Katzen - Freigänger pro und contra

  • Wenn die Hundehalter solche Engel im Gegensatz zu den egoistischen Katzenhaltern sind, dann wundert es mich schon, wie viele Hundehaufen man an den unmöglichsten Stellen findet, wie viele Hunde ich schon gesehen habe, die ohne irgendeine Maßnahme seitens ihres Besitzers auf andere Hunde zu rennen, Jogger stellen, Fahrradfahrer stoppen usw.

    Ersteres behauptet doch auch niemand.
    Und über die anderen Sachen wird sich doch zur Genüge (auch von Hundehaltern selbst) aufgeregt. Und zwar ganz salonfähig ohne, dass man "so sind Hunde halt", "Pech gehabt", oder "Das ist Natur" als Antwort bekommt.
    Über so einen Schmarrn wie nen Hund, der frei läuft oder mal bellt darf sich ganz wunderbar aufgeregt werden, inklusive Beifall und verständnisvollem Nicken.


    Als hier jemand davon schrieb, dass seine Mutter schwer verletzt wurde, von einer Katze, wurde das als blöder Unfall abgetan und das Problem, dass man aufgrund der rechtlichen Regelung noch nicht mal gute Chancen hat den Halter ausfindig zu machen, sofern man nicht zufällig weiß wohin sie gehört, wird aber abgetan oder schlicht ignoriert.


    Und das alles nur, weil Katzen mehr Pflanze als vom Menschen gehaltenes (Beutegreifer-)Säugetier sind.



    Wie soll man so eine Einstellung ernst nehmen in einer Diskussion, wo ja durchaus davon die Rede war Kompromisse zu finden.



    Natürlich muss ich im Notfall selber schauen wie ich klar komme, wenn ich angegriffen werde oder mein Eigentum beschädigt wird. Davor schützen mich keine Gesetze zu 100%. Die Blödmänner die es verursachen wird es immer geben.
    Aber dass diese auch noch "legal" Blödmänner sein dürfen und das noch als Lapalie abgetan wird - nö da fehlt mir tatsächlich das Verständnis.


  • Ich habe, aufgrund vieler Diskussionen mit Hundehaltern (nicht nur im Forum) wirklich das Gefühl, dass da Neid eine nicht unerhebliche Rolle spielt.


    Die Katze darf frei laufen, der Hund darf das nicht und das ist auch noch von Gesetzes wegen abgesegnet. Einige Hundehalter kommen damit schon mal prinzipiell nicht klar, hat was von "wieso darf der und ich nicht". Ganz unabhängig von eigenen "Problemfällen.


    Das ist etwas, was ich nicht verstehe.
    Ebenso wenig verstehe ich die Uneinsichtigkeit von Tierhaltern auf beiden Seiten.
    Wenn mein Tier Probleme macht, egal welches, dann stelle ich mich nicht hin und sage, mir doch egal. Ich werde darüber reden und versuchen, einen Kompromiss zu finden.
    Und mich weiterhin freuen, dass meine Katzen ganz legal frei laufen dürfen.


    Und das ist deshalb so, weil sie normalerweise keine besondere Gefahr darstellen, wohingegen Hunde da einfach risikobehafteter sind.


    Ich persönlich mag weder die Hundehalter, die aus reinem Prinzip wegen der Gleichstellung fordern, dass auch Katzen keinen Freilauf haben dürfen, noch mag ich die Katzenhalter, die nie für irgendetwas verantwortlich sind.
    In meiner Umgebung sind oben genannte Parteien in der Minderheit, zum Glück.


    Wenn ein freilaufender Hund einen anderen Hund verletzt oder Wild hetzt, dann hat man ebenfalls das Problem, dass man den Hund nicht zuordnen kann, sofern er nicht bekannt ist.
    Und tatsächlich ist die Gefahr, die von einem freilaufenden Hund ausgeht in der Regel größer als die, die von einer freilaufenden Katze ausgeht.


    Aber klar, jeder "Gegner" kennt mindestens eine solche Kamikaze Katze, die sich wie ein Monster auf alles stürzt, was sich bewegt.
    Ich halte seit 30 Jahren Katzen, habe viele Jahre im Tierschutz gearbeitet, mein gesamtes Umfeld hat Katzen, das sind insgesamt eine Menge Tiere.
    Keine einzige hat sich je so verhalten, wie das hier beschrieben wird.


    Hier in meiner Straße und in der Straße meiner Mutter kann ich die meisten Katzen ihren Besitzern zuordnen. Sollte eine so einen Anfall von Wahnsinn verspüren, wird das hier schneller die Runde machen als die Zeitung und der jeweilige Besitzer wird von mehreren Seiten angesprochen werden.


