Problem bei der Erziehung
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Hallo,
ich beschreibe einfach mal meine Situation.
Wir haben unsere Hündin durch Zufall vergangenen Sommer bekommen. Sie war da 3 Monate alt (jetzt ist sie 1 Jahr alt). Angefangen mit ihr zu trainieren haben wir dann so im 4./5. Lebensmonat. Haben viel mit Leckerlies gemacht. Im Sommer war ich mit ihr für nen guten Monat auf dem Land (wohnen in der Stadt) und habe sie viel frei laufen lassen, hier geübt, basic Kommandos geübt und es hat immer besser geklappt. auch viel mit leckerlies trainiert. Dann sind wir wieder zurück in die Stadt und von da an wurde vieles wieder schlechter: An der Leine gehen, hier befolgen, Konzentration und Fokus auf mich wenn wir draußen sind und sowas. Habe mir dann einen Clicker zugelegt und mit dem geübt. Leider habe ich den clicker falsch angewandt und ich ärgere mich sehr darüber. Habe im Internet darüber gelesen aber vermutlich viele Fehlinformationen erhalten. Ich habe erst den Clicker mit dem Leckerli gepaart und dann die Übungen schritt für schritt beigebracht. Nach dem Click folgte das Leckerli und das blieb auch so. (Die meisten Anleitungen wie das mit dem clicker funktioniert hören nach dem schritt für schritt auf. Aber man sollte die leckerlies ja eigentlich dann auch nach und nach abbauen?)
Jetzt hat sie weihnachten bei der Familie meines Partners verbracht und danach ging alles den Berg runter (gefühlt).
Als wir wieder in der Stadt waren, haben wir uns entschieden ein paar dinge für sie umzustellen. Sie durfte von Anfang an ins Bett und auf das Sofa, das haben wir ihr ab Januar 2018 verboten und sie hat das auch ziemlich schnell angenommen und versucht es nur noch ab und zu ins Bett zu gehen. Sofa ist eher noch das problem.
Beim Spaziergang draußen ist es furchtbar geworden. An der Leine gehen funktioniert überhaupt nicht mehr. Sie zieht und zerrt und ist nicht ansprechbar, das heißt sie reagiert null auf mich. Wenn sie auf der Wiese frei laufen darf hört sie auch da nicht mehr. Sie kommt nicht mehr zu mir wenn ich sie rufe und Übungen wie Sitz oder so funktionieren erst nach Ewigkeiten (ich spreche hier von ca 5 Aufforderungen - das ist viel, ich weiß) Auch an der Ampel setzt sie sich erst nach Ewigkeiten hin (da wird es schon mal grün und wieder rot weil sie es einfach nicht macht) Was sie auch nie lernt -egal mit welcher Methode- dass sie das anspringen von menschen lässt bei der Begrüßung. Sie reagiert dann null auf mich, ist voll auf den neuen besuch fixiert, freut sich wie Bolle und blendet alles andere aus. Auch das finde ich ist ein Zeichen von Respektlosigkeit oder nicht?
Ich habe auch das Gefühl sie verliert generell zunehmend den Respekt, kann mir aber irgendwie nicht ganz erklären wieso. Sie bekommt etwas weniger Aufmerksamkeit als vor Weihnachten, was auch mit dem Studium zu tun hat, weil ich da viel mehr einfach am Schreibtisch sitzen muss. Sie ist aber generell nie alleine außer einmal pro Woche und eben ab und an mal für kurze Zeit wenn man zum Supermarkt geht oder Dinge ohne den Hund erledigen muss. (Studium ist mehr Selbststudium deshalb nur ein Meeting in der Woche) Wir gehen mit ihr spazieren, spielen mit ihr, trainieren auch im Haus und kuscheln auch viel mit ihr (vielleicht zu viel?).
Ein problem sehe ich auch darin, dass mein Partner oft nicht dieselben befehle wie ich verwende. Sie ist beispielsweise an der leine und ist ein halben meter weg von ihm. Er sagt "hier" weil er möchte, dass sie an seine Seite kommt. Ich verwende hier aber für Distanzen und in dem fall würde ich eher "kehrt" sagen, damit sie eine runde um mich dreht und an der Seite ist.
Leider haben wir nie einen Hundekurs gemacht. Sie ist jetzt ein Jahr alt und ich habe das Gefühl ich habe alles bei ihr "versaut" und schon zu viele verschiedene Sachen ausprobiert. Bringt ein Kurs da überhaupt noch etwas? Oder muss man sich da eher einen Privattrainer holen der den "Problem"hund (so schlimm würd ich sie jetzt nicht bezeichnen) anschauen kann und individuelle tipps geben kann?
