Katzen - Freigänger pro und contra
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Ich finde solche Themen immer sehr interessant, vor allem, weil es -sofern man es zulässt- Anregungen für beide "Seiten" gibt bzw. geben kann.
Ich habe drei Katzen, eigentlich fünf, die beiden Wilden sind eben Wilde bzw. Halbwilde, die aus dem TS sind. Die Dritte in meinem Dreiertrüppchen gehört ebenso zu den Halbwilden. Die zwei komplett Wilden sind standorttreu, aber die sehe ich nur mal vorbei huschen oder sich manchmal am Futter bedienen...selten.
Sie stammen aus einer Einfang- und Kastrationsaktion und werden anschließend auf passende Höfe vermittelt. Solche Katzen kann man nicht wirklich einsperren, nicht mal anfassen....was selbstverständlich zu Konflikten bei der eigenen Tierhaltung führt...zwangsläufig. Man hat zwar so seine Tricks, aber so versorgt, wie zahme Hauskatzen (ob Freigänger oder Wohnungshaltung) sind sie naturgemäß nicht. Jede Einfangaktion kann dazu führen, dass sie komplett abhauen, sollte also gut abgewägt werden.Meine zwei zahmen Katzen sind Rassekatzen und ebenso Freigänger.
Meine Nachbarn kennen meine Katzen, vor allem die beiden BKHs (sind hier einzigartig) und da wir in der Nachbarschaft (sehr ländlich, einzelne Höfe und Häuser) rege miteinander reden (Gibts tatsächlich ) wüsste ich von Problemen, es gibt keine.
Da jemand fragte oder anmerkte, dass es keinen Grund geben kann, dass Katzen ungesicherten Freigang haben: Ich habe einen!
Mäuse- und Rattenpopulation in Schach halten. Die lassen sich naturgemäß trotz extrem pingeliger Futteraufbewahrung (Heu und Stroh lässt sich nicht mäusesicher
verpacken ) beim Kraftfutter und Getreide nicht komplett vermeiden. Auf Höfen sind einfach vor allem Mäuse und teils auch Ratten....die niemand haben möchte. Gift? Nicht mein Ding....zumal es eben durch Katzen eine "natürliche" Möglichkeit gibt. Die Hunde schnappen sich auch schon mal ein/zwei Mäuse, würden aber nie den Effekt wie taugliche Katzen haben.Mit nem gesicherten Freilauf ist das schlicht nicht möglich. Und einen Teil tatsächlich katzenausbruchssicher "einzufrieden" ist deutlich schwieriger, als bei Hunden....vor allem Katzen, die richtig raus wollen sind exztrem erfinderisch und zerstörerisch unterwegs. Und das Gehege wäre -im Falle dass es 100% sicher ist- ne tote Zone für die Natur. Vögel, Igel und co kommen dann auch nicht mehr rein, denen wird Lebensraum genommen....finde ich persönlich nicht erstrebenswert.
Als meine alten Katzen eben langsam alt und träge wurden und schließlich am Alter verstarben, habe ich das ruckzuck im Stall und Heuboden bemerkt. Die Mäuse haben wilde Partys gefeiert, liefen gemütlich über die Heunetze, ließen sich null stören und sogar Ratten habe ich gesichtet. Nicht gerade hübsch.
Nachdem die Wilden eingezogen sind (nach einer -vor allem für die Katzen- sehr anstrengenden Eingewöhnungszeit, logischerweise eingesperrt :/ ) waren unsere Mäuseprobleme ratzfatz wieder Geschichte. Ne Einzelne sieht man mal, Ratten sehe ich gar keine mehr...es sind also zumindest so wenig und sie sind so heimlich, dass sie nicht auffallen...das soll mir recht sein...reicht mir. An sich mag ich Mäuse und Ratten, ich finde die sogar total putzig...aber es sind eben auch Schädlinge.Im Grunde sind meine Katzen "Nutztiere", wenn auch geliebte...Nutztier und gehegt und geplegt zu werden, schließt sich keinesfalls aus.
Auch wenn natürlich die Pflege bei den Wilden auf minimales beschränkt ist, sie sind eben wild. Für die ist es einfach purer Stress von nem Menschen angefasst zu werden oder teils in der Nähe sein zu "müssen".
Solche Katzen gibt es leider immer noch viel zu viele...irgendwo (nach dem einfangen und kastrieren) müssen die auch leben. Einsperren ist für solche Katzen eine Qual, da wäre eine Euthanasie sicherlich gnädiger.
Aber wer will das verantworten? Tausende Katzen töten, weil es nicht mehr "zeitgemäß" ist?In der Stadt, in Siedlungen und dicht besiedelten Gebieten hätte ich wahrscheinlich keine Katzen, auch wenn ich Katzen sehr mag. Ich mag sie draussen....auch wenn das paradox klingt und natürlich gewisse Gefahren birgt.
Die Gefahren sind abzuwägen, hier sind kaum welche und gehört für mich zum Lebensrisiko. Leben endet sowieso immer tödlich, ausnahmslos.
