Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread

  • LaBellaStella


    Ich meine in Deutschland gibt es nur noch ganz wenige Rettungshundeverbände, die überhaupt von der Polizei beauftragt werden.


    Und die bilden selbst aus.


    Ich glaube, da besteht nicht die Gefahr, dass jemand losgeschickt wird, der versehentlich Nasenspaziergänge trainiert hat. — Der hätte ja auch gar keine Prüfung.

  • Naja, von der Polizei bzw. ILS beauftragt werden ausschließlich Hilfsorganisationen. Wobei es Bundesländer gibt, in denen auch private Vereine wie der BRH beauftragt werden, z.T. auch erst nach Sichtung durch die Polizei. Wobei ich da nicht sagen kann, was die Ausbilder für Qualifikationen haben. Selbst in HilfsOrga-Staffeln gibts nicht großartig Richtlinien, was ein Ausbilder mitzubringen hat, soweit ich da informiert bin......


    Wir waren frühern eine DRV-Staffel - und was die Ausbilder da alles lernen müssen, bevor sie auch nur als Ausbilderanwärter auf nicht fertig ausgebildete Hunde losgelassen werden - holla! Da biste glaub erstmal 2 Jahre lang Ausbilderanwärter, und läufst einfach so mit und schaust dem Ausbilder über die Schulter und wirst mit der Zeit immer mehr in die Ausbildung eingebunden, bevor Du überhaupt zum Ausbilder gemacht wirst, mußt auch selbst mindestens einen (2?) Hund in Fläche II geführt haben (also erfolgreich geprüft auf 100.000 qm), diverse Seminare absolviert haben etc. pp).


    Wenn man sich da die Ausbilder so mancher Staffel anschaut dagegen.... :see_no_evil_monkey: Trailen gelernt, aber nie nen Flächenhund geführt, dann aber Flächis ausbilden und so..... *aua....

  • Gandorf : ganz genau. Und darum schrieb ich ja auch, dass Ehrlichkeit seitens des Ausbilders/Trainers so wichtig ist.


    Meine Trainerin hat von anfang an sehr deutlich kommuniziert dass sie zwar sehr gründlich mit uns trainiert aber eben keine Realeinsätze bzw Prüfungen dafür machen kann und man dazu in eine BRK-Staffel wechseln muss, wenn man das will. (Oder THW oder Malteser ect. je nachdem). Sie kommt allerdings auch aus einer Einsatzstaffel und hat mit dem Ehrenamt nur aufgehört, weil sie aus einem anderen Bundesland nach Bayern gezogen ist vor ein paar Jahren und hier bei uns das BRK im Landkreis keine Mantrailer hat, nur Flächensuch/Trümmersuchhundestaffeln und die Bergwacht Lawinensuchhunde.


    Leider machen das aber nicht alle Trainer die "Mantrailen" machen. Hier bei uns gibts eine Filiale einer recht bekannten Hundeschulkette, die werben ganz groß mit "wir bilden bis zur Einsatzreife aus". Dort macht man dann 3 Jahre lang mit und bekommt dann ein Zertifikat für verschiedene Prüfungen - aber Einsätze läuft man nie, logischerweise. Ich unterhalte mich öfter mit den Leuten der örtlichen Hundestaffel vom BRK und die erzählen mir immer mal, dass immer wieder HHs ankommen, ganz stolz mit dem "Einsatzzertifikat" dieser Hundeschule und die dann meine, sie könnten sofort mitmachen.


    Da werden die Gesichter auch immer sehr lang, wenn die Staffeln dann erklären, dass sich das "Zertifikat" zwar nett an der Wand macht aber im Prinzip gar nix aussagt.




    Darauf wollte ich hinweisen.

  • Ich glaube, da besteht nicht die Gefahr, dass jemand losgeschickt wird, der versehentlich Nasenspaziergänge trainiert hat. — Der hätte ja auch gar keine Prüfung.

    Eine Prüfung kann man bestehen und ist trotzdem nicht für Einsätze ausgebildet.


    In unserer Gegend wird zu 90% nur für die Prüfung trainiert und Dinge die im Einsatz passieren können kommen da nicht vor.

    Es wird nicht trainiert und gelehrt : Kontaminierter GA, atypischer Abgang, Pick Up, Negativ, Geruchsabrisse, Poolgeruch, Leichengeruch, Witterung, Wetter, Thermik und Verhalten am Einsatzort.

    Das sind alles Punkte die für einen Einsatz extrem wichtig sind. Ich hatte noch nie einen Realeinsatz ohne atypischen Abgang.

    Grüße Bernd

  • Woran ist es hier gescheitert?

    Vielleicht wollte die Polizei niemanden dort haben, damit die eigenen Mantrialer unkontaminierte Spuren verfolgen können. Wenn da -zig Privatetrailer rumhupfen, braucht doch da keiner mehr nachzusuchen.... Ist aber nur eine Vermutung, ich kenn die Gründe natürlich nicht.


    Es gibt keine unkontaminierte Spuren.

    Egal wieviele Hunde und Helfer da rumhupfen, das sollte für einen Einsatztrailer kein Problem sein.

    Private Helfer sind nur ein Problem wenn sie alle möglichen Geruchsträger kontaminieren und wenn sie alleine im Wald rumlaufen und der Hubschrauber oder die Drohne mit Wärmebildkamera nicht weiß wen sie sieht.

    Grüße Bernd

  • Ja, das ist auch meine Meinung. Weil Geruchsunterscheidung ist ja das A und O des Trailens, sonst macht das ja keinen Sinn.


    Aber wenn ich die Trailer in der Praxis immer sehe, da könnte man meinen, jedes Staubkorn, das den Wald kontaminiert, verhindert, daß der Hund suchen, geschweige denn finden kann :rolling_on_the_floor_laughing: OK - anstrengender wird´s vielleicht für den Hund, aber unmöglich? Keine Ahnung. Kommt vlt. auch bissel auf die Qualität der Ausbildung an.... :person_shrugging:

  • Udieckman Wegen deinem Vorschlag, Double Blind zu laufen - meine Trainerin macht das tatsächlich regelmäßig, also Double Blinds. Gerade gesehen. Da werde ich auf jeden Fall beizeiten mitmachen und berichten.

  • Hm.... Das würde ja bedeuten, daß der Hund die Diagnose TOT stellen kann und darf..... In meinem Leben darf das nur ein Arzt. Wenn Hund falsch liegt, was passiert? Zeigt er TOT an, iwrd hilfe nur schleppend herbeikommen, weil "eh schon zu spät". Blöd. Zeigt er LEBEND an, laufen die Sargträger umsonst los. Hm.


    Macht denn so eine Unterscheidung für Dich überhaupt Sinn? Wofür genau möchtest Du es anwenden? Wo genau liegt der Unterschied, ob der Hund TOT oder LEBEND anzeigt? Du mußt doch eh hingehen.


    Bei uns haben wir die Erfahrung gemacht, daß Hunde Totfunde eh anders anzeigen, weils "komisch" ist. Aber das wird hier nicht trainiert. Vor allem, da Leichensuche ja eh nicht die originäre Aufgabe von HILFSorganisationen ist.

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