Kontrollzwang? Angst? Unsauberkeit
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Hallo,
ich habe hier nun schon einige Themen durchgelesen, doch auf meine Situation kann ich sie leider nicht anwenden. Ich habe seit dem Wochenende meine Hündin bei mir und dass es holprig wird, darauf hatte ich mich bereits eingestellt. Nun habe ich jedoch Sorge, wichtige Dinge von vornherein falsch zu machen, daher frage ich lieber nach, bevor das Kind in den Brunnen fällt.
Sie ist generell im Haus ruhig und schläft viel, sie ist auch schon 14. Sie hat in jedem Raum einen Schlafplatz, den sie sofort "verstanden" hat und auch eigenständig und gerne viel nutzt. Wenn ich den Raum verlasse, läuft sie mir jedoch oft hinterher. Möchte ich sie dann zurück auf ihre Decke bringen, läuft sie oft vor mir weg, beschwichtigt und lässt sich dann am Geschirr mitnehmen. Auf dem Liegeplatz bleibt sie mal gut liegen (wenn ich mich auch im Raum aufhalte), oder auch garnicht (wenn ich den Raum verlasse, die Katzen füttere, etc.).
Wenn ich sie nicht beaufsichtigen kann, z.B. weil ich den Müll runter bringe, Wäsche im Keller aufhänge, bringe ich sie in die Küche. Dort wird sie auch gefüttert und hat eine Decke. Dort ist dann ein Türgitter zu, sie weint dann. Dann pinkelt sie in die Küche. Da ich noch nicht 100% weiß, dass das mit den Katzen gut geht, kann ich sie noch nicht unbeaufsichtigt zusammen lassen.
Gestern Abend war ich duschen (20 Minuten) und hatte nur das Wohnzimmer mit den Katzen zu und sie war im Rest der Wohnung frei, Bad war auch auf, sie kam auch zwischendurch rein gucken, sah und hörte mich und es war Pipi in der Küche.Heute hatte ich einen Arzttermin, den ich leider nicht verschieben konnte. Ich habe sie auf Video aufgenommen. Sie ist sehr ruhelos und läuft immer zwischen Decke und Küchentür hin und her. Sie weinte und hat sowohl gepinkelt als auch Kot in die Küche abgesetzt.
Wir haben einen geregelten Tagesablauf, gehen zu drei festen Uhrzeiten raus und sind pro Tag etwa 1:30 Stunden unterwegs, das natürlich langsam, da sie ja alt ist. Sie kriegt jeweils morgens und abends nach dem Gassi zur festen Uhrzeit ihr Futter, mittags nach dem Gassi etwas zu Kauen. Den Rest des Tages schläft sie. Streicheln mag sie (noch) nicht wirklich gerne, daher fällt das spärlich aus.
Wenn sie hinmacht, entferne ich das natürlich wortlos, ohne Schimpfen, etc. Über Nacht oder zwischen den Spaziergängen hält sie auch 7 Stunden und mehr ein, oft möchte sie wenn ich mich zum Gassi anziehe garnicht mit raus und ich muss sie regelrecht ziehen, daher schließe ich aus, dass sie "dringend muss", wenn wir eine Stunde vorher draußen waren und sie dann in die Küche pinkelt. Draußen läuft sie jedoch immer gut, achtet dort auch gut auf mich, ist aufmerksam, zieht nicht, setzt normal Urin und Kot ab.Nun meine Frage: was mache ich falsch? Wie sollte ich die Sache angehen? Wie ist ihr Verhalten zu deuten?
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Wir haben einen geregelten Tagesablauf, gehen zu drei festen Uhrzeiten raus und sind pro Tag etwa 1:30 Stunden unterwegs
Ist sie vorher auch regelmäßig so lange rausgekommen?
Ist sie körperlich rundum gesund?
Wo kommt sie her - kennt sie das Leben in einer Wohnung und, dass man dort alleine bleiben kann?
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Hört sich an als wenn sie das aus Unsicherheit macht. Gib ihr noch ein bisschen Zeit, ich denke, dann erledigt sich das Pinkelproblem von alleine wenn sie sich besser eingewöhnt hat und mehr Vertrauen zu dir hat. Ich würde sie so wenig wie möglich bedrängen und warten bis sie von selbst auf dich zugeht zum Kraulen. Wer weiß wie sie vorher gelebt hat.
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Stress wg ungewohnter Situation/Umgebung, fremder Mensch (du). Wenn man all das bedenkt nicht ungewöhnlich finde ich. Ist gesundheitlich alles okay? Abgesehen von Alterserscheinungen, evtl ist sie inkontinent - wäre auch nicht ungewöhnlich in dem Alter. Selbst unsere 11 Jährige Hündin, die schon seit 5 Jahren mit uns/bei uns lebt entwickelt jetzt im Alter ähnliche Verhaltensweisen (unruhig, gestresst beim alleine bleiben was früher kein Problem war) ich nenn das beginnender Alzheimer...