Würde ein Hund in der weiteren Nachbarschaft eine meiner Katzen erwischen wäre das emotional übel....ich würde allerdings weder dem Halter, noch dem Hund einen Vorwurf machen.
Als Halter von Freingängerkatzen weiß ich um das Risiko, da suche ich mir -bei einem Unglück- keinen Schuldigen....ich bin dafür selbst verantwortlich. Selbst- und Eigenverantwortung kommt allerdings -so scheint es- immer mehr aus der Mode.
Deswegen scheint es in Siedlungen und dichter besiedelten Bezirken wohl auch zu so vielen Konflikten wg. Hund und Katz zu kommen...viel zu viele sind auf dem "nach mir die Sintflut"-Trip. :/Gäbe es hier Probleme, würden meine Nachbarn mich darauf ansprechen und das Problem wird gelöst. Hier ist es eher so, dass sie froh sind, dass ich Katzen habe...dann müssen sie selbst keine halten.
Es ist hier schon sehr entspannend zu leben und das macht es leicht....und die Risiken sind eher gering.
Mein komplett tauber, schneeweißer Kater (also nicht gerade unauffällig ) war Hardcore-Freigänger und ist fast 18 geworden, ohne große Blessuren....satrb eines "natürlichen" Todes, tatsächlich einfach im Schlaf hat er die Welten gewechselt. -
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Mich nervt eher die Argumentationen und das ‚ins Lächerliche ziehen‘, als Freigängerkatzen. Einfach mal anerkennen wie viele Freiheiten Katzenhalter haben. Das lässt sich schlicht nicht bestreiten.
Die Hunde halten hier den Garten katzenfrei. Eine Katze kommt uns hin und wieder im Hof besuchen und hält da ihren Mittagsschlaf. Ich kenne den Halter aber auch. Ein anderer in der Nähe duldet wohl keine anderen Katzen. Die Hunde dulden auch keine Katzen, so ergänzt sich das wohl. Ein mal wurde die Haustür bepinkelt und ein mal ist er ins Haus. Kot habe ich noch keinen gefunden.
Dieser Kater wird aber auch von allen gemocht, weil er einfach lieb ist.
Von daher lebt man hier ruhig.Wenn ich hier so manches lese, dann bekomme ich schon wieder eine ziemliche Abneigung. Meine Erfahrung mit zwei Katzen in der Familie war damals, einer war wirklich ein Kleintiermörder (sollte den Stall aber auch mäusefrei halten, hat aber auch mal einen Vogel erwischt) und die andere hat mit einem Wurf ein verwaistes Wildkaninchenbaby aufgezogen.
Es gibt halt auch unterschiedliche Katzen.Aber wie gesagt. Diese Verharmlosung und ‚ist halt so‘ wird vermutlich irgendwann mit Gesetzen oder Verordnungen ‚bestraft‘. Sieht man ja auch bei Hunden. Ohne feste Regeln geht wohl nichts. Schade eigentlich.
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Unsere Katze ist seit unserem Umzug vor 1 1/2 Jahren ja auch mittlerweile sehr begeisterter Freigänger. Die Gegend, in der unser Haus steht, ist dafür auch einfach perfekt. Vorne raus eine 30er-Zone, mit sehr wenig Durchgangsverkehr, hinten raus Gärten und Wald. Daher alles kein Problem.
Nun steht aber vermutlich ein neuer Umzug an. Wunderschönes Haus, kein Garten, aber rundrum Grün. Allerdings ist eine recht stark befahrene Straße nicht allzu weit weg, ein Einkaufszentrum ist fußläufig zu erreichen, ein Altenheim ein paar Meter weiter usw. Es ist halt einfach belebter als jetzt.
Ich mache mir Sorgen, ob wir unsere Katze in der Gegend weiterhin einfach rauslassen sollen oder nicht. Was meint ihr? -
Würde ein Hund in der weiteren Nachbarschaft eine meiner Katzen erwischen wäre das emotional übel....ich würde allerdings weder dem Halter, noch dem Hund einen Vorwurf machen.
Das ist etwas, worüber ich mir schon oft Gedanken gemacht habe.
Wie sehen denn die Katzenhalter unter euch diesen Sachverhalt.
Also eure Katze wird in einem Garten von dem dort lebenden Hund verletzt oder gar getötet und der Hundehalter weiß wohin diese Katze gehört und meldet sich bei euch. Wie reagiert ihr in so einem Fall. @ Nathy hat ja schon geschrieben, wie sie das sieht.
Aber sehen das wirklich alle Katzenhalter so? -
Ja, wir hatten früher ja auch einen kleinen Hof ubd deswegen Katzen. Mäuse jagen war deren Aufgabe und rundherum war nichts. Bei genug Mäusen gehen die Katzen aber nicht an anderes Getier.
Für mich persönlich ist das der einzige Grund für Freigänger, eben eine Katze als Nutztier. Dazu eben kastriert, gechippt und registriert.
