Die große kleine Leserunde 'Das Leuchten am Rand der Welt' von Eowyn Ivey

So ihr lieben Leseratten,

hier geht es nun in die neue Leserunde. Also, schnürt eure Rucksäcke und denkt an feste Schuhe und warme Mäntel- denn wir begeben uns in ein unerforschtes Gebiet in Alaska!

Ich habe gestern Nacht noch angefangen und bin auf Seite 50, es lässt sich zum Inhalt also noch nichts groß sagen. Allerdings ist mir gleich die besondere Aufmachung des Buches aufgefallen- der Fließtext wird ja immer wieder unterbrochen von Briefen, Dokumenten usw. und ich muss sagen, dass mir das sehr gefällt. Man merkt sofort dass der Autorin daran gelegen ist, das ganze wirklich greifbar zu machen und dem Leser den Landstrich näher zu bringen.
Ich mag auch Bücher mit vielen Kapiteln, die dafür etwas kürzer sind- mir hilft das immer, den Überblick zu behalten und alles im Kopf zu ordnen. Ich habe so die Möglichkeit nach jedem Kapitel kurz inne zu halten und durchzuatmen.

Die Covergestaltung finde ich auch sehr durchdacht- wie schon beim Schneemädchen hat man das Gefühl, dass sie perfekt zur Geschichte passt. Ich jedenfalls assoziiere die verwendeten Farben sofort mit Winter, Schnee, Eis und Wasser.

Genau... ich finde das auch echt toll (ich habe natürlich die Dokumente usw. noch nicht gelesen, die sind mir nur beim Durchblättern aufgefallen). Auch den Titel finde ich übrigens wunderschön (so schön mysteriös nordlichtartig... hach... ich hatte gleich Herzklopfen, weil ich das Nordlicht kenne und schon mehrmals gesehen hab und die Atmosphäre sogleich wachrufen konnte), und ich denke, dass wir bei dem Buch viel zu diskutieren haben werden, da mach ich mir keine Sorgen. Ich freue mich wirklich darauf!

Es kribbelt richtig in der Abenteurerbrust.

Also wir haben nix verraten, was nicht von außen sichtbar ist.

Mit inhaltlichen Geschichten halte ich mich noch zurück, bis zumindest alle das Buch haben. Es liest sich allerdings runter wie geschnitten Brot, bin jetzt halb durch.

Und, was ich positiv anmerken kann- den Kritikpunkt, den ich beim Schneemädchen hatte, finde ich in diesem Roman nicht wieder.

Mir gefällt's bisher wirklich ausgesprochen gut. Man merkt absolut, dass die Autorin sich vier Jahre mit dem Schreiben Zeit gelassen hat. Alles ist glänzend recherchiert, wirkt geschliffen und stimmig. Und ich finde auch, dass die Schreiberei selbst, also sprachlich, auch nochmal einen Quantensprung nach vorne gemacht hat. Das Schneemädchen wirkte dagegen sehr einfach gestrickt.

Wenn das dein Gefühl ist, dann musst du wohl losrennen und es doch noch holen.

Also, so im direkten Vergleich... ich kann's kaum beschreiben, aber das Leuchten wirkt im Vergleich zum Schneemädchen wesentlich erwachsener.