Unsicherer Hund und die dummen Kommentare anderer Hundehalter

  • 2 unserer Hunde werden auch hochgenommen. Es ist einfach schon zu oft passiert, dass sie gejagt wurden.


    Meine Standardantwort auf blöde Sprüche (den sag ich jetzt immer, dann muss ich nicht spontan und einfallsreich sein): "Meine Hunde wurden letztens von einem "der tut nix, der will nur schauen" über die Straße gejagt. Ich gehe das Risiko nicht mehr ein, dass die Leute ihre Hunde falsch einschätzen".


    Die meisten sind dann richtig betreten. Manche fangen dann auch ein Gespräch an und wenn ich dann erkläre, wie es so kleinen Hunden geht und dass nach jeder Jagd die Fortschritte wieder dahin sind, dann haben sie viel Verständnis. Ich bin mir sicher, dass diese Leute dann niemanden mehr blöd anmachen der seinen Hund trägt.
    Die meisten wollen auch nur witzig sein. Ich glaube die meinen das gar nicht böse.


    Aber gerade wenn man selbst sehr bemüht ist und viel Zeit ins Training investiert, dann kann so eine unbedachte Bemerkung sehr schnell verletztend sein.


    Das Hochheben hat Fiora sehr viel Sicherheit gegeben. Ich kann sie zb schon sehr knapp nach einem Hund wieder absetzten. Früher musste ich lange warten. Sie hat sich dann oft umgedreht und noch nachgebellt. Jetzt kann ich sie 5 Schritte nach dem Hund schon wieder absetzen und sie läuft dann ruhig mit uns weiter.
    Irgendwann wird sie sicher auch an der Leine vorbeilaufen können.

  • Ich will nur kurz sagen wie sehr mir (und auch vielen anderen denke ich) solche Beiträge helfen und Mut machen zu sich, seinem Hund und dem Umgang zu stehen auch wenn man angegangen wird - danke :smile:
    Manchmal denkt man schon man ist alleine auf der Welt der Rücksicht nimmt und sich noch stundenlang ärgert nicht passend reagiert zu haben, nicht schlagfertig genug gewesen zu sein etc...


    Ich bin schlicht "zu gut erzogen", mir fällt es oft schwer sehr deutlich und zur Not auch ekelhaft zu fremden Menschen zu werden wenn es noch gar nicht um akute Situationen sondern eben nur tägliche Begegnungen geht.
    Das gleiche Spielchen in der Familie, alle wissen alles besser, man selber macht alles falsch und wieso und überhaupt - keiner von denen hat da je einen Hund gehabt natürlich aber was solls :rollsmile:


    Man lernt als HH am meisten über sich selbst und sich zu behaupten - das ist zumindest mein Resumee bisher....und ich bin dankbar fürs DF :D

  • Ich finde den Beitrag super, danke dafür.


    Auch, wenn der Anlass traurig ist.
    Wir werden die anderen Leute nicht ändern können, aber positiv: irgendwann können wir kontern


    Allein, dass wir uns hier darüber austauschen und Gedanken machen, was man hätte sagen können, wenn man dran gedacht hätte, macht schlagfertiger, und je nach Situation, kann man dann auch mal kontern.


    Meine kleinste Hündin wurde mal von zwei Tutnixen gejagt, kam knapp mit dem Leben davon und war aber 4 Tage weg. Es ist mir völlig, völlig egal, wer was sagt oder denkt, diesen Hund nehme ich bei Hundebegegnungen IMMER auf den Arm. Da oben ist sie sicher, auf dem Boden bekäme sie schnell große Angst. Unnötig in meinen Augen, wo ich ihr doch so leicht helfen kann.
    Sie wird sowieso nie wieder Kontakte mit Tutnixen haben, das einzige, was sie im Umgang mit ihnen beherrschen muss, ist schnell genug zu mir zu kommen, wenn sie einen sieht.



    Dadurch, dass ich aber mehrere dabei habe, und davon einer groß ist, sparen sich die Leute häufig einen Kommentar.
    Schlimmer ist es, wenn ich nur einen Mini dabei habe.


    Letztens waren wir Bus fahren und es war unglaublich voll. Ich habe meine kleine Hündin, die ich dabei hatte, auf den Arm genommen und auch bis nach draußen getragen. Da labert mich doch echt einer an von der Seite, ohne Hallo, ohne irgendwas (das HASSE ich ja): "Hat der Hund keine Beine?? Ein kleiner Hund kann doch auch laufen." und ich konnte das erste Mal kontern und habe zurück gefragt, ob er keine Eier hat, oder wieso er eine Frau grundlos unhöflich anpöbeln muss und sich in Dinge einmischen muss, die ihn nichts angehen.
    Und das kam so knackig, dass er nichts mehr gesagt hat.


    Mittlerweile kann ich, entgegen meiner Überzeugung und Erziehung, richtig arschig sein. Es ist mir völlig egal geworden und finde langsam Spaß daran, mich zu wehren und die Leute mal an ihren Anstand zu erinnern, wenn ich grußlos und aus dem Nichts heraus angequakt werde.



    So "weit" (weit = ich ärgere mich nur noch kurz; und kann ggf kontern) kam ich nur, weil ich mich mal darüber ausgetauscht habe :)
    Die vielen Male vorher, die ich mich wie dummes Freiwild behandeln lassen musste, war ich genau so perplex.


    Also, Übungssituationen nutzen und am Selbstbewusstsein feilen.

