer. Wer möchte bekommt eine Parzelle Abstand
Ist aber sicher eine Frage der Örtlichkeiten. Wir haben meist deutlich mehr Suchgebiete als Hunde.
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Eggsy Gratuliere zu eurer tollen Prüfung! Das klingt großartig
Ich danke dir
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Kommen eure Hunde gut mit anderen Hunden aus? Ich frage mich zunehmend, ob unser Hund überhaupt für die Flächensuche geeignet ist. Er hat Schwierigkeiten mit anderen Hunden und bislang ist er mit seinen 1,5 Jahren noch immer nicht abrufbar, wenn er einen anderen Hund sieht. Wir arbeiten deshalb weiter an diesem Problem. Jedoch habe ich Angst, dass unser Hund mal im Training oder gar irgendwann im Einsatz einen anderen Hund beißen könnte. Daher überlege ich immer öfters, ob wir die Ausbildung zum Rettungssuchhund doch besser aufgeben sollten. Milow liebt die Suche, aber vielleicht könnten wir auch im Hundesport gemeinsam glücklich werden.
Ja, unsere Hunde kommen sehr gut mit anderen Hunden aus. Es sind ja allerdings auch Laufhunde.
Aktuell wird mit Milow fast nur noch Unterordnung und Anzeige geübt, da er vor einigen Monaten lieber schnüffeln ging, als ernsthaft zu suchen. Ich kann daher gar nicht benennen, wie ernsthaft er aktuell suchen würde. Wir trainieren mit Milow auch neben dem Staffeltraining viel mit ihm, achten aber auch auf Ruhetage.
P. S.: Mehrfach die Woche lasse ich Milow bei uns im Garten (3500 Quadratmeter) Futterdummys suchen. Das macht er mit großem Eifer. Vorkurzem ist in geringem Abstand zu ihm dabei eine Katze vor ihm weggelaufen. Er war so in der Suche vertieft, dass er sie scheinbar nicht bemerkt hatte. Denn ansonsten hätte er sie mit großer Wahrscheinlichkeit gejagt.
Wenn ich mir Deine Beiträge durchlese, dann erlebe ich hier einen Konflikt. Da ist einmal das Thema Ungehorsam/Aggression und das Thema Motivation. Wo siehst Du Euch in zwölf Monaten? Was macht Dir / Euch mehr Spaß und wo willst Du Eure Zeit und Energie investieren? Wenn Dein Herz für die Rettungshundeaufgabe schlägt, dann gibt es (meistens) Wege, die aktuelle Herausforderung zu meistern. Wenn Du den Eindruck hast, dass Dummy das Richtige für Euch ist, dann suche Dir eine gute Ausbildungsgruppe und steige hier ein. Hundesport kann sehr glücklich machen - und manchmal auch glücklicher als Rettungshundearbeit.
Micky : Suchgebiete mit Abstand halte ich im Einsatz nicht für realisierbar.
Klappt bei uns eigentlich immer. Wer möchte bekommt eine Parzelle Abstand
Ist aber sicher eine Frage der Örtlichkeiten. Wir haben meist deutlich mehr Suchgebiete als Hunde.
Ich kenne es so, dass die Aufteilung der Suchgebiete sehr genau vorgenommen wird. Ein guter TEL kennt die Teams und weiß um deren Eigenheiten. Da wird ein frisch geprüftes Team von alten Hasen flankiert. Da kriegen die routinierten Teams die eher gefühlt schwierigere Umgebung. Da gibt es für ältere Hund mal einfach nur die direkte Umgebung vom Wohnstift. Und Hunde, die sich nicht riechen können, werden eben weit entfernt platziert.
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Murphy ist keineswegs neutral zu anderen Hunden eher aufgeregt, freudig an der Leine auch Laut.
