Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • Ich kenne das vom Emil auch, als er klein war ist er nach dem Ableinen auf jeden Trigger hin bis zum Horizont gebrettert. Meine damalige Trainerin meinte: Beschäftigen. Fährten legen, Kekse verstecken, sowas. Hat bei meinem Arbeitsjunkie zur Folge, dass er Beschäftigung einfordert. War nicht der Weg für ihn, triggert ihn eher und macht ihn zappelig. Unser Weg war die SL.
    Worauf ich hinaus will, es kommt vllt auf den Hund an, welcher Weg passt. Ich habe stur Emils Radius begrenzt und da er an sich ein Hund ist, der alles richtig machen will, hatte er das irgendwann drin. Und hält den Radius jetzt ein. Vllt wäre es für Deinen Hund ein guter Plan dich draußen interessant zu machen. Vllt immer mal ne Fährte zu legen, oder ähnliches.

  • Bei unserem Max ist es auch so, dass er das Laufen,Rennen einfach braucht, der hat Energie, unglaublich ....
    Was den Rückruf angeht - du musst dich für den Hund Intressant machen, du musst ihn Neugierig machen, bei mir und Max klappt das so sehr gut.
    Er muss Sitz, schaut mich an, wird abgeleint und nach einem "Lauf" darf er los rennen.
    Er zieht auch nicht an der Schleppleine, sobald er weiter weg will, da reicht ein Hier und der Hund kommt zurück, bekommt ein Leckerli und wird gelobt.
    Wenn er nicht hört, wird die Leine kürzer genommen und es ist Schluß mit weiter weg rennen.


    Und zum Leckerli - nur auf die flache Hand legen, so passiert den Fingern nichts...


  • Sie sprintet wie ein Pfeil gerade aus in vollem Tempo. Ohne Fährte oder irgendwelche anderen Reize und 0 ansprechbar. Echt so, wie man es von einem Hund erwarten würde, der wochenlang nicht rausgekommen ist. Als ob sie sich so richtig den Kopf frei rennen müsste


    Also sprintet sie mehrere hundert Meter und hält dann abrupt an? Sieht sie sich mal nach dir um?
    Ich würde es vermutlich auch mit der Schleppleine versuchen. Aber auf jeden Fall ein Signal einführen für's Ende der Leine - bei uns ist es "Nicht so weit!". Könnt ihr vielleicht üben, indem du kurz vor Schluss das Signal gibst, dann (laut, auffällig, so dass sie es merkt) umdrehst und ihr Mitkommen belohnst?
    Wie alt ist Mala denn? Vielleicht könntest du das freie Laufen auch durch kleine Einheiten am Rad ersetzen? So dass sie Energie rauslassen kann als Ausgleich für das Laufen an der Schlepp. An der Leine könntest du dann anfangen, dich richtig interessant zu machen - Suchspiele, Zerrspiele, Wald- und Wiesenagility, Clickern... natürlich nicht durchgehend, aber immer mal wieder, völlig unvorhersehbar, es könnte immer was Tolles passieren bei dir... ;) Und wenn es dann ein paar Monate lang gut läuft, versuchst du, wenn sie ansprechbar ist, die Schleppe mal für ein paar Minuten abzumachen und sie für ein Spielchen zu animieren. Sie soll gar nicht auf die Idee kommen: Oh jetzt ist die Leine ab, und tschüss!

  • @physioclaudi mei, bin ja schon froh zu hören, dass man sowas in den Griff bekommen kann... Muss ehrlich sagen, dass es von all den Problemen schon eins ist, das mir sehr zu schaffen macht... :/


    Ich denke, dass ich bei Mala erst einmal das Erregungslevel "in den Griff" bekommen muss. Teilweise über Ablenkung, klar, aber ich glaube auch bewusstes Ruhe reinbringen (wie es Wurli ja auch oft beschreibt) sind hier wichtig. Ergo, wenn sie nicht mehr ansprechbar ist geht es einfach erstmal nicht mehr weiter :ka: . Bis sie runterfährt, sich an mir orientiert und wieder reagiert.
    Und wenn sie meint kopflos in eine Richtung zu brettern werde ich sie vokal korrigieren und gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung gehen oder stehen bleiben und warten, bis sie zu mir kommt. Dann dicke Party. Entweder Leckerlies oder Spiel.
    So gut wie der Rückruf mittlerweile sitzt (wenn sie ansprechbar ist) , so sind wir beim an mir orientieren glaub ich noch bei 0 :omg: .
    Hört sich das nach einem Plan an um das grundsätzliche an mir orientieren in die Gänge zu bekommen?


