Hund beißt Pferd

  • Ich wundere mich sehr, dass gegenseitige Rücksichtnahme und Miteinander so schwer fällt :ka:


    Da geht die Welt den Bach runter und so profane Situationen 'spalten' (übertrieben ausgedrückt) Tierhalter untereinander ...

    • Neu

    Hi


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    • natürlich ist ein Pferd, was geritten wird, grundsätzlich kontrollierbar. Weil: als Reiter hätte man keinen Spass, wäre das Pferd unkontrollierbar. Es ist halt nur so, das Pferde, wenn sie sich richtig erschrecken, einfach heftiger reagieren als ein Hund. Und da Pferde Fluchttiere sind, ist der erste Impuls immer: bloss weg von der Gefahr. Das ist also nicht so, wie bei Hunden, das die auch mal “nach vorne gehen“ in solchen Situationen.
      Dazu kommt noch, dass Pferde ein anderes Sichtfeld haben: die Augen liegen seitlich am Kopf und nicht frontal nach vorne.
      So, und wenn sich so ein Pferd erschrickt und nen Satz zur Seite macht, setzen sich 500-600 kg in Bewegung. Das kann man als Reiter nicht verhindern. Deswegen sind Reiter ja auch froh und dankbar, wenn man einfach etwas Rücksicht nimmt, mit dem Auto (oder dem Fahrrad) nicht im Abstand von nur einem Meter vorbeibraust, sich nicht im Gebüsch versteckt, und Hunde, sollten sie nicht “pferdesicher“ sein, auf entsprechendem Abstand hält.

    • Ich bin ebenfalls Reiter und möchte mal (so als Gegensatz zum Ton in manchen Postings hier) sagen, dass die Begegnungen mit Hunden als Reiter oder mit Pferden, wenn ich mit Hund unterwegs bin, eigentlich immer sehr angenehm verlaufen.


      Manche Hunde haben Respekt bis Angst vor meinem Pferd. Das ist okay, ich hab einen Routinier unterm Sattel und kann auch an kläffenden Hunden vorbeigehen. Ich konnte sogar schon mehrmals durchparieren auf einer Galoppstrecke, wenn hochmotivierte Hunde von der anderen Bachseite extra durch den Bach zum Hetzen gekommen sind. Das passiert selten, aber doch. Die meisten HH entschuldigen sich dann bzw. sind grundsätzlich freundlich.


      Wenn wir Jungpferde mithaben, schirme ich mit meinem Pferd diese gerne vor potenziellen Gefahren ab, z.B. auch mal nachlaufenden Hunden. Mir ist tasächlich noch nie ein ernster Angriff von anderen Hunden passiert (*schnell auf Holz klopfe*), weder mit meinem Pferd, noch mit meinen 2 Hunden. Ein einziges Mal hatten es Kühe auf unsere erste Hündin abgesehen, das wars. Meine Hunde sichere ich so, dass nichts passieren sollte (100% Garantie gibt es bekanntlich nie).


      Ich weiß, dass das auch viel Glück ist, aber die Realität ist hier überwiegend ein freundliches Miteinander. Wenn ich mal ein unerfahrenes Pferd im Gelände reite, rufe ich auch schon mal zu, dass ich da einen Jungspund habe und ob der Passant / HH / Radfahrer vielleicht kurz anhalten könnte zum Passieren. Das hat hier noch nie blöde Antworten zur Folge gehabt, immer nur Verständnis.


      Ausreiten ist immer eine Abwägungssache, Pferde haben oft mehr als 500 kg Lebendmasse und SEHR schnelle Reflexe. Hier gilt, dass man die Gefahren versucht realistisch einzuschätzen und soweit möglich zu dezimieren.
      Aber das tue ich auch mit meinem Hund, nur dass ich ehrlicherweise die Gefahr von meinem Pferd ausgehend höher einschätze als von meinem Hund aufgrund des Gewichtsunterschiedes. Das spiegelt sich in den Summen meiner Haftpflichtversicherungen wider - die jeweils wiederum nur einen kleinen Bruchteil meiner Auto-Haftpflichtversicherung kosten.


      Leben und leben lassen mit Verständnis auf beiden Seiten.

    • Findest Du es höflich, Mit-Foris als Halbgebildete zu beschimpfen?

      Ich beschimpfe nicht, ich stelle einen mangelnden Wissensstand fest.


      Du hast offensichtlich nur sehr begrenzt Ahnung von Pferden. Lässt dich durch dieses Unwissen blenden und schürst deine eigene Angst.


      Ich saß in meiner Jugend auf einigen „Geschossen“ in Pferdegestalt (ritt bei einem Händler, der hochblütige Pferde billige importierte und als Sportpferde für Jagd und Busch weiter verkaufte). Dagegen sind 90% moderner Freizeitzossen Chorknaben.
      Es ist mir bei den Zug Pferden nicht einmal passiert, dass ein Pferd „einfach so“ durchging. Das waren Motorradfahrer die uns hinterherpesten, schneidende Autofahrer, Hofhunde die uns kläffend und beißend hinter her jagten.
      Dabei sind die Pferde unbeteiligten immer ausgewichen. Bis auf den einen, der John Wayne mäßig in den Weg sprang um das Pferd aufzuhalten. Da blieb ich mit dem Bügel hängen...
      Straßen sind in solchen Situationen natürlich kagge. Aber das trifft auch auf Wild zu, dass erschreckt wird. Stallpflicht für Wild?


      Einfach so erschrecken war immer gut kontrollierbar und gab nie eine gefährliche Situation.

