Hund aus Tierschutz / Ungarn
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Ich hab meinen ersten Hund ja auch aus dem Tierschutz. Aber eben weil man beim ersten Hund doch irgendwann Zweifel bekommt ob man das denn alles richtig macht oder ob der Zeitpunkt stimmt oder der Hund stimmt, war mir eines wichtig: den Hund vorher kennen zu lernen. Niemals hätte ich mich getraut eine Wundertüte aus dem Ausland direkt zu mir kommen zu lassen. Die Hunde leben dort ja in den seltensten Fällen in Familien, geschweige denn in einer Wohnung. Wie sollen sie dort also beurteilen wie sich der Hund dann bei mir verhalten wird?
Also habe ich unabhängig von der Organisation nach Hunden auf Pflegestellen in meiner Nähe gesucht. So eine Pflegestelle kann den Hund schon mal um einiges besser einschätzen. Zusätzlich kann ich hinfahren und ihn kennen lernen. Klar als Anfänger sieht man da vielleicht auch nicht alles. Ich hatte auch extra eine zweite Person dabei, damit ich eine neutrale Meinung noch habe. Denn ich war direkt verliebt natürlichVielleicht suchst du auch einmal nach Hunden in deiner Nähe, die du kennen lernen kannst.
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Ich habe hier auch eine Wundertüte aus Zypern sitzen, klein und wuschelig. Sie hat vorher nicht in einem Haus gelebt und auch nicht die besten Erfahrungen gemacht. Aber ich habe mich bewusst darauf eingelassen und habe es nie einen Tag bereut. Sie ist ein so unkomplizierter Hund und war außer zum Impfen nie beim Arzt.
Sie kam von einer seriösen Organisation die vor Ort auf MMK getestet hat, hier haben wir er wiederholt und alles war okay.
Man sollte dabei ein gutes Gefühl haben und sich sich sicher sein das die Organisation seriös ist. Ein Hund ist meiner nach immer eine kleine Wundertüte. Du weißt nie wie er sich entwickelt wenn er ankommt, kannst es aber positiv beeinflussen. Ich oute mich ganz klar als „pro Tierschutz“ Mensch. Aber wie gesagt von seriösen Organisationen die mir auch ausführlich beantwortet was getestet wird und auch darauf hinweist das es MMK gibt und es nicht unter den Tisch fallen lässt. Wir selbst und meine Eltern habe Hunde von hundeliebe grenzenlos und hatten Mitspracherecht wann der Hund ausreist. Das spricht für mich eben auch für einen seriösen Verein nichts unter den Tisch fallen zu lassen. Hier unsere Eingereisten, die kleinen Hündin gehört mir die große meinen Eltern.
Die -
Ich fasse mal zusammen: Der Hund soll kinder-, katzen-, büro- und kollegenhundkompatibel sein bzw. möglichst schnell werden, Du bist Hundeanfängerin, und der Hund kommt aus dem Ausland und hat höchstwahrscheinlich unter ganz anderen Bedingungen gelebt.
Ich denke, da ist noch wesentlich mehr als nur der Gesundheitsstatus und die Seriosität des Vereins zu beachten.
Hast Du überhaupt Kapazitäten (an allererster Stelle Zeit), um den Hund in einem Leben bei und mit Dir ankommen zu lassen? Was, wenn er sich erst mal nicht lösen will, in die Wohnung oder in seinen Transportkäfig macht? Und das über Tage? Wenn er entweder Angst vor den Katzen hat oder sie jagen will? Nichts vom Kind wissen will? Oder sogar in einer blöden Konstellation zubeißt? Zum Einstand erst mal ins Büro pinkelt? Dem Kollegenhund mit hysterischem Gekreische begegnet?
Kannst und willst Du solche Eingewöhnungsschwierigkeiten managen? Wie hast Du Dir das vorgestellt? Der Hund kommt zum Wochenende, und am Montag soll er mit ins Büro? Wie schnell müsste der Hund "funktionieren"?
Nicht, dass es zu Missverständnissen kommt, ich bin immer dafür, zuerst den Hunden ein Zuhause zu geben, die "schon da" sind, egal, ob aus dem In- oder Ausland.
Aaaber: Meiner Erfahrung nach sollte man an Hunde mit Vorgeschichte erst mal gar keine Erwartungen und Ansprüche haben und ihnen mit dem Abstand begegnen, mit dem sie sich in ihrer neuen Umgebung halbwegs wohl fühlen.
Caterina
PS: Die Strategie von Linali92 finde ich ganz toll!
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Liebe Caterina, danke für Dein Feedback. Die Zusammenfassung stimmt soweit, aber ich habe ausreichend Zeit eingeplant... für alles.