In der Suche ist er aber so in der Arbeit drin das ihn nichts anderes mehr interessiert. Von daher würde ich erstmal weitertrainieren und schauen wie es sich entwickelt. Murphy mag z. B. auch nicht wenn sich Menschen über ihn beugen. Sobald er aber die Kenndecke drauf hat ist er ein komplett anderer Hund, er weiß dann das er in der Arbeit ist und macht einfach seinen Job.
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Kommen eure Hunde gut mit anderen Hunden aus? Ich frage mich zunehmend, ob unser Hund überhaupt für die Flächensuche geeignet ist. Er hat Schwierigkeiten mit anderen Hunden und bislang ist er mit seinen 1,5 Jahren noch immer nicht abrufbar, wenn er einen anderen Hund sieht. Wir arbeiten deshalb weiter an diesem Problem. Jedoch habe ich Angst, dass unser Hund mal im Training oder gar irgendwann im Einsatz einen anderen Hund beißen könnte. Daher überlege ich immer öfters, ob wir die Ausbildung zum Rettungssuchhund doch besser aufgeben sollten. Milow liebt die Suche, aber vielleicht könnten wir auch im Hundesport gemeinsam glücklich werden.
Mein Hund ist in aller Regel mit Fremdhunden auch "unverträglich". Zwar nicht so, dass er direkt beschädigend zubeißt, aber wenn er in die Situation käme, dass er länger von einem fremden Hund bedrängt würde und sich selbst helfen müsste, würde ich nicht die Hand für ihn ins Feuer legen... Allerdings ist es bei ihm auch so, dass er von sich aus nie zu einem fremden Hund hingehen würde. Im Training kommt das ja häufiger vor, dass da mal Passanten mit Hunden vorbeikommen. Das juckt ihn gar nicht. Da sucht er einfach weiter.
Ansonsten habe ich in der Staffel auch keine Probleme mit ihm. Solange jeder seinen eigenen Hund gut im Griff hat und ihn adäquat führt, dürfte es auch möglich sein, einen mit Artgenossen unverträglichen Hund als Rettungshund auszubilden.
Im Einsatz sehe ich da in der Suche nicht unbedingt das Problem. Meist sind die Suchgebiete doch so groß, dass man sich gar nicht in die Quere kommt. Und das da mitten in der Nacht in einem unzugänglichen Waldgebiet ein Passant mit einem Hund auftaucht, naja, eher nicht. Generell kann und sollte man als Hundeführer auch immer sagen (dürfen), wenn man Bedenken hat, ein bestimmtes Gebiet abzusuchen. Und wenn dann halt im Hochsommer um 21 Uhr eine Parkanlage abgesucht werden soll, dann sucht halt nicht dein Hund sondern ein Hund, der dafür besser geeignet ist. Kannst du schon als Helfer in Einsätze mitgehen? Dann beobachte doch mal den Ablauf genau und versuche dir zu überlegen, ob das mit deinem Hund im Moment irgendwie machtbar wäre.
Prinzipiell ist auch die Frage: Was bedeutet unverträglich überhaupt? Deswegen habe ich es oben in Anführungszeichen geschrieben. Für mich ist das ein Spektrum, das von "Mein Hund möchte gerne jeden Hund zerbeißen, der auch nur in seine Nähe kommt." bis "Mein Hund möchte keinen Kontakt zu fremden Hunden haben und zeigt das ggf. auch deutlich." geht. Mein Hund ist eher am unteren Ende dieses Spektrums und solange er in meinem Einflussbereich ist, besteht für ihn auch gar nicht die Notwendigkeit deutlich zu werden, weil ICH deutlich werden... Daher hab ich mit ihm im Alltag auch kein Problem, wenn da mal ein ungebetener Gast dasteht... Es nervt mich zwar tierisch und die Besitzer bekommen eine entsprechende Ansage, aber "passieren" tut nix.