    Ich schau mich grad nach einer 20m Schleppleine um. 10m reichen einfach nicht im Feld und zwischen Wiesen. Und dann werde ich versuchen mit mehr Geduld an die Sache ranzugehen.



    @FiSaJo herzlich willkommen unter den Wilden :winken: .
    Mala hatte das Fressen von jedem Schmarn auch ganz stark in dem Alter. Bei uns hat es geholfen einfach beharrlich mit dem Tausch zu arbeiten wann es möglich war. Bzw. Habe ich bei Dingen die ungefährlich waren einfach nichts gesagt und mich drauf verlassen, dass der Reiz von alleine vergeht. So war es dann auch bei Zigarettenschachteln etc. Wobei sie diese Dinge auch nie gefressen hat.
    Heute reicht ein "eheh", wenn sie es sich doch mal überlegt.
    Bei Dingen die sie nicht tauschen will und nicht ungefährlich sind werd ich direkt. Wenn "aus!" nicht klappt wird es ihr aus dem Maul genommen mit einem deutlichen Pfui.
    Wg. Hochspringen: mir wurde gesagt, dass Hunde es gar nicht mögen, wenn man ihnen die hinteren Pfoten (dafür muss es einen richtigen Begriff geben der mir grad nicht einfällt xD ) anstubst, während sie jemanden anspringen. Das scheint zumindest bei uns funktioniert zu haben. Bzgl. Umgang mit den Kids melden sich hier hoffentlich noch erfahrene Halter - dazu gibt es aber auch viele existierende Beiträge, falls du dich mal durchwühlen möchtest!

  • Also sprintet sie mehrere hundert Meter und hält dann abrupt an? Sieht sie sich mal nach dir um?
    Ich würde es vermutlich auch mit der Schleppleine versuchen. Aber auf jeden Fall ein Signal einführen für's Ende der Leine - bei uns ist es "Nicht so weit!". Könnt ihr vielleicht üben, indem du kurz vor Schluss das Signal gibst, dann (laut, auffällig, so dass sie es merkt) umdrehst und ihr Mitkommen belohnst?
    Wie alt ist Mala denn? Vielleicht könntest du das freie Laufen auch durch kleine Einheiten am Rad ersetzen? So dass sie Energie rauslassen kann als Ausgleich für das Laufen an der Schlepp. An der Leine könntest du dann anfangen, dich richtig interessant zu machen - Suchspiele, Zerrspiele, Wald- und Wiesenagility, Clickern... natürlich nicht durchgehend, aber immer mal wieder, völlig unvorhersehbar, es könnte immer was Tolles passieren bei dir... ;) Und wenn es dann ein paar Monate lang gut läuft, versuchst du, wenn sie ansprechbar ist, die Schleppe mal für ein paar Minuten abzumachen und sie für ein Spielchen zu animieren. Sie soll gar nicht auf die Idee kommen: Oh jetzt ist die Leine ab, und tschüss!

    Ja genau, heute war es sicher fast 1km...da hat sie erst angehalten, als sie andere Spaziergänger gesehen hat... Hatte schon Angst, dass sie die stellt... Da hat sie dann zu mir geschaut und ich hab auf die Distanz gerufen und voilà, es ist wohl ein Funken Verstand durch das kleine Hundehirn geschossen und sie ist zurück gesprintet. Natürlich gab's dann eine riesen Party obwohl mir ganz anders zumute war :fear: :tropf: .
    Zum Glück ist sie Menschen gegenüber freundlich und will mit anderen Hunden spielen. Ansonsten wäre die Kombi noch schlimmer :lepra: . Dennoch ist es keine Option 25kg pure Lebensfreude ungesichert durch die Gegend flitzen zu lassen.
    Sie wird in einer Woche 10 Monate alt. Ich denke das ist bei ihr einfach pure Lebensfreude und die fehlende Bindung zu mir draussen.
    Ich werde es so machen wie vorgeschlagen. Das mit dem Signal vor Leinenende hattest du mir bereits vor einigen Wochen geraten, das mache ich schon so.
    Jetzt muss ich einfach noch den Faktor einbauen, dass sie durch Ziehen nicht ans Ziel kommt und sich dann mal fragt "Was nun los? :ka: ". Da war ich bisher zu "nett". Es ging ja immer schön weiter.
    Dazu noch Aktionen meinerseits und dann schrittweise rantasten mit Leine ab, wie du sagst... Damit das kein Freifahtschein wird für sie, sondern in Sachen Spass eigentlich irrelevant ist :applaus:

  • @Aenima


    Durch Blocken und einem gleichzeitigen "scht". Um Sina jetzt zu korrigieren reicht ein leise gesprochenes "scht", blocken muss ich sie schon lange nicht mehr.

