Katzen - Freigänger pro und contra

  • Ich bin der Meinung, dass nur Freigängerkatzen ein wirklich schönes Katzenleben haben. Meine Katzen dürfen seit über 30 Jahren, natürlich immer neue Generationen, raus. Ich wohne direkt an einer vielbefahrenen Bahnstrecke. Von insgesamt 10 Katzen ist bis jetzt eine vom Zug überfahren worden. Allerdings ist hinten am Grundstück ein riesengroßes Gelände, wo sich die Katzen hauptsächlich im Sommer aufhalten. Im Winter sind sie eh freiwillig viel im Haus. Im Sommer kommen sie nur zum Fressen.
    Wenn ich den Katzen keinen Freigang bieten könnte, hätte ich keine Katzen. Natürlich sind immer alle kastriert.

  • Ich habe keine Katze, aber ich hätte mit einer Freigängerkatze vermutlich keine ruhige Minute mehr... Geht es ihr gut? Kommt sie Heim? Es kann ja doch viel passieren.


    Ich fand letztens zum Beispiel ein totes Kätzchen (oder Kater, keine Ahnung) an einer Straße. Wie sie dorthin kam, ob sie angefahren und da abgelegt wurde weiß der Geier. Ich habe über Facebook Bescheid gegeben, dass sie dort liegt. Sie trug ein Halsband und daher ging ich davon aus, dass sie Besitzer hatte. Gemeldet hatte sich allerdings niemand und so lag sie da noch einige Wochen. Immer wenn ich sie dort auf meinen Spaziegängen sah, dachte ich an die Besitzer, die womöglich gar nicht wissen, dass ihr Liebling nicht mehr ist... schrecklich und unvorstellbar für mich als Tierhalterin.


    Vielleicht denkt man als "Katzenmensch" aber auch einfach anders darüber (nicht negativ gemeint!).

  • Bezüglich dem Sorgen machen:


    Mein Ex-Freund hatte Freigänger-Katzen. Eine davon ist über Wochen (!) nicht mehr nach Hause gekommen. Er ist halb gestorben vor Sorge! Zum Glück kam sie gesund und munter wieder nach Hause. Keine Ahnung, wo sie die ganzen Wochen war :ka:

  • Wie hat ein Tierarzt mal so schön zu mir gesagt : ,,Eine Katze ist es erst eine Katze wenn sie ihr Leben in Freiheit verbringen darf!“


    Wir haben schon immer Katzen also seit ich auf der Welt bin. Nie war nur ansatzweise etwas .
    Mag vielleicht auch an der Pampa liegen!


    Ich hätte ein total schlechtes Gewissen wenn ich einem Lebewesen wie der Katze die komplette Lebensqualität nehmen würde. Und das ist einfach die Freiheit.

  • Ich bin der Meinung, dass nur Freigängerkatzen ein wirklich schönes Katzenleben haben. Meine Katzen dürfen seit über 30 Jahren, natürlich immer neue Generationen, raus. Ich wohne direkt an einer vielbefahrenen Bahnstrecke. Von insgesamt 10 Katzen ist bis jetzt eine vom Zug überfahren worden. Allerdings ist hinten am Grundstück ein riesengroßes Gelände, wo sich die Katzen hauptsächlich im Sommer aufhalten. Im Winter sind sie eh freiwillig viel im Haus. Im Sommer kommen sie nur zum Fressen.
    Wenn ich den Katzen keinen Freigang bieten könnte, hätte ich keine Katzen. Natürlich sind immer alle kastriert.

    Eh nur eine Katze, das geht ja. Natürliche Auslese...

  • Oder eben gesicherten Freigang.

    Für eine Katze?


    Das ist für mich der Unterschied zwischen Hunden und Katzen. Hunde mögen/brauchen/suchen Menschenbegleitung. Katzen sind viel eigenständiger und eigentlich sollte man das auch akzeptieren.


    Ich weiß nur nicht, ob "glückliche Katze" (und ja, trotz des Risikos, das sie früh und unschön stirbt) tote Kleintiere, Vögel etc. rechtfertigt.