Wir hatten vor Kurzem eine Situation... Da waren wir hier am Messegelände (großer offener Parkplatz) und Hunter gerade bei der VP zum Verweis... Da kamen zwei große schwarze Hunde auf ihn zugeschossen. Ich bin hingerannt und hab mich den Hunden sehr deutlich in den Weg gestellt. Gott sei Dank waren sie von mir derart beeindruckt, dass sie von sich aus den Rückweg zum Herrchen angetreten haben... Und Hunter hat vollkommen ungestört weiter verbellt. 😂
Was du natürlich unbedingt in den Griff bekommen musst, ist, dass dein Hund nicht von sich aus zu anderen Hunden hin geht. Natürlich haben meine Vorredner recht, dass das Verhalten nicht untypisch ist für einen jungen Hund. Allerdings muss ich sagen, dass ich persönlich das schon als Erziehungsfehler betrachte, den die allermeisten Hundehalter (im Besonderen Ersthundehalter) vermutlich unbewusst machen. Klar, der Welpe soll ja gut sozialisiert werden und mit Artgenossen verträglich sein und Viele meinen eben, dass das erreicht wird indem der Hund als Welpe/Junghund mit möglichst vielen Fremdhunden in Kontakt kommt. Und dann hat man eben später das Problem, dass der Hund gelernt hat, dass er zu jedem Hund einfach hin darf.
Ein erster Schritt um das abzutrainieren, wäre konsequente Vermeidung dieses Verhaltens. Es ist sehr selbstbelohnend und jedes Mal wenn er das Verhalten zeigen darf, bedeutet es einen Rückschritt im Training. Dementsprechend müsstest du natürlich mit deinen Ausbildern absprechen, ob dein Hund übergangsweise so gearbeitet werden kann, dass er das Verhalten unter keinen Umständen zeigen kann. Sprich, er müsste mal ein halbes Jahr komplett alleine gearbeitet werden.
Nun ist das ja aber ein Rettungshundestaffel und kein Erziehungskurs... Wenn die Ausbilder dazu nicht bereit wären, würde ich an deiner Stelle in der Staffel solange pausieren, bis das Verhalten SICHER abgestellt ist. Denn du kannst im Alltag soviel trainieren mit ihm, wie du willst... Wenn er im Staffeltraining immer wieder die Gelegenheit bekommt, zu anderen Hunden hinzulaufen, machst du dir alles wieder kaputt...
Und im Endeffekt ist es so: Es sind alles unsere Familienhunde. Der Alltag zuhause muss mit ihnen klappen. Wenn man Rettungshundearbeit obendrauf satteln kann, sehr schön. Und wenn es eben nicht geht (oder noch nicht geht), dann geht es eben nicht. Es ist doch keine Schande (besonders als Ersthundehalter) zu sagen, "Leute, das bekomme ich parallel nicht gebacken. Grunderziehung und eine so umfangreiche Spezialausbildung, das ist einfach zu viel."
Es schadet absolut nicht, wenn dein Hund die Ausbildung zum Rettungshund erst mit drei Jahren beginnt oder fortsetzt. Überhaupt nicht. Mein Senior Newton ist quasi Hobby-Suchhund. Was ich mit Hunter als Welpe monatelang kleinschrittig aufgebaut habe, hat Newton im Alter von fünf Jahren nach drei Trainings drin gehabt. Und Newton macht wirklich keinen schlechteren Verweis als Hunter. Im Gegenteil. Hunter macht ab und an mal Bellpausen, was uns in der Prüfung die 1 gekostet hat. Bei Newton hab ich noch niemals ne Bellpause erlebt.
Zudem: Wenn dein Hund laufend zu anderen Hunden hinrennt während sie arbeiten, kann das den anderen Hundeführern durchaus was "kaputt" machen. Wenn du mal die Situation, die ich oben im Spoiler beschrieben habe, weiter denkst... Was passiert wäre, wenn die beiden Hunde während dem Verweis an Hunter rangekommen wären und ihn im schlimmsten Fall vermöbelt hätten... Der wird mir doch nie mehr unbeschwert verweisen können, nach so einem Erlebnis.
