Spondylose und Cauda Equina Syndrom Austauschthread

  • Atrevido


    Gelenkfutter bringt bei CES nicht zwingend was. Bzw kommt es auf die Ursache für das CES an.


    Beim Junior ist eine - wahrscheinlich angeborene oder durch miese Fütterung in der Jugend erworbene Skoliose in einem Wirbelsäulenabschnitt weiter vorn, der derzeit plausibelste Auslöser für die Beschwerden im Kreuzbein bzw die Verengung der Nervenaustrittstellen an 1em Wirbel. Quasi dauerhaft falscher Zug am Nervenstrang.


    Die Skoliose kann man nicht rückgängig machen, aber vielleicht beim schlechter werden bremsen. Gelenkzusätze setzen wenn, dann bei der Skoliose und den - ansich noch intakten Bandscheiben und leicht verdrehten Wirbelgelenken an. Wirken aber nicht direkt auf den geschädigten Nerv weiter hinten. Der braucht seperate Aufmerksamkeit.


    Gelenkfutter ist in unserem Fall für mich deshalb eine Wahl gewesen, weil eher moderater Eiweißgehalt - einen nicht voll belastbaren Hund brauch ich nicht mit Eiweiß bombardieren - sowie Harnsteinrisiko reduzierende Zusammensetzung (da muss ich beim Junior mit seinen leichten Blasenentleerungsstörungen auch aufpassen) und dann halt: die Glucosamine, Gelatinehydrolisat usw noch extra zufüttern wird irgendwann umständlich bis unüberschaubar.

  • Nachtrag, weil zuletzt nicht bedacht:


    Doralgomed Mobil statt Keltican zufüttern hat Nachteile. Die kommen nämlich in Kapselform.


    Mein 29kg Hund kriegt cirka eine halbe Kapsel tgl zum Futter, bei kleineren Hunde sind geteilte Kapseln irgendwann undosierbar (obwohl es ne Kapsel ist, die aufgemacht werden darf,)

  • Der CES-Hund Junior hatte orthopädischen Kontrolltermin.


    Und stand nach Orthopädenmeinung besser da, als zuletzt. Auch die Schmerzhaftigkeit im Lendenbereich ist dzt eigentlich weg. Harnträufeln hat auch aufgehört. Wahrscheinlich neurogene Blasenentleerungsstörung (zumindest haben Ultraschall und Cystozentese und Urinkultur nix organisches ergeben) ist zwar weiterhin da, der Hund pinkelt sich nicht auf 1x leer, sondern in Etappen, wobei Restharn bleiben dürfte. Er kriegt halt mehr Pinkelrunden, das fand auch Tierarzt okay. Nur eben Belly Band trägt der Junior nimmer und dzt kein vollgetropfter Fußboden.

    Vereinzeltes Krallenschleifen hinten hör ich auch nimmer.



    Was von den Untersuchungen bis jetzt in rund 4 Monaten gemacht wurde:

    Gelenkfutter

    Gelenkzusätze (CD Vet Arthro Classic, Kollagenhydrolisat)

    nervenregenerationsunterstützende Zusätze (R-Alpha Liponsäure, Doralgomed Mobil),

    4 Chiropraktiktermine.


    Seit Ende Juli/Anfang August birst der Kerl vor Energie und läuft signifikant mehr und schneller als vorher (allerdings ist er noch nicht ganz ein Jahr Zwangsösterreicher, die mehr aus sich raus kommen Entwicklung hätte sowieso passieren können und muss nicht automatisch mit der Gesundheit bzw Nichtgesundheit zu tun haben, aber es sieht doch stark nach: Das kommt daher, weil es ihm besser geht aus.)

  • Ich puste mal den Staub weg und hätte da einige Fragen.


    Wer hat seinen/ihren CES Hund operieren lassen oder auch nicht.


    Wenn ja, warum, wie sah das Post OP bei euch aus, wie lange war die Rekonvaleszenzphase,...? Wie ging es dem Hund danach und auch langfristig?


    Und falls nicht, warum habt ihr euch dagegen entschieden?


    Falls nicht, gab es sicher Gabapentin oder ähnliches, wie waren die Symptome bei Therapiebeginn und in welcher Zeit hat sich die Motorik dann vielleicht verschlechtert.


    Sind so ein paar Sachen, die mich interessieren würden.


    Gibt es Leute die erst Gabapentin gegeben haben und dann operiert haben lassen? Musste das dafür ausgeschlichen werden?