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Ist sie vorher auch regelmäßig so lange rausgekommen?
Ist sie körperlich rundum gesund?Wo kommt sie her - kennt sie das Leben in einer Wohnung und, dass man dort alleine bleiben kann?
Sie kommt aus dem Tierheim, ist dort die letzten Wochen immer nur mit Gassigängern raus gewesen. Davor hatte sie ein Zuhause, wie da die Gassizeiten waren, weiß ich nicht. Ursprünglich kommt sie aus dem Ausland. Sie wurde mir vermittelt als "kann auch ein paar Stunden alleine bleiben". Ich denke das hat man dann in ihrem alten Zuhause herausgefunden.
Sie hat einen Gesäugetumor, ansonsten ist nichts bekannt. Ich sammele aktuell Sammelkot und gehe dann mit ihr zum Tierarzt für Kot und Blut und wenn möglich auch Urin.
Abgesehen von Alterserscheinungen, evtl ist sie inkontinent - wäre auch nicht ungewöhnlich in dem Alter.
Aber müsste sie dann nicht auch in z.B. acht Stunden über Nacht Urin verlieren? Ihr Schlafplatz ist frei von Uringestank, zudem möchte sie teilweise morgens auch nicht zwingend "dringend" raus, was für mich eigentlich dafür spricht, dass sie ihren Urin halten kann. Im Tierheim waren die Tiere über Nacht 12 Stunden im Zwinger, dort war sie auch sauber.
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Sind die im Tierheim jeden Tag eineinhalb Stunden mit ihr gelaufen? Wenn nein, finde ich das einen zu heftigen Einstieg für einen so alten Hund. Ich würde mal davon ausgehen, dass die Knochen auch nicht mehr top sind. Ich würde abklären, ob sie Schmerzen hat, falls sie nicht eh schon Schmerzmittel bekommt.
Ansonsten würde ich sie derzeit noch gar nicht so viel "gängeln" mit dem Alleinbleiben. Das Kindergitter würde ich in eine Tür machen, wo sie auch einen Schlafplatz hat und mal zumachen, wenn Du auf der anderen Seite gemütlich herumsitzt und sie sehen kann, dass Du nicht weggehst. Wenn sie sich dann zur Ruhe begibt, würde ich nach einer Weile "zufällig" was aus dem Raum holen und die Tür beiläufig wieder offenlassen.
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Ich würde sie beim Folgen auch noch nicht weg schicken.
Und Versuch beim Verlassen des Hauses o.ä. kein Brimborium zu machen. Das kann hilfreich sein.
Ich hab bei Bonny kein aufwändiges " Ich verlasse jetzt dass Haus" gemacht und bei Ella ebenso nicht.
Sie wissen auch dass ich wieder komme.Zudem ist sie erst seit ein paar Tagen da. Das dauert. Sie kennt dich und die Umgebung ja noch nicht.
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Sind die im Tierheim jeden Tag eineinhalb Stunden mit ihr gelaufen? Wenn nein, finde ich das einen zu heftigen Einstieg für einen so alten Hund. Ich würde mal davon ausgehen, dass die Knochen auch nicht mehr top sind. Ich würde abklären, ob sie Schmerzen hat, falls sie nicht eh schon Schmerzmittel bekommt.
Ansonsten würde ich sie derzeit noch gar nicht so viel "gängeln" mit dem Alleinbleiben. Das Kindergitter würde ich in eine Tür machen, wo sie auch einen Schlafplatz hat und mal zumachen, wenn Du auf der anderen Seite gemütlich herumsitzt und sie sehen kann, dass Du nicht weggehst. Wenn sie sich dann zur Ruhe begibt, würde ich nach einer Weile "zufällig" was aus dem Raum holen und die Tür beiläufig wieder offenlassen.
Medikamente hat sie dort keine bekommen. Sie hat einen alten Beinbruch, der ihr allerdings keine offensichtlichen Probleme bereitet (kein Humpeln etc.).
Sicher kann ich die Gassizeit reduzieren. Sie macht jedoch mehrmals beim Gassi Pipi, daher finde ich es schwierig einzuschätzen, wann sie "leer" ist.
