Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread

  • Wir brechen einfach neutral die Übung ab, wenn der Hund bedrängt und zwar egal ob das beim Verweis oder in der Suche passiert.


    Unsere Hunde kennen eigentlich alle ein "falsch" - das verwenden wir auch in der Unterordnung. "Falsch" heißt für den Hund: das war nicht das was ich haben wollte, nochmal neu, eine Belohnung gibt es so nicht.


    Klar gibt es auch Hunde, die dann mal nen Anraunzer von der VP "vertragen", aber bei nem sensiblen Border würde ich das auch nicht tun.


    Also: Hund rennt zur liegenden VP und semmelt rein, VP sagt deutlich "falsch" und steht auf, Hundeführer ruft Hund zurück.

    VP legt sich neu und Hund wird neu geschickt.

    Wir haben zwei Hunde bei denen das immer wieder Thema war, die sich inzwischen selbst korrigieren, wenn sie doch mal wieder zu doll waren.


    Insgesamt üben wir den Verweis übrigens nur selten.

  • Cherubina: Stimmt, Caja kennt das Wort „schade“ als Korrektur.

    Das werde ich dann mal probieren.

    Kam ich noch gar nicht drauf. Manchmal hab ich wohl echt ein Brett vorm Kopf. :tropf:


    Den Verweis trainieren wir auch recht selten, aber da in knapp acht Wochen Prüfung ist, machen die Prüflingshunde das aktuell schon öfter mal.

  • Wir machen das in der Regel auch so. „Falsch!“, aufstehen, neu beginnen. Allerdings ist das für den Hund eher demotivierend. Ob ich das so kurz vor der Prüfung wollte, weiß ich nicht.


    Vielleicht könnte man abseits des Kurzverweises an der Bellausdauer arbeiten.


    Was eine HF von uns macht (weil ihr Hund auch zum Reinrammeln neigt), ist, dass es vorher ein Kommando zum Abbremsen gibt. „Zurück“, „Stopp“, etc.


    Oder halt eine Abstandsübung. Die erste VP ist stehend, die zweite in der Hocke, die dritte kniend, die vierte sitzend und die letzte liegend.

  • Naja - so mini-Bellpäuschen sind ja wohl normal... Ich kenn das, wenn der Hund zwischenrein mal lauscht, ob Fraule schon im Anmarsch ist. Oder wenns 30 Grad im Schatten hat, der Hund schon ziemlich gerannt ist, und er zwischenrein mal Luft holen muß. Das alleine würde mir jetzt also keine Bedenken machen. Sieht jetzt auch nicht wirklich unmotiviert aus *gg


    Allerdings das Umsehen nach dem Halter kann ganz schnell in ein "ich steh mal auf und guck, wo der bleibt" übergehen, wenns blöd kommt. An sowas arbeiten wir, indem der Hund erstmal bei Verbellen nur von der VP bestätigt wird, nicht vom Halter, der dann dazukommt. So lernt der Hund, die VP ist für die Leckerlis zuständig, nicht der Halter - wann der ankommt, ist egal, er braucht sich nach dem net umzugucken. Dabei den Bellzeitraum variieren - mal ganz schnell bestätigen lassen, mal ne Weile bellen lassen, bevor die Wurscht rausgerückt wird :-)


    Das mit dem "die VP wehrt sich" kann man machen, muß man halt entsprechend vorsichtig dosieren, wenn Hund empfindlich ist.

  • Wenn bei uns der Hund beim Verbellen den Halter ansieht, dreht sich der Halter um und bleibt stehen. So lernen sie recht schnell das es nichts bringt ganz im Gegenteil.

  • Genau - und sobald er weiterbellt, ein Schritt weiter in Richtung VP. Hört Hund auf, wieder stehnbleiben..... ;-) Kenn ich *gg (Hingehen zum Hund als Bestätigung fürs Bellen, bzw. das Stehenbleiben eben als Ausbleiben der Bestätigung, wenn Hund aufhört zu bellen)

  • Nutzt ihr in euren Staffeln GPS-Geräte? Vermutlich.

    Im Grunde benutzt man die doch, um z.B. im Einsatz vorher die Suchgebiete vom Laptop auf das Teil zu ziehen, oder? Und im Training, um zu schauen, wo das Gebiet endet, ob man noch drin ist, jede Ecke berücksichtigt hat, usw.? (Das im Einsatz natürlich auch.)


    Da während des Trainings und auch sonst irgendwie nie Zeit ist, dazu was zu lernen, habe ich mir ein privates Gerät von einer Kollegin geliehen (Garmin etrex30). Irgendwie kriege ich es überhaupt nicht hin, etwas Sinnvolles damit zu tun. :headbash:

    Sinnvoll wäre für mich z.B., wenn ich ein Gebiet von 300x100 m in meiner Nähe „abstecken“ könnte und dann zeitgleich natürlich sehe, wo ich mich darin bewege, während die Grenzen angezeigt bleiben.

  • Wir haben dasselbe Gerät, auch für Einsätze. Ohne beweg ich mich nachts net im Wald auf Einsatz!


    Ich habe das Ding damals einfach eingeschaltet und mitlaufen lassen, und ne Runde im Park gedreht. einfach, um zu sehen, wie mein Weg aufgezeichnet wird. Anschließend die Fläche ausrechnen lassen, die ich da umrundet hatte. Immer das Handbuch dabei, sodaß man nachschlagen kann, wo man was drücken muß :-)


    Mal irgendwo reinzoomen, mal das Gebiet im Überblick angucken.


    Einfach, um die Übung zu kriegen in der handhabung, weil unterwegs im Einsatz hast keine Zeit dafür, und vor allem keine Nerven. und verirren ist auch nur lustig, wenn man weiß, da kann einen jemand rausholen, und nicht im einsatz, wenn man weiß, da könnte jemand verletzt rumliegen und ich hab die Orientierung verloren, weil ich mit dem Gerät nicht vertraut bin....