    Die Diagnose steht, eine Injektion in den Bereich hat nichts gebracht. Sie hat Schmerzen, Narkosen sind eine schwierige Sache bei ihr. Aber die Angst ist da, da das Schmerzmittel ja den Prozess nicht aufhält und wer weiß wie schnell sie motorisch dann schlechter wird.


    Ich bin in Gespräch mit unserem Orthopäden, ein MRT steht an,... Das bereitet mir schon Sorgen, von so einer OP ganz zu schweigen. Aber was, wenn sie ohne OP schneller Ausfälle bekommt als gedacht,... Das müsste man sicher im MRT sehen, wieviel Luft der Nerv noch hat.


    Fragen über Fragen, wie gesagt wir sind ja in Behandlung, aber vielleicht könnt ihr ja mal ein bisschen erzählen. Habe gerade Bauchweh in jede Richtung. :( :

  • Sammy hatte CES. Diagnostiziert mit 12 Jahren. Unsere TK wollte einen so großen und „alten“ Hund nicht operieren. Sammy hatte über 40 Kilo bei ca. 70cm. Mit 14 ist er nach einem Krampfanfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte, über die Regenbogenbrücke gegangen. Er hat dauerhaft Canicox HD ins Futter + Metacam bekommen. Zum Schluß hat er oft Booties von Uwe Radant getragen, da er mit den Hinterläufen ziemlich geschliffen ist

  • Vor einigen Jahren meinte ein TA zu Caron: noch 6 Monate und er hat Ausfälle und ihr steht wieder bei mir, dann gibt es ne Spritze. Der hat cauda equina.


    Nett, so ne Aussage, ohne schlaue Untersuchung.



    Caron wurde dann bei einem anderen TA in Ruhe geröngt. Fazit: er hat einen "Treppenabsatz" wegen einer deformierten Bandscheibe, was vor vielen Jahren passiert sein muss durch umgerannt werden. Dadurch in der Region der CE eine Kompression.

    Leichte Spondylose. Er kann es aber gut kompensieren.

    Aussage des TA: daran stirbt der nicht. Fleissig Physio und Muskelaufbau immer im Auge behalten. Nicht spritzen.


    Das ist jetzt ungefähr 4 Jahre her. Dem Hund geht es sehr gut. Keine Ausfälle.

    Aber eine Überbelastung der Vorhand durch die Kompensation, was wir leider erst spät gemerkt haben. Dadurch bekam er eine chronische Bizeps Entzündung. Deswegen hat er seit 1 Jahr niedrig dosiert (5mg) Kortison, was gleichzeitig seinem Rücken offensichtlich gut tut. Und regelmässig Physio.


    Librela hilft ebenfalls bei ihm sehr gut, wahrscheinlich vor allem der Vorhand.



    Für mich ziehe ich daraus: sauber abklären, diagnostische Möglichkeiten ausnutzen um einen wirklich differenzierten Befund zu bekommen. Und dann mit den Fachleuten in Ruhe diskutieren und entscheiden.



    Ich hoffe, ihr könnt deiner Hündin helfen ❤️‍🩹

  • Danke euch schonmal...

    Sambo71 hat er kein Nervenschmerzenmittel bekommen? NSAIDs bringen bei uns natürlich nichts, aufgrund der Nervenproblematik.


    Mit 70cm ist 12 ja auch schon ein stolzes Alter und 14 sowieso. Hatte eure Geschichte ja damals auch verfolgt, die beiden :herzen1:


    wildsurf danke dir! Die Frage stelle ich mir auch, inwieweit man mit Physio und Schmerzmittel kommen würde.


    Unsere Haus TA (sehr gut) hat den Verdacht geäußert, hat uns aber an den Spezialisten verwiesen, weil sie sagt, sie ist orthopädisch nicht so fit ( Innere ist sie top) und sonst röngt man sicher doppelt, weil es da auf eine exakte Lagerung,... ankommt. Ich schätze dass sehr an ihr, auch Defizite einzugestehen und dann lieber zu überweisen.

    Wir sind dann bei DEM Orthopäden in Berlin gewesen. Geröntgt wurde sie, auch die Hüfte, um das sicherheitshalber mit abzuklären.


    Das Röntgen war eindeutig und weil sie eh in Narkose war, die Injektion. Die Hoffnung war, das das Gewebe abschwillt und der Schmerz minimiert wird. Die Kompression nur minimal ist und sich nur durch die Gewebeschwellung stärker in Alltag darstellt.


    Man sieht ja nicht wie stark der Nerv komprimiert ist im Röntgen. Da das quasi nix brachte, kann man von einer stärkeren Kompression ausgehen, vielleicht ist sie da aber auch sehr sensibel.


