Hund vegan ernähren

  • Es ist vor allem deshalb unnatürlich, weil Pflanzenkost für den Hund erst chemisch (chemisch, nicht nur physikalisch wie beim kochen) verändert werden muss um annähernd vollständig oder auch nur verwertbar zu sein. Es ist auch deshalb unnatürlich, weil anschließend noch weitere Bestandteile künstlich zugesetzt werden müssen, weil sie weder in der natürlichen noch in der verarbeiteten Pflanzenkost ausreichend vorhanden sind.


    Ja, das ist auch bei extrudierten und anderen stark verarbeiteten Nahrungsmitteln schon der Fall. Das ist dann aber schon wieder ein anderes Thema, das in der Frisch-vs-Fertigfutter-Diskussion besser aufgehoben ist. Fakt ist: man kann Hunde ernähren, ohne auf Industrieprodukte zurückzugreifen.


    Vegane Hundenahrung dagegen ist ohne Industrieprodukte, ohne stark verarbeitete Ausgansstoffe und ohne künstliche Zusätze nicht möglich, dessen sollte man sich bewusst sein. Vegane Nahrung für Hunde ist keine Pflanzenkost für Hunde, vegane Hundenahrung ist ein industriell hergestelltes, künstliches Produkt.


    (edit: das sollte Elbenwalds Post von der vorigen Seite ergänzen, ihr seid zu schnell für eine alte Frau ;))

  • Naja, wenn man auch andere Haltungsbedingungen unter dem Aspekt 'Ist es möglich, ohne dem Hund zu schaden' betrachtet, darf sich keiner mehr über die Anfragen zu Katzentoiletten aufregen. Dann geht man mit dem Hund ein-, zweimal am Tag raus zwecks Schnüffeln, Spielen und Markieren zu Zeiten, die einem perfekt in den Tagesplan passen und wird den eigentlichen Lösebedürfnissen mit dem Katzenklo gerecht. Schadet so auch nicht. :ugly:


    Ich seh es einfach so, wenn sich für den Hund kein Vorteil ergibt, lass ich es. Hund geht es mit weniger Fleisch besser? Vorteil, also wird's gemacht. Hund hat Unverträglichkeiten, verträgt aber vegetarisch? Vorteil, wird gemacht. Keine Frage. Aber warum man seinen Hund ernährungstechnisch einschränken sollte, wenn sich für den Hund daraus kein Vorteil ergibt, erschließt sich mir nach 19 Seiten nicht.

  • Allerdings ist für mich nicht klar oder logisch, warum man sich einen Allesfresser als Begleiter aussucht, wenn man ihn nicht artgerecht ernähren kann aufgrund seiner Einstellung.

    Sorry, das hat sich gerade überschnitten.


    Manchmal ist er schon da, manchmal verändern sich Umstände (bisher hatte man vielleicht eine Fleischbezugsquelle, die man der Sicherheit und des Gewissens wegen vertreten konnte, jetzt nicht mehr), manchmal hinterfragt man vielleicht auch einfach nur, ob das gebotene "artgerecht" nicht auch anders gehen kann...


    Es gibt - da glaube ich - recht viele Gründe.


    Für mich ist Tierhaltung an sich egoistisch - auch bei mir. Ja klar, ich rette einige vorm Tierheim oder vorm Sterben auf der Straße. Aber doch auch nur, weil es mir damit besser geht als mit der Sorge um die Vierbeiner, die ich nicht mitgenommen habe oder die nicht mehr hier sind. Und ich tolle Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen mit den Fellnasen verbinde und nicht weil ich ach so aufopferungsvoll und Gutmensch bin. Und für mich ist alles okay, solange es durchdacht und zum Wohle der Lebewesen erfolgt und nicht "weil man das eben so macht/es eben so ist". Wenn das bei manchen heißt, vegane Fütterung und dem Tier geht's damit gut - so what? Hauptsache, denen geht es so gut wie möglich. Für mich muss das nicht immer fleischig ernährt heißen. Da gibt es viel zu viele Aspekte, als das ich mich daran aufziehen würde.

  • Frage:
    Warum ist der Darm eines Hundes nur halb so lang, wie der Darm eines Pflanzenfressers?
    Warum ist das Hundegebiss auf reissen und schlingen ausgebildet - und nicht auf zermahlen, wie bei einem Pflanzenfresser?

  • Frage:
    Warum ist der Darm eines Hundes nur halb so lang, wie der Darm eines Pflanzenfressers?
    Weil pflanzliche Nahrung erst einmal aufgeschlossen werden muss, also gut durchgekaut und vorverdaut, damit die Enzyme aufgenommen werden können.


    Warum ist das Hundegebiss auf reissen und schlingen ausgebildet - und nicht auf zermahlen, wie bei einem Pflanzenfresser?
    Weil das Fressen schnell gehen musste, es zu aktiven Raubtierzeiten zu viele Konkurrenten gab und kein Raubtier Zeit für das Fressen hat. Die Fressfeinde sind allgegenwärtig.