Als kurzer Anhaltspunkt: unsere Morgens- und Abendgassi"runde" beträgt jeweils etwa 500m und dauert 20-30 Minuten. Also wir gehen echt langsam. Anderthalb Stunden klingt vielleicht viel, aber ist jeweils dann einmal die Straße hoch bis zu nem Grünstreifen und zurück. Auf dem Bürgersteig macht sie nicht, daher muss ich mindestens so weit gehen. Mittags gehe ich mit ihr dann eine kleine Runde ins Naturschutzgebiet hinterm Haus. Das könnte ich einkürzen, ist zwar auch nicht länger, aber wir gehen dort straffer (da läuft sie besser).
Was fändest du denn angemessen? Ich habe immer 30 Minuten als Minimum pro Runde empfunden.Der Tierarzt wird sie komplett durchchecken, um zu sehen, ob sie irgendwo schmerzhaft reagiert.
Das ist eine gute Idee. Denn "hantiere" ich vor dem Gitter, weint sie trotzdem. Aber vielleicht entspannt sie ja, wenn sie sieht, dass ich dort nur ruhig sitze. Das werde ich mal versuchen. Dann versuche ich das "Gitter zu" entspannter für sie zu gestalten.
Ich dachte, da sie ja vom Tierheim "Zwingertür zu, jetzt kümmert sich keiner um mich" kennt und auch als alleine bleiben geübter alter Hund abgegeben wurde, wäre dies problemloser. Daher vermute ich schon, dass ich ihr falsche Signale gebe, bzw. etwas einfach falsch mache und nicht sehe. -
Und Versuch beim Verlassen des Hauses o.ä. kein Brimborium zu machen. Das kann hilfreich sein.
Ich hab bei Bonny kein aufwändiges " Ich verlasse jetzt dass Haus" gemacht und bei Ella ebenso nicht.
Sie wissen auch dass ich wieder komme.Ich hatte hier im Forum gelesen, dass man den Hund zu seinem Platz bringen soll, dort warten soll, bis er liegt, loben, warten soll bis er entspannt ist und dann zügig das Haus verlassen soll. Daher hatte ich das jetzt heute mal so versucht. Und heute hat sie zumindest nicht gebellt, was sie vorher tat, wenn ich nur das Gitter zu hatte. Aber ob das "richtig" ist, weiß ich eben nicht.
Ich muss dazu sagen, ich hatte ja schonmal einen Hund, nur die hätte man wirklich 90% aller Fünfjährigen an die Hand geben können und die hätten die führen können. Sie war absolut problemlos. Und konnte vor allem schon problemlos alleine bleiben, als sie zu mir kam.
Ich bin mir eben auch nicht sicher, ob meine Hündin jetzt weiß, dass ich immer wieder zurück komme, so wie es deine Hunde wissen. Ihr vorheriger Besitzer ist gestorben, vielleicht hat sie jetzt Verlustängste. Dann wäre es gemein, sie von mir weg auf ihren Platz zu schicken. Ist es jedoch Kontrollzwang, wäre es nicht richtig, sie mich kontrollieren zu lassen.
Und eine notorische Pinklerin möchte ich mir auch nicht heranziehen, die jedes Duschen von Frauchen mit Pipi in der Küche kommentiert. Das geht einfach nicht. Ich traue mich schon garnicht mehr beim auf Toilette gehen die Tür zu schließen, da ich Angst habe, sie macht dann hin. -
Zu der Frage wie viel Gassi für sie "richtig" wäre: Das ist sehr individuell. Ich muss nur gerade an meine Senioren denken. (Im letzten Jahr habe ich meine Hündin begraben, die 16,5 Jahre wurde, in diesem Jahr den Rüden, der 14 Jahre alt wurde. Aktuell habe ich noch eine 14jährige Hundeomi hier laufen.) Die hatten alle so unterschiedliche Bedürfnisse. Allen war gemeinsam, dass sie eigentlich ständig oder zeitweise Schmerzmittel brauchten. Und, dass sie unheimlich schnell an Muskeln und Kondition verloren haben, wenn man nicht drangelieben ist (bzw. nicht konnte, weil man wegen was schonen musste).
Meine eine Hündin zeigt übrigens beim normalen Haustierarzt nichts an wegen ihrer Schmerzen. Die ist dann so im Stress (sieht man ihr übrigens auch nicht an), dass sie sich stumpf stellt. Das geht nur bei meiner Fachtierärztin, die sich eine Stunde Zeit nimmt und den Hund auf einer Matte am Boden in Ruhe dann untersucht, wenn er entspannt ist.
Dann muss ich noch sagen, dass die Seniörchen mit ihren Schrulligkeiten eh sehr eigen sind. So Erziehungsmaßnahmen wie mit einem jungen Hund kann man oft gar nicht machen. Die werden einfach stur, haben bei manchen Sachen plötzlich Angst und so weiter. Man muss also gucken was man "durchziehen" kann und soll und wo man sich einfach mit abfinden muss.
Hach, die Oldies. Ein Völkchen für sich.
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