BARF - Allgemeiner Talk-Thread Teil III
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Ich hatte mich hier mal ausgiebig zum Thema Fütterung ausgelassen. Da steht auch drin, warum ich niemals Gewolftes roh füttern würde:
Du wirst hier auch unterschiedliche Meinungen bekommen. Hier mal meine. Vorneweg: Ich mache das Futter meiner Hunde selbst, da gab es in Deutschland im Grunde noch nichts zum Barfen. Kein Buch, keine Internetseite, nichts. Ich habe mir das anfangs selbst zusammengebastelt. Und noch nicht ganz so gefüttert wie ich es heute mache ...
Vier Hunde habe ich mit meiner Fütterungsmethode alt bekommen. Mein erster war ein Wolfspitzmix, den ich allerdings aus dem Tierheim geholt hatte, da war er acht Jahre alt. Er war zu der Zeit ein mäkliger Fresser, bekam sofort heftig Durchfall, wenn er mal was anderes bekam als sein Trockenfutter. Das Trockenfutter mochte er allerdings auch nicht so gern. Er hatte ständig verstopfte Analdrüsen. Und es bildete sich schnell Zahnstein. Nach etwas über einem Jahr wagte ich mich das Futter selbst zu machen. Damit waren all seine Probleme wie weggeblasen. Er hatte ab dann einen "Schweinemagen", Durchfall kannten wir nicht mehr, die Zähne waren nie wieder Thema und er wurde vom Mäkler zum Gegenteil. Er starb mit achtzehn Jahren. Zwei Wochen vor seinem Tod konnte er noch problemlos zwei Stunden mit mir joggen gehen.
Meine Border Collie-Hündin kam mit einem halben Jahr aus dem Tierschutz. Sie hatte zu der Zeit so viel Zahnstein, dass man keine Zähne sehen konnte. Das Fell war kahl und es gab lichte Stellen auf dem Hund. Ich bekam sie mit einem Stapel Untersuchungsergebnisse - man hatte versucht herauszufinden, was sie hat und warum sie permanent Durchfall hatte. Sie wurde 16,5 Jahre alt.
Mein Süddeutscher Schwarzer kam mit fünf Monaten und wurde vom Vorbesitzer mit Pedigree gefüttert. Er fraß am zweiten Tag bei mir eine Isomatte halb auf. Ich stellte ihn um und er fraß nix komisches mehr. Er hatte allerdings ein Deprivationssyndrom, was auch nachhaltig Schäden am Verdauungstrakt hinterlassen hatte. Er war zeitlebens extrem stressanfällig, was sich in Magen-Darm-Problemen äußerte. Mit kochen etc. bekamen wir das aber zum Glück immer wieder in den Griff. Er wurde 14,5 Jahre alt.
Meine Border Collie-Hündin Chill vom Züchter fütterte ich ab Einzug frisch und mit selbstgemachtem Futter. Sie hatte nie Probleme mit der Verdauung. War ihr ganzes Leben fit. Sie starb zwei Monate vor ihrem achtzehnten Geburtstag. Bis kurz vorher war sie so fit, dass mir kein Mensch ihr Alter glaubte ...Derzeit bei mir lebende Hunde, die ich von Anfang bzw. ab Einzug bei mir frisch gefüttert habe: Border Collie Cooma, wird in drei Wochen 14 Jahre, Spitz Lisko kam mit einem halben Jahr aus dem Tierschutz, ist jetzt 13 Jahre alt, Border Collie Nian wird in ca. vier Wochen 10 Jahre, Koolie Sheila wird ebenfalls in ca. vier Wochen acht Jahr und kam mit 2,5 Jahren zu mir, Border Collie Aina ist jetzt fünf Jahre alt. Bei allen derzeitigen Hunden gibt es keine Probleme mit der Ernährung. Sie vertragen alles.
Gefüttert werden sie im Verhältnis 60/40 tierisch-pflanzlich. Tatsächlich füttere ich mittlerweile weitestgehend ohne Waage frei aus der Hand. Morgens den tierischen Kram, abends das Pflanzliche.