  • Ich weiß aber auch, dass es viel zu viele unkastrierte Freigänger gibt und generell einfach viel zu viele Katzen hier rumstromern.

    Unkastrierte Freigänger gibt es hier kaum noch, die Tierärzte-Kastrationsaktionen wurden hier wohl sehr gut angenommen, so dass ach auf den meisten Höfen die Katzen inzwischen kastriert sind.

    Singvögel Schwund ist hier doch schon genug.

    Hier im Garten laufen meine Katzen und mindestens 9 von Nachnarn. Und obwohl ich z.Zt kein Vogelfutter auslege, ist mein Garten voll von Vögeln.
    Sterben tun die meisten Singvögel hier durch Fensterscheiben oder Autos.


    Jagt ein Hund Kleintiere und Vögel wird ein Fass aufgemacht, bei Katzen ist es iO weil's in ihrer Natur liegt?

    Ich halte Katzen (neben dem egoistischen Motiv, dass ich sie liebe) auch aus dem Grund, dass sie mir Haus und Hof Mäuse- und Rattenfrei halten.

    Hier passierts zudem ständig, dass Katzen fremde Autos beschädigen.

    Was für Katzen habt ihr denn da, dass das "ständig" passiert.
    Ich hatte zwar immer mal Katzenpfotenabdrücke auf meiner Kühlerhaube, aber nur durch den Matsch durch den die vorher gelaufen sind, niemals aber einen einzigen Kratzer!


    So ein Garten kann ja auch ausbruchssicher gemacht werden.

    Mag sein, aber das wäre für meine Katzen absolut nicht dasselbe.
    Außerdem halte ich meinen Garten ziemlich Naturnah, um diverse Wildtieren (Kaninchen, Igel, Hasen, Fasane, Singvögel.....) Lebensraum zu geben, die sperre ich doch nicht aus!


    Autos: Die Gafahr haben Hunde auch, von angefahrenen / überfahrenen Hunden liest und hört man immer wieder, selbst, wenn der Halter in der Nähe ist


    Andere Tiere: Nunja, in vielen Gebieten sollte man sich dann doch auch die Hundehaltung mit Ausgang überlegen, denn auch hier nehmen Feinde ja zu: Luchs, Wolf...


    Gift: Wieviel öfter hört man von Hunden die Giftköder aufgenommen haben, auch wenn die "eigentlich draußen nie was aufnehmen"?


    Gefahr, dass sie sich woanders ansiedeln: Mit Tatoo und Chip kann man die Katze jederzeit identifizieren.
    Wenn eine Katze sich dennoch lieber bei der Familie 4 Häuser weiter aufhält, ist das eben Entscheidung der Katze, wenn es ihr gut geht dort, ist es zwar traurig für einen selbst, aber ja nicht wirklich schlimm für die Katze (Ich frage mich, wieviele "glückliche" Hunde wohl ausziehen würden, wenn man ihnen die Wahl lassen würde...)


    Tierquäler: Siehe Thema Giftköder


    Ander Menschen können von Freilaufkatzen belästigt werden: Ja, kann sicher passieren. Mir selbst noch nie passiert und auch in meinem Bekanntenkreis nicht. Von Hunden werde ich allerdings SEHR oft belästigt, bzw. meine angeleinten Hunde von Tutnixen gebissen, letztes Mal letzten Sonntag....


    Unfälle: passieren Katzen auch sehr oft in und teilweise gerade wegen der Wohnungshaltung.


    Fazit: Hunde sind mindestens so gefährdet wie Katzen und gefährden andere wesentlich stärker. Also ist die logische Folge, dass Hundehaltung in Zukunft nur noch in door gestattet ist, dann ist im Zweifel das "Katzenklo" eben etwas größer, auslasten kann men einen Hund viel besser ohne Ausgang als eine Katze.

  • Beim Hund ist HH dafür verantwortlich, dass der Hund keine Menschen belästigt oder Schäden anrichtet.
    Bei der Katze stößt man auf Unverständnis, wenn man es von deren Halter ebenso verlangt.