    Und das alles nicht, weil die Katze als Pflanze gilt, sondern weil sie andere Auflagen hat als Hunde. Was ich gut und richtig finde, wenn man das Risiko der Gefährdung objektiv betrachtet und nicht mit einer Kindergarteneinstellung.


    Und Kompromisse wurden durchaus angesprochen, nämlich dass viele bereit sind, für Schäden ihrer Katze aufzukommen. Dass man bereit ist, anzuleiten, wie Katzen effektiv vertrieben werden können und auch in gewissem Rahmen für Sicherungen aufkommt.
    Aber das wird überlesen und einfach mal behauptet, dass das sowieso die Minderheit ist.

  • Wenn ich hier quer lese, dann bin ich immer wieder froh, dass meine eigenen Freigänger so problemlos waren, scheint die absolute Ausnahme zu sein...


    Ich wohne in einer seeehr ruhigen Gegend, meine Katzen konnten stets rein und raus wie sie wollten und waren immer sehr anhänglich, auch von den Nachbarn habe ich nie ein böses Wort gehört bzw. haben sie deren Gärten gar nicht betreten.


    Keine meiner Katzen hat jemals irgendwo Schäden gemacht oder fremde Gärten beschmutzt, zumindest wäre mir sowas nie zu Ohren gekommen.


    Für mich kommt Katzenhaltung nur mit Freigang in Frage (in einer SEHR ruhigen Gegend), wenn ich einer Katze dies nicht bieten könnte, hätte ich keine...


    Wenn ich dann aber Leute sehe, die ihre Katzen neben einer 3 Spurigen Hauptverkehrsstraße raus lassen, frage ich mich wirklich, ob ihnen an den Tieren etwas liegt, da legt man es ja schon drauf an, dass das Tierchen tot gefahren wird.

  • Als hier jemand davon schrieb, dass seine Mutter schwer verletzt wurde, von einer Katze, wurde das als blöder Unfall abgetan und das Problem, dass man aufgrund der rechtlichen Regelung noch nicht mal gute Chancen hat den Halter ausfindig zu machen, sofern man nicht zufällig weiß wohin sie gehört, wird aber abgetan oder schlicht ignoriert.

    Fairer Weise solltest du aber betonen, dass ein User schreib wenn ihm das passiert wäre hätte er als Unfall/blöd gelaufen gesehen.
    So wie du das hier wieder gibst hört es sich an als wären die Besitzer von Freigängern alle dieser Meinung. Der O-Ton dazu war (meine ich mich zu erinnern) eher dass das ein No-Go ist.
    Die Katzenbesitzer die hier mitschreiben kommen mir bei weitem nicht so ignorant vor, wie du das hier darstellst.


    Zum Thema Vergleich: Katze / Hund / Baum
    Ich dachte tatsächlich es sei in einem Forum mit erwachsenen, klar denkenden Menschen nicht nötig drauf hinzuweisen, dass Bäume nicht dazu neigen in Nachbars Haus zu marschieren. Ich war der Ansicht, dass man alleine auf die Idee kommt dass Tierhaare fliegen können, genau wie Pollen ;) und vor allem die Haare doch problematisch für Allergiker sind.
    Deshalb gehe ich darauf jetzt nicht weiter ein :lol: :lol: :lol:


    Eins noch: Die Sicherung eines Hauses gegen fremde Eindringlinge jeder Art fällt in die Zuständigkeit des Bewohners.
    Ich war neulich auf einem Vortrag zum Thema Einbrüche im Landkreis. Hier sind vor allem U18 am Werk. Natürlich wäre es hier Aufgabe der Eltern dafür zu Sorgen, dass die Brut nicht in fremde Häuser marschiert. Die Polizei rät im übrigen trotzdem dazu sich selbst zu helfen und lieber nicht darauf zu warten dass jemand anderes das übernimmt. :roll: :D ;)
    So halte ich das eben mit allen ungebetenen Gästen, egal ob Mensch oder Tier. Ich helfe mir gerne selber. Dann weiß ich nämlich es ist gemacht und zwar so wie ich das will.
    Das heißt NICHT, dass ich mich aus der Verantwortung für meine Tiere drücke. Machen die was kaputt oder belästigen sie jemanden werde ich selbstverständlich aktiv. So wie die meisten Freigängerhalter in diesem Thread das immer wieder betonen, dass sie das tun würden.


    So. Und nun warte ich auf die Empörung über den Vergleich von fremden Menschen und fremden Katzen im Haus (ich persönlich finde fremde Menschen im Haus schlimmer).
    Los geht's!

  • Mhm, ich wohne ja aufm Dorf, hier gibt es keine Diskussion um Freigänger :omg: Klar kacken die Dorfkatzen - auch meine - mal wo hin. Auch in Sandkästen und Beete. Interessiert aber keinen. Selbst als Kinder haben wir solche Häufchen mit der Schippe zur Seite geschmissen und dann war's gut.


