Hund beißt Pferd

  • Wir leben in Berlin und sind im Hundeauslaufgebiet fast täglich unterwegs, somit kann ich besser die Gegebenheiten beschreiben.


    Das Auslaufgebiet ist sehr groß und umschließt auch den Grunewaldsee. Es gibt dort einen Reitclub und sie haben ausgewiesene Reitwege, die auch sehr dicht an den normalen Wegen entlangführen. Man kann also öfter und hautnah an Pferden vorbeilaufen und manchmal halten sich Reiter nicht an die ausgewiesenen Reitwege aber das ist erstmal egal.

    Weil die gekennzeichneten Hundeauslaufgebiete nicht bedeuten, dass dort niemand sonst etwas zu suchen hat und gar auf der Berliner Umweltseite dazu explizit steht, dass andere Naturnutzer dennoch nicht belästigt werden dürfen?


    Hundeauslauf im Wald / Land Berlin

    Das ist richtig, interessiert viele HH aber nicht und bei vielen wird die Verantwortung, mit Eintritt in den Wald, einfach fallen gelassen.
    Neben den Pferden gibt es noch frei laufende Wildschweine und Rehe. Sie wurden schon ausgiebig gehetzt und teilweise getötet. Dem Förster ist das verständlicherweise ein Dorn im Auge und er will die Hunde dort verdrängen, weil immer wieder Vorfälle stattfinden und manche HH einfach ignorant und egoistisch sind und keine Rücksicht nehmen.

    Das mit dem Weglaufen und Verstecken habe ich aus der Hundeschule und hier ist deren Begründung dazu, gegen die gern Einwand eingelegt werden kann: bei einer so gefährlichen Situation kann man als Hundehalter nicht aktiv eingreifen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Weitere Versuche, das Tier abzurufen, werden ignoriert oder wirken mitunter animierend. Ein schnelles Weglaufen kann daher eine andere Möglichkeit sein, die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich zu ziehen. Es handelt sich dabei nicht um eine Erziehungsmethode, sondern um eine Maßnahme im absoluten Notfall.

    Ich habe diese Methode mal gesehen, als sich ein Hund auf einen anderen stürzte und dem war es vor Rage völlig schnuppe ob Herrchen von Weitem brennt. Wir hatten eingegriffen, weil die Frau von dem anderen Hund völlig überfordert war und die Hunde sich mittlerweile verbissen hatten.



    Solange ein Hund nicht verlässlich hört, bleibt einfach nur die Leine / Schlepp!


    Fussel fand Pferde auch gruselig, hätte sie aber gerne kläffend umkreist / durchlaufen. Wenn ich ein Pferd schon weit weg sah, habe ich ihn angeleint. Sobald es näher kam, habe ich auf das Pferd gezeigt und den "Blick" belohnt (kein Kläffen oder in die Leine springen) Das klappte bei ihm sehr gut und heute läuft er ohne große Beachtung vorbei. Geht natürlich nicht bei jedem Hund.


    Wie euer Weg sein wird, kann dir hoffentlich der Trainer zeigen und GsD haben dein Hund & Pferd alles gut überstanden hat!


    LG Sabine

    • Neu

    Hi


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    • Veto. Aber entschieden.

      Von mir auch!!!


      Ich gehe erstmal davon aus, dass der Hund, Pferde einfach total aufregend findet.


      Kommt er jetzt, bei totaler Fixation auf diese interessanten Objekte einen deftigen Stromschlag (und je nach Anlage ist das schon ein gewaltiger!!!), ist es durchaus möglich, dass der Hund daraufhin Pferde und sonstiges großes Getier WIRKLICH zum Feindbild erklärt und es nicht mehr beim "übermütigen Treibspiel" bleibt, sondern zu ernstafter Aggression führt.


      Ganz, ganz schlechter Weg!!!

    • Ich bin selber Reiterin und nehme meine Hunde mit auf Ausritte. Hier geht so einiges durcheinander...