Also ich würde dir vorschlagen, deinen Hund erstmal aus der Rettungshundearbeit rauszunehmen, das Problem soweit in den Griff zu bekommen, dass ein unbeschwertes und konzentriertes Arbeiten mit deinem Hund möglich ist. Und dann eben wieder einzusteigen.
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Hallo. Ich danke euch sehr für eure offenen und ehrlichen Meinungen. Tatsächlich hatten wir letzte Woche Sonntag einen Vorfall mit Milow, der uns sehr zum Nachdenken gebracht hat. Mit Milow wird seit ca. 5 Monaten fast nur noch die UO trainiert. Er durfte somit auch 5 Monate lang keinen Freilauf außerhalb unseres Gartens haben. Das er derzeit nicht mehr auf die Suche darf, außer beim Trümmertraining, liegt aber an uns. Wir achten auch sehr darauf, dass er nicht leinenlos mit anderen Hunden trainiert wird. Wir durften uns schon sehr viel Kritik, vor allem von der Staffelleitung, deswegen anhören. Ich denke, ich gelte in der Staffel eh bereits als überängstlich. Einige wenige aus der Staffel können meine Ängste aber auch verstehen, so glaube ich das zumindest. Nun waren wir am Sonntag, nach einem super UO-Training mit Milow tatsächlich mal wieder mit Freunden und deren 2 Hündinnen an einem abgelegenen See baden. Also die Hunde waren hauptsächlich baden. Milow kennt beide Hündinnen, jedoch kannte er die eine noch nicht im Freilauf. Diese Hündin ist eine germanische Bärenhündin und konnte ihm im Freilauf klar deutlich machen, dass sie kein Interesse an ihm hat. Milow hat das akzeptiert und daher mit der anderen Hündin im Wasser geplanscht. Es lief alles super. Nun kam aber wider Erwarten ein Päärchen mit einem Labradorrüden an der Leine an uns vorbei. Milow ist ohne auf den Rückruf zu achten, zu diesem Hund hin und hat angefangen ihn anzubellen und nach ihm gezielt zu schnappen. Mein Mann ist natürlich hinter her. Der Besitzer des anderen Hundes hat unseren Hund abgeblockt, bis mein Mann da war und Milow einfangen konnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass Milow den anderen Hund ernsthaft verletzt hätte, wenn der andere Besitzer nicht so schnell und kompetent reagiert hätte. Ich schäme mich so für unsere Naivität.
Ich weiß nicht, warum Milow so schnell so aggressiv wurde. Unser Hund kannte diese Badestelle vorher noch nicht. Ich denke nicht, dass er direkt „sein“ Revier verteidigen wollte. Nun kann es sein, dass Milow wirklich mit anderen Rüden ein Problem haben könnte. Zudem war der andere Hund angeleint und unserer nicht. Dennoch verlangen wir von unserem Hund in dem Fall, auf den Rückruf zu uns zurück zu kommen, was nicht funktioniert hatte. Uns hat das sehr deutlich vor Augen geführt, dass Milow wirklich nicht mehr in den Freilauf darf, da er eine potentielle Gefahr für andere darstellen kann. Nur frage ich mich jetzt, ob er dann überhaupt jemals wieder richtig im Training in die Suche geschickt werden sollte.
