Probleme mit unserem Welpen
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Ehrlich gesagt, finde ich das 'lass ihn mitkommen und ich hab ja nen Hund um mit ihm mein Leben zu teilen' ziemlich unfair...dem Hund gegenueber. Ein Hund der kontrolliert, der hat ein Problem. Und ein Hund der staendig mitwackelt, dem fehlt Ruhe! Egal welche Rasse...Hunde brauchen Ruhe und Welpen brauchen sie erst Recht um erlebte/gelernte Dinge verarbeiten zu koennen!!
Hunde die immer auf Empfang sind ubd nicht abschalten koennen, sind irgendwann drueber. Und dann wird es witzig *ironie*Das andere: Ich finde es dezent aetzend einen Hund so von sich abgaengig zu machen!! Ich hatte so einen Hund (wie sie so geworden ist, weiss ich nicht) und das ist scheisse! Auch fuer den Hund!
Also zuerst mal geht es hier um einen Welpen, der offensichtlich noch unsicher ist, was sich aber zu bessern scheint, nach dem was Bella schreibt.Sein Verhalten (mit Ausnahme des Pinkelns) erinnert mich an meinen Welpen vor ein paar Monaten. Also erzähle ich, was ich gemacht habe und was bei mir funktioniert.
Mein Welpe ist ein Flat coated Retriever, also ein Jagdhund, aber auch von eher "hibbeligem" Naturell.Bei ihr war es definitiv so, dass ein Beschränken und Verweigern des Folgens sie extrem verunsichert hätte. Dadurch dass sie folgen durfte wurde sie immer sicherer und irgendwann hat das von selbst aufgehört.
Heute ist sie 7 Monate alt und definitiv nicht überdreht, genauso kann sie abschalten und entspannen. Sie, genauso wie meine kroatische Schäferhündin, dürfen bei allem, was im Haus passiert, dabei sein, sie müssen das aber nicht.
Kira hat sowohl Anteile vom Hütehund als auch massive Jagdhundgene.
Mal schlägt das Eine durch, mal das Andere. Als sie hier ankam war sie etwa 14 Monate alt.
Auch sie durfte von Anfang an überall dabei sein, musste dabei gewisse Regeln lernen und konnte dann selbst entscheiden.
Sie entscheidet sich oft für Abstand, legt sich weiter entfernt in eine Ecke oder geht auch in eines der anderen Zimmer, wo überall Ruheplätze für die Hunde sind.Ebenso dürfen die Hunde im Normalfall (wenn sie nicht krank sind z.B) selbst entscheiden, ob sie nachts im Schlafzimmer schlafen oder lieber sonstwo. In der Regel ist meine Tür deshalb offen.
Sowohl Amy als auch Kira entscheiden sich ab und an, in einem anderen Zimmer zu schlafen statt bei mir.
Soviel zum Thema "Abhängigkeit".Auch wenn Besuch da ist und wir am Tisch sitzen, legt Amy sich öfter mal weiter entfernt auf die Couch, nachdem sie alle begrüßt hat und festgestellt hat, dass nichts Besonderes passiert.
Der Unterschied ist nur, dass es ihre Entscheidung ist und ich ihr diese Entscheidung auch lasse, solange sie sich zu benehmen weiß.
Ich habe mit Kira einen sehr selbständigen Hund, der öfter mal Entscheidungen hinterfragt und zu anderen Ergebnissen kommt als ich. Vermutlich bin ich da durch eine entsprechende "Schule" gegangen und erwarte nicht zwangsläufig von jedem Hund, dass er auf Knopfdruck reagiert.Und ich rede mir das auch nicht damit schön, dass das ja für den Hund auf jeden Fall viel besser und entspannender ist.
Für den Halter trifft es eher, nach meiner Ansicht.Und das heißt nicht, dass es nicht Hunde gibt, die aus irgendwelchen Gründen wirklich völlig überdreht sind und entsprechende Einschränkungen brauchen.
Ich halte es nur für unwahrscheinlich, dass das pauschal bei jedem Welpen so sein soll, auch dann nicht, wenn es ein Welpe einer Hüterasse ist.Ich denke, das Wichtigste ist, den eigenen Welpen erst mal kennenzulernen, zu beobachten und ihm Sicherheit zu geben. Und das passiert bei Säugetieren nun mal auf die Weise, dass die Mama da ist und sie anleitet.
Und nicht, indem man sie in irgendwelche Behältnisse sperrt und sich das damit schönredet, dass es dem Welpen damit ja ach so viel besser geht.