Da ich bei den tierischen Komponenten nichts mische, merke ich dann auch, worauf sie besonders gierig sind oder auch nicht. Das hatte ich früher in der Findungsphase dann immer mal und darüber gemerkt, was ich weniger oder mehr füttern sollte. Heute habe ich das eigentlich kaum noch, dass die auf was besonders geiern. (Außer Fast Food. Das finden die immer supergeil und freuen sich wie bolle, wenn ich mal aus Faulheit Astronautennahrung in den Napf werfe ... ) Bei den tierischen Komponenten fütter ich in erster Linie Schlachtabfälle und Altschafe. Reines Muskelfleisch eher wenig und Innereien so alle zwei bis drei Wochen mal. Niemals würde ich jeden Tag oder gar jede Woche Leber füttern ... das habe ich früher mal gemacht, da bin ich von weg. Ich achte darauf, dass mindestens jeden zweiten Tag Knochen dabei sind in irgendeiner Form. Sie bekommen, wenn möglich, die Stücke mit Haut, mit Bindegewebe, manchmal auch noch Fell dabei. Lunge gibt es auch - ist natürlich sehr viel Bindegewebe. Pansen und Blättermagen füttere ich auch gern. Derzeit verfüttere ich ein komplettes zerlegtes Schaf und die Schlachtabfälle eines (Bioland-)Betriebs, die Hühner halten und selbst schlachten. Sie haben also zwangsweise in jeder Mahlzeit derzeit Knochen mit drin. Hin und wieder kaufe ich mal ganze Fische meist Forellen. Wenn ich mal was verpeile, gibt es auch mal Reinfleischdosen, meist habe ich da dann auch Pansen oder so was da.
Ich würde niemals Gewolftes füttern und ich verfüttere möglichst wenige Tierarten durcheinander. Am liebsten ist mir eigentlich eine und dann für eine länger Zeit auf eine andere wechseln. Hier mal die Begründung, warum ich Gewolftes vermeide:
In der Abendmahlzeit ist als Grundlage meist ein Schwapp Joghurt, Quark oder Ei. Ein Bisschen Seealgenmehl für die Jodversorgung. (Habe ich mir ausgerechnet und ist so ziemlich das einzige, was ich tatsächlich recht genau dosiere.) Es ist immer ein Schuss Kanne Brottrunk drin. Den gebe ich für das Darmmilieu. Öl nehme ich das, was ich selbst esse. Meist Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Wenn ich dran denke auch mal Lein-, Hanföl oder irgendso was Exotisches. (Lachsöl fütter ich bewusst gar nicht. Ist aus konventionellen Betrieben vermutlich zu belastet.) Als Grundlage nutze ich beim Gemüse eigentlich immer Möhren. Sind billig, ganzjährig erhältlich und die Hunde vertragen sie gut. Dann gucke ich was Saison hat. Derzeit essen sei Salat und Zucchini in rauen Mengen. Gurke mache ich mal rein. Rote Beete. Im Winter und Herbst irgendwas mit Kohl - muss man aber gucken, ob der Hund das verträgt. Ein bis zwei Mal die Woche Obst. Das aber nicht täglich wegen dem Zucker. Ich möchte, keine Bakterien im Darm heranzüchten, die Zucker mögen, denn die machen auch blöde Sachen mit dem Immunsystem. In der Regel mache ich Möhren und eine andere Sorte Gemüse oder Salat dazu. Manchmal zwei Sachen. Mehr nicht. Dann kommen noch Weizenflocken oder Gersteflocken oder Kartoffen oder selten mal Reis (ist mir zu arsenhaltig) dazu. Hin und wieder Strecke ich mit Kokosflocken. Der Kohlenhydratanteil macht etwa die Hälfte der Pampe aus.
Welpen und junge Hunde füttere ich genauso wie meine erwachsenen Hunde. Sie bekommen die Futtermenge, die sie als erwachsener bekommen. Beim Welpen ist also die Gesamtmenge die Gleiche wie für meine erwachsenen Hunde, die genauso viel wiegen wie das Endgewicht sein wird. Es wird halt nur auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt. (Meist drei.)
Wenn Du in Lektüre investieren möchtest, würde ich Dir diese empfehlen. Das kommt zwar etwas sperrig daher und man muss selbst rechnen, ist aber derzeit das einzige Buch auf dem Markt, das nicht durch irgendwelche eigene Philosophien der Verfasser verzerrt ist.
Das ist wirklich sehr informativ und interessant - Dankeschön! War mir absolut nicht klar.
Habe zwei Fragen:
Warum 60/40?
Warum keine /wenig Leber? Wegen Belastung? Ist diese Innerei belasteter als andere? Welche fütterst Du?
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- Neu
Hi
hast du hier BARF - Allgemeiner Talk-Thread Teil III* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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flying-paws gibst du noch weitere Mineralstoffe dazu? Außer Seealgenmehl.
Ist es notwendig noch weiter zu supplementieren bei BARF?
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Warum 60/40?
Haben mich tatsächlich meine Hunde so gelehrt. Ich habe beobachtet, worauf sie besonders "gierig" waren und in diesem Verhältnis haben sie auf nix mega Heißhunger.
Warum keine /wenig Leber?
