Clickübung für Beruhigung

  • Hallo ihr, mein 9 Monate alter Weimaraner braucht meistens relativ lange, eh er mal zur Ruhe findet, um sich vom Spaziergang oder Übungen zu erholen. Da wir beide im Haushalt nicht alleine sind, sondern es tagsüber schon viel Bewegung gibt, springt er stets auf und läuft hinterher, da er ja was verpassen könnte...


    Kann man mithilfe des Klickers ihn zu mehr Ruhe bringe, zB "bleib" sagen und klicken + belohnen, sofern er ruhig sitzen bleibt oder gibt es da andere aus Erfahrung bessere Methoden?

  • Hm,
    es gibt tatsächlich Übungen, mit denen man einen Hund herunterfahren kann.


    Das ist aber eine ganz andere Situation, als die von Dir beschrieben.



    Was Du vor hast, wird so in der Form, wie Du es gerne erreichen möchtest, nicht funktionieren.
    Denn, der Clicker wird in der von Dir beschriebene Situation eher kontraproduktiv sein.
    Denn es wird weiterhin dafür sorgen, daß der Hund stets auf "Hab acht" ist, immer bereit, etwas für Dich zu tun. So kann der Hund sich nicht entspannen.
    Also eher das Gegenteil davon, was Du gerne erreichen möchtest.




    Ich würde vorschlagen, mal zu schauen, ob Du nicht vielleicht jetzt schon zu viel mit dem Hund machst.
    Denn das könnte auch eine Erklärung sein, warum der Hund nicht zur Ruhe kommen kann.



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Man kann eine Decke/ein Körbchen als "Entspannungort" konditionieren, das muss natürlich kleinschrittig und zunächst in ruhiger Umgebung aufgebaut werden.
    Ich meine, ich habe im "Handbuch für Hibbelhunde" von Bina Lunzer den entsprechenden Aufbau gelesen (der kein Hexenwerk ist, Ruhe und Entspannung bestätigen und langsam den Zeitraum verlängern oder an einen etwas interessanteren Ort gehen). Ich meine, es war in dem Buch, in dem auch auf beispielhafte Trainingsvideos verwiesen wurde. In einem wurde die Ruhedecke vergleichsweise einmal mit Clicker aufgebaut und einmal indem der Hund durch langsames, ihm angenehmes Streicheln auf der Decke belohnt wurde. Es waren natürlich zwei unterschiedliche Hunde, aber der gestreichelte Hund wirkte deutlich entspannter, während der geclickerte Hund eher in einer Erwartungshaltung zu verbleiben schien. Bei Elvis wäre das sicherlich auch so, daher würde ich persönlich hier nicht mit dem Clicker arbeiten oder eben nur für den grundsätzlichen Aufbau "Auf die Decke gehen und dort kurz bleiben" und dann ohne Clicker den Zeitraum und die Entspannung erarbeiten.


    Wenn euer Familienleben schon sehr spannend ist, würde ich auch, wie SheltiePower angeregt hat, schauen, ob das Pensum des Hundes vielleicht zu groß ist und - falls ihr das noch nicht habt - ggf. mit einem Körbchen, das für die Menschen tabu ist oder Kindergittern eine Ruhezone für den Hund schaffen.


    Nach den Spaziergängen könntest du ihm außerdem einfach noch 1, 2 Minuten widmen, die du ihn einfach streichelst, um ihn "runterzufahren". Das mache ich manchmal mit Elvis und das tut ihm gut, einfach eine kurze Übergangszeit schaffen. Wenn ich nach einem Spaziergang direkt *bam* an den Schreibtisch gehe, fällt es ihm auch manchmal schwer, wieder in den ruhigen Zuhause-Modus zu kommen, obwohl er generell sehr gut darin ist, sich nach aufregenden Situationen wieder zu beruhigen.


    Beim Üben/Trainieren könntest du auch ein kleines Signal oder Ritual einführen, dass ihm zeigt, dass ihr jetzt fertig sei (falls ihr noch keines habt). Bei uns ist das einfach "Das wars" und eine Handbewegung.


    Und last not least: Elvis richtet dem Jagdhundkumpel viele Grüße aus! ;)

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