Ich habe meinem Mann gegenüber den Wunsch geäußert, dass er sich bis zum Ende des Jahres klar werden soll, ob er mit Milow weiterhin in der Staffel bleiben will oder ob er zum Hundesport wechselt. Wir kennen einige vom örtlichen Hundesportverein und trainieren mit ihnen ab und zu, wenn es mal zeitlich passt. Uns wurde von denen gesagt, dass Milow ein super Hund sei. Er reagiert auf anderen Menschen, auch fremde, freundlich. Er zeigt einen super Arbeitseifer und lässt sich super motivieren. Unser Hund will arbeiten. Das merkt man ihm deutlich an. Auch in der Suche beweist er, dass er ein super Näschen hat. Wäre die Sache mit seiner Aggression gegenüber anderen Hunden nicht, würde ich seine Eignung als Rettungssuchhund gar nicht in Frage stellen. (Einen direkten Eignungstest gibt es bei uns in der Staffel leider nicht. Es gibt 10 Übungstrainingseinheiten, in denen der Anwärter schauen kann, ob ihm die Rettungshundearbeit gefallen könnte. Danach gibt es eine Probezeit von 6 Monaten, in der die Staffelleitung als auch der Anwärter für sich prüfen kann, ob es passt.) Tatsächlich habe ich zu meinem Mann auch schon gesagt, dass er ja sonst 1 Jahr lang im Hundesportverein mit Milow trainieren könnte und man dann nochmal schaut, ob er mit Milow in die Rettungssuche zurück kehren will. Also eine Pausierung der Ausbildung könnte ich mir auch vorstellen.
Hmm…was meine Motivation gegenüber der momentanen Staffel betrifft… Von meiner Seite aus ist diese tatsächlich aktuell begrenzt. Wir sind seit März 2021 mit Milow in der Staffel. Da war unser Hund 16 Wochen alt. Bis Oktober 2021 habe ich dort mit Milow trainiert. Danach hat mein Mann die Hundeführerschaft übernommen. Mein Vater war zu der Zeit stark erkrankt und ich wollte mehr für meine Familie da sein können. Außerdem sind mein Mann und Milow einfach ein viel besseres Team als Milow und ich. Seit Januar 2022 weiß ich nun, dass ich schwanger mit unserem 1. Kind bin. Seit dem darf ich nicht mehr am Training direkt, an Einsätzen und Prüfungen teilnehmen. Das ist ein offizieller Beschluss vom BRH. Mittlerweile ruht daher meine Mitgliedschaft auch. Da ich noch nicht weiß, wie das Leben mit Kind so sein wird, weiß ich natürlich auch noch nicht, ob vielleicht auch generell ein Austritt aus der Staffel sinnvoll sein wird. Wobei mein Mann ja hauptsächlich in den Einsatz geht und gehen wird. Wäre nur ich in der Staffel Mitglied, wäre ich tatsächlich bereits ausgetreten. Einfach aus pragmatischen Gründen (wie z. B. Zeitmangel, körperliche Veränderungen etc.).
Eine Aufteilung der Suchgebiete im Einsatz wäre bei uns oft auch gut möglich. Wir könnten zudem auch schauen, dass Milow nur an bestimmten Einsätzen teilnimmt, wie z. B. bei Einsätzen in der Nacht im Wald. Ich denke auch, dass da die Wahrscheinlichkeit, auf fremde Hunde zu treffen, durchaus gering ist. Jedoch müsste er weiterhin am Tage trainiert werden und da kann dann immer mal ein anderer Hund umher laufen. Ich will einfach nicht, dass unser Hund jemand anderes verletzt, während er doch eigentlich Menschenleben retten soll.
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Hallo,
das ist ja aber kein Problem das ihr nur in der Staffel habt, sondern auch eines, dass euch und euren Hund im ganz normalen Alltag einschränkt. Wäre es nicht ggf. eine Möglichkeit am eigentlichen Problem "extern" sprich mit einem Trainer zu arbeiten und dann ggf. wieder in die Staffel / ins Training zurück zu kehren? Mein Labbimix hatte auch Mal Anwandlungen, sich einfach an anderen Hunden schön das Ego aufzupolieren und war einer Klopperei nie abgeneigt - Fremdhunde findet er immer noch überflüssig, geht aber einfach weg - das würde für euch ja auch ausreichen.