      .. also: Pferde frei auf einer WEide mit Elektrozaun sind was komplett anderes als unterwegs Reiter treffen. Auf einer Weide sind sie freilaufende Tiere wie Schafe oder Kühe . Es ist unsere /eure Pflicht als Hundehalter, eure Hunde davon fernzuhalten.


      Wenn die Pferde durch eine E-ZAun gesichert sind ist das sozusagen eine Art Impulskontrolle für die Pferde. Und auch für eure Hunde, wenn sie mit dem Zaun in Berührung kommen. Ich würde es immer versuchen, zu vermeiden. Kann, gerade wenn die Hunde schon nass sind, sehr schmerzhaft sein, und Fehlverknüpfungen zur Folge haben. Rechtzeitig abrufen ist besser. Wenn es aber doch passiert, kann es in sofern funktionieren, dass euer Hund genau an der Weide und der STelle nie wieder versucht, durch den Zaun zu gehen.


      DAs hat aber NICHTS mit einem Reiter unterwegs zu tun. Dann sitzen wir AUF dem Pferd und sind "Verkehrsteilnehmer" genauso wie Jogger, Leute mit Kinderwagen, FAhrradfahrer. Und da geht nur Rücksicht nehmen und kommunizieren. Ein guter, verantwortungsvoller Reiter kann sein Pferd kontrollieren, anhalten, wegtreten lassen. Aber er kann NICHT zu 100% die hinterhufe kontrollieren. Und die können tödlich für jeden Hund sein.


      Also, wenn das ganze schon schief geht, immer versuchen, den Hund vom Hinterteil des Pferdes wegzubekommen, das empfindet das Pferd als Bedrohung. Der Hund möchte naturgemäss hinten schnüffeln und das Pferd hat die Reaktion " Ein Raubtier von hinten" - nicht gut.
      Und Pferde sind Fluchttiere. Nicht schreien, nicht hüpfen, auf gar keine FAll was werfen, nicht rennen. Ruhig rangehen und versuchen den Hund zu sich zu bekommen. Den Reiter fragen, was ihm hilft, der kennt sein Pferd genauso gut wie ihr Euren Hund.


      Und wenn das ganze dann gut ausgegangen ist -ÜBEN!! Fragt Reiter, ob sie bereit sind stehen zu bleiben und ihr mit eurem Hund üben könnt, dicht vorbei zu gehen. Mein Pferd ist durch meine eigenen Hunde da sehr tiefenentspannt und ich hab schon öfters mal mit fremden Hunden unterwegs einfach angehalten und eine kleine Runde Pferd-Hund Begegnung geübt. Das ganze bitte immer angeleint. Freilaufende Hunde und Reiter ist auf beiden Seiten nur für Fortgeschrittene :roll:


      Lg, Elzbeth

    • Ein Pferd, welches einen Angreifer töten möchte, tut dies in der Regel mit den Vorderbeinen. Davon abgesehen, dass auch ein gezielter Tritt mit den Hinterbeinen tödlich sein kann, dabei ist es wichtig, nicht in seine "Halbdistanz" zu kommen. Entweder dicht ran, oder weit weg. Das Pferd darf nicht zum ausholen kommen.

    • Nun ja, ich finde weglaufen und hoffen ist keine Option. Man mag sich vielleicht selbst in Gefahr begeben, aber ich als Hundehalter habe erst einmal dafür Sorge zu tragen dass keine Gefahr von meinem Hund ausgeht. Und dann kann ich an meine Gesundheit denken.

      ganz ehrlich?


      Auch wenn ich im ersten Schock vermutlich denken würde "wo will der Depp denn hin", wäre mir als Reiter ein HF der sich in der Situation entfernt und versucht den Hund so wegzulocken tausend mal lieber , als einer der versucht den Hund irgendwie wegzuziehen und dabei hysterisch um mein Pferd herum hüpft fünfzig mal den Namen seines Hundes plärrt, am Besten noch mit den Armen fuchtelt und mit der Leine wirft um den Hund zu verscheuchen.