  • Das ist ein schwieriges Thema.
    Ich würde meine Hunde vegan ernähren oder vegetarisch ernähren, wenn ich es aufgrund von gesundheitlichen Aspekten tun müsste.
    Aber sonst?
    Ich stelle mir gerade vor, ich hätte unseren Zwerghasen damals nur Schnitzel und Buletten vorgesetzt - das wäre auf Dauer bestimmt nicht gut angekommen.


    Warum ich einem fitten Hund mit keinerlei Futterproblemen nicht vegan ernähren würde?
    Wir selbstleben seit einer Weile relativ fleischfrei und essen häufig vegetarisch - seit die vegetarisch lebende Freundin unseres Sohnes fast bei uns wohnt.
    Ab und an brauchen wir aber dennoch unser Fleisch - das essen wir aber mittlerweile tatsächlich viel bewusster und ausgewählter.
    Ich denke, wenn dem Körper ein Spurenelement oder sonstwas fehlt, macht er oft durch den Hunger auf etwas bestimmtes darauf aufmerksam (bei meiner Mutter z.B. Unmengen Salsstangen bei Eisen und Calciummangel, war das glaub ich).
    Ich kenne einige Veganer, die ihrem Körper künstlich Eisen und Co zuführen.


    Nun ist es so, dass ich für meine Hunde die Verantwortung trage, denn ich habe mich dazu entschieden mit einem Lebewesen zu leben, welches Fleisch benötigt.
    Mein Tier kann mich nicht darauf aufmerksam machen, dass es seinem Körper nach Eisen oder sonstwas verlangt. Das könnte ich nur durch Bluttests feststellen und da könnte ein Mangel schon länger vorliegen.
    Ich habe mit der Verantwortung über das Tier aber auch die BVerantwortung über eine gesunde Ernährung - bei Fleischfressern bedeutet das, auch Fleisch zu bekommen, statt seine Nährstoffe aus künstlichen Vitaminen zu ziehen.
    Meinen Hasen würde ich auch keine künstlichen Vitamindrops geben und ihn sonst Fleisch vorsetzen. wenn seine gesunde Ernährung doch auf frischem Grün beruht.
    Besitze ich also einen ernährungstechnisch gesunden Hund, werde ich ihn auch gesund ernähren, möglichst ohne zu viel Chemie.


  • Zu 1- richtig. Und das zeigt doch eindeutig, dass der Hund nicht dazu gemacht ist, sich rein pflanzlich zu ernähren.


    Zu 2- und was folgert man daraus?
    Nebenbei: bei Pflanzenfressern beginnt die Nahrungsaufbereitung bereits durch den Kauvorgang.

  • Ganz einfach, der Hund ist ein Raubtier. Ja, er hat sich bis zu einem gewissen Grad (!) dem Menschen angepasst aber mit Sicherheit (!) nicht vollständig. Punkt.

    Der Hund ist allein dadurch entstanden das er sich angepasst hat. Und zwar so vollständig das nicht mehr viel über ist vom Wolf.
    Er hat sich so vollständig angepasst das er im Gegensatz zum Raubtier Wolf Getreide sehr gut verwerten kann. War nämlich nötig, weil es erst seit wenigen Jahrzehnten soviel Fleisch in den Industriestaaten gibt das wir es uns leisten können es zu "verschwenden".
    Bis dahin lebte der Hund fröhlich von Resten und in erster Linie von Getreide. Das tut er in den armen Ländern der Welt übrigens auch heute noch.


    Zu Zeiten als der Deutsche noch alles selbst fraß was ein Schlachttier so hergab war das also garkein Problem, erst seit wir mit dem Fleisch so herumsauen brauchts der Hund ganz dringend. Weil, na weil der Urahn halt ein Raubtier ist.
    Komisch, wir Menschen sind so stolz drauf uns weg zu entwickeln von unseren Ahnen und dem was sie taten, Fortschritt und so. Der Hund entwickelt sich aber anscheinend zurück in die Zeit des Wolfes. :ka:


    Meine Meinung: Ein Hund hat Reißzähne, also braucht er Fleisch.

    Wir nicht, also brauchen wir keins. Hm, willst du echt auf die Wurst verzichten nur weil dein Gebiß keine Reißzähne hat?

  • Wie wahrscheinlich die meisten hier hab ich schon einiges an Tieren gehabt, und eigentlich ist doch bei jedem Neuzugang immer die allererste Frage: Wie sieht das Gebiß/der Schnabel aus, wie funktioniert das Verdauungssystem, sprich: für welches Futter ist das Tier "konstruiert"?


    Danach richtet sich dann die Ernährung als Basis der Haltung - und ich kann auch nach all diesen Seiten noch nicht verstehen, wieso ausgerechnet der Hund eine Ausnahme von dieser Regel darstellen soll?

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