    Hier waren auch schon andere Katzen zu Gast. Die hab ich dann rausgejagt und ne andere Klappe eingebaut :ka: Ich hab noch nie eine solche Diskussion wie hier mitbekommen. Vielleicht muss ich dazu ja eine andere Wohnlage haben um das zu verstehen, aber hier auf dem Dorf gehört das halt zum Bild. Selbst im Ortsrecht ist geregelt, dass bis zu 2 Freigängerkatzen pro Nachbar tolerierbar sind. Als wir noch 3 hatten, hat sich aber auch keiner pikiert. Katzen sind keine Hunde. Und ich habe auch noch keine derart randalierenden Katzen getroffen, dass es verheerende Schäden zu beseitigen gäbe. Mal stinkt das Auto, weil der Nachbarskater gegen markiert hat, mal ist ein gelber Sack aufgerissen (wir haben uns dann auf eigene Faust ne Tonne angeschafft), mal ist es laut weil sich gefetzt wird. Mir würde aber nicht einfallen, die jeweiligen Besitzer wegen irgendwas anzusprechen. Es sind halt Dorfkatzen. Und so lange die vernünftig versorgt und gepflegt werden und kastriert sind ist für mich alles tutti.

  • Männe erzählte gerade stolz "klein Ava hat gemeldet"


    Als ich fragte, was sie denn gemeldet hat, so als waschechter Wachspitz in Spé, sagte er


    "Da war 'ne katze auf der Terrasse.. mit nem Rotkehlchen in der Schnauze"


    Erinnerte mich irgendwie an den Thread :pfeif: ich konnt's mir jetzt nicht verkneifen das hier zu schreiben.


    Meine Antwort an Männe war auch nur ganz leicht sarkastisch :D




    Rotkehlchen war btw nicht mehr zu retten :( und die katze ihm mal wieder unbekannt.

  • Also mein 2 Kater sind Freigänger. Sie können Tag und Nacht rein oder raus. Wir Katzenklappen eingebaut damit wir sie Abends bevor wir ins Bett sind nicht mehr draußen suchen mussten.
    Nachdem wir dann irgendwann einen fremden Kater im Schlafzimmer sitzen hatten, haben wir eine Katzenklappe eingebaut die auf den Chip der Katzen eingestellt wurde. Somit haben wir das Problem auch nicht mehr.
    Probleme haben wir mit Nachbarn die genervt sind davon das unsere Katzen sich dort im Garten lösen.
    Ich sage dann sie sollen sie mit Wasser bespritzen....was soll ich sonst tun ? Ich kann die Nachbarn absolut verstehen, mir würde das auch nicht gefallen.
    Dann ist in unserer Straße Tempo 30 kmh . Keiner hält sich hier daran deswegen hab ich oft Angst um meine beiden.
    Was auch nicht schön ist....es werden regelmäßig Mäuse und Vögel mit reingebracht.....tot und auch lebendig. Oft mitten in der Nacht und dann rennen wir los und fangen nachts die Maus wieder ein. Sogar große Amseln waren hier schon drin. Das ist schon schwer für mich zu ertragen aber Katzen sind ja nunmal Jäger.


    Für mich sind das die letzten Katzen die ich haben werde. Meine Hunde kann ich kontrollieren und mit in den Urlaub nehmen. Das macht alles leichter.

  • Für mich sind das die letzten Katzen die ich haben werde. Meine Hunde kann ich kontrollieren und mit in den Urlaub nehmen. Das macht alles leichter.

    Da schließe ich mich an, vor allem wegen der größeren Ungebundenheit. Außerdem denke ich, dass junge Katzen mehr jagen werden als unsere alten Omas jetzt. Und noch dazu wird niemand unsere bekloppte Siam ersetzen können, die ist ein Unicum :herzen1: :(

  • Da schließe ich mich an, vor allem wegen der größeren Ungebundenheit. Außerdem denke ich, dass junge Katzen mehr jagen werden als unsere alten Omas jetzt. Und noch dazu wird niemand unsere bekloppte Siam ersetzen können, die ist ein Unicum :herzen1: :(

    Das mit dem Angebundensein ist auch hier ein Grund, weshalb ich in Erwägung ziehe, nach meinen beiden keine Katze mehr aufzunehmen (ob ich das schaffe, sei dahingestellt ;) ).
    Allerdings werden meine beiden dieses Jahr erst 5 Jahre alt, daher hoffe ich, es dauert noch lange, bis ich die Entscheidung treffen muss.


    Und ja, Siam sind "anders", kann ich nach einer Siamdame und dem jetzigen Siamkater durchaus bestätigen. :roll:

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