    @all die hier den Freigang so verfechten; wie sieht's denn nun damit aus, dass andere Leute auf den Schäden sitzen bleiben, die von den Freigängern verursacht werden? Das wird ja irgendwie kategorisch ignoriert?


    Zerkratzte Autos, verwühlte Beete, zerkratzte Gartenmöbel, markierte Gartenmöbel - und die Kissen derer (und das stinkt dann so schön bestialisch im Sommer...), geplünderte Vogelhäuser im Garten, angegriffene (Klein)hunde, geplünderte Gartenteiche (R.I.P kleiner Stör)


    Ich fühl mich btw. auch belästigt, von der (fauchenden und Buckel machenden)) Katze die uns hier fixierend verfolgt und sich schon das ein oder andere mal an die Hunde angeordnet hat. Zuletzt erst an klein Ava (Welpe) - wo ich ständig wieder zurück gucken muss um die Katze auf Abstand zu halten.


    Gibt sicher noch mehr, dass ist jetzt das Repertoire der Schäden, welche ich persönlich schon erlebt habe - also nicht hören sagen.


    @Cattlefan Fakt ist, dass es hier nunmal ständig passiert. Altes und neues Auto von Männe und das der Schwiegermutter sind Beispiele die ich selbst gesehen hab.


    In der Siedlung allgemein hört man dasselbe, es ist nicht immer dieselbe Katze.


    Aber für diese Schäden kommt keiner auf, da bleibt man drauf sitzen, darf sich nicht öffentlich ärgern ("sind nunmal Katzen, die kann man nicht kontrollieren") und dann heißt "meine machen das schon nicht" .. bei einigen frag ich mich allerdings woher sie das wissen wollen, da Katzen ja auch wochenlang mal weg sind.


    Dass Katzen Singvögel töten, ist ja nun auch nicht frei erfunden?

  • Bei meinen Eltern lebt noch der 14 Jahre alte Familienkater, der Freigänger ist und ich habe zwei Wohnungskatzen (10).
    Meine persönliches Meinung:
    Alle Katzen brauchen neben Katzenklo, Tierarzt, Futter etc auch
    Luft und Sonnenlicht
    Darum gibt es hier vernetzte Fenster und einen Balkon.
    und
    geistige und körperliche Auslastung
    Die Katzen können auf den deckenhohen oder den kleineren Kratzbaum, ein paar Schränke, den Catwalk... Ich habe eher Angst dass sie im Alter Probleme mit den Gelenken bekommen, so viel wie die klettern und springen.
    Dazu werden die Katzen mindestens 1 1/2 - 2 Stunden aktiv beschäftigt. Jede Einheit besteht aus:
    Jagdspielen:
    verschiedene Reizangeln wie DaBird, Reitgerte, Schnüre, biegsame Äste, Laserpointer. Wichtig ist dass es nicht immer das selbe ist. Da haben sie keine Lust drauf.
    Fummel(n)/bretter:
    egal ob gekauft wie z.B das cat activity fun board von trixi oder selbst gebastelt aus Klorollen oder einem kleinen Karton mit kleinen Löchern und darin etwas hochwertiges Trofu oder eine Spielzeugmaus hinter Büchern oder unter dem Bett, ein großer Karton voll zusammengeknülltem Papier und dazwischen mal eine Leckerei....
    Clickertraining:
    Meine lieben es und können von "Betteln" und "High Five" über "durch den Reifen springen" oder "Rolle" bis hin zu an der Leine gehen.


