beecosystem.buzz - Projekt Bienenstock für jeden!

  • Kennt Ihr das schon?

    beecosystem.buzz


    Das sind Waben die man Zuhause - sogar im Haus drin (dann mit Schlauchi nach draussen) haben kann.
    Ich finde das megaspannend und gucke schon, wo ich sowas aufhänge :smile:
    Vielleicht mag jemand der sich mit Bienlein auskennt was dazu sagen?
    Interessiert mich wirklich sehr!

  • Mein Mann und mein Vater imkern, letzterer seit 25 Jahren.
    Mein Mann ist letztes Jahr mit vier eigenen Völker im Bienenhaus meines Vaters eingezogen.
    Ich kenn mich allerdings eher weniger nicht aus.
    Allerdings weiß ich, dass man - bevor man tatsächlich anfängt, mindestens die Grundkurse besuchen sollte und im Imkerverein auch danach noch tatkräftige Unterstützung bekommt. Normalerweise hat man einen Paten im Verein, der einem unter die Arme greift.
    Ohne ein gewisses Grundwissen und Einblicke in die Praxis - sagt zumindest Vattern - braucht man gar nicht anfangen, das wird nix.
    Und als netten Gag mal für eine Saison einen Schaukasten im Wohnzimmer hängen zu haben... hm, weiß nicht, ob ich das gut find.
    Wenn sich jemand ordentlich darauf vorbereitet, ok.
    Aber so was bestellen, aufhängen und sich als Captain Planet fühlen... Naja.


    Sonntag frag ich meinen Vater mal, ob er davon schon was gehört hat.

  • Mir gefällt daran dass man's einfach daheim haben kann. In der Wohnung würd ich es jetzt auch nicht machen (ausser das wäre für die Bienen das Nonplusultra!) aber dass man kein Grundstück braucht für Bienenstöcke, dass es bezahlbar ist - DAS finde ich toll :smile:
    Ja bitte frag ihn :hurra:

  • coole Idee, überhaupt daß Bienen ein Thema sind und beachtet werden und sich um sie gekümmert wird!
    Für mich wichtig finde ich den Garten, oder wer hat den Balkon, bienenfreundlich zu gestalten. Daß die Bienchen und Kollegen Nahrung finden, mM das A und O. Und daß im Garten keine Chemie zum Einsatz kommt.

  • Der einzige User, von dem ich weiss, dass er, bzw. sie Bienen hat, ist @Stachelschnecke - vllt. kann sie Dir da weiterhelfen.


    Bienen sind auch ein Traum von mir - aber das ist mehr so im 10-Jahresplan, immer schön eines nach dem anderen. Bis dahin sehe ich zu, dass sie und ihre Insekten-Kollegen auf unseren Flächen reichlich Blühpflanzen haben und durch Stehenlassen von Randstreifen auch Überwinterungsmöglichkeiten finden.


    LG, Chris


  • Ja bitte frag ihn :hurra:

    Mach ich.


    Mit Kaufen und An-de-Wand-hängen ist es halt nicht getan.
    Ich kann mir z.B. überhaupt nicht vorstellen, wie man diese (zugegeben hübschen) Wandwaben IN der Wohnung öffnen soll.
    Ich kenn, mich wie schon geschrieben, ja überhaupt nicht recht aus, aber ich krieg schon mit, wie Mann und Vater sich treffen, um die neueste Varoa-Behandlung durchzuführen, Kästen aufzusetzen oder was weiß ich für Zeugs mit den Bienen zu machen.
    Ich bin ehrlich gesagt selber gespannt, was die Männer zu diesen Wohnungsstöcken sagen.

  • Danke fürs rufen... ich habe mir die Dinger gerade mal angeschaut. Also, schick sind die ja schon. An sich ja eine nette Idee, in der Stadt mehr Bienen anzusiedeln.


    Leider sehe ich in der Tat einige Probleme bei diesem Modell. Dass das nur zum Beobachten ist, ist eh klar. Also kein Honig, keine vorgegebenen Waben. Die Bienen bauen wild- soweit so gut, die ursprünglichen Bienenbehausungen sind ja Spechthöhlen und co., da werden auch einfach die Waben kreuz und quer gebaut. Es wäre also ein Bienenaquarium, das man sich einfach anschaut. Nichts schlechtes, es macht großen Spaß den Bienenvölkern bei der Arbeit zuzusehen.


    Folgende Probleme stellen sich mir (auf den allerersten Blick) dar:


    1.Die Kästen sind durch das Plexiglas zu hell. Bienen kommunizieren in ihrem Stock in absoluter Finsternis- und ihre Sinnesorgane sind darauf ausgelegt. Zum Beispiel die verschiedenen Tänze. Ich habe gesehen dass es so ein Abdeckdings gibt- der Hersteller sagt, für die Nacht. Artgerecht wäre aber, das Ding 24h dunkel zu halten- alles andere ist Stress für das Volk. Damit wäre der Beobachtungseffekt dann dahin. Aber es mag ja auch echte Liebhaber geben die sich damit zufrieden geben, dass die Bienen einfach da sind und sie sie nicht sehen müssen. Das führt zu Punkt


    2. Der Kasten ist überhaupt nicht dafür gedacht, in Interaktion zu den Bienen zu treten und Schwarmkontrolle zu machen. Was ist Schwarmkontrolle? Eine kurze Zusammenfassung:


    Im Frühling geraten Bienenvölker in Schwarmstimmung. Das bedeutet, sie fangen an Weiselzellen anzulegen (Waben, aus denen junge neue Königinnen schlüpfen). Eine neue Königin nimmt sich die Hälfte des Schwarms und verlässt den Stock, um woanders hinzugehen. Normalerweise entnimmt man alle unnötigen Weiselzellen, damit das Volk nicht in die Bedrängnis kommt, schwärmen zu müssen ('müssen' tun sie es in der Tat- zwei Königinnen gleichzeitig bringen sich um). In diesem Kasten kommt man da überhaupt nicht dran!
    Man wird also nicht verhindern können, dass das Volk schwärmt. Und zwar mehrmals hintereinander (denn man hat ja mehrere Königinnen, die neu schlüpfen...). Bienen neigen außerdem dazu zu schwärmen, wenn sie wenig Platz haben. Ich muss also schon genau wissen wann ich was erweitern muss.


    3. Die größte Gefahr für Honigbienen ist die sogenannte Varroa- Milbe. Dagegen muss jeder Stock dreimal im Jahr behandelt werden, zweimal mit Ameisensäure und einmal mit Oxalsäure. Nichts davon will man in der Wohnung oder in der Nähe seiner Haustiere und Kinder haben. Um die Säure in die Bienenstöcke zu bringen gibt es sogenannte Verdunster, die beständig eben Dunst abgeben, bis die Behandlung abgeschlossen ist. Es gibt keine Verdunster, die in so ein Ding reinpassen. Milbenbefall kann auch nicht überprüft werden. Das ist ein großes Manko und führt wahrscheinlich dazu, dass der Rest des Volkes der nicht geschwärmt ist einem im ersten Winter wegstirbt.


    4. Wärmehaushalt. In der Wohnung ist es im Winter viel zu warm, da werden die Bienen kirre und glauben, es ist Dauerfrühling.


    Ich halte diese Kästen also leider nicht für geeignet, obwohl die Idee wirklich toll ist. Es gäbe aber eventuell Alternativen- es gibt noch andere Imkermaße als die üblichen Beuten (=Holzkästen). Ansonsten würde ich sagen, wer einen Balkon hat stellt sich besser einfach ein Volk in handelsüblicher Behausung drauf.


    Ich hoffe das war jetzt nicht zu umfangreich.

  • Auf die Antwort deiner Männer bin ich auch gespannt. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es reicht, irgendwo so einen Kasten aufzuhängen. Und der Gedanke, einfach Laien auf die Bienen loszulassen, gefällt mir auch nicht so richtig.


    Das Naturkundemuseum Dortmund hat(te) vom Prinzip her aber so etwas ähnliches. Also im Museum war ein großer Glaskasten, wo man die Bienen beobachten konnte. Und ein dickeres Plexiglasrohr führte nach außen. Ich habe aber keine Ahnung, ob und wenn ja wie das gepflegt wurde.

  • Sorry, aber das ist der letzte Scheiß. Wieder so ne neue Erfindung, wo Leute ohne Plan von der Materie an die Bienen gelockt werden, um "Gutes" zu tun. Die Erfinder wollen doch nur ihr Zeug verkaufen, mit Bienenschutz oder artgerechter Haltung hat sowas überhaupt nichts zu tun.
    Erstmal ist es viel zu klein, die Bienen werden nach kurzer Zeit schwärmen und draußen verrecken. Honigbienen können dank der eingeschleppten Varroa Milbe ohne Imker hierzulande nicht mehr lange draußen überleben.


    Und da wären wir schon beim nächsten Punkt: Die, die drin bleiben, werden auch an Varroa eingehen, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie man in den Kästen mit Aneisensäure und Co. behandeln will.
    Die umliegenden Imker, deren Völker das sterbende Volk in dem Minikasten ausräubern, werden sich auch bedanken, denn so werden die Milben schön verteilt. Von schlimmeren Seuchen ganz zu schweigen. Bienen müssen bei der Tierseuchenkasse angemeldet werden und hier frage ich mich schon allein, wie ein Bienenseuchensachverständiger dort eine Probe nehmen soll, da ist ja mit einem Mal der komplette Bau zerstört.


    Wer ernsthaft Interesse an Bienen hat, sollte meiner Meinung nach konventionell zu Imkern anfangen, um die Tierchen überhaupt erst zu verstehen. Erst dann kann man Experimente wagen, wenn man Ahnung hat von dem, was man tut. Sonst richtet man mehr Schaden an als alles andere.


    Und man braucht zum Bienenhalten auch nicht unbedingt ein eigenes Grundstück. Ich kenne viele Imker, die in einer Wohnung wohnen und gar kein eigenes Grundstück haben. Die wenigsten Leute (gerade Besitzer von Steuobstwiesen!) haben nämlich etwas dagegen, wenn man Bienenstöcke auf ihren Grundstücken abstellt. Und wenn man in einem guten Imkerverein ist, braucht man noch nicht mal ne eigene Schleuder, sondern kann im Verein seinen Honig schleudern. Also, so nen Krimskrams braucht die Welt wirklich nicht!


    @Stachelschnecke war schneller. Besser kann man es kaum zusammenfassen :bindafür:

  • Vielen Dank, @Stachelschnecke, sehr aufschlussreich.
    In meinem 5-10-Jahresplan kommen Bienen auch vor, allerdings auf dem Grundstück, nicht in so einem Dings.
    Werde mich unbedingt nach einem Imkerverein umsehen, wenn es aktuell wird.
    Grüßle
    Silvia

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