Ich bin sehr ratlos und habe echt das Gefühl ich hätte den Hund versaut. Dabei hab ich wirklich versucht konsequent positives zu Belohnen und von Gewalt etc halte ich bei der Erziehung gar nichts.
Habt ihr einen Rat für mich?
Vielen Dank schon mal,
Anna
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Kurze Frage, warum lässt man einen Hund 10 Monate auf Couch und Bett um es Ihm dann zu verbieten ?
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Euer Hund ist zwar schon älter als die wo das so durchschnittlich anfängt aber er wird wohl schlicht erwachsen...in dieser Phase werden alle Regeln hinterfragt...wenn man dann auch noch Dinge komplett umstellt so wie ihr ist ein Hund natürlich verwirrt und ihr habt euch dadurch auch unglaubwürdig gemacht. Überlegt euch welche Regeln ihr aufstellen wollt..diese gelten dann aber auch IMMER..und nicht heute so und morgen wieder anders.
Seid ruhig und konsequent...wenn der Rückruf nicht klappt...Schleppleine dran und kommentarlos einsammeln. Ich würde ein "Schade" oder "Zu spät" einführen für zu langsam ausgeführte Kommandos...Belohnung gibts nur wenn sofort reagiert wird..bei einer Erinnerung wird verbal gelobt...danach gibts dann gar nichts mehr (aber trotzdem natürlich das Kommando am Ende durchsetzen)Und dann viel viel Geduld...diese Phase kann eine Weile andauern..leider
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Hallo Anna,
wie Angel21 schon richtig schreibt, ist Deine HÜndin jetzt erwachsen und da ändern sich die Dinge manchmal und vieles wird hinterfragt. Mit diesem Problem stehst Du nicht allein und das wird sich auch wieder ändern/bessern
Mit viel Geduld, Ruhe und Entschleunigung wird dasIch habe auch das Gefühl sie verliert generell zunehmend den Respekt, kann mir aber irgendwie nicht ganz erklären wieso.
Respekt ist immer so eine Sache und ich glaube nicht, dass sie Dich nicht mehr respektiert.
Ein problem sehe ich auch darin, dass mein Partner oft nicht dieselben befehle wie ich verwende.
Könnte ein kleines Problem sein, doch das sehe ich jetzt nicht so dramatisch. Mein Mann gibt auch manchmal andere Kommandos als ich und die Hunde wissen trotzdem, was sie zu tun haben
Leider haben wir nie einen Hundekurs gemacht. Sie ist jetzt ein Jahr alt und ich habe das Gefühl ich habe alles bei ihr "versaut" und schon zu viele verschiedene Sachen ausprobiert. Bringt ein Kurs da überhaupt noch etwas?
Viele verschiedene Methoden sind oft für den Hund total verwirrend und man sollte bei der Sache, von der man selber überzeugt ist, bleiben.
Sicher wäre eine Hundeschule für Euch gut, denn Deine HÜndin ist noch jung, kann viele Dinge lernen und ein guter Trainer trainiert nicht nur den Hund, sondern auch den Halter. -
Dann sind wir wieder zurück in die Stadt und von da an wurde vieles wieder schlechter: An der Leine gehen, hier befolgen, Konzentration und Fokus auf mich wenn wir draußen sind und sowas.
Jetzt hat sie weihnachten bei der Familie meines Partners verbracht und danach ging alles den Berg runter (gefühlt).
Sie durfte von Anfang an ins Bett und auf das Sofa, das haben wir ihr ab Januar 2018 verboten und sie hat das auch ziemlich schnell angenommen und versucht es nur noch ab und zu ins Bett zu gehen. Sofa ist eher noch das problem.
An der Leine gehen funktioniert überhaupt nicht mehr. Sie zieht und zerrt und ist nicht ansprechbar, das heißt sie reagiert null auf mich.
Wenn sie auf der Wiese frei laufen darf hört sie auch da nicht mehr.
Sie kommt nicht mehr zu mir wenn ich sie rufe und Übungen wie Sitz oder so funktionieren erst nach Ewigkeiten
Auch an der Ampel setzt sie sich erst nach Ewigkeiten hin
Was sie auch nie lernt -egal mit welcher Methode- dass sie das anspringen von menschen lässt bei der Begrüßung. Sie reagiert dann null auf mich, ist voll auf den neuen besuch fixiert, freut sich wie Bolle und blendet alles andere aus. Auch das finde ich ist ein Zeichen von Respektlosigkeit oder nicht?