    Dazu gibt es natürlich 2-3 Mal die Woche mit Sicherheit auch etwas "besonderes" wie eine Kiste voller Laub, ein Elektrofisch in der großen Wasserschüssel....
    Ganz ehrlich: Oft habe ich sogar das Gefühl das meine beiden besser ausgelastet sind als unser Familienkater. Der ist oft ganz schön gefrustet wenn das Wetter kalt und regnerisch ist und verschläft dann aus Langeweile den Tag. Klar, der wird ja auch nur abends auf dem Sofa mal durchgekuschelt und ein bisschen bespaßt und hat ansonsten seine Freunde und seine gesamte Auslastung draußen.
    Bei meinen merke ich, dass sie manchmal sogar etwas genervt sind wenn ich mal den ganzen Tag Zuhause bin und hier ständig raumlaufe. Dann dösen sie weniger als wenn wir auf der Arbeit sind, helfen beim Fenster putzen usw und ich muss sie weniger aktiv beschäftigen. Die verkrümeln sich dann regelrecht um ihre Ruhe zu haben.
    Es sind einfach zwei völlig verschiedene Leben. Natürlich wären meine beiden Katzen auch glücklich wenn sie raus dürften, aber unglücklich sind sie nicht. Ich kenne aber auch ganz viele Wohnungskatzen die echt nur rumliegen und schlafen und die jünger sind als meine und weniger agil.

  • Ich denke nicht das man den Freigängerkatzenhalter jemals dazu bringt zu sagen, ja ich lass meine drinnen und den Wohnungskatzenhalter dazu bekäme zu sagen, ich lass meine Katzen raus. Es sind schlicht zwei völlig verschiedene Varianten von Katzenhaltung.


    Beide Varianten der Haltung erfordern eben vom Menschen ein Mass an des daran Einlassen.


    Freigänger haben es mit einer Vielzahl an Gefahren zu tun, gegen die sie teilweise einfach nichts entgegenzusetzen haben, sei es der mittlerweile massivst angewachsene Verkehr (auch auf dem Land), sei es Gift, Fallen, mutwilliges "Beschädigen" von-in meinen Augen kranker- Menschen. Und ich meine nicht den ominöse weissen Lieferwagen der Katzen klaut, das ist einfach ein Mythos.
    Dafür erleben diese Katzen aber natürlich eine wirklich unabhängige Form der Tierhaltung, sie haben einen sicheren Ankerplatz und können sich frei bewegen, ihre Sinne und ihren Körper auslasten.
    Manchmal sieht man Kater/Katze oft Tage, Wochen Monate nicht ( in der Familie erlebt), viele Nachbarn finden vollgekackte Blumenbeete doof, oder das man im Sommer die Balkontüre zu lassen muss, da Nachbarskatz hereinkommt, was man bitte hinzunehmen hat, ist ja ne Katze. Verletzungen von Begegnungen mit anderen Katzen oder Raubtieren können passieren.
    Wenn man das kann, die Umgebung passt, kann ich verstehen das Katzen als Freigänger gehalten werden.


    Wohnungskatzen leben sicherer, natürlich, in den wenigsten Etagenwohnung begegnet man dem Mähdrescher, dafür ist die Umgebung natürlich generell erstmal reizarm. Und da kommt der Mensch ins Spiel. Will ich eine Wohnungskatze so halten das sie eben nicht geistig verkümmert, dick und faul ist, muss man sich auch was ausdenken. Die Wohnung entsprechend gestalten, mit Kratzgelegenheiten, Spielzeug und so weiter. Und Zeit investieren, als Mensch Zeit verbringen, Lernspiele, generell Spiele, die Wohnung immer wieder ändern, anpassen.
    Das heisst sich ganz auf die Katzen einzulassen, man ist nicht nur Napffüller und Tierarztfahrer und die Katzen liegen irgendwo "hübsch" rum, man muss sich um die geistige und körperliche Ausgewogenheit schon Gedanken machen und das kostet auch Zeit und Geld.


    Wenn man sich ganz darauf einlässt kann man auch in der Wohnung zufriedene gesunde, geistig geforderte Katzen halten.


    Ich denke ein Balkon, Terrasse, Gehege, idealerweise sogar ein eingezäunter Garten ist von den meissten Katzenhalter doch so ein Traum. Freiheit bei maximaler Sicherheit.
    Es hält ja keine seine Katze weil er sie doof findet und auf den Geruch von frisch geöffnetem Katzenfutter steht.

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