Meiner Meinung nach, darf es aber kein Glückspiel sein, ob da ein anderer Hund lang läuft oder nicht. Ich persönlich wäre ernsthaft angefressen, wenn ein in freier Arbeit geführter Rettungshund, sich aus seiner Suche verabschiedet um sich meinen Hund zu krallen. Bei den Einsätzen, bei denen ich dabei war, wäre es nie auszuschließen, dass da nicht doch ein anderer Hund das Suchgebiet kreuzt.
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Bei den Einsätzen, bei denen ich dabei war, wäre es nie auszuschließen, dass da nicht doch ein anderer Hund das Suchgebiet kreuzt.
Das betrifft nicht nur Einsätze, das ist im normalen Training schon so. Manchmal haben wir den "Luxus" einer eingezäunten Kiesgrube o.ä. aber oft genug treffen wir uns Sonntags ! vormittags ! bei schönstem Wetter ! auf einem Wanderparkplatz ! manchmal direkt neben dem Reitverein .... und da läuft, rennt und fährt alles rum was gerade Freizeit hat. Natürlich auch jede Menge angeleinte und unangeleinte, super erzogene und weniger gehorsame Hunde, ein Trüppchen Retriever im Dummytraining ... alles schon gehabt.
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Es lief alles super.
Also dann ist Milow doch eigentlich mit anderen, ihm bekannten Hunden grundsätzlich verträglich. Das macht doch Mut.
Milow ist ohne auf den Rückruf zu achten, zu diesem Hund hin und hat angefangen ihn anzubellen und nach ihm gezielt zu schnappen
Naja, aber da musst du dich halt in den Hund reinversetzen. Wieso sollte er denn in dieser Situation auf deinen Rückruf hören? Das ist zugegeben eine sehr ketzerische Frage, aber ich hoffe, man erkennt, dass ich das nicht böse meine.
Was für einen Vorteil hat es für Milow in dieser Situation zu dir zu kommen statt zu dem anderen Hund hinzulaufen?
warum Milow so schnell so aggressiv wurde
Ich schätze das so ein, dass Milows Verhalten mit Aggressivität gar nichts zu tun hat. Eher mit Kontrollverhalten. Wenn ein Hund beschädigend beißen WILL, dann schafft er das in der Regel.
Dennoch verlangen wir von unserem Hund in dem Fall, auf den Rückruf zu uns zurück zu kommen, was nicht funktioniert hatte.
Nochmal sehr ketzerisch gesagt: Das ist ja schön, wenn ihr das "verlangt". Aber das interessiert euren Hund in dieser Situation halt leider nicht. Da sieht er nur den anderen Hund und findet den eben scheiße und mag ihn gerne bepöbeln.
Nur frage ich mich jetzt, ob er dann überhaupt jemals wieder richtig im Training in die Suche geschickt werden sollte.
Klar wirst du das können, du musst nur das unerwünschte Verhalten weg bekommen. Versuche es mal weniger emotionsgeladen sondern objektiv zu sehen. Dass man das Verhalten mit durchdachtem Training korrigiert bekommt, geht zweifelsohne. Man muss eben nur wissen wie und diese Strategie dann konsequent umsetzen.
örtlichen Hundesportverein
Wenn ihr da gutes Feedback zu euerem Hund bekommen habt, dann arbeitet doch erstmal dort mit ihm. Vielleicht wissen die Ausbilder dort auch einfach besser wie man mit so einem Hund wie Milow am besten arbeitet.
Kleine Anekdote: Beim Gassi mit Newton habe ich mal einen älteren Herren mit einem 6 Monate alten Labbi getroffen, der heillos überfordert war. Er erzählte mir, er habe Jahrzehnte lang Rottweiler im Schutzdienst geführt und für seine Rente dachte er sich, er hole sich etwas "Einfacheres".
Er war halt immer Rottweiler gewohnt und alle Erziehungsstrategien die er kennt, sind auf Rottweiler ausgelegt. Und dann kommt so ein ungezogener Labbi-Bengel und stellt seine Welt auf den Kopf.
Wie ist Milow denn an der kurzen Leine wenn ein fremder Hund vorbeikommt?
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