    Dafür braucht es dann mehr Diagnostik, um dann zu schauen, wie man weiter vorgeht.


    Das machen wir auch, aber ich denke schon weiter :tropf: deshalb würden mich Erfahrungen besonders interessieren.


    Aber schön zu hören das es Caron mit Physio,... so gut geht. Physio suche ich auch aktuell, mit unserer alten bin ich nicht so zufrieden und wir brauchen jemanden der Heim kommt, schwierig...

  • SanSu ne, Nervenschmerzmittel brauchte er nicht. Zumindest hat er soweit keine Schmerzen angezeigt. Er hatte ja auch noch Spondylose und da haben sich immer die Haare aufgestellt, wenn er einen Schub hatte und dann haben wir das Metacam erhöht. Die einzige Einschränkung des CES war, das Pfoten schleifen und das er immer schwerer hochkam und das wurde ja täglich schlimmer. Zum Schluß ist er ja oft umgefallen und da war es ab und an echt schwierig ihn wieder auf die Beine zu bekommen.

  • SanSu Meine Hündin wurde vor gut zwei Jahren wegen CES operiert.

    Sie war damals 9,5 und ich würde es immer wieder machen lassen.

    Sie hatte bei der Physiotherapie minimal verzögerte Stellreflexe und wir hatten geplant, dem auf den Grund zu gehen. Etwa zwei Wochen später schrie sie ganz schrecklich und konnte das Bein nicht mehr abstellen. Die Muskulatur hatte sich vor Schmerzen so verkrampft, dass das Bein nicht mehr runterkam. Die Tierärztin röntgte dann und man sah eine Spondylose im hinteren Rückenbereich. Wir wurden mit Verdacht auf Cauda Equina bedingt durch Spondylose zum Orthopäden überwiesen.

    Beim Orthopäden-Termin hat Hilda bei der Untersuchung überhaupt nicht reagiert, alle Reflexe in Ordnung, keine erkennbaren Schmerzen. Die Orthopädin riet daraufhin von der Op ab (nicht nötig). Auf meinen Wunsch wurde ein MRT-Termin vereinbart mit der Option direkt zu operieren, falls nötig. Darüber gab es nach den Bildern auch keine Diskussion, die Bandscheibe drückte einseitig massiv.

    Nach der Op war drei Wochen Leinenpflicht und drei Spaziergänge à 10 Minuten täglich. Ab dem Tag nach der Op fühlte sich Hilda wohl topfit und es war eine Herausforderung, sie ruhig zu halten. Als Schmerzmittel gab es nur Metacam und das schien auch mehr als ausreichend (direkt vor der Op wurde einmalig Morphium gespritzt). Nach zwei Wochen wurde das Metacam abgesetzt, nach drei Wochen sind wir mit einem gesunden Hund in Urlaub gefahren.

    Hilda ist heute noch ohne irgendeine Beeinträchtigung, die Physiotherapeutin hat sie sich gerade vor zwei Wochen angeschaut.

    Im Anschluss an die Op haben wir direkt ein paar Tage später mit Physiotherapie gestartet (nur Nerven stimulieren auf verschiedene Art), zuerst unter Anleitung, dann alleine.

    Falls du noch Fragen hast, melde dich bitte gern und entschuldige den Roman!

  • Danke euch!


    Hilda ein schöner Bericht, toll das es alles so gut geklappt hat. Romane sind gern gesehen, sowas lässt sich ja schwer kurz fassen.


    Welche Konstitution hatte Hilda zu der Zeit, weiß du noch, wie lange die OP gedauert hat?


    Weißt du, ob man den Hund Tagen darf oder ob das eher ungünstig ist. Wir müssten in der Zeit wahrscheinlich woanders hinziehen, wobei das dann eh mit dem Chirurgen besprochen werden muss im Fall der Fälle.

    Musste sie auch Zuhause komplett ruhig gehalten werden (Boxenruhe) oder reicht normale Schonung?


    Ich gebe zu die Narkose bereitet mir am meisten Bauchweh, wenn es keine Alternative gibt, muss es natürlich sein, aber... Die kurze Narkose für das Röntgen war schon wieder eher weniger lustig, obwohl sie aus der Narkose selbst diesmal gut rausgekommen ist. Dafür war es 3 Tage danach nicht ideal und das war nur eine kurze Narkose.


    Dank dir auf jedenfall schonmal. :nicken: Bei euch scheint es ja wirklich der Idealfall gewesen zu sein, richtig gut.

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