Immerhin lernt er ja Ruhe, klar, er hat ja auch keine andere Möglichkeit.Komisch, meine beiden Hunde haben ganz allein gelernt, wann sie ruhen möchten und dann tun sie das auch, und wann sie dabei sein möchten. Und dann dürfen sie das auch.
Bei Amy kann man es mit 7 Monaten natürlich noch nicht abschließend wissen, aber Kira ist jetzt 7 Jahre alt und seit knapp 6 Jahren bei mir. Die ist im Haus und bei anderen Gelegenheiten die Ruhe schlechthin.
Aufdrehen tut sie draußen und fährt sofort wieder runter, wenn die "Action" vorbei ist.Und dass die abhängig von mir sein soll, das wäre der Lacher des Tages bei allen, die uns kennen.
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Und du willst jetzt echt sagen, dass ein Flat auf der selben Stufe steht, wie Aussie/Border (oder in meinem Fall Malis) bzgl. Reizempfaenglichkeit und der Neigung zu Sterotypen (da sind (meine) Malis eher raus)?
Ein Hund der verfolgen muss und Stress bekommt, wenn das nicht geht - was ist der, wenn nicht abhaengig?
Es gibt einen riesen Unterschied zw. 'Welpe schaut mal entspannt nach, was seine Leute tun' und dem, was die TE beschreibt..Aber klar...nicht mein Problem. Wenn man meint, es ist der richtige Weg und verwaechst sich schon..dann bitte.
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Nein, das kann ich natürlich nicht mit absoluter Sicherheit sagen.
Aber wenn es um einen 15 Wochen alten Welpen geht, der gerade mal 5 Wochen im neuen Zuhause ist, dann würde ich tatsächlich zuallererst versuchen, selbst ruhig(er) und gelassen(er) zu sein/werden, würde versuchen, dem Hund so viel Sicherheit wie möglich zu vermitteln und würde noch ein paar Wochen abwarten.
Ich habe auch den Eindruck, dass das Ganze teilweise deswegen so "dringend" gemacht wird, weil in ein paar Wochen ein Baby kommt. Wäre das nicht der Fall, würden vielleicht mehrere dazu raten, bei sich selbst den Druck rauszunehmen und erst mal noch abzuwarten.
Und wie Bella schreibt, sind ja bereits Verbesserungen zu erkennen.
Ich habe nur etwas gegen pauschale Aussagen wie, das ist ein Hütehund, der darf nicht folgen, der muss (auch schon mit 15 Wochen) dazu "gezwungen" werden, ruhig zu sein.
Notfalls durch Ausschließen oder Einschließen in einer Box.Dabei finde ich die Box gar nicht schlecht, als selbstgewählter Ruheort, mit offenem Türchen.
Meine Katzen liegen oft und gern in ihren Boxen, allerdings sind da keine Türen dran, die zugemacht werden (es sei denn, es geht zum Tierarzt) und sie entscheiden sich selbst dafür, da rein zu gehen.Weder Kira noch Amy gehen freiwillig in eine Box, egal wie groß und egal welche Machart.
Egal wie kuschelig eingerichtet und auch egal, dass die Tür offen ist.
Mit viel Mühe kann ich Amy kurz reinlocken, Leckerlie oder Spieli geben, loben, sie flitzt sofort wieder raus.
Die Box(en) haben hier an verschiedenen Orten jeweils einige Wochen gestanden, Kira hat sie komplett ignoriert (wie früher auch schon), Amy ebenfalls.Und wieso soll ich einem Hund pauschal beibringen, dass er in seinen Korb geht und da bleibt, bis ich ihn (manchmal nach längerer Zeit) da wieder raushole?
Wenn er genauso gut neben dem Tisch liegen kann oder aber einen selbstgewählten Ruheort ansteuert und niemanden belästigt?
Wieso erziehe ich ihn angeblich zum Kontroletti, nur weil ich darauf vertraue, dass er auch selbständig richtige Entscheidungen treffen kann?
Wieso muss ich ihm pauschal die Fähigkeit dazu schon mit 15 Wochen absprechen, obwohl er noch gar keine Chance hatte, das zu lernen?
Wenn sich im Laufe der (Junghund)zeit herausstellt, dass er tatsächlich ein Problem damit hat, dann kann ich meine Lerninhalte immer noch modifizieren.
Es gibt doch schon genug Dinge, die er unweigerlich lernen und befolgen muss, weil er bei uns Menschen lebt. Da kann ich doch mal ein paar Wochen abwarten, ob er es allein schafft, zwischen Action und Ruhe zu unterscheiden, oder ob er dabei Hilfe braucht.Wäre der Hund von Bella bereits 6-7 Monate alt und würde dieses Verhalten immer noch zeigen, würde ich auch versuchen, andere Wege zu gehen.