      Die meisten sehen nur ihren ungehorsamen Hund und vergessen, dass sie eine fatale Wirkung auf das Pferd haben können.

    • Ein Pferd, welches einen Angreifer töten möchte, tut dies in der Regel mit den Vorderbeinen. Davon abgesehen, dass auch ein gezielter Tritt mit den Hinterbeinen tödlich sein kann, dabei ist es wichtig, nicht in seine "Halbdistanz" zu kommen. Entweder dicht ran, oder weit weg. Das Pferd darf nicht zum ausholen kommen.

      Sehe ich nicht so. Ein anderes Pferd wird durchaus von vorne angegriffen. Aber ein "nerviges kleines Raubtier" was sich von hinten nähert, wird mit einen gezielten Tritt abgewehrt. Und die Vorderseite kann ich als Reiter kontrollieren, aber den kurzen harten Tritt nach hinten nicht, und der ist gefährlich für Hunde.


      Und Bishuk, das stimmt. Wie der Hundehalter es hinbekommt, seinen Hund von meinem Pferd wegzubekommen wäre mir egal. Von mir aus kann er auch im Ententanz in den nächsten Graben springen. ;)


      Nur bitte nicht mit Leinen werfen, wedeln und schreien.

    • Ich denke mal, Pferde sind intelligent genug, das ja nach Situation zu entscheiden....
      Meine Stute hatte den angreifenden Hund mit einem gezielten Schlag mit einem Hinterbein schachmatt gesetzt.
      Ich habe aber auch schon erlebt, dass ein Pferd einen Hund auf der Weide regelrecht gejagt hat, und ja, dabei kamen dann die Vorderbeine zum Einsatz - und auch das ist dann keine Spielerei vom Pferd.

    • Na, irgendwoher muss der Tipp ja gekommen sein, dass man sich verpissen sollte, wenn der Hund randaliert. |)

      Ich hab früher in der Hundeschule auch den Tipp bekommen abzuhauen wenn der Hund auf den Rückruf nicht kommt.
      Klar, natürlich nicht in so einer Situation wo andere ernsthaft gefährdet werden.
      Vielleicht ist die Situation daraus entstanden...


      Edit: Ops sind ja schon 10 Seiten weiter... Sry! :fear:

    • Auch wenn ich im ersten Schock vermutlich denken würde "wo will der Depp denn hin", wäre mir als Reiter ein HF der sich in der Situation entfernt und versucht den Hund so wegzulocken tausend mal lieber ,

      Du kannst als HH den Versuch, des weglaufenden HH zumindest im zweiten oder 3. Moment nachvollziehen und verstehen.
      Aber wie gesagt: es gibt auch sehr viele Reiter, die mit Hunden nicht viel am Hut haben, da sieht es dann eher so aus, als wüßte der HH dass das da Stress gibt, der Hund würde sowieso nicht hören und er rennt weg und versteckt sich, damit der Reiter ihn dann nicht findet und zur Verantwortung ziehen kann.


      Würde dann im Pferdeforum in etwa so aussehen: "Bin beim Reiten von Hund angefallen worden, der HH ist einfach abgehauen und ward nicht mehr gesehen!" Antwort: "Der wußte bestimmt schon, dass der Hund auf Pferde losgeht und ist schnell geflohen, bevor Du ihn nach seinen Daten fragen kannst. Ich würde auf jeden Fall Anzeige gegen Unbekannt stellen, der gefährdet schließlich alle! Wie es klingt, war das ja auch nicht das erste Mal, erkundige Dich bei anderen reitern mal, vielleicht reicht es ja für eine Sammelklage und der Hund wird dem verantwortungslosen HH entzogen!"


      Schon deswegen würde ich eher nicht weglaufen

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