  • Ich will nur kurz sagen wie sehr mir (und auch vielen anderen denke ich) solche Beiträge helfen und Mut machen zu sich, seinem Hund und dem Umgang zu stehen auch wenn man angegangen wird - danke
    Manchmal denkt man schon man ist alleine auf der Welt der Rücksicht nimmt und sich noch stundenlang ärgert nicht passend reagiert zu haben, nicht schlagfertig genug gewesen zu sein etc...

    Genauso geht es mir auch gerade, und ich bin so froh nach der Situation heute hier gepostet zu haben. Ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet, dass die meisten sagen es ist falsch den Hund notfalls auf den Arm zu nehmen. Ich war ganz baff dass es so vielen anderen auch so geht. Das tut gut und staerkt. Auch von mir ein dickes Danke an alle fuer die Beitraege!

  • Ich bin zwar gut erzogen worden aber mein Opa hat schon immer gesagt "Mädel, wenn dir wer dumm kommt dann versteck dich nicht!"
    Der und auch meine Oma waren immer der Ansicht das man sich auch als Mädchen nichts gefallen lassen muss und waren damit zu der Zeit echte Vorreiter. Bin ich echt dankbar für, denn es gibt leider noch zu viele die glauben sie könnten sich sonstwas erlauben bloß weil ne Frau vor ihnen steht.


    Versteckt euch nicht! Was ihr mit eurem Hund tut ist ganz allein eure Sache!
    Habt Mut! Und wenn sie euch zickig nennen, so what, lacht drüber! Zicken, die Ziegen, sind schlaue, mutige, hübsche Tiere, ein Vergleich damit ist ja nun wirklich keine Schande. ;)
    Und eure Hunde brauchen euch. Euren Schutz. Lasst euch bloß nicht unterkriegen! :dafuer:

  • Meine kleinste Hündin wurde mal von zwei Tutnixen gejagt, kam knapp mit dem Leben davon und war aber 4 Tage weg. Es ist mir völlig, völlig egal, wer was sagt oder denkt, diesen Hund nehme ich bei Hundebegegnungen IMMER auf den Arm. Da oben ist sie sicher, auf dem Boden bekäme sie schnell große Angst. Unnötig in meinen Augen, wo ich ihr doch so leicht helfen kann.

    Oh wie furchtbar!! Gott sei dank ist sie wohlbehalten wieder bei Dir, aber ich will mir gar nicht ausmalen, was fuer ein Alptraum das fuer Euch gewesen sein muss! :streichel:
    Was auch echt anstrengend ist und die Sache erschwert, ist dass Hazel ein extrem high pitch also schrilles bellen hat, und sie erstmal nach vorne prescht (auch an der Leine). Dabei ist sie einfach nur voellig verunsichert und panisch (Kommt der Hund dann an sie ran schreit sie und will nur noch weg). Viele denken dann sie ist aufmuepfig oder frech und unerzogen. Dabei ist sie einfach nur voellig verunsichert und hat Schiss. Das macht es fuer einige Hundebesitzer vielleicht noch schwieriger zu verstehen warum ich sie hochnehme bevor es eskaliert (es waere wahrscheinlich leichter zu verstehen wenn sie zitternd, mit eingeklemmter Rute hinter mir stehen wuerde ..). Aber gut, ihr habt recht: es muss mir echt egal sein was andere HH denken.

  • Aber gut, ihr habt recht: es muss mir echt egal sein was andere HH denken.

    Das möge Dein Mantra für 2018 und alle Folgejahre sein! :dafuer:


    Ist wirklich schietegal, was andere denken.
    Dein Leben, Dein Hund.


    Muss man lernen, tut man- basta. :D

  • Oh, ich kenne das, Rosie kläfft auch gerne rum.


    Wenn ich nicht schnell genug bin, macht sie es wie Deine:
    Sie rennt schrill bellend zum Hund hin, und wenn der dann zu ihr kommt, kippt die Stimmung sie rennt kreischend weg :headbash:


    In 99,9% der Fälle bin ich schnell genug, sie ranzurufen und anzuleinen (1 - 2 Mal im Jahr entwischt sie mir, weil sie jemanden schneller sieht).


    Die kleinen Mäuse, dass die so ne Angst haben müssen.


    Was hier wirklich, wirklich den Durchbruch brachte war, Leckerlies (Wurst zu Anfang, etwas Wertiges eben) auf den Boden zu werfen, sobald sie einen fremden Hund gesehen haben. Ich habe mich dabei zwischen sie und den Fremdhund gestellt, und immer, wenn sie hochgeschaut haben, haben sie eine neue Hand voll Wurst zum Suchen bekommen.
    Mittlerweile gehen Hundebegegnungen völlig ruhig, wo ich noch vor einem Jahr eine Gruppe schreiender Kleinhunde an den Leinen hatte.

  • Was hier wirklich, wirklich den Durchbruch brachte war, Leckerlies (Wurst zu Anfang, etwas Wertiges eben) auf den Boden zu werfen, sobald sie einen fremden Hund gesehen haben. Ich habe mich dabei zwischen sie und den Fremdhund gestellt, und immer, wenn sie hochgeschaut haben, haben sie eine neue Hand voll Wurst zum Suchen bekommen.

    Ja, das klappt auch meistens bei uns ganz gut mit der Methode mittlerweile, aber nur wenn ein gewisser Abstand da ist zum anderen Hund.


    Off topic @corrier: Deine Truppe ist entzueckend und soooo schoene Bilder auf deinem Instagram :cuinlove:

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