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Wäre der Hund von Bella bereits 6-7 Monate alt und würde dieses Verhalten immer noch zeigen, würde ich auch versuchen, andere Wege zu gehen.
Und wieso nicht gleich darauf achten, dass man es gar nicht erst ein halbes Jahr lang so lange kommen lässt und dann nicht nur ein kleines, sondern ein gewaltiges Problem hat? -
@Norma, bei meinem Mali-Rüden lief es zb auch genau umgekehrt..
der hat sich auch als ganz kleiner Welpe einfach nicht von sich aus einen Platz zum schlafen/ruhen gesucht. Hätte ich ihn gelassen, er wäre von morgens bis abends durch die Wohnung gefegt..
Müde? Kannte er nicht..der musste wirklich von klein auf lernen, sich auch mal hinzulegen, zu ruhen. Das ging bei ihm am einfachsten, stressfreisten und konfliktfreisten über eine Box.
Er hat gelernt: die Box ist ein Ruhe-Ort, da kann er abschalten und schlafen.Erst später, als er etwas älter wurde, kam er auch ohne Box mal auf die Idee, sich hinzulegen und auszuruhen.
Mittlerweile ist er 18 Monate alt und eine geschlossene Box braucht er schon lange nicht mehr. Er liegt über Tag viel rum, schläft, döst.
Aber ich bin mir sehr sicher, hätte ich da als Welpe nicht so stark drauf geachtet, wäre das heute komplett anders.Malis, wie ja auch Border, gehören eben zu den Rassen, bei denen man in der Selektion drauf geachtet hat, dass sie über ihr natürliches Ruhe- und Schlafbedürfnis hin weg gehen, weil man es bei der Arbeit schlicht nicht brauchen kann.
Wenn der Diensthund nach Spengstoff suchen soll, dann ist es ziemlich unpraktisch, wenn er sich stattdessen lieber zusammen rollt und schläft.
Daher finde ich es nur fair, wenn man als Mensch dafür dann umso mehr drauf achtet, dass gerade diese Hunde auf ihren so dringend gebrauchten Schlaf und ihre Ruhezeiten kommen. -
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Weil er auf diese Weise pauschal in eine Kategorie eingeordnet wird und gar keine Chance hat, zu zeigen, dass/ob er auch anders kann.
Und weil ich Hunde bevorzuge, die vorwiegend selbständig die richtige Lösung finden.
Wenn ich ihn ständig bevormunde, wird er doch wesentlich abhängiger von mir, als wenn ich ihn anleite, selbst die richtige Lösung zu finden.Und kurz vorher durfte ich ja lesen, dass "abhängig" ganz ganz schlimm ist.
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Die Hundemutti, die angeblich ihren Hundekindern im Abgabealter noch in Ganztagesbetreuung die Welt erklärt, stammt übrigens aus dem Bereich der Mythen und Märchen.
Sie beginnt den Zwergen etwa an der fünften Woche zu erklären, dass sie nicht mehr jederzeit frei zur Verfügung steht.
Das heißt, dass der Welpe im Abgabealter bestens vorbereitet ist, und gelernt hat, dass Sozialpartner sich selbst verwalten ... und dann kommt der Hund zum neuen Besitzer, der dem Hundekind schnell und nachhaltig beibringt, dass das nicht mehr gilt. Bis die Probleme, die dadurch entstehen anfangen zu nerven. “Jetzt müsste er aber mal langsam stubenrein sein!“ Oder “Jetzt muss er auch mal lernen allein zu sein!“ ... -
Zwischen "anleiten, selbst das richtige zu machen" und einfach abwarten, ob es irgendwann mal von alleine aufhört, liegen Welten.
Und auch bei der Anleitung, muss ich wissen, was ich tue und nicht einfach ins Blaue trainieren.Aber mir ist bewusst, dass bei vielen Hundehaltern an diesem Punkt der Leidensdruck noch nicht groß genug ist, um zu erkennen, dass etwas schief läuft.
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Wenn man schon weiss, auf welche (doch eher gravierenden) Probleme es rauslaufen wird, dann gebe ich doch JETZT Gegensteuer – nicht erst in 4 Monaten wenn der Hund das alles schon intus und gefestigt hat. Denn manche Dinge kriegt man nie wieder weg.
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Dann sag doch mal, was an Abhaengigkeit (von (s)einem Menschen) so geil fuer den Hund ist. Ich warte gespannt auf die positiven Dinge die du darin siehst. Die musst du ja kennen, wenn du das so erstrebenswert findest..
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