Leider hat kaum jemand die Möglichkeit eine Katze so zu halten. Und selbst wenn, ich habe ja schon geschrieben, dass unsere Hofkatzen nicht alt wurden.Ich kenne auch Höfe durch meinen Beruf, da grassiert das Katzenelend. Im Frühjahr müssen süße Katzenbabys für die Schüler her, 2/3 stirbt an Katzenschnupfen oder anderen Krankheiten, der Rest wird wild oder wandert ab, ab und zu bleibt eine nette Katze auf dem Hof. Kastrieren braucht man nicht, das erledigt sich zumeist von selbst. Wo kommt der Bauer denn hin, wenn der die Kastration von 20 und mehr Katzen bezahlen müsste :/ Das ist doch auch nicht natürlich Die gehören ihm eh nicht alle, die wandern ihm zu...
Was ich da schon für Argumente gehört habe... -
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Würde meine Katze in einem fremden Garten vom Hund erwischt werden, wäre ich natürlich alles andere als begeistert, allerdings kenne ich ja auch meine Hunde und würde für sie bei einer fremden Katze auch nicht die Hand ins Feuer legen.
Eine Katze als Freigänger ist nunmal verschiedensten Risiken ausgesetzt. Ich würde eben nur erfahren wollen, was passiert ist und dass die Katze nicht einfach irgendwie "entsorgt" wird. Da wäre die Ungewissheit viel schlimmer. -
Das ist etwas, worüber ich mir schon oft Gedanken gemacht habe.
Wie sehen denn die Katzenhalter unter euch diesen Sachverhalt.
Also eure Katze wird in einem Garten von dem dort lebenden Hund verletzt oder gar getötet und der Hundehalter weiß wohin diese Katze gehört und meldet sich bei euch. Wie reagiert ihr in so einem Fall. @ Nathy hat ja schon geschrieben, wie sie das sieht.
Aber sehen das wirklich alle Katzenhalter so?Nein, sehen sie nicht.
In meinem Elternhaus gab es fast einen Nachbarschaftskrieg, weil die katzenhafterer Nachbarin der Ansicht war, ihre Katze hätte selbstverständlich das Recht, in unseren Garten zu kommen, unsere Zierfische zu killen und dann unbehelligt wieder zu gehen.
Unser wenig katzenfreundlicher Hund sei zu sichern. Im eigenen Garten...Leider gab ihr die Rechtslage recht. Packt dein Hund eine Freigängerkatze ist dein Hund erstmal gefährlich (nach fast allen LHundG).
Erfahrungsgemäß wissen Katzenhalter das und Schrecken auch nicht vor Anzeigen zurück. -
Nein, sehen sie nicht.In meinem Elternhaus gab es fast einen Nachbarschaftskrieg, weil die katzenhafterer Nachbarin der Ansicht war, ihre Katze hätte selbstverständlich das Recht, in unseren Garten zu kommen, unsere Zierfische zu killen und dann unbehelligt wieder zu gehen.
Unser wenig katzenfreundlicher Hund sei zu sichern. Im eigenen Garten...Leider gab ihr die Rechtslage recht. Packt dein Hund eine Freigängerkatze ist dein Hund erstmal gefährlich (nach fast allen LHundG).
Erfahrungsgemäß wissen Katzenhalter das und Schrecken auch nicht vor Anzeigen zurück.Das sind dann die Leute, die nur Katzen und keine Hunde mögen. Da endet dann nämlich jedes Verständnis für das Tier, welches man aber von anderen Menschen gegenüber der eigenen Katze einfordert. Traurig das Ganze.
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Kaminsky ist ein "Dachkater". Das Haus in dem wir wohnen bietet eine riesige Dachfläche und da geht er jeden Tag stromern. Er könnte über einen gut verzweigten Baum auch nach unten klettern, aber das macht er nicht. Bleibt schön auf dem Dach und sammelt Blätter und Zweige, die er dann stolz als Beute nach Hause bringt. Wir sind zufrieden damit und er auch. Kastriert ist er trotzdem, falls es ihn doch mal rappeln sollte.
Paula, die Katze, die vorher hier gewohnt hat, war komplette Freigängerin und ist eines Tages verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Wir vermuten, dass sie ein anderes zu Hause gefunden hat. Aber vielleicht wurde sie auch überfahren. Damit muss man leider rechnen, wenn die Miez nach draußen darf. Eine reine Wohnungskatze, die nie raus darf, würde mir nicht gefallen. -
Ich verstehe dass man ältere Katzen die es gewohnt sind den Freigang nicht mehr wegnehmen kann. Aber was sind mit den ganzen jungen Katzen die da keine Probleme damit haben? Und man kann Katzen auch mit gesicherten Freigang ein schönes Leben bieten. Viele Züchter geben Katzen nicht ab wenn sie Freigänger werden. Nicht weil sie zu wertvoll sind sondern weil ihnen die Sicherheit der Katzen viel wert ist.
Mich stören Freigänger nicht. Wie belästigen mich auch nicht. Aber der Wiederspruch ist schon da. Hunde und andere Tiere haben das Recht auf ein sicheres Leben aber Katzen nicht? -
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