Hunde sind meiner Meinung nicht darauf selektiert. Leber ist ein hochwertiges Lebensmittel, das früher niemals einem Hund gefüttert wurde. Aber selbst, wenn man ein "ganzes Beutetier" verfüttert, was ich mit Altschafen manchmal tue, ist der Anteil an Leber ein Witz im Verhältnis zum Rest. Das ist ein Bruchteil von dem, was heutzutage im Fertigfutter und in Barf-Plänen an Leber verfüttert wird. Außerdem hatte ich bei meiner ersten Border Collie-Hündin den Eindruck, dass es die Häufigkeit ihrer epileptischen Anfälle erhöht hat.
flying-paws gibst du noch weitere Mineralstoffe dazu? Außer Seealgenmehl.
Ist es notwendig noch weiter zu supplementieren bei BARF?
Nein.
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Ich habe vor 2 Wochen Pferdefleisch gekocht, dabei ist mir was runtergefallen und Peggy war total gierig drauf am liebsten hätte Sie es gleich ganz roh gefressen. Im Moment Wechsel ich ab zwischen gekocht und Reinfleischdose. Ich frage mich ob es nicht zu viel Abwechslung wäre wenn ich jetzt noch roh füttern würde aber Peggy fand das rohe Fleisch klasse.
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Aus verschiedenen Gründen würde ich mich gerne in das Thema Barf einlesen und mir evtl einen Plan erstellen lassen. Hat jemand Tipps wo ich anfangen kann?
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Wenn du an Allergien denkst, kannst du dich in das Thema Ausschlussdiät reinlesen. Und darüber baut sich dann der ganze Futterplan, eh seeehr schleppend langsam auf. Mit Tagebuch dazu schreiben! Es braucht sehr lange Abstände bis mal was neues dazu kommt.
Da fängt man mit einer Tiersorte an, die der Hund Möglichst noch nie in seinem Leben gefressen hat(sowas wie Pferd oder Strauß?) und nach meiner Erfahrung sind Karotten gut verträglich. Und das wars dann für mindestens die ersten 2 Wochen auch schon an Zutaten. Die Symptome sollten alle vollständig verschwunden sein, bevor es weiter geht. Und dann kann man Wöchentlich eine neue Sache dazu ausprobieren. Eine Zweite Gemüse Sorte. Oder eine Getreide Sorte. Das dann wieder mindestens 1 Woche so beibehalten, bis man etwas weiteres dazu gibt. Das es anfangs eine gewisse Mangelernährung bedeutet, muss man sich mit abfinden. Aber am Ende hat man die besten Chancen einen Hund mit einem Funktionierenden Verdauungs System wieder vor sich zu haben, ohne Bauchweh, Juckreize etc...
Mein extrem Futtermittelallergiker ist bei mir jetzt auch schon über ein Jahrzehnt her . Also ist das was ich zu Ausschlussdiäten noch weiß, aus einer weiter entfernten Erinnerung.
Mit meiner Tiny hab ich es mir einfacher gemacht. Morosche Suppe, als Gemüse Grundlage und dann gabs alles vom Rind und ruckzuck auch mal alles vom Huhn und auch ab Woche 2 gab es schon eine Getreide Sorte dazu, welche sie noch nie zuvor hatte. Dazu hab ich anfangs noch Juniorfutter dazu gefüttert, von dem ich dachte, sie verträgt es. War mir bei dem Hund im Wachstum lieber so. Hat sich jetzt, wo sie es lange Zeit nicht mehr bekam und im Urlaub dafür Vollzeit im Napf hatte, leider als Irrtum rausgestellt. Macht aber nichts, weil ich den Inhalten welches sie bei diesen Fertigprodukten nicht verträgt, langsam auf die schliche komme.
Tiny hat aber auch keinen großen Leidensdruck durch unverträgliches Futter. Dauert ein paar Tage, bis sie komische Symptome zeigt, die auch nur sehr moderat zu erkennen sind.
Wird sie Vollgebarft hat sie keine dieser komischen Symptome. Ein fröhlicher, aktiver, sich nicht juckender Hund, ohne Junghunde Pickel, mit Perfektem Output .
Oder Alternativ, wenn man sich da nicht reinfuchsen kann grad. Bei Tierärzten gibt es doch immer Hypoallergenes Futter. Bestimmt auch in Norwegen. -
Lies dir mal auf Seite 285, in diesem Thread, die Erklärung von Flying Paws durch.
Buchempfehlungen kannst du auch bei den letzten 2 Seiten finden. -
Wenn du an Allergien denkst, kannst du dich in das Thema Ausschlussdiät reinlesen. Und darüber baut sich dann der ganze Futterplan, eh seeehr schleppend langsam auf. Mit Tagebuch dazu schreiben! Es braucht sehr lange Abstände bis mal was neues dazu kommt.