    Suchgebiete brauch ich mir da net draufzuziehen - ich seh doch die Karte im Display, der Cursor zeigt mir, wo ich stehe und mich bewege. Das Suchgebiet krieg ich auf ner Karte ausgedruckt in die Hand gedrückt, dann muß ich die karte nur noch einnorden, und das etrex entsprechend sortieren, sprich mit der Karte in Übereinstimmung bringen. Dann kannst noch einstellen, ob im extrex die Richtung, die Du läufst, mit Cursor nach oben angezeigt wird, oder oben im Display immer Norden sein soll. Letzteres fällt mir eindeutig leichter, sonst verwirrts mich total *gggg

    Hilfreich ist ein GPS zB dann, wenn in der Karte ein Querweg eingezeichnet ist, und ich abschätzen möchte, wie weit ich noch weg davon bin, um einschätzen zu können, ob ich noch im Suchgebiet bin etc. und wenn im GPS ein Weg da ist, den ich in natura UND auf der Karte net finde, dann muß ich halt nochmal gezielt prüfen, ob ich tatsächlich an der richtigen Stelle losgelaufen bin.


    Wir haben die Dinger übrigens in der Theorie das erste Mal besprochen, und machen öfter mal Übungen mit neuen Leuten, bei denen einer der Einsatzleiter mit denen im Einsatz mitläuft, und das Ding erklärt - damit jeder es richtig zu benutzen versteht. und wo bitte machen, wenn nciht im Training? Das ist essentiell und gehört dazu zur Ausbildung! Forder das ein! Frag jemanden, bei dem Du gemerkt hast, er kennt sich aus, wie das Ding funktioniert. Zeigt nebenbei gesagt auch Interesse an der Arbeit der RHS und der Arbeit mit dem GPS... ;-)


    Viel Spaß beim Austesten!

  • Darf ich mir hier mal meinen Frust von der Seele schreiben?Gleichzeitig interessiert mich, wie ihr damit umgeht.


    Es geht um die schwierige Zusammenarbeit mit einer freien RHS in unserer Region. Diese Staffel wird oft auch überregional als erstes alarmiert, weil sie über einen Mantrailer verfügt - die sind hier Mangelware.

    Bekannt ist, dass die Staffel keinerlei Technik für eine organisierte Einsatzleitung hat. Sie können keine Karten drucken, haben kein GPS, haben keine Funkerlaubnis... trotzdem richtet sich oft der ganze Einsatz an dem Zeitplan der Staffel, weil die den Trailer haben und die Polizei größte Wichtigkeit da hinein legt. Läuft der Trailer, darf kein anderer im Gebiet sein.

    Ich habe den Trailer bisher auf 4 Einsätzen erlebt: 1 x stimmte die grobe Richtung, 2 x waren ihre Tipps und Angaben genau gegenteilig zum späteren Fundort und beim letzten Mal hätte man genausogut raten können.


    Dieser letzte Einsatz war jetzt vor kurzem:

    Abgesehen davon, dass keiner wirklich sagen kann wo ihre Flächensucher suchen (sie bekamen von unseren Flächensuchen das Gebiet gezeigt, wenn sie sich verlaufen hatten und haben nachweislich wichtige Streifen einfach ausgelassen, weil sich niemand um die Windrichtung kümmert), hat die Trailerin (und Staffelleiterin) die Suche aufgehalten. Statt mit den noch vorhandenen Hunden die weiteren angrenzenden Flächen abzusuchen, wird ein (von mir) schon freigegebenes Gebiet erst mit einem zweiten Hund und dann mit einer Menschenkette abgesucht, weil der Trailer dort in eine Rücke wollte.


    Das Schlimmste war aber das Ende der Suche:

    Immernoch lässt sie ihre weiteren Flächenteams nicht wieder suchen, sondern fährt (ohne Absprache mit der Polizei) mit der Angehörigen des Vermissten an eine andere Rücke (wo der Trailer wohl auch mal reingeschaut hat) und lässt diese selbst suchen!

    Sie findet dann auch ihren toten Angehörigen!

    Ich finde das unheimlich schlimm!


    Der Gipfel des Ganzen war am Ende nur noch, dass die Chefin dieser Staffel unsere Staffelleitung vor der Polizei anpampte, weil das an die Rücke angrenzende Gebiet ja von uns nicht gescheit abgesucht worden sei. Nun ja, es war ein Team ihrer Staffel für das Gebiet verantwortlich.



    Ich kann immer nicht einschätzen wieviel von diesen Dingen bei den Polizisten überhaupt auffallen. Für die heißt es immer nur: Wir fordern Rettungshunde an und die machen das dann schon, gerade bei solch noch eher kleinen Suchen. Wie sich die Sucher im Wald verlaufen, das Teams Opfer überlaufen, das Einzelpersonen unverantwortlich handeln... bekommen die das mit? Und wenn ja, differenzieren die da oder sind dann die Staffeln alle inkompetent?


    Wird bei euch auch immer erst getrailt? Kann ein Trailer nicht auch arbeiten, wenn gleichzeitig der Nahbereich schon abgesucht wird?

  • Oh Gott, die armen Angehörigen :shocked::omg:


    Ich gucke öfter auf SAT1 "Auf Streife, die Spezialisten"

    Da werden öfter mal Suchen gezeigt und da geht eigentlich immer eine mit Flächensuchhund vorweg und die Suchtrupps hinterher.

    Wenn die Trailerin so inkompetent ist und bisher noch nie Erfolg hatte, wieso wird die dann immer bevorzugt? :???:

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