Ich kann selber bestimmen, ob / wann ich im Büro arbeite und wann zu Hause. Die ersten Wochen habe ich vor, von zu Hause zu arbeiten und alles und auch das Kennenlernen mit dem Hund im Büro langsam angehen zu lassen... ich bin auch nicht den ganzen Tag (und auch nicht jeden Tag) im Büro, sondern halbe Tage und kann jederzeit raus, wenn ich bzw. der 4beiner möchte...
Eine Verträglichkeit mit Kindern und Katzen wurde (zumindest wurde es mir gesagt) positiv getestet.
Und ich rechne auch mit Pinkel- / Durchfallalarm, Kläfferei, Ängstlichkeit und allen möglichen Problemen, die so aufkommen können. Also all das, was Du beschrieben hast und noch viel mehr, kann passieren.
Zudem habe ich hier eine kompetente Hundetrainerin, die mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie hat selber nur Gutes zu berichten aus ihren eigenen Erfahrungen - auch wenn es auch bei ihr nicht immer leicht war.
Ich fasse zusammen:
Trotz allen möglichen Problemen, die da so auf einen zukommen können - ich bin doch weiterhin - von Herz und Bauch - entschlossen, für die Kleine eine gute Dosenöffnerin zu sein... es sollte doch immer eine Lösung geben. -
Das klingt doch dann alles ziemlich gut durchdacht.
Ich würde sagen, manchmal sollte man dann auf sein Herz und Bauchgefühl hören :)
Schief gehen kann es sowieso immer, selbst beim behütet aufgewachsenen Hund vom Züchter.
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Du weisst eh nie wie es kommt. Ich habe schon so viele Pflegehunde hier gehabt und die meisten haben mich positiv überrascht. Es ist auch immer ein schöner Tipp einen Hund von einer Pflegestelle zu adoptieren. Da gilt es aber zu bedenken das die meisten kleinen und netten Hunde keine 4 Wochen bei mir waren und man ihre weitere Entwicklung nur erahnen konnten.
Katzentest ist immer schön, aber wie soll ein Hund reagieren der zum ersten Mal eine Katze sieht ? Auch das ist immer individuell. Ebenso Kinder, für den Hund liegen Welten zwischen einem 2 jährigen Mädchen oder einem 10 jährigen Jungen.Egal woher der Hund kommt es ist immer eine Wundertüte. Ich finde das hört sich bei euch alles sehr gut an, nur Mut, das klappt bestimmt.
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Ob ich einen Hund zuerst in vertrauten Umgebung besuchen und langsam kennen lernen kann (und er mich!),
ob ich ihn in einer Pflegestelle (in der er er sich noch nicht einleben konnte) oder einem Tierheim beschnuppere oder nur im Netz per Video/ Foto + Beschreibung (von Leuten die ihn selbst nur in einem Ausnahmezustand kennen), macht mMn schon einen erheblichen Unterschied dabei wie wahrscheinlich und wie groß die zu erwartenden Überraschungen sein werden.Davon abgesehen fühlt es sich für mich einfach schräg an mir einen Hund im Netz zu bestellen.
Ich würde ihn zunächst mal kennenlernen und schauen wollen ob wir uns mögen, ehe ich solch eine Entscheidung treffe.Es gibt hunderte Hunde hier in der Nähe, die dringend ein Zuhause brauchen. Ich finde es sinnvoll einen von ihnen zu adoptieren, mögl. ehe er im Tierheim gelandet ist.
Klar, auch die Hunde in Ungarn brauchen unbedingt Hilfe.
Aber diese Vermittlungsorgas sind halt mittlerweile auch schon wieder ein eigener Markt.
Ich finde es super diesen Hunden helfen zu wollen!
Meine Freundin (s.o.) wollte das auch. Ich hatte ihr im Vorfeld angeboten die Fahrt nach Rumänien zu bezahlen. Sie hielt es nicht für nötig und mochte es nicht annehmen. Nun es endete wie beschrieben traurig.
Klar kann man auch Glück haben!
Aber ich finde diesen ganzen Weg einen Hund, ohne ein vorheriges beiderseitiges Beschnuppern, auszuwählen wirklich schräg.
Also würde ich sagen, wenn dann aus einer hiesigen Pflegestelle. -
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Ich persönlich finde ja ein bisschen Zweifel gehört teilweise vor der absoluten Entscheidung dazu, einfach weil du dir Gedanken machst.
Die Zweifel sollten sich aber nicht zerfressen oder den dominanten Part einnehmen.
Wenn dir etwas komisch vorkommt oder die Zweifel dominieren lass es und wähle vielleicht einen anderen Weg.