    • Ich finde die meisten Pferde eigentlich im höchsten Maße beherrscht. Ich hatte schon eine Situation, in denen ein Auto von hinten auf uns zugerast kam, neben uns gebremst und gehupt hat. (Hirn, wir brauchen Hirn.) Ich saß damals auf einer Araberstute, die ganz normal weiterging, während mich ein Typ aus dem Autofenster heraus anschrie, dass ich ihm die Vorfahrt genommen hätte. (Was zur Hölle, als ich mit Stütli in die Gasse einbog, war noch weit und breit kein Auto zu hören oder zu sehen.)
      Ich saß auf einem Hengst, als zwei Kläffer aus einem Hof auf uns zugeschossen kamen und uns so bis zum Feldweg eskortiert haben, er hat nichtmal mit den Ohren gezuckt, während die Besitzer der Hunde einen Rumpelstielzchen-Tanz aufgeführt haben, weil der Rückruf nicht saß.
      Ich saß wieder auf einem Hengst, als wir im Wald einem Jack Russel begegneten, der erst zweimal in die Beine zwicken musste, bevor Herr Pferd überhaupt mal anfing, durch Stampfen zu drohen. Und dann hat er mir noch genügend Zeit gelassen, um die Situation für ihn zu lösen und hat nebenher noch brav auf meine Hilfen geachtet hat.
      Ich saß auf einer jungen Stute, als sich eine Schafsherde mit zwei Eselinnen in Bewegung gesetzt hat, und neben uns den Zaun entlanggeschossen, wobei die Eselchen in unsere Richtung verteidigend gedroht haben.

    • Da hast Du mich mißverstanden - das war nur eine Frage, ob die nicht auf separaten Wegen besser untergebracht wären Immerhin sagen hier relativ einvernehmlich die Reiter, daß ein Pferd, wenn das mal erschrickt, kaum noch zu handeln ist, und für den Reiter selbst lebensgefährlich werden kann.

      Niemand sagt das.


      Es ging hier um eine Extremsituation - Angriff durch einen großen Hund, der beisst - sowas ist extrem selten. Und ich denke mal, auch da gehen nicht alle Pferde durch - meine würde den Hund angreifen. Und ist noch nie in ihrem Leben durchgegangen - und wir haben schon einiges erlebt (Wander/Distanz/Geländereiter). "Mal erschrecken" ist schon was anderes als "in Todesangst geraten".


      Hunde, die sich so verhalten, die tun das auch auf "speziellen Wegen", Halter, die ihre Hunde freilaufen lassen, obwohl sie sich so verhalten, halten sich sicher nicht an spezielle Wege, Reiter, die ihr Pferd nicht vernünftig ausbilden, haben auch auf Reitwegen ein Problem - also trifft es wieder nur die Falschen.

    • und mein Hund ist um einiges schreckhafter als mein Pony. DEN würde ich nicht reiten wollen - renn hüpf huch renn spring... näh.

    • Ich fände es schon doof, wenn ich zB nen Hund hätte, der auf Pferde ginge, und ich doch extra auf Wegen ginnge, die nicht für Reiter zugelassen sind, um diesen mal laufen lassen zu können, und dann reitet dort doch einer - immerhin bin ICH dann sicher trotzdem derjenige, der das zahlen darf, wenn etwas passiert, weil mein Hund, weil unangeleint, nach vorn ginge, nur weil der Reiter dort reitet, wo er nicht sollte. Das ist das, was mir bei der Geschichte ein bißchen Angst macht, wenn ich ehrlich bin.

      Nö. Weil dein Hund nicht reagiert.


      Mein Pferd hat kontrollierbar zu sein? Dein Hund auch! Von beiden geht immer eine Tiergefahr aus - eben weil klar ist, dass unvorhergesehenes passieren kann und 100% Kontrolle nicht möglich ist.

    • richtig, frauchen07.
      Ich bin mit meiner 24jährigen Stute seit 21 Jahren im Busch unterwegs, durchgegangen ist die mir noch nie! Noch nicht mal in der geschilderten Situation mit den 3 Hunden, wo sie angegriffen wurde.
      Dass sich ein Pferd mal erschrickt, steht ihm zu und kommt häufiger vor. Ist halt nur blöd, wenn das auf einer Strasse passiert, weil ein Autofahrer mit 80 cm Abstand vorbeirauscht.

    • Mir kam diese Woche in unserer Pampa eine Reiterin entgegen. Ich habe Sina sehr früh angeleint, denn die stand plötzlich da und wusste nicht so genau was da auf sie zukommmt. Die Reiterin blieb auf der linken Seite des Weges, ich nahm Sina mit kurzer Leine auf meine rechte (zur Reiterin abgewandten Seite) und ging auf der rechten Seite des Weges, sodass der Abstand so groß wie möglich war.
      Da sich herausgestellt hat, dass ich die Reiterin kenne, hielt sie bei mir an und wir haben uns unterhalten. Das Pferd stand total lässig das, sodass ich Sina ihr 2m-Leine zur Verfügung gegeben habe. Die hat sich aber gar nicht für das Pferd interessiert sondern lieber am Feldwegrand geschnüffelt.
      Hätte ich einen Hund an der Leine gehabt, der sich aufgeführt (Kläffen, zum Pferd ziehen) hätte, wäre ich nach einem kurzen "Hallo" schnurstracks am Pferd vorbeigegangen wenn ich festgestellt hätte, dass das Pferd "unruhig" wegen meines Hundes wird und ich hätte den Abstand zwischen uns vergrößert und wäre ein paar Meter mit meinem Hund ins Feld gegangen.
      Wenn sich mein Hund so aufgeführt hätte und das Pferd wäre die Ruhe in Person geblieben, dann hätte ich die mir bekannte Reiterin gefragt, ob ich kurz mit meinem Hund "üben" kann, damit er sich evtl. beim nächsten Mal bei Pferdebegegnungen nicht so aufführt.

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