Ein problem sehe ich auch darin, dass mein Partner oft nicht dieselben befehle wie ich verwende.
Für mich liest sich das so als wenn euer Hund aus Stress so reagiert. Das kann mit dem Umzug vom Land in die Stadt, mit dem "Urlaub" bei der Familie des Partner, mit dem Rauswurf aus dem Bett und vom Sofa, und mit euren unterschiedlichen Erziehungsmethoden zusammenhängen.
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Ich lese da weder von einem gestressten noch von einem sonderlich problematischen Hund. Ich kann mir einfach nur vorstellen, dass die Hündin überhaupt nicht weiß, was ihr denn in Gottes Namen von ihr wollt! Der Eine macht so, der Andere wieder anders... Bzw. euer Gelaber wird sie teilweise vermutlich auch nicht mehr groß interessieren... Wenn sie unaufmerksam ist und fünf Aufforderungen braucht um sich hinzusetzen, hat das mMn nichts mit fehlendem Gehorsam zu tun, sondern sie blendet euch einfach aus. Dazu der Umzug in die Stadt... Ihr ändert nicht nur ihr Zuhause, nein, da müssen dann auch on top noch neue Hausregeln aufgestellt werden...
Mich wundert das Verhalten der Hündin nicht.
Was man tun kann. Back to basics. Von Null nochmal anfangen im neuen Zuhause. Nichts erwarten. Hausregeln nochmal neu, Gehorsam nochmal neu. Wie bei einem Welpen. Und vor allem KONSEQUENT!
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Die wird einfach erwachsen. Klar orientiert sich ein Welpe total an der Bezugsperson. Ein erwachsener Hund, je nach Rasse, auch mal eher weniger.
Was für eine Rasse ist es denn?
Und was verstehst du unter Respekt? Soll sie aus Furcht kuschen und meiden?
Die hat einfach Temperament und die Botschaften die von dir kommen sind völlig unklar. Und in dem Alter gibt es andere Dinge die wichtiger sind als du. Ich würde mir Hilfe bei einem gewaltfrei arbeitenden Trainer suchen, nachdem die DIY Versuche den Hund zu erziehen gescheitert sind.
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Ich glaube, da muss echt ein Profi draufschauen....
- es kann sein dass der Hund pubertiert
- es kann sein, dass der Hund verunsichert ist durch: Unklarheit eurerseits, Stadtleben,...
- ...Durch den PC etwas zu sagen, ist da echt mehr raten.
Eins schlag dir aus dem Kopf: Respekt ist nichts, was man erhält, weil man jemanden vom Sofa kickt. Eher im Gegenteil...
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Dazu der Umzug in die Stadt... Ihr ändert nicht nur ihr Zuhause,
Wir sind nicht in die Stadt gezogen sondern haben da schon immer gelebt. Ich war mit ihr 4 Wochen im Urlaub auf dem Land. Deshalb sehe ich das nicht als ihr ein neues Zuhause geben sondern wieder zurück in ihr eigentliches Reich.
Und was verstehst du unter Respekt? Soll sie aus Furcht kuschen und meiden?
Nein, Respekt hat nichts mit Furcht zu tun und das will ich auch nicht. Wie schon in meinem ersten Post erwähnt halte ich von Gewalt in der Hundeerziehung überhaupt nichts.
Unter Respekt verstehe ich eher, dass sie mich achtet und sich an mir orientiertRasse ist bei ihr nicht ganz klar, sie ist ein "Bauernhofhund".
Generell danke ich euch schon einmal für eure Tipps! Vor allem Angel21 und Joco & Coco haben mir sehr weitergeholfen. Danke für das konstruktive Feedback ganz ohne Vorwürfe
Wir haben uns heute mal zusammengesetzt und überlegt wie wir in bestimmten Situationen reagieren und was sie darf und was nicht. Haben auch zwei Hundetrainerinnen angeschrieben und werden uns da noch einen Rat holen. -
Oder muss man sich da eher einen Privattrainer holen der den "Problem"hund (so schlimm würd ich sie jetzt nicht bezeichnen) anschauen kann und individuelle tipps geben kann?
Der muss eher den "Problemhalter" anschauen und Tips geben wie genau man zB ein Kommando aufbaut sodass es prompt und gerne ausgeführt wird.
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