Unser Leben ist auch nicht extrem flexibel und bei uns wohnt eine "Polin". ABER eine Blindübernahme wäre für mich nicht in Frage gekommen. Eben weil Hund charakterlich so beschaffen sein muss, das er mit uns und unserem Leben klar kommt.
Wir sind ins Tierheim. Da gibt es viele die mit ausländischen Tierheimen zusammen arbeiten. Kami kommt also aus Polen, ABER wir konnten sie uns hier in Deutschland im Tierheim ansehen. Wir konnten mit ihr spazieren gehen, sie kennenlernen, schauen wie sie auf bestimmte Dinge reagiert,...
Man bekommt ein Gefühl für den Hund und ob es passen könnte. Klar kann sich da immer noch etwas ändern, aber gravierende 180° Wendungen gibt es meiner Meinung nach selten.
Wir konnten im Tierheim den "Katzentest" machen und schauen wie sie auf Kinder reagiert. Wir selbst haben beides nicht, aber im Freundes- und Familienkreis eben doch einige.
Kami ist selbstbewusster geworden, fröhlicher,... ihr Grundwesen hat sich nicht geändert. Sie konnte nix, ist nie aufgefallen und seit dem 1. Tage hat sie sich ganz selbstverständlich in unser Leben eingefügt. Wirklich ausgepackt hat sie nur den Jagdtrieb und das konnten wir nach 9 Monaten Training abhaken.
Das KANN auch anders kommen, aber ich finde, wenn man den Hund persönlich kennenlernt, bekommt man da schon ein gutes Gefühl für und viele Zweifel können schon beseitigt werden (Kinder, Katzen, wie reagiert der Hund auf Verkehr,...).
Jeder Mensch tickt ja anders und jedes Leben ist eben ganz individuell und man muss schauen womit man sich persönlich am wohlsten fühlt.
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Davon abgesehen fühlt es sich für mich einfach schräg an mir einen Hund im Netz zu bestellen.
Aber ich finde diesen ganzen Weg einen Hund, ohne ein vorheriges beiderseitiges Beschnuppern, auszuwählen wirklich schräg.
Ging und geht mir genauso, trotzdem ist Elvis genau so bei mir gelandet.
Ich persönlich finde menschliche Datingportals allerdings noch schräger und würde sie wohl nie nutzen, kenne inzwischen aber viele Paare und einige Ehen, die dank solcher Portale entstanden sind. Moderne Zeiten ... was für einen selbst ok ist, entscheidet man eben für sich.Das Thema Auslandstierschutz finde ich ambivalent (Elvis kommt aus Italien), gerade als Ersthundehalterin konnte z. B. ich trotz Schlaumachens nicht besonders gut einschätzen, was mich erwartet. Für jemanden mit Hundeerfahrung ist das sicherlich einfacher.
Die Unentbehrlichkeit einer redlichen Vermittlungsorganisation wurde ja bereits erwähnt. Damit hat man dann gleich auch nach der Adoption noch einen guten Ansprechpartner.In Bezug auf die Mittelmeerkrankheiten haben wir hier drüben Glück gehabt. Mit einer möglichen Erkrankung muss man aber z. B. bei Leishmaniose aufgrund der verteufelt langen Inkubationszeiten rechnen. Potentiell blöd für den Halter. Aber: für den erkrankten Hund kann eine Adotoption dann ein absoluter Glücksfall sein -> er gewinnt menschliche Nähe, gezielte medizinische Versorgung, abgestimmte Ernährung und nicht zuletzt Aufmerksamkeit, wie sie in Tierheimen organisatorisch einfach nicht zu leisten ist.
Was ich wichtig finde ist, dass man einen Bezug zu dem Tier hat. Dabei finde ich erstmal egal, ob man einen Tierheimhund adoptiert, weil er sich im Auslauf bei einem an die Fersen geheftet hat oder ob man sich im Zergportal in das Bild eines Auslandstierschutzhundes verliebt und das nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Die Licht- und Schattenseiten des Hundes wird man vermutich ohnehin erst im Alltag herausfinden, zumindest wenn man den Hund nicht schon vorher lange kannte, umfassende Infos zum Abgabehund vorliegen oder der Hund bereits seit Monaten auf der Pflegestelle ist. Der Bezug zum Hund und die nach der Adoption wachsende Vertrautheit helfen dann auch, eventuelle Schwierigkeiten zu bewältigen. Im realistischen Rahmen natürlich. Aber das ist eben wieder der Punkt seriöse Vermittlung.Achso und: ich fand und finde das das Buch von Pia Gröning "Der Tierschutzhund - Startilfe ins neue Lenen (
Der Tierschutzhund von Pia Gröning - MenschHund! Verlag) super für die Vorbereitung und die erste Zeit nach der Adoption. -
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