  • bei Emil war es auch ganz stark die Hibbeligkeit, allgemeine Nervosität und Reizoffenheit die ihn triggert und hat abschiessen lassen. Die Frage ist aber schon, ob der Hund wirklich die Bewegung braucht in dem Moment, oder ob das dann eher das Mittel zum Zweck ist sich noch mehr ins Nirvana zu schiessen. Emil hat das Herumrasen immer bekloppter gemacht. Was ihn runter bringt ist ruhiges Bewegen. Also am Fahrrad, oder beim Longieren. Er kann laufen, auch lange laufen, aber es ist kein hirnloses rumballern.
    Versteh mich nicht falsch. ich will auch, dass Emil die Bewegung bekommt, die er meines Erachtens nach braucht. Aber nicht in Form von Rumballerei. Ich sehe das momentan ganz klar bei der Interaktion mit Fiete. Die beiden fangen an zu toben, viel Rennen, kurze Boxkämpfe, wieder rennen. Bei Fiete bewirkt das, dass er nach 5 Minuten entspannt durch die Gegend trabt und dann schnüffeln will, bei Emil bewirkt es, dass er ins Hüten und Kläffen verfällt. D.h. ich lasse die beiden spielen und toben, weil ich weiß, dass beide es lieben und wenn sie fertig sind, bzw Fiete fertig ist und Emil fällt ins hüten, dann bekommt er nen Abbruch und wenn er den ignoriert (hier am Strand momentan schon häufig), wird er kommentarlos an die kurze leine genommen. Wenn er aufhört zu bellen und Kopf und Rute runter gehen, lobe ich ihn und leine ab. Sollte er dann wieder loslegen, Leine wieder dran. Und zwar nix SL, kurze Leine. Die SL hat uns damals geholfen einen Radius anzutrainieren und das hat sehr gut funktioniert. Beim Runterkommen funktioniert die SL nicht. Denn er kann auch die 15m um mich herum nutzen zum kläffen und hüten.

  • Die Frage ist aber schon, ob der Hund wirklich die Bewegung braucht in dem Moment, oder ob das dann eher das Mittel zum Zweck ist sich noch mehr ins Nirvana zu schiessen. Emil hat das Herumrasen immer bekloppter gemacht. Was ihn runter bringt ist ruhiges Bewegen. Also am Fahrrad, oder beim Longieren. Er kann laufen, auch lange laufen, aber es ist kein hirnloses rumballern.


    Sehe ich auch so.
    Als Pascow jünger war, ist er ein paarmal im Garten plötzlich völlig ausgerastet - hin- und hergerannt wie irre, Haken geschlagen, ins Gras gebissen, wieder hin- und hergesprintet. Wir dachten erst, Oh wie schön, er hat richtig Freude.
    Nachdem er aber nach 3,4 Malen im Garten plötzlich immer bekloppter wurde und auch anfing in alles mögliche andere zu hacken im Vorbeilaufen (Gartentisch, Sträucher, einmal mich, wenn auch nur leicht), haben wir das fortan unterbunten. Wir haben sein Hochspulen mit 'Freude' verwechselt, dabei hat ihn das auf Dauer immer mehr gestresst und er wurde immer weniger ansprechbar. Darum meine Frage, ob Mala das Laufen wirklich braucht oder ob sie sich nur hochspult dadurch, und ob man das nicht durch ruhiges und geregeltes Laufen z.B. am Rad ersetzen könnte, um Energie abzubauen.

  • Danke für das Teilen eurer Erfahrungen :applaus:


    Gute Denkanstöße. Ich denke, dass es bei Mala tatsächlich ein weiteres Hochdrehen ist. Weil wie gesagt, es ist nicht so, dass sie tagelang nicht rauskommt oä. und deshalb so ein kompletter Bewegungsdrang da wäre.
    Es hört sich doch nach dem Verhalten von Emil an.
    Und das Verhalten im Garten hat sie auch ab und an..Nicht so stark, aber halt dieses... Tiefer gelegte Rennen mit wirrem Blick :ugly: .
    Ich denke es lässt sich leicht überprüfen, indem ich Ihre Ansprechbarkeit teste und sie da wie von physioclaudi beschrieben notfalls raushole. Und dann wie auch beschrieben auch nicht in die Schleppleine brettern lassen sondern an der kurzen Leine runterkommen lassen.

  • Ich schau mich grad nach einer 20m Schleppleine um.

    Ähhmmm..... Du weißt aber schon, dass 20m bei 25kg wildem Junghund eine Kombi sind, die Dich garantiert früher oder später (eher früher) von den Füßen holt?


    Mehr als 10m SL würde ich mir bei dem Gewicht niemals antun.

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