Da fängt man mit einer Tiersorte an, die der Hund Möglichst noch nie in seinem Leben gefressen hat(sowas wie Pferd oder Strauß?) und nach meiner Erfahrung sind Karotten gut verträglich. Und das wars dann für mindestens die ersten 2 Wochen auch schon an Zutaten. Die Symptome sollten alle vollständig verschwunden sein, bevor es weiter geht. Und dann kann man Wöchentlich eine neue Sache dazu ausprobieren. Eine Zweite Gemüse Sorte. Oder eine Getreide Sorte. Das dann wieder mindestens 1 Woche so beibehalten, bis man etwas weiteres dazu gibt. Das es anfangs eine gewisse Mangelernährung bedeutet, muss man sich mit abfinden. Aber am Ende hat man die besten Chancen einen Hund mit einem Funktionierenden Verdauungs System wieder vor sich zu haben, ohne Bauchweh, Juckreize etc...
Mein extrem Futtermittelallergiker ist bei mir jetzt auch schon über ein Jahrzehnt her . Also ist das was ich zu Ausschlussdiäten noch weiß, aus einer weiter entfernten Erinnerung.
Mit meiner Tiny hab ich es mir einfacher gemacht. Morosche Suppe, als Gemüse Grundlage und dann gabs alles vom Rind und ruckzuck auch mal alles vom Huhn und auch ab Woche 2 gab es schon eine Getreide Sorte dazu, welche sie noch nie zuvor hatte. Dazu hab ich anfangs noch Juniorfutter dazu gefüttert, von dem ich dachte, sie verträgt es. War mir bei dem Hund im Wachstum lieber so. Hat sich jetzt, wo sie es lange Zeit nicht mehr bekam und im Urlaub dafür Vollzeit im Napf hatte, leider als Irrtum rausgestellt. Macht aber nichts, weil ich den Inhalten welches sie bei diesen Fertigprodukten nicht verträgt, langsam auf die schliche komme.
Tiny hat aber auch keinen großen Leidensdruck durch unverträgliches Futter. Dauert ein paar Tage, bis sie komische Symptome zeigt, die auch nur sehr moderat zu erkennen sind.
Wird sie Vollgebarft hat sie keine dieser komischen Symptome. Ein fröhlicher, aktiver, sich nicht juckender Hund, ohne Junghunde Pickel, mit Perfektem Output .
Oder Alternativ, wenn man sich da nicht reinfuchsen kann grad. Bei Tierärzten gibt es doch immer Hypoallergenes Futter. Bestimmt auch in Norwegen.Danke! Das hilft mir gerade total weiter.
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Ich frag jetzt hier auch mal. Wir haben eine 6-jährige Hündin übernommen, die bisher die Barf Komplettmenüs von Hundehütte Troisdorf bekommen hat. Wir haben damit jetzt erstmal weiter gemacht. Der Hund kommt damit sehe gut zurecht, ein kleiner, fester Haufen am Tag, keine Luft im Bauch... Aber hier steht ja Fertigbarf ziemlich in der Kritik und ich finde auch den Gemüseanteil zu klein.
Mal eine Beispiel-Zusammensetzung:
67% Hühnerfleisch
10% Hühnerknochen
14% frisches saisonales Gemüse
8% Hühner-Innereien (2% Hühnerleber, 2% Hühnerniere, 2% Hühnerherz, 2% Hühnermagen)
1% RapsölRohprotein 16,8%
Rohfett 10%
Rohasche 2,4%
Rohfaser 1,9%
Calcium 0,5%
Phosphor 0,3%
Vitamin A: 22168 IE/kg
Vitamin D3: 829 IE/kg
Vitamin B1: 3.0 mg/kg
Vitamin B2: 1.8 mg/kg
Vitamin B3: 94 mg/kg
Vitamin B5: 35 mg/kg
Vitamin B6: 6.2 mg/kg
Vitamin B11: 1638 µg/kg
Vitamin B12: 15.7 µg/kg
Das wirklich unfütterbar? Oder könnte man noch etwas pimpen mit etwas mehr Gemüse und käme damit hin? Die Vorbesitzerin (Züchterin) war davon absolut überzeugt.
Ich kann mir schon vorstellen, auch selbst was zusammenzustellen, aber da es nur ein Mini-Hund ist, muss ich vieles portionieren, damit es über die Woche ausgewogen ist.
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Mir wären das zuviele Innereien und zu wenig Gemüse bzw Kohlenhydrate dafür zu viel an Fleisch.
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